Ich weiß nicht, wie ich mit einer gutwilligen, aber extrem zudringlichen Frau um die 60 umgehen soll. Für mich ist sie Straßenbekanntschaft, die dummerweise weiß, wo ich wohne, Für sie scheine ich beste Freundin zu sein, die man jederzeit bei Sichtung oder auch um 22.00 noch bei mir zuhause „überfallen“ kann.
Deutliche, aber noch höfliche Signale wie „Nein, geht jetzt nicht“ oder „Nein, ich habe jetzt zu tun“ kommen bei Ihr nicht an. Sie fragt dann weiter nach warum, wieso, will mir helfen etc. Es ist einfach schwierig, sie los zu werden. Selbst wenn Sie sich selber zum Kaffee im Vorgarten mit Leuten aus meinem Haus einlädt und ich ihr sage, " Dann machs mal gut" sagt sie strahlend „Ooch, rückt mal zusammen, pass ich auch noch hin“.
Ich schick Sie dann irgendwann - aber nach erfolgtem Sitzen - weg. Ziemlich deutlich. Dann verschwindet sie leicht verwundert.
Ich habe keine Lust mehr auf diese ständigen Abwehrmassnahmen. Ĺieber wäre mir eine Beendigung des Dauerspuks.
Die Frau tut mir letztendlich leid. Sie hatte wohl kein einfaches Leben. Angeblich Zirkuskind, nie ein fester Ort, ein erwachsener Sohn in der Psychiatrie und bei ihr auch nicht gerade prall.
Ich bin aber nicht Mutter Teresa.
Wie kann ich ihr vermutlich sehr deutlich beipulen, dass sie einen deutlichenTacken mehr Distanz zu halten hat? Einmal gründlich auf den Kopp hauen, in der Hoffnung, dass sie das versteht? Bin leicht ratlos.
Auf umständliche oder belehrende Antworten kann ich aber gut verzichten.
Manche kennen nichts anderes, als auf den Kopf gehauen zu werden und das deutlich und legen es, weil es ein Muster bei Ihnen ist unbewusst darauf an.
Ich würde wetten, dass sie es vorher nicht kapiert.
Durchs „hauen“, was ja nach anderen erfolglos probierten sanfteren Wegen nun nahe liegt spielst Du ihr Spiel mit und bedienst das Muster.
Wahrscheinlich gehört zum Muster auch noch, dass der andere, in diesem Falle Du, die Böse ist, Täter, und sie Opfer.
Das Muster, was ich hier heraus lese ist „ich hab nie Zuwendung und Wärme und Aufmerksamkeit und Liebe bekommen, sondern nur „auf den Kopf hauen“, wenn ich trotzdem was wollte“ , ist aber nicht DEIN Problem, sondern ihres, auch zähneknirschende Zuwendung wird sie gekannt haben, so wie sie sie von Dir noch bekommt, alles IHR FIlm, nicht Deiner.
DU darfst aussteigen und fühlen, was Du, ausserhalb ihres Films eigentlich von ihr hältst und die für Dich stimmige Distanz erspüren.
DAs ist Dein Job.
Wenn Du das freundlich hinkriegst, aber gnadenlos unbeirrbar und bestimmt, Dich nicht in ihr Programm hineinziehen lässt, dann verdienst Du einen Orden der Nächstenliebe und mitmenschlichen Weisheit.
Es ist nicht schlimm, nicht Mutter Theresa zu sein. Das ist völlig normal (im Sinne von gesund), Selbsterkenntnis voller Bescheidenheit und in Ordnung!
Das ist kein deutliches Signal. Mit dem „Jetzt“ signalisierst du, dass der Kontakt grundsätzlich ok ist, es aber an den Umständen jetzt liegt, dass du nicht kannst.
Auch dein „Mach’s mal gut“ ist kein deutliches Signal.
Deutlich und höflich wäre ein: „Ich möchte keinerlei Kontakt zu Dir haben, auch in Zukunft nicht. Bitte respektiere das.“ Und keine Begründung dazu.
