das war wohl die Untertreibung des Jahrhundert: ich weiß jetzt nicht mehr wer das sagte. Aber in den Nachrichten brachten sie den Spruch: das grenzt fast schon an organisierte Kriminalität.
Das ist meiner Meinung versuchter Massenmord aus Geldgier Dafür sollte es lebenslämglich geben.
Grüße
Raimund
Wurst gehört zum Metzger und nicht in den Supermarkt. Der Metzger hat eine engere Beziehung zu seinem Ruf und die Lizenz ist schneller weg, als bei einer undurchsichtig organisierten Kette, die nur dumpen kann, wenn es große Mengen davon kauft, jedoch Verluste macht, wenn sie drauf sitzen bleibt. Da liegt der Hund begraben.
RÜmi
Zustimmung!!! (nicht so viel Text)
Wurst gehört zum Metzger und nicht in den Supermarkt.
Da hast Du vollkommen Recht, Rümi. Ich würde mir lieber ein kleineres, aber teureres Stück Fleischwurst vom Metzger kaufen als einen ganzen eingeschweißten Ring aus dem Billig-Supermarkt.
Gruß!
Chris
hallo, Rümi
der Metzgerberuf in allen Ehren… nur stellen die wenigsten Metzger ihre Wurst noch selber her. Die meisten (99%) kaufen die Wurst. Also genau das gleiche wie im Supermarkt.
Allerdings beim Fleisch sieht´s anders aus. Fast immer erhält man beim Metzger das bessere. Allerdingst kostet die Qualität etwas mehr: „es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben!“
Grüße
Raimund
Schlechtes Beispiel
Da hast Du vollkommen Recht, Rümi. Ich würde mir lieber ein
kleineres, aber teureres Stück Fleischwurst vom Metzger kaufen
als einen ganzen eingeschweißten Ring aus dem
Billig-Supermarkt.
Ich kannte mal einen gelernten Metzger. Der hat mir mal zu vorgerückter Stunde erzählt, lieber würde er verhungern, als Fleischwurst zu essen - egal wo sie herkommt. Er meinte, wenn die Leute wüssten, was in diese Würste reinkommt, würden sie nie wieder verkauft!
Gruß
Stefan
da muss ich Dir leider recht geben: ich habe in der Verwandschft 2 Metzger.
Da wirds Dir schlecht.
DM und Stiftung Warentest haben übrigens auch mal Würste getestet.
Vom abgeschnittenen Fingernagel zum Putzlappen, vom Zigarrenstumpen zur Ratte und auch schon mal eine abgtrennter Finger waren drin. Kakerlaken ist ganz normal. Es gibt keine Gaststätte, keine Bäckerei überhaupt Lebensmittelbetrieb ohne Kakerlaken. Eines der widerstandsfähigsten Biester.
Dazu noch viel viel, Salz und noch mehr Fett. Fleischabfälle werden auch noch gewinnbringend „verwurstelt“.
Wie gesagt: ´reinschauen darf keiner!
Noch was: unser Vorredner meinte im SB-Markt gibt es nur platikverpackte Wurstringe. Er war scheinbar schon seit Jahren nicht mehr dort. Die Wursttheken sind so groß, dass mancher Metzger vor Neid erblasst.
Auch gibt es hin und wieder Fleischabteilungen, die jeden Vergleich mit einem Metzger aushalten. Es kommt auf den Abteilungsleiter (Metzger) an.
Und es gibt auch Metzgerläden, da kauf ich lieber in der SB-Halle ein.
Grüße
Raimund
… und außerdem noch falsch ausgedrückt!
Ich kannte mal einen gelernten Metzger. Der hat mir mal zu
vorgerückter Stunde erzählt, lieber würde er verhungern, als
Fleischwurst zu essen - egal wo sie herkommt. Er meinte, wenn
die Leute wüssten, was in diese Würste reinkommt, würden sie
nie wieder verkauft!
Ich gehe einfach mal von dem Metzger aus, den ich kenne. Dort habe ich auch schon einmal in die Töpfe schauen dürfen, auch bei der Fleischwurst. Teilweise war das nicht so extrem tolles Fleisch, das da rein kam, aber ich fand es einigermaßen OK und essbar. Was Raimund zu den Ergebnissen der Stiftung Warentest sagt, ist allerdings erschreckend.
