Umgang mit einer cholerischen Mutter Teil II

Hallo nochmal!

Da der Ursprungs-Artikel: „Wie mit einer cholerischen Mutter umgehen“ (/t/wie-mit-einer-cholerischen-mutter-umgehen/5702479/10

In der Zwischenzeit hat sich nicht sonderlich was an unserem Superverhältnis geändert.

Was mich nur richtig erschreckt hat war, dass ich neulich geträumt habe, dass ich meine Mutter quäle bis ins kleinste Detail, um ihr alles heimzuzahlen. Nein, das zu tun liegt mir fern. Aber alleine die Tatsache, dass ich so etwas geträumt habe …

Gerade eben dann ein Telefonat. Ich selbst habe nicht wirklich viel gesagt - keine Chance und kein Bedürfnis … Ich behandle sie wie Dreck, keine Ahnung, wie ich im Gespräch mit ihr so souverän sein könne, ob ich mich einmal in sie hineinversetzen kann, und ich hielte alles für überflüssig, sie käme „da“ (=über mein schlimmes Verhalten) nicht hinweg, „mir kommen gleich die Tränen“ (weil ich mir erlaubt habe zu sagen, dass ich verletzt bin durch ihr Verhalten), sie fühlt sich zurück gesetzt. Sie könnte sich auch mehr Zeit nehmen für sich, wenn sie wollte (ja, bitte!).

An Nikolaus hatte ich eine große Feier hier mit >60 Personen, sie war eingeladen, am nächsten Tag hatte mein Sohn seine Nikolausfeier im Kindergarten, zu der ich sie auch eingeladen hatte, sie meinte aber, beide Termine wären ihr zu viel, sie könne nur an einem von beiden. Jetzt grade sagte sie, "da wäre ich eingeladen gewesen und in den kindergarten wäre ich auch gekommen, aber dann hast du mich wieder ausgeladen, ich wäre liebend gerne gekommen. Leidest du an Gedächtnisschwund. Ich könnte andere Gefühle zeigen, aber die muss ich unterdrücken, sonst würde ich das nicht überleben. Wenn ich mich nicht abhärte gegen alles, was du gemacht hast … Du kapierst überhaupt nicht, wie das ist. Immernur hast du gemacht, was du gewollt hast. Ich erschrecke und habe Angst, du kapierst das wohl nicht, was du schon alles gemacht hast. Und wenn ich mich nicht abhärte und das alles für mich behalte, weil sowieso keiner Interesse ist an mir, dann halte ich das nicht aus. Ich halte mich da jetzt raus. Ich war der glücklichste Mensch, seit das Kind auf der Welt ist. Ich werde immer nur … Wie kann man nur so eiskalt sein, wie du?! … " Also nur zur Info … ich war nie ein schwieriges Kind. Ich halte diesen Horror nicht mehr aus. Therapietechnisch tut sich hier in der Gegend leider nichts für MICH und für sie kommt das nicht in Frage, weil SIE ist ja ganz normal (ich lache mich gleich tot!).

Ich brauche einfach nur jemanden zum reden. Die ganzen Real-Life-Menschen ertragen das alles nicht und klinken sich irgendwann aus, weil ihnen das zu viel ist - was ich auch irgendwie verstehen kann. Am besten wäre wahrscheinlich wirklich Kontaktabbruch. Dumm nur, dass ich in 10 Tagen eine Mega-Fernreise mache und 3 Wochen trekken gehe (weeeeeeit weg von hier, um Abstand von dem allen hier zu bekommen), und mein Sohn in der Zeit auch von ihr versorgt werden wird.

Nein, ich habe keine Hoffnung mehr drauf, dass sich das jemals ändert. Aber mir ist das ehrlich gesagt auch wurscht. Ich mag nur nicht mehr leiden!!

Freue mich über jeglichen Austausch,
Paula

Was willst Du wieder hören?

Suche dir professionelle Hilfe, denn ohne wird es wohl kaum gehen.

Was willst Du wieder hören?

sie will Austausch. Schreibt sie doch.

Suche dir professionelle Hilfe, denn ohne wird es wohl kaum
gehen.

Mag sein.

Hallo sin*

Was willst Du wieder hören?

Suche dir professionelle Hilfe, denn ohne wird es wohl kaum
gehen.