Merci vielmals. Hat schon einmal geholfen. Sie stand schon wieder vor meiner Tür. Habe sie mit klarer Ansage des Zielortes ins Bett geschickt. Das ist aber ein Scheißjob, Jesses.
Sehr gute Reaktion.
Meine Idee dazu:
Mach das immer und zu jeder Tageszeit mit vollstem Ernst.
Bitte sie einfach, zurück in ihr Bett zu gehen und mach die Tür wieder zu.
Lass dich hierüber auf keinerlei Diskussion ein.
Über kurz oder lang wird sie das „doof“ finden und dich hoffentlich in Ruhe lassen.
Schwieriger ist die Situation im Vorgarten.
Da wirst du mit dich mit deinen Nachbarn abstimmen müssen.
Auch wenn das eure Kafferunde sprengt.
Sobald sie kommt, gehst du ohne ein Wort ins Haus.
30 Sekunden später gehen alle anderen auch - wortlos.
Beim ersten mal wird sie wohl ratlos sein und abwarten.
Die nächsten Male sich dann hoffentlich zügig trollen, so dass ihr nach 3-5 Minuten euer Vorgartenmeeting fortsetzen könnt.
Hoffentlich sind deine Nachbarn einsichtig und spielen alle mit.
Wenn nicht, wird einer der Nachbarn das nächste „Opfer“ dieser Frau sein und dann ganz schnell doch mitspielen.
Hallöle Amokoma,
wenn sie sich das nächste Mal wieder ungefragt dazugesellt, würde ich sie zu einem 4-Augen-Gespräch in ein paar Meter Entfernung bitten, so dass sie nicht das Gefühl hat vor den anderen bloßgestellt zu werden. Sag ihr dann mit klaren Worten, dass Du Dir über die Jahre einen schönen Freundeskreis aufgebaut hast und diesen auch beibehalten willst. Sie würdest Du aber leider nicht dazu zählen und auch in Zukunft weiterhin nicht beabsichtigen, dass zu ändern - auch wenn Du schon längst gemerkt hättest, wie sehr groß ihr Interesse daran ist. Sag ihr dann, dass sie daher nun bitte gleich wieder gehen soll, Du auch weiterhin keine weiteren Treffen wünscht und es auch in Zukunft bei einem einfachem „Guten Tag - guten Weg“ statt gemeinsamer Unternehmungen lassen möchtest. Sag ihr dann zum Schluß auch noch, dass Du ihr das nun Abseits der anderen mitteilst, weil Du sie nicht blöd vor denen dastehen lassen möchtest. Sollte sie sich aber noch Mal ungefragt dazu gesellen, würdest Du sie dann halt vor versammelter Mannschaft verbal rauswerfen.
Ich denke, nach diesen klaren Worten wird sie gehen, wenn auch ungern. Sollte sie irgendwie versuchen auf Dich einzureden o.ä., halte die Hand wie ein Stoppschild hoch und fall ihr sofort deutlich ins Wort mit dem Satz: „Geh jetzt bitte!“. Wiederhol ihn ggf. noch ein weiteres Mal. Falls sie dann noch nicht gehen sollte, dreh Dich einfach um und lass sie stehen. Sollte sie dass alles ignorieren und Dir wieder trotzig zum Tisch folgen, mach Deine Androhung wahr und schmeiss sie vor versammelter Mannschaft raus. Ansonsten wirst Du sie wohl leider nie mehr los…
Ich weiß, wie schwer bis fies sich das anhört, aber bleib auf alle Fälle stark und denk an das Sprichwort: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende“, denn manchmal geht es halt einfach nicht anders…
wölfin
P.S.: Falls Du übrigens befürchtest, es Auge-in-Auge nicht hinzubekommen, kannst Du ihr ja alternativ einen Brief mit genau so klaren Worten zukommen lassen, aber - ganz wichtig! - mit zum Schluß der Bitte, Deine Entscheidung zu respektieren und von Antworten, auch in telefonischer oder schriftlicher Weise, abzusehen.