Übrigens: Natürlich gibt es auch in Supermärkten mittlerweile gute Bäckereien und Metzgereien, die teilweise besser als die örtliche Konkurrenz sind. Ich meinte in meinem ersten Artikel eher in Fabriken produzierte Fleischwürste, die dann eingeschweißt in die Tiefkühltruhe wandern. Die sind mir doch etwas suspekt!
Gruß!
Chris
Hi Raimund.
Mein Metzger macht seine Wurst noch selbst!
Als Verbraucher hab ich es übrigens selbst in der Hand, wo ich was kaufe und welche Zucht- Aufzucht- etc. Methode ich unterstütze.
Mich hat schon immer ein grausiges Gefühl beschlichen, wenn die Leute (vor allen Festen oder vor`m Grillwochenende) Einkaufswagen vollgepackt mit Fleischbergen aus den Supermärkten schoben (billig, billig). Ich sag nur: Sparsam geht die Welt zu Grunde!
Rümi
Hi Stefan, ich kenne einen Koch, der in einem rennomierten (Nobel-) Lokal gelernt hat. Wenn manche Steaks so richtig stanken, wurden sie mit Salz abgerieben, gebraten und dem Gast serviert. Der Gast lobte dann das vorzügliche Essen und das Fleisch, welches auf der Zunge zerging.
Es ist eben Vertrauenssache und viel Wissen macht gar nix. Das Problem ist doch, dass die meisten Verbraucher nur auf den Preis schielen. Ess mal ne Möhre, ne Haxe oder ein Ei vom Bio-Hof (wenns wirklich davon stammt, merkst du den Unterschied, denn selbst da soll es schwarze Schafe geben).
Rümi
Hi hi hi!
Hi Stefan, ich kenne einen Koch, der in einem rennomierten
(Nobel-) Lokal gelernt hat. Wenn manche Steaks so richtig
stanken, wurden sie mit Salz abgerieben, gebraten und dem Gast
serviert. Der Gast lobte dann das vorzügliche Essen und das
Fleisch, welches auf der Zunge zerging.
*schauder*
Eine Freundin meiner Frau ist beim Gewerbeaufsichtsamt und meine Stiefmutter hat eine Lehre im H&G-Gewerbe gemacht. Ich könnte hier noch Stories erzählen, bei denen der stärkste Kannibale blass würde! Das ist der Grund, warum ich nur sehr sehr selten ins Restaurant gehe - und schon garnicht in chinesische…
Es ist eben Vertrauenssache und viel Wissen macht gar nix. Das
Problem ist doch, dass die meisten Verbraucher nur auf den
Preis schielen. Ess mal ne Möhre, ne Haxe oder ein Ei vom
Bio-Hof (wenns wirklich davon stammt, merkst du den
Unterschied, denn selbst da soll es schwarze Schafe geben).
Vollste Zustimmung!
Wobei die die Haxen gerne behalten dürfen - bei uns kommt bis auf Weiteres kein Warmblüterfleisch ins Haus.
Gruß
Stefan
Hallo Raimund,
mich überrascht es nicht. Man nennt so etwas eine „Notlüge“. Die Betriebe haben Angst vor dem Konkurs, wenn sie sowieso an der wirtschaftlichen Grenze arbeiten und nun sehr große Chargen kostenpflichtig entsorgen müßten.
Bei sich selber hält man so eine Notlüge für legitim. Und in unserer Gesellschaft ist die Lüge ja mittlerweile voll akkzeptiert, solange man nicht selber beschissen wird.
Gruß
Carlos
Aber in den Nachrichten brachten sie
den Spruch: das grenzt fast schon an organisierte
Kriminalität.
Das ist meiner Meinung versuchter Massenmord aus
Geldgier Dafür sollte es lebenslänglich geben.
Hallo Raimund,
ich habe schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass es tatsächlich noch Menschen geben wird, die sich endlich einmal entzürnen. Ich weiss von Deiner Schreibe in w-w-w, dass Du sowieso schon ein kritischer Mensch bist, und es wäre - ist! - wirklich an der Zeit, dass auch andere Menschen verdammt nochmal aufwachen.
