Moin und danke an alle, die bisher geantwortet haben!
Tatsächlich ist der Hintergrund meiner Frage der, wer das finanzielle Risiko einer Atomanlage (aka Atomkraftwerk) tatsächlich trägt. Stumpfe Befürworter argumentieren ja gerne, das Atomstrom so günstig sei (und die Gegner rein ideologisch verblendet). Aber mich düngt, dass er das nur ist, weil das Risiko sozialisiert wird und nicht auf den Strompreis umgelegt werden muss.
Aber um das besser bewerten zu können wollte ich erst einmal verstehen, wie eine gewöhnliches Unternehmen rechnen muss. Drum meine „Einstiegsfrage“.
Tja, da fragt man sich natürlich, was ausreichend ist. Wikipedia nennt bei der Katastrophe in Enschede € ~450Mio Schaden. Das klingt viel, sind aber nur lächerliche 1,7 Promille von dem was Fukushima gekostet haben soll (laut tagesschau.de $260Mrd) . Dabei ist das noch nicht mal so „hochgegangen“ wie Tschernobyl.
Also mit ~€500Mio Versicherungssumme sollte selbst eine Feuerwerksfabrik mitten in einer Großstadt ausreichend versichert sein.
Und der Witz ist: AKW haben in der Größenordnung die GLEICHE Deckungssumme, können aber locker das TAUSENDFACHE an Schäden verursachen.
Im Link von @asteiner ist im Bezug von explosiven Stoffen auch von einer „ausreichender Deckungssumme“ die Rede, s.o. Das wären bei einem AKW dann also €500…1000Mrd.
Dazu kommt der zweite Aspekt Abfall zu dem ihr mir ja auch geantwortet habt.
Tja. Atommüllproduzenten unterliegen nicht dem Zwang ihre Betriebsabfälle endgültig entsorgen müssen - so wie es von anderen Unternehmen offenbar gefordert wird.
Ich finde es immer wieder bezeichnend wie bei vielen gesellschaftlich relevanten Themen „Glaube“ und „Ideologie“ eine so wichtige Rolle spielen bzw den Gegner vorgeworfen werden. Dabei ist Atomkraft, von vielen anderen Aspekten mal völlig abgesehen, meiner Meinung nach schon wirtschaftlich nicht tragbar. Es sei den, es kommen Bedürfnisse zu tragen, dass man AKW aus militärischen Gründen haben möchte um waffenfähiges Material erbrüten zu können.
Eben stolperte ich übrigens noch über einen Artikel von 2011 aus dem Manager-Magazin wo bei einer ausreichenden Versicherung eine Erhöhung des Strompreises um das 20…40-fache spekuliert wurde. Und diesen Wettbewerb bräuchte wirklich kein Wind- und Stombauer fürchen. Ja wenn…
VG
J~