Umfangreiches Smart Home System ?

Hi,

für einen Hausneubau möchten wir gerne auf ein umfangreiches Smart Home System zurückgreifen. Im Kern wünschen wir uns folgende Funktionen:

  • alle Steckdosen im Haus Ein-und ausschaltbar sowie mit integrierter Zeitschaltuhr
    –> Beispiel: An einer Steckdose im Wohnzimmer ist zur Weihnachtszeit ein Leuchtmittel eingesteckt. Dieses sollte sich durch eine integrierte Zeitschaltuhr zu einem voreingestellten Zeitpunkt automatisch ein-oder ausschalten (klassische Zeitschaltuhrfunktion). Insbesondere in Bezug auf Fernseher, Receiver, etc. wäre diese Funktion auch sehr hilfreich. Hat man vergessen, ein Gerät auszuschalten, wäre es komfortabel, diesem zentral durch abschalten der Steckdose den „Saft abzudrehen“.

  • alle Lampen im Haus zentral schaltbar, wünschenswert mit Zeitschaltuhr
    –> Siehe oben. Liegt man im Bett, wäre es hilfreich z.B. per App oder Webinterface noch eine Lampe im Wohnzimmer ausschalten zu können, die man vergessen hat.

  • alle elektrischen Rollläden zentral schaltbar und mit Zeitschaltuhr
    –> Zum einen aus Komfortgründen, zum anderen auch, um zum Beispiel bei Abwesenheit dennoch die Rollläden hoch bzw. runterzufahren.

  • sämtliche Heizkörper zentral steuerbar mit verschiedenen Heizintervallen
    –> z.B. um morgens das Bad anzuheizen und es später wieder abkühlen zu lassen.

Gibt es ein System, das diese Funktionen umfassend beinhaltet ? Steuerbar sollte alles zentral über App oder Web sein. Ob in den jeweiligen Zimmern irgendwelche Bedienterminals angebracht sind, ist nicht wichtig. Viel wichtiger ist, alle Funktionen virtuell steuern zu können. Dies kann auf das interne Heimnetz beschränkt sein - sprich, ein externer Zugriff über das Internet ist nicht erforderlich. Möglicherweise auch ratsam zwecks Sicherheit.

Selbstverständlich könnte ich all diese Funktionen auch anderweitig realisieren, schließlich gibt es Heizkörperthermostate, die per WLAN oder Bluetooth mit Intervallen steuerbar sind oder entsprechende Zeitschaltuhren, die einzelne Verbraucher ein und ausschalten - ggf. auch mit Fernbedienung. Das sind aber alles separate Lösungen, die einzeln steuerbar sind. Ich suche vielmehr eine Gesamtlösung, die all diese Steuerungsmöglichkeiten besitzt.

Dass das ganze Vorhaben nicht ganz billig sein dürfte, davon gehe ich aus. Für diesen Komfort bin ich aber durchaus bereit, entsprechend zu bezahlen. Insbesondere, jede einzelne Steckdose im Haus individuell ansteuern bzw. mit einer Zeitschaltuhr einstellen zu können, wäre von sehr großem Wert für mich.

Kennt irgendwer ein solches System und kann es mir empfehlen ? Wäre für jeden Vorschlag sehr dankbar.

Beste Grüße

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Weit verbreitet und herstellerübergreifend ist der KNX-Bus, früher EIB genannt.
Jede Steckdose mit einzubeziehen wäre ein Traum für den Installateur.
Bedeutet es doch, dass man - zusammen mit den anderen Wünschen - für etwa 50.000 bis 100.000 Euro KNX Geräte, Zusatzleitungen, Homeserver,… installieren können wird.

Wenn das ein Rahmen ist, den du dir vorstellen kannst: Gut.
Wenn das weit oberhalb dessen ist, was du ausgeben willst: Schränke deine Wünsche ein. Versuche nicht, auf irgendein Baumarkt-System zu setzen.
Auch die als „Smarthome“ verkauften Funksysteme taugen eigentlich eher für die Nachrüstung von Wohnungen mit Grundfunktionen.

Wenn du einen Heizungs-Mischer von Honeywell, einen Server von Gira, einen Präsenzmelder von Esylux und ein Raumbedienteil von Busch-Jäger zusammen arbeiten siehst, dann ist es KNX.
Das ist der Vorteil.