Denn im Grunde geht es doch gar nicht um BSE, um rechte oder linke Ansichten und was weiss ich noch alles; es geht darum, endlich zu erkennen, wie sehr die gesamte Bevölkerung dieser Erde gegeneinander ausgespielt wird. Wo man auch hinschaut, die Existenzberechtigung scheint nur noch darin zu bestehen, für ein paar wenige Unternehmer Gewinn um Gewinn herauszuholen. Dies geschieht nicht allein dadurch, dass die Unternehmen tatsächlichen Gewinn machen, sondern vom Staat subventioniert werden, um auf dem Weltmarkt zu bestehen. Diese öffentlichen Subventionierungen bezahlen wiederum wir durch Steuern, und sie geschehen natürlich nicht nur in Deutschland - so findet die Umverteilung von oben nach unten permanent statt.
Damit ist es auch kein Wunder, weshalb ständig erklärt wird, die Kassen wären leer. Das ist jedoch nicht wahr. Nein, statt für die Bevölkerung wird dieses Geld für Unternehmen verwendet. Es scheint doch so - oder ist es so? -, dass die Belange der Menschen vollständig in den Hintergrund zu treten haben, wenn es um die Wirtschaft geht. Der technische Fortschritt ist unaufhaltsam, nur scheint sich dabei das Bewusstsein immer mehr einzuschränken anstatt sich zu erweitern.
Ob es sich um Flick, um Bluter und HIV, um Plutoniumkoffer, um Elf-Aquitaine, um Schwarzgeld usw. usw. usw. handelt - das erregt mal kurzes Aufsehen, bevor alles seinen täglichen Gang geht. Schliesslich hat der Mensch keine Zeit mehr, sich damit zu beschäftigen; er muss arbeiten und Geld in die vermeintlich leeren Kassen bringen. Und schliesslich hat er ja seine Bürgerpflicht durch den Gang in die Wahlkabine erfüllt. Nun darf er sich weiterhin mit Handy, Internet und Fernsehen beschäftigen, während die Gewählten das umsetzen, was ihnen persönlich Vorteile einbringt, indem sie mit der ihnen zur Verfügung stehenden Macht diejenigen bevorzugen, die über die nötigen Geldmittel verfügen. Weshalb soll man nicht offen aussprechen, dass die Gewählten allesamt die Hand kräftig aufhalten? Weil man damit einige wenige treffen würde, die nicht korrupt sind? Weil die Beweise fehlen? Aber all das, was man selbst durch die beeinflussten Medien vernimmt, kann doch nicht bloss aus der Luft gegriffen sein. Kohl hatte tatsächlich einen Black-out? Akten verschwinden tatsächlich versehentlich aus dem Bundeskanzleramt? SPD und West LB kungelten tatsächlich nicht? Wie sagte doch sinngemäss Robert Redford in „Die Unbestechlichen“: „Wenn du morgens aus dem Fenster schaust und es liegt Schnee, dann kannst du doch annehmen, dass es in der Nacht geschneit hat.“
Wir hingegen beginnen erst einmal über die Wahrscheinlich zu diskutieren, ob es in der Nacht überhaupt schneien kann, welche Konstistenz der Schnee hat und weitere nebensächlichen Dinge. Es wird so lange perfekt aufgearbeitet und aufgefädelt, bis man irgendwann an einer Stelle angekommen ist, an der man nicht mehr weiss, warum man das alles gemacht hat - und gibt angesichts der vielen Fäden entmutigt und desinteressiert auf, möge die Empörung eingangs noch so gross gewesen sein. (Interessant, denn man könnte die Fäden auch Threads nennen.)
Was ich mit meinen vorherigen Zeilen sagen will: Wenn wir hier also von BSE und seinen Auswirkungen reden, so sehen wir nur die berühmte Spitze des Eisberges. Hier ist der Politik leider ein peinlicher Fehler unterlaufen, denn BSE lässt sich nicht mehr so leicht unter den Teppich kehren wie all die andere Dinge. Denn diese Problematik greift direkt in die Lebensgewohnheiten der Menschen ein. Der ständige Griff an unsere Geldbörse tut zwar auch weh, aber nur ein Teil der Bevölkerung wird täglich daran erinnert. Doch jetzt kann es jeden betreffen, und ich finde es erstaunlich, wie ruhig das noch vonstatten geht. Oder haben wir es hier wieder einmal nur mit einer kurzen Aufregung zu tun, die von anderen Themen überlagert wird? Ich könnte mir gut vorstellen, dass unser Landwirtschaftsminister zurücktreten muss. Im Grunde ist es gleichgültig, ob er zurücktritt oder nicht, denn der nächste Minister wird in gleicher Weise handeln. Einzig und allein eine Bundesministerpension dürfen wir mehr zahlen…
Marco
PS: Eben habe ich in den Nachrichten vernommen, Bundeslandwirtschaftsminister Funke soll bereits im April mit dem ersten BSE-Fall in Deutschland gerechnet haben.