Super-Antwort, danke. Dumm nur, dass ich a) schon versucht habe, mir professionelle Hilfe zu holen, und b) dass die Wartezeiten für einen Therapieplatz hier in der Region bei ~ bis zu einem/eineinhalb Jahren liegen, weil es entweder zu viele Kranke oder zu wenige Therapeuten gibt. Erst recht bei so einem ‚läppischen‘ Problem wie meinem, musste mich am Telefon auch schon fragen lassen, ob ich suizidgefährdet sei, nein? ‚na, dann dauert das länger, bis ich was für Sie frei habe‘

Schöne Grüße,
Paula

@waldieter link bekommen, danke, werde ich mir mal ansehen.

Hallo,

ich verstehe Dich auch nicht!

Ich kann aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen, dass man mit seiner Mutter - definitiv - nicht klarkommt. Dass sie einen herzunterzieht und nicht gut tut.

Was ich - verdammichnochmal - nicht nachvollziehen kann ist, wie man

a) glauben kann, eine 3 Wöchige Auszeit - meinetwegen zu Fuß ans Ende der Welt und zurück - würde einem einen Funken Ruhe verschaffen. Weisst Du denn noch nicht, dass Probleme immer miteisen? und

b) warum Du Dich weiterhin in schwere Abhängigkeit von ihr begibst, indem Du Dein Kind bei ihr abladest, wenn Du eine Auszeit brauchst.

Natürlich weiss sie, dass Du ohne sie aufgeschmissen bist. Du lieferst ihr ja dauernd Steilvorlangen dafür.

Versuche, Dein Leben ohne sie in den Griff zu bekommen.

Trekke nicht bis ans Ende der Welt, sondern nur halb so weit und nimm Deinen Sohn mit. Falls Du auf den Tripp bestehst, nimm Dir eine Verwandte, zur Not eine Tagesmutter, die sich in der Zeit um Deinen Sohn kümmert, aber mache Dich endlich unabhängig von deiner Ma.

Grüße
Maralena

Hallo,

da ich keine Fachkraft für Psychologie bin, kann ich tatsächlich nur meinen „Senf“ dazu geben und hoffen, das dir der Austausch von Meinungen hilft:

Was die Trekking-Auszeit betrifft, bin ich anderer Meinung, als der Vorposter. Es kann durchaus eine gute Idee sein, sich einmal etwas von seinem Problem (der Mutter als Person) zu entfernen, zur Ruhe zu kommen und einen „Blick von außen“ auf das Leben zu Hause zu erhalten. Des Weiteren könnte die körperliche Anstrengung dazu beitragen, die seelische etwas zu lindern, denn Stress ist ja unter anderem eine körperliche Angelegenheit die durch Bewegung abgebaut wird.

Natürlich kannst du nicht einfach mal drei Wochen trekken gehen und alles löst sich in Wohlgefallen auf. Natürlich kann man Stress nicht nur durch ein bisschen Sport „wegtrainieren“. Aber es könnte gelingen, zumindest ein winziges Fenster aufzumachen, damit du mehr Bewegungsspielraum und andere Gedanken erhältst.

Darüber hinaus bin ich der Meinung kann man nur seine eigenen Wege, Ziele und Verhaltensweisen planen und steuern. Daraus folgt, das du auf die Personen in deinem Umfeld zwar Einfluss hast, aber eine definitive Änderung der Situation immer nur von dir ausgehen kann. Du wirst es nicht schaffen, dass deine Mutter sich wohler fühlt, sich besser verhält etc. Das kann nur sie selbst.

Es kann aber nicht sein, das man sich - egal warum und weshalb - am Telefon beschimpfen lassen muss und selbst noch nicht einmal ansatzweise zu Wort kommt. Aus so einer Situation muss man raus. Ich persönlich hätte - und habe das auch schon praktiziert - dem anderen Teilnehmer gesagt, dass ich jetzt auflege und man wieder reden kann, wenn der andere sich etwas beruhigt hat. Und genau das hätte ich dann auch getan, selbst wenn der andere das gar nicht gehört hat, weil er weitergeredet hat.

Du kannst ausschließlich und allein dein Verhalten korrigieren. Wenn dies nicht dazu führt, das Muttern zufrieden ist, dann bleibt auf lange Sicht wohl nur Abstand und Schweigen.

