Umgekipptes Fahrrad in der S-Bahn, die 2

Hallo zusammen,

Kurze Zusammenfassung des Geschehenen:
Ein Fahrgast in einer S-Bahn stellt sein Fahrrad so gut wie ungesichert ab, setzt sich weiter weg, das Fahrrad kippt auf eine ältere Fahrgästin. Dessen Mann holt die Polizei, die den Fall aufnimmt und die Frau in die Notaufnahme ins Krankenhaus schickt. Dort wird eine Prellung festgestellt. Nichts gebrochen, aber starke Hämatome.
Nun will die Frau Schmerzensgeld und sich außergerichtlich mit dem Fahrgast einigen.
Ich selbst habe nun mal nach Schmerzensgeldtabellen im Internet geschaut, aber nichts gefunden.
2 Fragen beschäftigen mich gerade:

  • Wie könnte ich auf einen vernünftigen Betrag für Schmerzensgeld kommen (der Schädiger bekommt Leistungen vom Arbeitsamt, also so viel wäre da gar nicht zu holen)?
  • Kommen noch ärztliche Behandlungskosten auf den fahrlässigen Fahrgast zu?

Hallo,

Für die Ermittlung von Schmerzensgeldansprüchen gibt es kein festes Verfahren. Das wird jeweils individuell vor Gericht entschieden. Es gibt Tabellen im Netz, die entsprechende Urteile erfassen und vereinfacht auflisten. Das kann als grobe Orientierung dienen.

Für Prellungen mit Hämatomen fand ich aufgeführte Urteile von 0, 500 und 700 €.

Grüße
Pierre

Und dann wundert man sich, warum die Notaufnahme überlastet ist, wenn dort Hämatome diagnostiziert werden.

Und Schmerzensgeld ist in Deutschland rar. Da hat Omi vielleicht zu viele US-Krimis geschaut. Für sowas kriegt man wenige hundert Euro, wenn überhaupt.

Gruß,
Steve

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Ja und nein :wink: Natürlich gebe ich Dir voll Recht dass viel zu viele Leute mit eher chronischen Zipperlein am Samstag nach dem Mittagessen gemütlich in die Notaufnahme spazieren. Aber ganz ehrlich, in dieser Situation: Omma im Zug jammernd, Oppa am Telefon, vermutlich sehr echauffiert, armer Sünder mit gekipptem Rad und dann die Polizei vor Ort - und vermutlich ne Menge Schaulustiger. Da würde ich die Dame auch in die Notaufnahme schicken und nicht sagen „na, gehense halt nächste Woche mal gemütlich zum Hausarzt“. Und je nach Alter der Dame kann es schon sein, dass die Knochen brüchiger sind als bei jüngeren Menschen und man das eben von außen nicht sieht.