hallo, Marco, leider leben wir in einer satten Welt. Da kann es nicht vorkokmmen, dass es fast Revolution gibt, weil der Chefredakteur das falsche Parteibuch hat. Wir sind auch nicht Frankreich, die den Staat zwingen, so zu handeln, wie es sein sollte. Wir sind Deutsche… die brav ihr „jawohl“ sagen - mit geneigtem Haupt - und höchsten sich in der Toilette einsperren und dann als „Vulkanausbruch“ mit den Zähnen knirschen.
Was war das noch für ein lebendiges Volk, als im 19. Jahrhundert in München eine Revolution ausbrach, weil der Bierpreis um 1 Pfennig erhöht wurde!
Grüße
Raimund
Hallo Raimund,
oh doch, wir Deutschen können sehr wohl revolutionäre Anflüge haben. Als es seinerzeit um Brent Spar ging, da packten wir unseren ganzen Mut zusammen, als wir eine Shell-Tankstelle sahen, traten beherzt aufs Gaspedal und tankten 200 Meter weiter bei Aral!
Oder schau’ Dir die Erhöhungen des Benzinpreises an. Prompt bracht der gerechte Volkszorn aus. Da wurde protestiert und lamentiert, unterstützt von einem hampelnden Politiker in einem „8%“-T-Shirt!
Ähm, sind die Benzinpreise eigentlich inzwischen gesunken, oder weshalb stellten Opposition und Autofahrer den Protest ein? Wie ich der Tafel 176 des n-tv-Videotextes entnehmen kann, beträgt ab 1. Januar der Aufschlag der Mineralölsteuer für den Sprit sechs Pfennig je Liter. Bei einem Mehrwertsteuerzusatz von 16% verteuert sich Benzin damit um sieben Pfennig.
Du hast mit Deinen Zeilen leider vollkommen recht: Wir leben in einer satten Welt. Meine österreichische Freundin erzählte mir kürzlich davon, dass Saisonarbeiter bisher elf Monate gearbeitet und und für den einen Monat Zwangspause Arbeitslosengeld bekommen haben. Dies wurde nun gestrichen, und dabei muss man bedenken, dass es sicherlich nicht leicht ist, für diese vier Wochen einen Job zu finden, der die Fixkosten deckt. Meine Freundin regte sich beinahe mehr über die Aussagen der Betroffenen bei einer Umfrage auf, denn diese protestierten nicht gegen diese Entscheidung, sondern fügten sich mit sinngemässen Sätzen wie: „Ja, da muss ich eben für diesen Monat eine Arbeit finden.“
Ich habe die Sache in Prag auch ein bisschen mitverfolgt, und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass deutsche Fernsehredakteure so handeln könnten!
Wenn Du schreibst, wir sagen brav „jawohl“, so ist das ein Punkt, der mir sowieso Angst macht. Wie leicht ist es dann, ein solches Volk auf eine Linie zu bringen. Wir hatten das vor 70 Jahren, und wenn es heisst, so etwas könne nie wieder passieren, habe ich dafür nur ein müdes Lächeln übrig. Schon jetzt sind wir ja sehr (wieder) eingebunden, und Proteste regen sich kaum, wenn nicht die Medien ein Thema besonders hochschaukeln. Dabei reden die Politiker gerne davon, man solle Zivilcourage zeigen. Aber wie bei so vielen Dingen müssen solche Äusserungen „natürlich“ differenziert betrachtet werden: Eine Unterschriftensammlung erfolgt schliesslich auch nur gegen den Doppel-Pass, aber eine Volksabstimmung über Diäten findet nicht statt.
Leider (?) war es ein österreichischer Theaterregisseur, der folgende Zeilen schrieb, aber sie treffen wunderbar auf den von Dir genannten Vulkanausbruch auf der Toilette zu:
„Das Nein,
das ich endlich sagen will,
ist hundertmal gedacht,
still formuliert,
nie ausgesprochen.