Wie das organisiert werden kann und muss, bleibt dir überlassen. Und das es auch deinen Sohn betrifft (zumindest in der ersten Zeit) ist auch nicht gerade angenehm. Das einzige Gute ist, das sie ja deine Mutter bleibt und evtl. ein Weg zurück irgendwann möglich sein könnte.

Gruß
Nita

Hallo,

dein Verhalten ist absolut widersprüchlich. Einerseits nervt dich deine Mutter, andererseits wird sie zu jeder Feier eingeladen und das Kind wird bei ihr abgestellt, wenn du mal Ruhe haben möchtest. Du solltest dich entscheiden, ob du den bequemen Weg gehen möchtest und so weitermachst wie bisher (dann solltest du aufhören zu jammern) oder aber du erwachsen werden möchtest und dich von deiner Mutter ablöst.

Hallo,

ich habe ein ähnliches Exemplar an Mutter. Obwohl wir drei Kinder waren, war ich an allem Schuld. Das hat sie mir nicht nur psychisch, sondern auch körperlich „nahe gebracht“.

Meine „Eigentherapie“ schon als Kind war: einfach nicht hinhören und das machen was ich will. Damit die Hiebe nicht zu schlimm ausfielen, habe ich als Lippenbekenntnis das gesagt was sie hören will und dann doch das gemacht was ich wollte.

Ich konnte ihr es ja eh nicht recht machen. Da das Meckern, schimpfen und ausrasten sowieso kommt, kann ich gleich tun, was ich will.

Als ich 18 war bin ich ausgezogen (obwohl man damals mit 21 volljährig wurde). Es gab dann einen mehrjährigen Kontaktabbruch. Selbst als ihr Enkelkind geboren wurde, hat sie weiter „geschmollt“.

Dann hat sie wieder Kontakt aufgenommen. Solange sie sich benimmt, verweigere ich den Kontakt nicht. Versucht sie wieder mein Leben zu bestimmen, zu hetzen und Unfrieden zu stiften - geh ich auf Tauchstation. Vor drei Jahren war das mal wieder so.

Seither: sehe ich ihre Telefonnummer am Display geht halt der Anrufbeantworter an. Dort kann sie ja draufsprechen, wenn es was Wichtiges ist. Ist nie etwas Wichtiges.

Vor zwei Jahren hat sie dann meine Methode doch irgendwie kapiert. Seither hat der AB seine Ruhe.

Sie ist jetzt schwer krank. Trotzdem: ich tue es mir nicht an und schaue vorbei. Mich blöd in Richtung, „was willst Du denn hier“ anreden lassen erspare ich mir.

Richtet sie über meine Schwester aus, dass ich vorbeikommen soll, werde ich das tun. Aber sobald sie mir „krumm kommt“: tschüss

Mir tut nur meine Schwester leid, die jetzt die ganze Arbeit alleine mit ihr hat. Da ich aber sowieso weiter entfernt wohne, kann ich sie nur bedingt unterstützen.

Dir kann nur helfen, Dich „abzunabeln“. Sie braucht Dich mehr als Du sie. Du bist ja der Einzigste der sich ihre Ausfälle anhört. Wo anders würde sie sich ein schlechtes Image einfahren oder andere Leute würden sofort den Kontakt mit ihr abbrechen. Schlechtes Gewissen muss man auch nicht haben und sich auch nicht hartherzig oder verantwortungslos fühlen. Es ist eine reine Überlebensstrategie. Als erstes bin ich für mein Überleben und meine Gesundheit verantwortlich.

Mir geht es gut dabei. Im Gegensatz zu meinem Bruder der zum totalen Alkoholiker wurde (er lebt bei ihr und kann sie vermutlich nur im Vollsuff aushalten), bin ich seelisch pumperlgsund.

Gruß
Ingrid

Hallo Nita,

Was die Trekking-Auszeit betrifft, bin ich anderer Meinung,
als der Vorposter. Es kann durchaus eine gute Idee sein, sich
einmal etwas von seinem Problem (der Mutter als Person) zu
entfernen, zur Ruhe zu kommen und einen „Blick von außen“ auf
das Leben zu Hause zu erhalten. Des Weiteren könnte die
körperliche Anstrengung dazu beitragen, die seelische etwas zu
lindern, denn Stress ist ja unter anderem eine körperliche
Angelegenheit die durch Bewegung abgebaut wird.

