Umgehen der Plagiatsfalle

Hallo allerseits,

eins vorweg: Ich hab keine Ahnung ob der Artikel hierher passt. Ein generelles Forum bezüglich wissenschaftlicher Arbeiten habe ich nicht gefunden, drum probiere ich es auf gut Glück unter den (meinen) Sozialwissenschaften.

Dass die Plagiatsjäger momentan sehr aktiv sind hat inzischen jeder mitbekommen. Nach Guttenberg hat es nun auch den ehemaligen österreichischen Wissenschaftsminister Hahn erwischt, wobei ich hier finde dass eher von Zitierfehlern als von einem Plagiat gesprochen werden sollte. Natürlich ist ordentliches Arbeiten und Zitieren das oberste Gebot beim Verfassen einer Dissertation, da Fehler jedoch menschlich sind und ich in 10 Jahren keine Probleme bekommen möchte frage ich mich ob man sich irgendwie absichern kann.

Ich denke an eine Art Vorwort oder Präambel, die sinngemäß so lauten könnte: „Die ersten beiden Kapitel der Dissertation reflektieren den aktuellen Stand der Wissenschaft und stellen eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Arbeiten anderer Autoren dar. Sämtliche Aussagen wurden, sofern nicht ausdrücklich als eigene Gedanken gekennzeichnet, der Fachliteratur entnommen. Die eigentliche wissenschaftliche Arbeit des Verfassers beginnt im Kapitel 3 der Dissertation.“

Damit würde ausdrücklich festgehalten dass ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte. Sollte ich in den ersten 2 Kapiteln tatsächlich ein Zitat vergessen, wäre das (meiner Meinung nach) nur ein Zitierfehler und kein Plagiat. Ärgerlich genug, aber wenigstens kein (un)absichtlicher Betrug.

Hallo,

sorry, aber was genau ist denn nun deine Frage? Willst du wissen, ob da das wie geschildert machen kannst? Oder?

So ganz bin ich leider nicht schlau aus deinem Text geworden.

Grüße VW28

Sorry, es ist schon spät und ich schreibe seit 5 Stunden durch. Sollte wohl besser eine Pause einlegen.

Die Frage kurz zusammengefasst: Ich möchte die ersten 2 Kapitel meiner Arbeit ausdrücklich als Sammlung fremder Arbeiten (und damit als Reihe von Zitaten) kennzeichnen. Sollte mir irgendwo ein Fehler beim Zitieren unterlaufen habe ich zuvor schon klar gemacht, dass das Geschriebe aus anderen Quellen zusammengefasst ist.

Damit hätte ich keine fremde Arbeit als die meinige verkauft, sondern „nur“ vergessen die Quelle zu erwähnen.

Hallo,

Bitte entschuldige, dass ich draufrumreite, aber das:

Die Frage kurz zusammengefasst: Ich möchte die ersten 2 Kapitel meiner Arbeit ausdrücklich als Sammlung fremder Arbeiten (und damit als Reihe von Zitaten) kennzeichnen.
Sollte mir irgendwo ein Fehler beim Zitieren unterlaufen habe ich zuvor schon klar gemacht, dass das Geschriebe aus anderen Quellen zusammengefasst ist.

ist eben keine Frage, sondern ein Plan!

Was aber ist Deine konkrete Frage hierzu??

Grüße VE28

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Frage: Ist dieser Plan umsetzbar, bringt das was?

Grüße, JAS

Gruß,

Frage: Ist dieser Plan umsetzbar, bringt das was?

Nein!
Wer zitiert, macht das bitteschön kenntlich.
Eine wissenschaftliche Arbeit beginnt mit der ersten Seite und endet mit der letzten.
Wenn Du mit einer Vorwort oder von mir aus eine Manga-Zeichnung beginnst, gehört selbstverständlich auch dort die Quelle dazu.

Vergiss nicht, der Sinn des Zitierens ist die Kurzfassung. Du kannst ohne Weiteres im Vorwort Deine eigenen Gedanken formulieren, das Ziel der Arbeit erläutern und dabei Sätze bilden, wie diesen:

Nach Schmidt(1), Meier(2) und Müller(3) …

jeder, der wissen will, worauf Du Dich beziehst, bekommt unter Fußnoten 1-3 die Quellen genannt und kann nachschlagen.

hätte Herr zu … es so gemacht, gäbe es jetzt nicht Anfragen wie Deine

viele grüße
Geli

Hi,

hätte Herr zu … es so gemacht, gäbe es jetzt nicht Anfragen wie Deine

Da hast du den UP missverstanden… ohne Hern zu G hätte es die Anfrage sicher nicht gegeben, aber eine plagiierte Arbeit mehr. Denn ohne Herrn zu G hätte der UP einfach ein paar Seiten Ideen anderer Autoren zu einem Text verarbeitet, keine Quellen in dem Text angegeben und maximal hinten in der Bibliographie was angeführt - fehlerhaftes wissenschaftliches Arbeiten, umgangssprachlich Plagiat genannt.