Hey,

wir haben bei uns das System von everhome. Everhome unterstützt sehr viele Anbieter. Daher besteht auch die Möglichkeit Unterputz-Adapter einzubauen. So haben wir bespielsweise alle Rolllöden, Heizungen und in einigen Räumen auch die gesamte Beleuchtungssteuerung darüber laufen. Der Vorteil ist, dass man alles über das Handy bedienen kann - somit auch wenn man noch im Urlaub ist.

Bei everhome gibt es aktuell 456 kompatible Produkte. Das ist ein Witz.
Zudem würde ich doch nie ein funkbasiertes System im NEUbau einsetzen.

Beim KNX hast du übrigens weltweit mehr als 400 Hersteller, die diesen Standard einsetzen.

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Ich melde mich dann, wenn ich die 456 kompatiblen Produkt-Typen im Einsatz habe und neue brauche :smiley:

Ich habe null Ahnung von der Technik. Ein Haus soll aber 100 Jahre bewohnbar sein. Da kannst Du mal abschätzen, wieviele Updates der Software Du in dieser Zeit machen musst.
Udo Becker

hi,

Da sich Software nach heutigem Stand nicht selbstständig weiterentwickelt oder ändert: 0
Externer Zugriff war nicht gewollt, falls du auf Sicherheitslücken hinaus wolltest.

grüße
lipi

Ein Smartphone ist doch ein externer Zugriff ?
Meine Bedenken bezogen sich nicht auf Sicherheit, nur Technikwandel und Kompatibilität.
Udo Becker

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hi,

wo ist davon die Rede?
Es war ausdrücklich gesagt, dass extern unnötig ist. Kabel genügen also.
App ist nicht zwangsweise ein Smartphone.
Das kann auch alles von einem Panel bedienbar sein. Über Smartphone ist auch eher ein nice2have, Kein Mensch betritt ein Zimmer, öffnet die App und schaltet das Licht ein. Dafür sind auch künftig Schalter bzw. Bedienelemente da.

erklär es ruhig genauer, warum ein heute verbautes Produkt morgen nicht mehr kompatibel ist, wenn nichts verändert wird.

also zurück zu seiner Aussage:

Null.

können, um neue Techniken zu nutzen, ist eine andere Sache.
Aber da sind die Updates wieder Positiv zu betrachten, denn ein mechanischer Schalter lässt sich nicht updaten. Es bleibt auch in 100 Jahren ein Schalter für diesen und nur diesen Stromkreis.

grüße
lipi

Hallo lipi,

Das Problem ist, dass ein elektromechanischer Schalter nach 100 Jahre noch problemlos funktionieren kann.

Elektronik hält höchstens 10-20 Jahre durch.
Das grösste Problem machen meist die Elkos.
Aber auch die Halbleiter selbst fallen, rein mechanisch, z.B. durch mechanische Spannungen in Gehäuse und Chip, aus.
FLASH-Speicher halten die Daten auch nur 10-20 Jahre und ein µC ohne Programm ist unbrauchbar. Zudem überlebt FLASH-Speicher auch nur eine begrenzte Anzahl Schreibzyklen.
Die bei der Herstellung angewandten Diffusionsprozessen gehen auch bei Raumtemperatur weiter, nur viel langsamer.

Die ganzen Alterungsprozesse laufen auch ab, wenn die Geräte nur im Lager rum liegen. Es funktioniert also nicht, einfach genügend Ersatzteile an Lager zu legen!

Du kommst also irgendwann in die Verlegenheit reparieren zu müssen und das mit dann aktuellen Teilen.

Stell dir mal vor, du müsstest einen PET aus der ersten Serie reparieren. Der ist etwa 40 Jahre alt.
Für die Gummitastatur kann man was basteln, naheliegend wäre eine USB-Tastatur, ein Arduino und ein selbstgestricktes Interface.
Bei den RAM wird’s schwierig. Da verwendete MOS damals eine Eigenkonstruktion, welche nicht als Second Source verfügbar war und später durch gebräuchlichere RAMs ersetzt wurden.
Beim Kassettenlaufwerk wird es auch nicht wirklich einfacher, so etwas wird nicht mehr hergestellt.
Die Bildröhre müsste man mit einem LCD ersetzen, aber da ist das Interfache heute anders.

MfG Peter(TOO)

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Da hast Du die Frage aber nicht richtig gelesen:

Und anders ergibt das Ganze ja auch keinen Sinn. Oder kennst Du jemanden, der den Sicherungskasten am Bett hat?
Und damit sind wir selbstverständlich auch bei Sicherheitslücken und notwendigen Updates. Und bei Updates zum Erhalt der Funktion beim neuesten Handy.