Danke, meine Rede! Unabhängig davon mache ich diesen Trip nicht wegen meiner Mutter oder so, sondern weil ich Zeit habe, um Urlaub zu machen, ganz normal.

Ich persönlich hätte - und habe das auch schon praktiziert - dem :anderen Teilnehmer gesagt, dass ich jetzt auflege und man wieder :reden kann, wenn der andere sich etwas :beruhigt hat. Und genau das :hätte ich dann auch getan…

Das mache ich eigentlich auch. Gestern zum Beispiel. Zehn Minuten später hat sie nochmal angerufen, und ich habe abgenommen, vielleicht weil ich doch die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte. FRÜHER hat sie nach solchen Ausfällen gelegentlich angerufen, um sich zu ENTSCHULDIGEN. Gestern nicht. Während ihrer Attacke gestern meinte sie mal, dass sie mich ja lieb hat. Komisch Art, jemandem seine Zuneigung zu zeigen!!

Grüße,
Paula

Hallo Frau Weber,

dein Verhalten ist absolut widersprüchlich. Einerseits nervt
dich deine Mutter

vielleicht mag mein Verhalten widersprüchlich sein. Nein, meine Mutter nervt mich nicht, sie verletzt mich. Sehr.

andererseits wird sie zu jeder Feier eingeladen

weil sie sich bei solchen Feiern IMMER ‚benimmt‘ und anstrengt, und ich mich in der Tat drauf verlassen kann, dass nix passiert, wenn mein Kind dabei ist.

und das Kind wird bei ihr abgestellt, wenn du mal Ruhe haben :möchtest.

Nein, mein Kind wir NIE abgestellt, wenn ich meine Ruhe haben möchte. Das Kind ist das Liebste, Pflegeleichteste, das es gibt (mit Kindern kenne ich mich sehr gut aus, beruflich etc pp) und von diesem Kind braucht kein Mensch seine Ruhe; im Gegenteil, wenn er nicht da ist, vermisse ich es und freue mich, wenn es wieder zurück ist. Das Kind darf zu meiner Mutter, weil wir Eltern es für wichtig halten, wenn es außer uns eine dritte Bezugsperson hat, auf die es sich 100% verlassen kann, sie engagiert sich total für das Kind, umgedreht liebt mein Kind seine Oma über alles. Das ist der Versuch, meine verkorkste Beziehung zu ihr nicht an mein Kind weiterzugeben. Wozu auch?! Ich weiß zu 100%, dass sie das Kind IMMER gut behandelt und behandeln wird und ich mich diesbezüglich immer auf sie verlassen kann. Immerhin etwas.

Nein, ich bin bezüglich ‚Babysitting‘ nicht von meiner Mutter abhängig, wir haben eine tolle Babysitterin. Das hat was von der Scheidungskinder-Diskussion. Ein Kind hat ein Recht auf beide Eltern, auch wenn diese getrennte Wege gehen (mit Einschränkungen natürlich).

Du solltest dich entscheiden, ob du den bequemen Weg gehen möchtest :und so weitermachst wie bisher (dann solltest du aufhören zu jammern) :oder aber du erwachsen werden möchtest und dich von deiner Mutter :ablöst.

Tja, ablösen sollte ich mich wohl in irgendeiner Weise von meiner Mutter, aber das ist halt - mit Verlaub - bescheiden so ohne Hilfe. Und wie gesagt, was professionelle Hilfe angeht, sind die Aussichten auf einen Platz hier richtig schlecht (kaum freie Plätze und ellenlange Wartelisten).

Grüße,
Paulamex

Hallo Ingrid,

danke auch für deine Antwort.

Meine „Eigentherapie“ schon als Kind war: einfach nicht
hinhören und das machen was ich will.

Während ihrer Ausbrüche höre ich immer Musik (in meinem Kopf natürlich), ich habe eine bestimmte CD, die ich tatsächlich auswendig kann. Und so lange die läuft (in meinem Kopf), geht alles klar. Irgendwann ist die CD dann halt zu Ende, und dann trifft sie mich mit ihren Sachen.

… habe ich als Lippenbekenntnis das gesagt, was sie hören will und :dann doch das gemacht was ich wollte.

Hat nicht wirklich was gebracht.

Als ich 18 war bin ich ausgezogen

Ich auch, zum Studieren in eine andere Stadt - genial, weil nicht ZU weit weg, aber weit genug, dass sich unser Verhältnis weitgehend normalisiert hat.

