Umfrage zur aktuellen Flüchlingskrise

Servus,

im aktuellen ARD-DeutschlandTREND lag unter anderem folgende Aussage zur Bewertung vor:

„Die Flüchtlinge sollten die Grenze zu Griechenland überqueren dürfen und anschließend auf die EU-Staaten aufgeteilt werden.“

Das Ergebnis war für mich etwas überraschend:

Selbst bei der Union sind fast 2/3 dafür und bei der FDP gibt es eine knappe Mehrheit dagegen. Dass bei der AfD eine ganz klare Mehrheit dagegen ist, wundert mich persönlich ja nicht im geringsten.

Findet ihr, dass sich diese Meinung innerhalb der Bevölkerung in den aktuellen Medienberichten widerspiegelt? Und darf man basierend auf den Werten der AfD den Schluss ziehen, dass Migration noch immer das große Thema für die AfD ist? Ich will ja nicht behaupten, dass die AfD außer Ausländerfeindlichkeit nichts vorzuweisen hat, aber der Abstand zu den anderen Parteien (selbst der FDP) ist doch zu gewaltig, als dass es sich hier um einen statistischen Ausreißer handeln könnte.

LG

Nein. Finde ich auch nicht verwunderlich, weil die Ereignisse und gezeigten Maßnahmen ebenfalls nicht die Meinung widerspiegeln.

Ist es. Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber ich kann mir vorstellen, dass auch in meinem Bekanntenkreis jemand die Nazipartei wählt - vor allem aus diesem Grund. „Gefühlte Bedrohung“ durch die bösen Ausländer.
Der zweite Grund ist Unzufriedenheit mit der bisher gewählten Partei. Hätte schon lange der Fall sein müssen, aber die Augen zu schließen war lange Zeit bequemer.
Und der dritte ist einfach eine grottenschlechte Informationslage. Wobei man aber nicht zugeben will, dass man schlecht informiert ist. Und die Situation nicht ändern mag, weil das Mühe und Zeit kostet.

„Klimawandel existiert nicht“ ist ein zweites Thema der Nazipartei. Reicht aber nicht aus als alleiniger Anlass für einen Wechsel.

Für mich auch, denn es lässt vermuten, das die Befragten genau hinhören und auch den zweiten Halbsatz zur Kenntnis nehmen.

Aber liegt das jetzt eher daran, dass die Medien sehr einseitig berichten oder dass man sich grundsätzlich nicht informieren möchte? Bei der AfD lehnen ja immerhin 93% jeden weiteren Flüchtling in Deutschland kategorisch ab.

Gilt das auch für die AfD Anhänger? Und haben die dann trotz oder wegen des zweiten Halbsatzes so entschieden?

An beidem. Wobei es bei letzterem weniger das Nicht-wissen-wollen als vielmehr das Ist-mir-zu-anstrengend und das Dauert-mir-zu-lange ist.

Wobei sich meine Aussagen auf meine Bekannten bezieht, nicht auf die Allgemeinheit. Die kenne ich schließlich nicht.

Kein Wunder. Ist doch, wie du selber schriebst:

Man will zwar vielleicht nicht mit Nazis gemeinsame Sache machen, aber es gibt ja keine andere Partei, die das gleiche verlangt und keine Nazis hat.

AfD-Wähler sind gegen eine Aufnahme, weil sie sich vor einer Überfremdung des europäischen Abendlands fürchten. Da spielt es keine Rolle, ob die Flüchtlinge auf die EU verteilt werden oder nicht. Denen sind auch die 30 oder 40%, die bei einer Verteilung auf Deutschland entfallen würden zuviel.

Unter den Wählern der anderen Parteien gibt es dagegen viele, die zwar grundsätzlich für die Aufnahme sind, aber sich eine gerechtere Verteilung der Lasten innerhalb der EU wünschen.

Woher soll man das wissen? So viele Leute aus allen Bevölkerungsschichten kennt doch keiner.

Ich finde aber die Fragestellung irgendwie unsinnig. Man weiß doch, dass die Flüchtlinge nicht verteilt werden. - Oder geht es darum, dass die Flüchtlinge nach Deutschland einreisen dürfen und dort auf die Gemeinden verteilt werden?

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Hallo,

Für mich nicht.

Das eine ist eine Meinung und das andere ein Bericht. Das eine also subjektiv, das andere hoffentlich eher objektiv.

Oder meinst Du einen Bericht über Meinungen? Den hast Du ja gerade selbst verlinkt.

Nein, ein Thema. Zusätzlich noch Hass auf Menschen, die links des rechten Randes stehen. Und Hass auf Journalisten. Und Hass auf Menschen, die keine alten, weißen Männer (und Frauen) sind. Und das Frauen- und Familienbild aus der frühen Mitte des letzten Jahrhunderts. Und generell die Sehnsucht nach „der guten alten Zeit“ - welche auch immer das gewesen sei …

Grüße
Pierre

Absolut nicht. Schon bei der nächsten Frage in der Präsentation brechen die ersten schon weg. Wenn man sie fragen würde, ob sie privat und persönlich für alles aufkommen, wären nahezu alle Balken auf der rechten Seite der Grafik.