Unwahrscheinlich. Sie hat schließlich bewiesen, dass sie Kommunikation zwischen den Zeilen nicht versteht.
Ich halte deinen Vorschlöag deswegen für absolut untauglich, denn er läuft wieder darauf hinaus, unklar und undeutlich zu kommunizieren und suie die Bedeutung selbst erraten zu kassen.
„Wir möchten bitte, dass du gehst. Wir möchten auch nicht, dass du wiederkommst.“
Gruß,
Max
Warum „leider“?
Genau solche Worte sind es, die dazu führen, dass die Botschaft nicht deutlich rüberkommt. in der vermeintlichen Hoffnung, dadurch höflicher zu sein, schwächt man ab.
Hi
noch mehr als Deine Frage interessiert mich die Zahl derjenigen, die Deine Frage aufgerufen haben. Über 70, wow!
Zu Dir: Alles halb so schlimm. Hau der Nachbarin nicht vorn Kopf. Du stehst doch über den Dingen. Zumindest den Eindruck an genügend Souveränität vermittelst Du. Die Sache nur ist als vorübergehend anzusehen. Das verläuft sich. Zwar nicht von heute auf Morgen. Aber irgendwann findet die Nachbarin wieder zu sich bzw. einen anderes Subjekt auf das sie ihre Aufmerksamkeit richtet. Dann verliert sich das Interesse an Dir. Bis dahin sag - freilich ohne es zu verinnerlichen: Keine Zeit! Keine Zeit! Keine Zeit!
Du brauchst ein dickes Fell.
Gruß mki
Das ist es eben nicht!
Das Verhalten solcher distanzlos zudringlicher Personen kann zu einer enormen Belastung werden!
Solche Menschen scheinen auch intuitiv zu spüren, dass ihrer Zudringlichkeit nur schwer oder garnicht Widerstand entgegengebracht werden kann und ein „dickes Fell“ kann man sich auch nicht über Nacht zulegen.
Sie soll konsequent so handeln wie es Denker empfohlen hat, nur dann wird sie, hoffentlich Ruhe vor der Person bekommen. ramses90
@Denker_a_D:
Ich verliere halt nie die Hoffnung, dass wenn der Rest des Gesprächs eine mehr als klare Richtung weisst, man vielleicht doch noch eine simple Höflichkeitsfloskel benutzen darf. Insbesondere da ja die „Wenn du das nicht machst, dann…“-Belehrung auch noch mal die absolute Ablehnung deutlich betont.
Aber sorry, dass ich mich zu nett geäußert habe!
Danke schön für Eure Antworten. Mir ist nun ganz klar, dass ich in Zukunft bereits beim ersten Anzeichen eines bevorstehenden „Übergriffs“ (wie Fahrrad bei uns stoppen und anschließen oder beim quer über die Strasse freudig schreien „Rebekka, warte“ ) deutlich reingrätschen muss. Ich kann das, werde das auch tun. Ich war so ratlos, weil ich es auch für mich so entwürdigend finde, wenn ich mich einem erwachsenen Menschen gegenüber so verhalten muss, als hätte ich es mit mit einer 5 jährigen unerzogenen Göre zu tun.
Merci vielmals.
Das hat in diesem Fall nichts mit Höflichkeit zu tun. Man kann auch höflich und trotzdem klar sein.
Es ist häufiger gemachter Fehler, zu glauben, es wäre höflicher, wenn man die Aussage abschwächt und weniger klar macht.
Gruß,
Max
Das ist überhaupt nicht mein Ding. Persönliche Gespräche oder höfliche wenn auch deutliche Briefe sind letztendlich noch mehr Zuwendung. Genau das halte ich für grundfalsch, abgesehen davon, dass sie mir Arbeit für diese Person machen, die ich nicht will.
Dank Denker bin ich mittlerweile wieder ganz unirritiert. Bei der nächsten räumlichen Grenzverletzung werde ich sie auf den Tatbestand des Hausfriedensbruchs hinweisen, bitten, zu gehen und notfalls die 110 anrufen.
Danke dennoch für Dein Mitgefühl.