Jetzt hingegen, nachdem er nachgefragt hat, macht er es hoffentlich richtig - so, wie du es gerade auch richtig erklärt hast.

die Franzi

1 Like

Hallo,

ich glaube, du hast den UP auch mißverstanden.
So wie ich das verstehe, möchte er seine Arbeit selbstverständlich ganz korrekt schreiben und überall dort zitieren, wo es nötig ist.

Nur hat er offensichtlich Angst davor, dass ihm dabei ein Fehler unterläuft. Dies, so befürchtet er, könnte ihm dann später als Betrugsversuch ausgelegt werden.
Es wäre keiner, da er ja eben nicht absichtlich unredlich arbeiten wollte. Es könnte aber so aussehen. Guttenberg hat ja auch behauptet, er hätte nicht absichtlich unsauber zitiert, die Uni hat es ihm aber nicht geglaubt. Dies möchte der UP verhindern, wenn ich ihn richtig verstehe.

Daher möchte er einen Satz in sein Vorwort schreiben, in dem er klar stellt, dass grundsätzlich die ersten beiden Kapitel nicht von ihm erdacht worden sind. Selbst wenn ihm da also ein unbeabsichtigter Zitierfehler unterläuft, wüssten die Korrektoren, dass er hier nur schludrig, nicht aber betrügerisch gehandelt hat. Das würde zwar Punktabzug geben, wäre aber kein Plagiat.

@ UP:
Ich würde das - wenn überhaupt - mit dem Doktorvater absprechen. Aber im Grunde klingt es sehr nach: „Ach, ich hatte keine große Lust, mir mit dem Zitieren Mühe zu geben. Aber das Vorwort sichert mich ja ab…“ Das macht keinen guten, erst recht keinen wissenschaftlichen Eindruck, meiner Meinung nach.

Liebe Grüße,
larymin

Bringt meines Erachtens nichts. Der Leser geht ohnehin davon aus, dass die ersten einleitenden Kapitel noch kein/kaum eigenes Wissen enthalten.

Zitate sind generell kenntlich zu machen und wenn mal ein und oder zwei vergessen werden, so ist dies kein Beinbruch.

Was KTG auf die Füsse fiel waren seitenweise Zitate, ohne korrekte Quellenangabe. Wobei diese selbst bei korrekter Angabe der Quellen ein Problem gewesen wären. Für einen Betrugsversuch muss sowas schon massiv auftreten.

Hi,

wenn von 100 Zitaten 99 korrekt sind und eines oder zwei fehlerhaft oder gar nicht markiert wurde ist das anders zu bewerten als wenn 80% der Arbeit wortwörtlich abgeschrieben wurden und überhaupt keine Zitate kenntlich gemacht wurden.

Fehler sind menschlich. Ein oder zwei kleinere Fehler führen nicht zu einem Betrugsvorwurf.

Ich habe mal irgendwo eine Statistik gelesen, dass eine wissenschaftliche Arbeit einen Fehler pro 5 Seiten hat. Eine gute wissenschaftliche Arbeit einen pro 20 Seiten (Rechtschreibfehler nicht mit gerechnet).

Leider kann ich die Quelle nicht nennen weil ich sie vergessen habe.

MFG

Hi

Du tust ja gerade so als wären die „Plagiatsjäger“ die Bösen.

Sind sie nicht.

Leute, die andere plagieren, sind die „Bösen“.

Und warum?

Verdammtnochmal wenn du an deiner DOKTORarbeit schreibst solltest du in all den Jahren endlich mal gelernt haben wie man richtig zitierst oder du hast schlicht und ergreifend es nicht verdient ein Doktor zu werden ,

Wer Doktorarbeiten schreibt, muss zitieren können.
Punkt.

Fehler sind menschlich, ja. Aber dafür gibt es Korrekturleser. Und da muss man auch mal 200 Seiten mehrfach durchlesen.

Wenn du vorher anständig arbeitest und für jedes gelesene Buch ein mit Seitenzahlen versehenes Exzerptdokument erstellst, ist zitieren kindereinfach und ein „ups, da hab ich doch glatt vergessen die Paraphrase zu markieren“ fast unmöglich.

Ja, Doktorarbeiten sind anstrengend. Das sollen sie auch sein.
Wenn du nicht in der Lage bist sorgfältig zu arbeiten dann LASS ES BLEIBEN. Es bricht niemanden ein Zacken aus der Krone wenn er die Zitierregeln befolgt, dass wissenschaftliche Arbeiten voll von Namen oder Fußnoten sind - je nach verwendeten System - ist nun einmal so. Wenn du damit nicht leben kannst, solltest du dich für eine andere Zukunftsplanung entscheiden.

lg
Kate

Hi,

bleib erstmal ganz ruhig. Wenn du irgendwo ein Zitat vergisst, ist das nicht schlimm. Fehler können passieren. Denk dran: ein Plagiat ist *vorsätzliche* Täuschung.

Stell dir mal folgende Situation vor: ich habe viele Dokumente meines Professors gelesen und mich daher sehr an seine Formulierungen gewöhnt, insbesondere an Beschreibungen seines Spezialgebietes. Was ist jetzt, wenn ich einen Satz schreibe, der zufällig (fast) genau so in einem der Texte meines Profs steht? Ist das schon ein Plagiat?

