Kommt darauf an, was Du da eigentlich aufnehmen willst
Hallo Jasseltoff,
eigentlich muss man wissen, was Du da hören bzw. sehen willst, um die richtige Auswahl zu treffen. Und natürlich ist der Qualitätsanspruch noch relevant. Die Auswahl ist deshalb wichtig, weil die Angebote immer unterschiedliche Schwerpunkte haben. Im Radio sind Klassik, Hörspiel und Jazz noch gut vertreten, im Fernsehen dagegen weniger. Gleiches gilt für Streamingdienste, die dafür viel aktuelle Musik haben.
Digitalrundfunk steht für die Übertragung von Fernsehen und Radio, wobei nur über Kabel und Satellit ein ausreichendes Angebot und hohe Qualität zur Verfügung stehen. Wenn darüber das kommt, dass Du magst, dann wäre das das geeignete Empfangsmedium.
Mit Empfangsgeräten kann man die Sendungen mitschneiden, wobei es keine Trennung mehr zwischen TV und Radio gibt: Empfangs- und Aufzeichnungsgerät bleiben die gleichen. Wenn Du einen aktuellen Flachbildschirm hast und über Kabel oder Satellit empfängt, gibt es wahrscheinlich eine Umschalttaste auf der Fernbedienung.
Für Leute, die vielleicht keine dieser Empfangsarten haben, gibt es kostenlose bis preisgünstige Dienstleister, der das aufzeichnen und dann wieder im Streamingverfahren ansehen lassen. Auf der eigenen Festplatte hast Du es dann aber auch nicht und die Qualität ist meist schlechter als der Rundfunkempfang.
Elementar ist auch die Frage Video oder Audio. Denn wenn man das Gleiche mit Video statt Audio machen will, steigt der technische Aufwand um mehrere Dimensionen. Oder umgekehrt: Bei gegebenen Ressourcen (z.B. der Bandbreite Deines Internetanschlusses) sinkt die erreichbare Qualität. Wo die Datenmenge für Tonaufnahmen in Hifi-Qualität noch üppig ausreicht, erreicht das bewegte Bild nicht mal die Qualität 20 Jahre alter VHS-Videocassetten in Longplay. So etwas auf einem aktuellen Fernseher anzusehen macht, wenn die eigenen Augen noch funktionieren, Verdruss bis Kopfschmerz. Auch ein Kopfhörer lässt schlechte Tonqualität hörbar werden, die ein quäkender Radiowecker noch verschleiert. Also: Wie sollen die Aufnahmen später konsumiert werden?
Übrigens ist es ein Trugschluss, dass man bei minderwertigen Aufnahmen keine hohe Qualität in der Nachbearbeitung mehr bräuchte. Mit üblicher Digitaltechnik ist das fast umgekehrt. Denn bei hoher Aufnahmequalität funktioniert die Kompression der Inhalte perfekt: Der Mensch nimmt kaum Qualitätsverluste wahr, obwohl das Video nur noch ein Hundertstel der ursprünglichen Bandbreite oder Speicherkapazität benötigt.
Ist das Ausgangsmaterial aber beschädigt (verrauscht, Kratzer, ungleichmäßig verblasst), dann funktionieren die optimierten Methoden nicht mehr und eine Menge der Leistung verpufft, weil neben dem Inhalt auch alle Fehler aufgezeichnet werden müssen. Schließlich kann das menschliche Gehör/Auge zwischen Rauschen und Nutzsignal entscheiden, nicht aber die Maschine.
Nimm ein vergilbtes Blatt als Vergleich: Hier benötigst Du viel schneller eine Lesebrille/Lupe, um den Inhalt zu erkennen.
Ciao, Allesquatsch