Ich habe mal viereinhalb Jahre weit weg von Deutschland gewohnt - genial, wenn wir telefoniert hatten, und sie wieder ihren Wahn bekommen hat, habe ich einfach einen Hurrikan, Erdbeben oder Stromabschaltung vorgeschoben (kam alles in Wirklichkeit vor) oder „hallo, bist du noch dran? ich versteh’ dich so schlecht, wir telefonieren später wieder“, wegen dem ich jetzt unbedingt telefonieren aufhören musste. Das war - auch wenn’s eigentlich bescheuert klingt und WAR - genial, weil ich sie so abgewürgt habe ohne sie in der Tat zu verletzen (sie ‚beißt‘ immer, wenn sie sich verletzt fühlt, zur Zeit also fast immer), haben wir dann zwei Tage später wieder telefoniert, war wirklich alles ok. Da sie jetzt nun mehr 30 km weg wohnt, kann ich sowas leider nicht mehr vorschieben.

Richtet sie über meine Schwester aus, dass ich vorbeikommen
soll, werde ich das tun.

Das ist halt das Doofe bei mir … ich habe weder Geschwister, mit denen ich ihre Ausbrücke ‚teilen‘ darf (wobei das ja auch relativ ist, du schreibst, dass nur du das abgekriegt hast), noch Geschwister, mit denen ich mal richtig reden kann.

Dir kann nur helfen, Dich „abzunabeln“. Sie braucht Dich mehr
als Du sie. Du bist ja der Einzigste der sich ihre Ausfälle
anhört.

Ja, damit werde ich mich wohl abfinden müssen, auch wenn’s an sich traurig ist, denn wenn sie mal wirklich keine Ausbrüche hat, ist sie die liebevollste, netteste, an-mir-interessierteste Mutter, die man sich vorstellen kann. Ein komplett anderer Mensch. Nur wie gesagt, mittlerweile überwiegt die Cholerikerin in ihr.

Als erstes bin ich für mein Überleben und meine Gesundheit :verantwortlich.

Eben, und ich habe ein kleines Kind, um das ich mich anständig kümmern muss und will, und irgendwie auch einen Mann.

bin ich seelisch pumperlgsund.

Ich außer dem Verhältnis zu ihr auch, deshalb befremdet es mich auch irgendwie, dass ICH eine Therapie machen will, obwohl SIE sich viel mehr behandeln lassen müsste. Aber ich habe mich mittlerweile dafür geöffnet, nur wie gesagt, der Weg dahin …

Gruß,
Paula

Hallo,

auch wenn Du es nicht lesen willst:

Unabhängig davon mache ich diesen Trip nicht wegen meiner Mutter oder so, sondern weil ich Zeit habe, um Urlaub zu machen, ganz normal.

Alles easy also? Ferien für Dich! Ohne Verpflichtungen? Um Dein Kind kümmern? Nö. - macht ja Deine Mutter!

Auch wenn mich jetzt alle Mit-Leser- und -leserinnen in diesem Forum steinigen werden, so behaupte ich, Deine Mutter macht Vieles richtig, aber DU bist das Problem!

Deine Mutter scheint keinen guten Job gemacht zu haben, weil sie Dir kein Verantwortungsgefühl und keinen Respekt für die Bedürfnisse Anderer beigebracht hat.

Du verlangst von Deiner Mutter immer noch, dass sie für Dich und DEINE Bedürfnisse da ist. Wenn sie Dir das verweigert, ist sie unzugänglich/cholrerisch/sonstnochwas.

Ja, Deine Mutter hat Schuld. Sozusagen.
Sie hat wohl nie klar zum Ausdruck bringen können, was sie genau erwartet, und was sie dafür zu geben bereit ist.

Und Du? Was schließt Du bisher für Dich daraus? Dass Du fordern kannst ohne Ende? Ein ‚normaler Urlaub‘ für Dich und sie nimmt inzwischen selbstverständlich DEIN Kind?

HALLO Paulamex…

willkommen, in der Realität.
Was Du vom Leben und von Deine Lieben anscheinend erwartest, gibt es nicht. Und schon gar nicht zum Nulltarif.