Du liegst komplett falsch.

hi,

Das stimmt wohl.
Ich bin - da nicht näher definiert - davon ausgegangen, er meint routinemäßige Softwareupdates.

An eine Reparatur und damit nötigen Anpassungen (vorzugsweise der Software) habe ich dabei nicht gedacht.

so ganz unbeabsichtigt ist das ein schönes Spielchen. :smile:

Hast du keine Geräte die über 20 Jahr alt sind?
Ich meine nicht zwangsweise in Benutzung, die Dinger sind oft schlicht überholt, aber so generell funktionsfähig rumliegen?!
Schwer einzuschätzen was defekt und was funktionierend entsorgt wurde.

grüße
lipi

hi,

naja, ich hätte es kommen sehen müssen.
Die Diskussion wird darin enden, dass du LAN und WAN zusammenfasst und die Sicherheitslücke des Routers bzw. AP im Heimnetz mit Updates behebst.
Ich werde darauf verweisen, dass der Benutzer keinen externen Zugriff möchte und das Heimnetz, gern ein eigenes paralleles, nur für die Automatisierung keineswegs Sicher sein muss, wenn es nicht mit der Außenwelt verbunden ist.

lassen wir das mal so stehen.

grüße
lipi

Träumst Du ernsthaft davon, dass die wirksam getrennt sind?

Anyway: wie genau stellst Du Dir den Zugriff per Handy-App denn genau vor? Per Usb-Kabel? Und die App nur im Haus nutzbar?

JEDER, der die Möglichkeit hat, will das irgendwann auch aus der Ferne nutzen.

Btw., dass jeglicher Wlan-schutz irgendwann geknackt worden ist sollte Dir doch nun wirklich nicht neu sein.

Inhalte der Fragestellung ignorierst Du ziemlich konsequent, wenn sie Dir nicht in den Kram passen, hm? Dass man Dir die ensprechende Stelle sogar zitiert intetressiert Dich auch nicht wirklich?
Warum stellst Du Dir nicht selber Fragen und beantwortest die? Dann passt es vielleicht besser zusammen.

Auch wenn ich mich wiederhole: Du liegst komplett falsch.

Mein LED-Wecker ist von 1976 (Date Code auf dem Chip) und hängt immer noch dauernd am Netz. Der hat aber einen neuen Satz Elkos. Vor 15-20 hatte der mit einer eigenen Zeitrechnung angefangen, der hatte eine Stunde in 20 Minuten durch. Die Taster machen auch Probleme, das sind nur Knackfrösche, welche direkt auf Leiterbahnen wirken.

Eine Technics SA-C07 Boombox steht hier auch noch, ist von Anfang 80er. Das Kassettenteil macht gar nichts mehr. Radio geht noch, aber die Bässe fehlen, was auch ein Problem der Elkos ist.

Einen Sharp EL-5100 Taschenrechner (vor 1980) liegt hier auch noch rum, aber bei diesem ist das LCD schwarz. So nach 10-20 Jahren zersetzen sich die meisten LCD.

Durch die kleineren Strukturgrössen, werden aber auch die Chips empfindlicher.
So um 1977 lagen die Strukturgrössen noch um 1 µm, heute sind die Strukturen um die 100x kleiner.

Bei den ersten 16KB DynRAM gab es ein Problem, wegen der Strukturgrösse. Die Dinger waren nach der Fabrikation fehlerfrei und nach etwas Zeit im Lager waren die meisten kaputt. Das Problem war, dass die ALU-Leiterbahnen, durch die thermische Behandlung, unter Zug standen. Bei den gröberen Strukturen war das kein Problem, bei den kleineren sind dann die Leiterbahnen gerissen.

Die kleinen Strukturgrössen ergeben auch hohe Feldstärken, auf den Chips herrscht Hochspannung!
Wenn man eine Isolationsschicht mit 1 µm Dicke hat und dort 5V anlegt, braucht man eine Isolationsfestigkeit von mindestens 5’000 V/mm. Bei 10 nm dicke sind es dann 500’000 V/mm. Das ist auch der Hauptgrund wieso moderne CPUs im Kern nur noch mit Spannungen um 1V arbeiten.

Hier noch ein paar Materialwerte:

Ein weiteres Problem der Feldstärken ist, dass sie auch Ionen „beschleunigen“. Ionen werden mit der Zeit in Isolationsschichten gezogen, welche dann langsam immer schlechter isolieren.
Dies ist auch der Hauptmechanismus, welcher die Lebensdauer von FLASH-Speichern (Memory-Sticks, SSD) auf eine maximale Anzahl Programmierzyklen begrenzt. So um 1980 lag man noch bei etwa 100 Zyklen, heute erreicht man 100’000 bis 1 Mio. Zyklen.