Kritisch wird es IMHO erst, wenn ein längerer Abschnitt nahezu wortwörtlich mit anderen Quellen übereinstimmt.

viele Grüße
Felix

Ich verstehe das Problem
Hallo,

Leider hast Du nicht geschrieben, aus welcher Fakultät Du stammst. Falls es eine Naturwissenschaft ist, denke ich, ich verstehe, was Du meinst. Niemand macht sich die Mühe nochmal die Schrödingergleichung oder die Integralsätze genau zu zitieren. Darüber gibt es 10-tausende von Lehrbüchern und jeder weiss einfach, dass sich kein heutiger Doktorand anmasst, dieses Standardwissen selbst gefunden zu haben. Gleichzeitig stehen diese Grundlagen in so vielen Lehrbüchern/ Übersichtsartikeln/ Spezialvorlesungsskripten, dass auch niemand genau mitnotiert, wann und wo er etwas grundlegend Neues zum 1. Mal verstanden hatte.

Man liest sich so durch die diversen Quellen. Irgendwann freut man sich, dass man etwas verstanden hat. Wenn man es dann selbst zusammenfassen soll, dann schreibt man es ja nicht (von einer elektronischen Karteikarte) ab, sondern „zitiert“ aus dem Kopf.

Ich denke, in den Naturwissenschaften ist dies akzeptiert. Momentan sind die Leute vielleicht auch dort etwas verunsichert (ich weiss nicht genau, den Kontakt habe ich nicht mehr), aber ich denke, es ist Konsens, dass jemand, der z.B., die Relativitätstheorie erklärt, in dieser Hinsicht Kompromisse eingehen muss. Er wird sie irgendwann aus einem Lehrbuch verstanden haben, das sie wieder aus einem andren Lehrbuch hat, das sie wieder …, das es letztlich von Einstein hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Zitierproblem in den Geistenswissenschaften grösser ist, weil sich dort ohnehin schwerer trennen lässt, was jemand neu vollbracht hat. Mein 1. Gedanke in der Guttenberg-Affäre war daher auch „Haben diese Dorktorarbeiten denn so wenig eigene Substanz? Ist denn an dieser Arbeit gar nichts neu?“

Falls Du allerdings aus den Geistenswissenschaften stammst, will ich nichts gesagt haben.

Ja, und eine Antwort für Dich habe ich auch nicht. Ich dachte aber, es könnte helfen, dass ich zumindest denke, das Problem zu verstehen. Falls Du noch Doktorand bist, solltest du Deinen Doktorvater fragen. Er muss sich darüber ja auch Gedanken gemacht haben.
Mit vielen Grüssen,
Walkuerax

Hi,

örm, es ist nicht „nicht schlimm“, wenn man Quellenangaben vergisst - das ist fehlerhaftes wissenschaftliches Arbeiten und geht in die Note ein. Punkt, aus, Ende.

„Plagiat“ ist kein juristischer Begriff. Es wird nur unterschieden zwischen mehr oder weniger dolle schlechtem wissenschaftlichen Arbeiten (= Rumschlampen) und dem absichtsvollen Betrügen.

Ich denke, es gibt hier keinen Grund, dem UP Absichtlichen Betrug unterstellen zu wollen, ich bin allerdings imer noch der Meinung, das er recht wenig Bock hat, jede Quelle anzugeben. Es führt aber kein Weg daran vorbei, JEDE Quelle anzugeben. Isso.

Das einzige, was nicht angegeben werden muss, ist Grundwissen, Allgemeingut. Das fängt sicher in jedem Fachbereich an einer anderen Stelle an, aber da hilft Fragen, und sicherheitshalber eine Quellenangabe mehr einfügen.

die Franzi

Moin,

„Plagiat“ ist kein juristischer Begriff.

sicher?!
Ich denke schon http://de.wikipedia.org/wiki/Plagiat#Rechtsfolgen

Das einzige, was nicht angegeben werden muss, ist Grundwissen,
Allgemeingut.

Einer unserer Profs nennt das Lexikonwissen.

Das fängt sicher in jedem Fachbereich an einer
anderen Stelle an, aber da hilft Fragen, und sicherheitshalber
eine Quellenangabe mehr einfügen.

Dem stimme ich zu.

Gandalf

Hi Franzi,

örm, es ist nicht „nicht schlimm“, wenn man Quellenangaben
vergisst - das ist fehlerhaftes wissenschaftliches Arbeiten
und geht in die Note ein. Punkt, aus, Ende.

Natürlich geht das dann in die Note ein (sofern einer der Gutachter das bemerkt). Dem UP ging es aber darum, ob seine Diss evtl. in einigen Jahren wegen solcher Fehler nachträglich als Plagiat betrachtet werden könnte, wie in den aktuellen Fällen. Und das ist bei ein oder zwei vergessenen Quellenangaben sicherlich nciht der Fall.

viele Grüße
Felix