Die stellt sich doch gar nicht, imho…

awM

Genau, Präsens. Es gab aber lange Zeit Parteien, wie die CDU, CSU und auch die FDP, die dieses Feld erfolgreich unter dem konservativen Mantel beackert haben, sehr erfolgreich übrigens. Nachdem sie sich sich alle der „Mitte“ verschrieben haben, man könnte auch sagen, der Beliebigkeit, hatten weder die erzkonservativen noch eher linken Wähler eine Möglichkeit, „ihre“ Partei zu wählen. Das Ergebnis ist eine Partei, die in allen Parlamenten mit zweistelligen Prozenten vertreten ist und eine erstarkte Linke.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es extrem sinnvoll ist, mit den Wählern zu sprechen und ihre Sorgen und Nöte ernst zu nehmen. Und nicht beim kleinsten Widerspruch in die rechte oder linke Ecke gestellt zu werden. Und natürlich ist es oft beim Wählen so, dass man sich auf den größten gemeinsamen Nenner einigt.
Ich gehe z.B. in meiner Firma (niedersächsische Provinz) davon aus, dass mindestens die Hälfte AfD wählt, einfach, weil sonst keine einzige Partei z.B. das Thema Flüchtlinge behandelt. Natürlich ist das zu kurz gedacht. Aber dieses wirklich wichtige Thema komplett auszublenden und jedwede Diskussion mit der Nazikeule zu erschlagen, führt nicht dazu, dass die Akzeptanz der „Volksparteien“ wieder wächst.
Ebenso die Vorgänge in Thüringen. Da wird die Demokratie mal eben aus Südafrika ausgehebelt, weil das Wahlergebnis nicht passt. Und keinen (jedenfalls die meisten), in diesem Fall sehr interessant die Reaktionen der Presse, interessiert es. Mit solchen Aktionen, die natürlich von den rechtskonservativen Wählern sehr genau beobachtet werden, werden die Parteien auch keinen Blumentopf gewinnen.

Soon

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Wenn ich mir Thüringen ansehe, dann ging es nicht mehr um politische Inhalte, schon gar nicht um Wähler und deren Willen. Da hat sich ein Konsortium „Einheitspartei“ auf Machterhalt geeinigt, jede beteiligte Partei hat den ihr zustehenden Anteil und Posten/Funktionen gesichert bekommen, und damit scheint es gut zu sein. Ist es nicht. Wird noch aufschlagen, das ist gewiss.

awM

Die Meinung der Bevölkerung hast du hier vor dir. Mir kommt nur vor, dass in den Medien ein komplett anderes Bild transportiert wird und auch bei den Politikern findet sich imho kaum jemand, der für eine Aufnahme und Verteilung wäre.

Falls du die Umfrage meinst: Dort steht der Satz im Konjunktiv II und es ist auch klar von einer Aufteilung auf die EU-Staaten die Rede.

In Thüringen hat sich wohl insbesondere die CDU massiv von der Wählerschaft entfremdet. Es gibt jetzt die ganz große Koalition, Linke, Grüne und SPD mit „projektbezogener“ Unterstützung durch die CDU. Viele ehemalige DDR-Bürger haben da unangenehme Erinnerungen, an eine Zeit, in der es auch nur eine Partei gab (übrigens dieselbe, die auch jetzt den Ministerpräsidenten stellt), innerhalb derer bestimmte „Blockparteien“ ohne echtes Mitspracherecht geduldet wurden. Wenn die demokratischen Parteien sich dem demokratischen Prozess verweigern, keine eigene Kandidaten aufstellen, sich in Klüngelrunden auf einen Ministerpräsidenten einigen, ohne dass dieser erkennbare Mehrheiten hinter sich weiß, bei Pattsituationen Neuwahlen vermeiden, dann zeigen sie sich leider nur wenig demokratisch. Der gemeine Wähler wendet sich angewidert ab und flüchtet sich in das Lager der Nichtwähler oder der Schmuddelkinderpartei.

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Hier ist also genau der Durchschnitt der Bevölkerung vertreten?
Das kann ich mir nicht vorstellen …

Das darf doch bezweifelt werden. Erstens hatte die SED wohl niemals eine Minderheitsregierung, und zweitens sind sehr viele jetzige Mitglieder der Linken zu jung, um die DDR noch aus eigenem Erleben kennengelernt zu haben, es hat Zusammenschlüsse mit anderen Parteien stattgefunden, es gibt Mitglieder aus dem Westen usw. Es ist einfach Quatsch, die Linke und die SED als dieselbe Partei zu bezeichnen.

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Ich spreche von der Umfrage…

Hä, jetzt kapiere ich gar nichts mehr. :open_mouth:

Ach so, jetzt doch. UP noch mal genau gelesen.

:grin:

Haben sich dann damit deine Fragen beantwortet?

Und scheinbar tut sich ja jetzt doch was in der Richtung:
Deutschland will Kinder aus Lagern aufnehmen

Man wolle Griechenland bei der schwierigen humanitären Lage von etwa 1000 bis 1500 Kindern auf den griechischen Inseln unterstützen, heißt es in dem erarbeiteten Papier. Es handele sich dabei um Kinder, die entweder wegen einer schweren Erkrankung dringend behandlungsbedürftig oder aber unbegleitet und jünger als 14 Jahre alt seien, die meisten von ihnen seien Mädchen.

Finde ich super, aber irgendwie stellt sich mir schon die Frage, wieso man schwer kranke bzw. unbegleitete Kinder nicht schon früher aus Lagern rausholt…

Das habe ich schon häufig gehört. Ich glaube aber nicht, dass das zutrifft.

In der Mitte waren diese Parteien auch früher schon. Aber mittlerweile haben sie von „Politik mit Zielen“ umgestellt auf „Verwaltung unter Berücksichtigung von Eigennutz der Lobbyisten“ umgestellt. Wo man früher Staatsmänner (und Frauen) fand, die für irgendwas standen, ist nun nur noch gähnende (sic!) Leere.

Ja. Kann aber niemand erkennen, dass man sich die Mühe macht.

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