Grüße
Maralena

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Hallo Maralena,

das hat hier nichts mit nicht-lesen-wollen zu tun. Wenn ich jemanden nicht persönlich kenne, geschweige denn dessen (erweiterte Lebensumstände, die im Übrigen zu diesem Thema nichts zur Sache tun) wäre ich SEHR zurückhaltend damit, jemanden für irgendetwas zu VERURTEILEN.

auch wenn Du es nicht lesen willst:

Alles easy also? Ferien für Dich! Ohne Verpflichtungen? Um
Dein Kind kümmern? Nö. - macht ja Deine Mutter!

Du scheinst mich und mein Kind ja sehr genau zu kennen :wink: Aber wenn du’s wirklich wissen willst: meine Mutter holt mein Kind während der Zeit einmal aus dem Kindergarten ab, und einmal darf es dort schlafen, dürfte es aber auch, wenn ich diesen Trip nicht machen dürfte. Er darf von mir aus gerne zu ihr, weil SIE Zeit mit dem Kind verbringen möchte, das hat NICHTS damit zu tun, dass ich es abschiebe.

Auch wenn mich jetzt alle Mit-Leser- und -leserinnen in diesem
Forum steinigen werden, so behaupte ich, Deine Mutter macht
Vieles richtig, aber DU bist das Problem!

Ja, meine Mutter macht vieles richtig und ich mache viele Fehler und ich mache vieles richtig, als Melancholikerin und Ex-Depri-Tante reflektiere ich mein Verhalten mehr als genug.

Deine Mutter scheint keinen guten Job gemacht zu haben, weil
sie Dir kein Verantwortungsgefühl und keinen Respekt für die
Bedürfnisse Anderer beigebracht hat.

Wie gesagt: Quatsch, du weißt doch gar nix über die Hintergründe, die hier nix zur Sache tun.

Du verlangst von Deiner Mutter immer noch, dass sie für Dich
und DEINE Bedürfnisse da ist. Wenn sie Dir das verweigert, ist
sie unzugänglich/cholrerisch/sonstnochwas.

Nein, ich verlange von meiner Mutter NICHTS, außer dass sie mich in Frieden leben lässt.

Und Du? Was schließt Du bisher für Dich daraus? Dass Du
fordern kannst ohne Ende?

Ok, dann sag mir mal, was ich fordere, außer nicht beschimpft zu werden?! - Was mein gutes Recht ist! Das Recht auf körperliche und im Übrigen auch auf geistige Unversehrtheit ist übrigens sogar ein Grundrecht, im Geltungsbereich des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.

sie nimmt inzwischen selbstverständlich DEIN Kind?

Tut sie nicht, wie gesagt, ich wäre sehr sehr vorsichtig mit irgendwelchen Pauschal-Verurteilungen.

Gute Nacht,
Paula

Ich denke nicht, dass du „professionelle“ Hilfe benötigst. Wichtig ist, dass du für dich den Mut aufbringst, die Nabelschnur zu durchtrennen. Und das geht nur mit Abstand. Es bringt nichts, wenn sie sich auf Feiern „benimmt“ - wie du so schön sagst -. Wichtig ist, dass sie keinen derart dominanten Raum in deinem Leben einnimmt. Und dazu gehört von deiner Seite aus der Mut zur Trennung.

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Hallo Paulamex!

denn wenn sie mal wirklich keine Ausbrüche
hat, ist sie die liebevollste, netteste,
an-mir-interessierteste Mutter, die man sich vorstellen kann.
Ein komplett anderer Mensch.

Deswegen fällt dir die Abnabelung auch so schwer, weil ihr Verhalten so extrem zwiespältig ist. Deine Mutter sollte an der „goldenen Mitte“ ihres Verhaltens arbeiten und du solltest versuchen dich abzunabeln. Du bist alt genug, dass du dich endlich der Macht deiner Mutter entziehen kannst. Denn du hast es ja erkannt. Vielen gelingt das nie! In deinem Fall ist das sehr wichtig, ich glaube nämlich, dass deine Mutter auch Bedarf hat „nacherzogen“ zu werden. Sie weiß auch ganz genau, wie sie dich wieder um den Finger wickelt („die liebevollste, netteste Mutter“ ist sie dann). Dadurch übt sie sehr große Macht auf dich aus, du hast es ja nie anders kennengelernt.