Aber auch schon ein einfacher Isolator ist nicht so ganz ohne. (Isolatoren sind auch ein Hauptbestandteil von Kondensatoren.) Bei einem Keramikisolator für Hochspannung genügt eine gasfüllte Pore in der Keramik als Auslöser. Durch die Feldstärke wird das Gas in der Pore ionisiert und zum Plasma. Dadurch werden dann zusätzliche Atome aus der Keramik verdampft und irgendwann steigt der Druck so hoch, dass der Isolator platzt.

LEDs leiden, wenn sie gemultiplext werden. Um Anschlüsse zu sparen, werden z.B. 6 7-Segmentanzeigen immer nur nacheinander angesteuert. Man verwendete dann den 6-fachen Strom, aber nur für 1/6 der Zeit. Verlustleistung und Helligkeit sind dann etwas gleich, wie wenn man sie mit einem konstanten Strom ansteuern würde. Allerdings treten dadurch zusätzliche Materialwanderungen auf und die Lebenserwartung verringert sich.

Dies sind jetzt nur ein paar der ganzen Alterungseffekte.

Nun besteht ein Gerät nicht nur aus einem Bauteil. Da müssen ganz viele zusammenarbeiten. Bei der Analogtechnik gehen Bauteilveränderungen (Drift) direkt auf das Signal ein, weshalb man bei den alten Radios immer wieder den Sender nachstimmen musste.
Die Digitaltechnik ist da zuerst toleranter. In einem gewissen Bereich funktioniert alles fehlerfrei. Wird dieser Bereich aber überschritten ist das Signal gleich ganz weg.
Beim analogen TV wurde das Bild, mit abnehmender Signalstärke, immer mehr verrauscht aber das Bild war noch lange erahnbar. Bei digitalem TV hat man zuerst ein super Bild, dann verpixelt es in einem Übergangsbereich und dann ist es ganz weg, bzw. friert ein.

MfG Peter(TOO)

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hi,

ich stelle mir gar keinen Zugriff von einer Handy-App vor. Damit ist ein unsicheres Netz von Anfang an gegeben.
Von was reden wir denn die ganze Zeit?

Das bringst du ins Spiel, es kommt nicht von mir.

Zitiere doch mal bitte die Stelle der Frage in der Drahtlos, Funk oder dergleichen auftaucht.
Eine zentrale Bedienung kann auch am Kabel hängen.

abschließend:

dann ist es eben so und man muss sein System aktuell halten.

im Detail?
Letztlich ist es alles eine Frage des Aufbaus und wie man sich die Funktion im einzelnen vorstellt.
Ohne jegliche Planung darüber zu diskutieren ob das System nun in sich geschlossen ist oder nicht wirkt schon sehr lächerlich.
Ich verweise vielleicht nochmal auf den Ursprung:
These: es müssen Updates durchgeführt werden.
Meine Meinung: falsch, wenn das System ein eigenes Netz bildet.

Du baust Lösungen, um die Wünsche zu erfüllen, gezielt so auf, dass sie zu deiner Argumentation passen und laufende Updates nötig sind.
Erlaube mir dann aber auch das gleiche, wenn ein ‚Licht aus‘ vom Bett nicht über ein Smartphone mit WLan realisiert werden muss, sondern auch ein Taster genügt welcher die Beleuchtung komplett aus schaltet.
So wie man es an Haustüren realisiert.
Ein Bedienpanel zum einstellen der Schaltzeiten kann ortsfest sein.

grüße
lipi

Das war aber ausdrücklich Teil der Frage. Darauf habe ich Dich jetzt mehrfach hingewiesen. Sogar mit Zitat. Interssiert Dich nicht wirklich, hm?

Deine Vorstellungen sind deshalb völlig uninteressant.Du liegst komplett daneben.
Und nun schluss, ich bin nicht bereit, diesen weltffremden Unsinn weiter zu diskutieren.

Mein Faforit wäre Loxone. Da gibt es Module für fast jedes System (auch KNX) und man hat die Wahl der Komponenten. Auch günstige z.B. 1Wire für Temperaturerfassung oder I/O Module.
Wenn man fit ist kann man sicher auch mit einer SPS (S7 o.Ä.) was realisieren.
KNX ist natürich der Standard… aber wohl auch die teuerste Variante.