Grüße, Jenna

Hallo Paula,

sicher benötigt Deine Mutter eine Therapie. Aber erstens wird sie - wenn sie halbwegs so gestrickt ist wie meine - selber nie einsehen, dass sie eine braucht und zweitens wird das nichts mehr bringen. Vermutlich ist sie schon zu alt um sich wirklich zu ändern.

Ob Du eine Therapie benötigst kann ich nicht abschätzen. Auf jeden Fall benötigst Du eine Portion Mumm um z. B. aufzulegen und vorher zu sagen, dass Du nicht bereit bist ihre Tiraden weiter über Dich ergehen zu lassen.

Wenn sie nicht aufhört, legst Du wieder auf. Wenn sie sich höflich und freundlich benimmt, bist Du gerne zu Gesprächen bereit.

Konsequent durchziehen. Entweder es bricht der Kontakt gänzlich ab, oder sie lernt dadurch sich zu benehmen. Ein wenig Benimm und auch die Akzeptanz, dass das Kind inzwischen erwachsen ist, kann sie auch in hohem Alter noch lernen.

Auch die „liebevollen“ Zeiten sind oder wären für mich kein Grund die schlechten über mich ergehen zu lassen.

Meine Mutter hetzt furchtbar gerne über alle möglichen Leute. Das habe ich mir schon vor vielen Jahren verbeten. Fing sie an, habe ich ihr gesagt, dass ich das nicht hören will. Irgendwann hat sie es tatsächlich kapiert.

Ihr „Spielchen“ kann sie mit mir schon seit Jahren nicht mehr machen. Eines davon war auch der bisher letzte Abbruch, der jetzt auch schon mehr als zwei Jahre dauert.

Beim ersten Abbruch habe ich weiter in der gleichen Stadt gewohnt. Sie versuchte dann meine Geschwister und meinen Vater vom Kontakt zu mir abzuhalten. Hat nicht funktioniert.

Ich weiß, dass ich wegen der jetzigen Kontaktlosigkeit - selbst wenn sie jetzt sterben sollte - nie ein schlechtes Gewissen haben muss. Attacken und Ausfälle, Hetzereien usw. kamen von ihr und nie von mir. Meine Selbstachtung bewahre ich mir, indem ich mir nicht alles gefallen lasse.

Übrigens: alle (inzwischen erwachsene) Enkelkinder und noch kleinen Urenkelkinder gehen ihr aus dem Weg. Das obwohl weder meine Schwester noch ich unsere Kinder bzw. Enkelkinder vom Kontakt zu ihr abhalten. Selbst als unsere Kinder noch halbwüchsig waren, hatten diese eine feine Antenne für ihre Hetzereien und Schlechtmachereien.

Eine Tochter meiner Schwester hatte als Kleinkind ein besseres Verhältnis zur Oma. Sie ist auch heute noch das bevorzugte Enkelkind meiner Mutter. Aber auch sie will sowenig wie möglich Kontakt zu ihr.

Versuch es einfach und sage ihr, wenn sie mit Vorwürfen usw. kommt, dass Du Dir das nicht anhören willst und deshalb auflegst (oder gehst). Wenn sie sich vernünftig verhält, kann sie wieder mit Dir sprechen. Konsequent durchziehen.

Gruß
Ingrid

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Hallo Paula (und Ingrid),

Wenn sie nicht aufhört, legst Du wieder auf. Wenn sie sich
höflich und freundlich benimmt, bist Du gerne zu Gesprächen
bereit.

Versuch es einfach und sage ihr, wenn sie mit Vorwürfen usw.
kommt, dass Du Dir das nicht anhören willst und deshalb
auflegst (oder gehst). Wenn sie sich vernünftig verhält, kann
sie wieder mit Dir sprechen. Konsequent durchziehen.

Eben. Und keinen Hurrikan vortäuschen. Die Entscheidung muss von DIR kommen. Rechtzeitig, bevor Du furchtbar aufgewühlt bist, sondern sobald Du merkst: Es wird mir zu blöde. Und dann nicht auf Entschuldigung warten, sondern möglichst ungerührt (mindestens nach außen) bleiben und Dir innerlich sagen: Rutsch mir den Buckel runter!

Wenn sie spinnt, dann spinnt sie. Du musst einen Weg finden, Dich davon einigermaßen unabhängig zu machen. Auch unabhängiger von ihrer Freundlichkeit!

Viele Grüße,

Jule