Es brennt im Magen,
nimmt mir den Atem,
wird zwischen meinen Zähnen zermalmt
und verlässt
als freundliches Ja
meinen Mund.“
(Peter Turrini)
Marco
Allerdings beim Fleisch sieht´s anders aus. Fast immer erhält
man beim Metzger das bessere. Allerdingst kostet die Qualität
etwas mehr: „es war schon immer etwas teurer, einen besonderen
Geschmack zu haben!“
Hallo Raimund,
da wird ein solches Trara um die gute Qualität unseres Trinkwasser gemacht, und über das Reinheitsgebot des dt. Bieres will man auch nichts kommen lassen, aber anscheinend ist es so ziemlich gleichgültig, was n den Lebensmitteln landet. Schliesslich darf man nichts verkommen lassen, also werden anonsten eklige Abfälle kleingemahlen und mit Aromen versetzt, was wir dann wieder brav zu uns nehmen. Wie soll ich mir sonst erklären, dass manche Zutaten erst gar nicht deklariert werden müssen! (Gilt natürlich auch für andere Lebensmittel oder sonstige Waren.)
Dass bei uns alles noch so vermeintlich einwandfrei ist, muss man nicht auf unbedingt auf gute Kontrollen zurückführen; ebenso könnten sie auch mangelhaft sein, weshalb man nichts findet. Vor zehn Jahren erzählte in „0137“ - seinerzeit auf Premiere mit Roger Willemsen und Sandra Maischberger - ein Verkäufer in einem Supermarkt, dass man schlechtgewordenes Fleisch kleingeschnitten, mit Gewürzen versetzt und anschliessend als Gulasch verkauft hat. Wenn die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitmenschen bereits dort beginnt, wird man kaum erwarten können, dass sich grosse Konzerne darum scheren.
Wie haben wir das eigentlich zu sehen: Wir haben Politiker, die vorsetzlich durch zurückgehaltene Berichte unser Leben aufs Spiel setzen. Es sind die Politiker, die wir gewählt haben, damit sie uns vertreten, so dass wir uns nicht selbst täglich darum kümmern müssen. Schliesslich haben wir ja auch Schuster, damit wir unsere Schuhe nicht selbst flicken müssen. Also ist ein Politiker nichts anderes als ein Mitmensch und Nachbar, und wenn dieser mir aufgrund absichtlicher Nachlässigkeit nach dem Leben trachtet, was spricht dann dagegen, es ihm gleich zu tun?
Ich werde dann für radikal gehalten - merkwürdig, nicht wahr?
Marco
Hallo, Marco
nein, nicht radikal, vielleicht ohne Hoffnung auf Besserung!
Es kann mir keiner erzählen, dass erst heute BSE gehäuft auftritt. Erst heute hat man schon wieder 2 BSE-Fälle entdeckt: in Schleswig-Holstein und in Bayern. Wäre jetzt nur in Bayern BSE gefunden worden, wäre das ganze zur Politschow für die linken mutiert. Sche… , es ist auch in einem SPD-Land aufgetreten. Also haben alle Parteien geschwiegen (geschmiert?). Vor einigen Tagen warf mir einer aus unserer Diskussionsrunde fast schon Panikmache vor, weil ich sagte, dass auch Schweine evtl. BSE haben könnten. Was höre ich gestern in einem Report oder nachrichten? Die Möglichkeit besteht, ist nicht ausgeschlossen. Da aber die viecher nicht älter als 1 Jahr werden, war es bisher nicht feststellbar. Als Beweis hatte man mal eine (!) Sau 5 Jahre alt werden. Sie war BSE-frei. Dieser Test ist so sicher, wie wenn ich eine Kuh 5 Jahre werden lasse und dann daraus schließe, dass es in Deutschland kein BSE gibt.
Es gab mal eine Regierung in Deutschland (die ich absolut nicht an der Regierung haben möchte!!), die hat Lebensmittelpantscher und ähnliche Kriminelle, sofort ins Gefängnis geworfen. heute zählt das als Kavaliersdelikt! Er bekommt eine Sttafe, die er aus der Portokasse bezahlt. Es ist genauso mit den Betrieben, die Illegale beschäftigen: der illegale wird evtl. abgeschoben (wenn er noch nicht das Wort: „Asyl“ gelernt hat), der Unternehmer zahlt 2,50 DM Strafe und stellt die nächsten ein. Diese Regierungen und was damit zusammenhängt ist ein einziger korrupter haufen. Wenn man da mit dem berühmten eisernen Besen auskehren würde, wäre im Bundestag und den Landtagen gähnende Leere! Aus Idealismus geht doch heute keiner mehr in die Politik! Da schimpfen wir über die russische oder chinesische Maffia und haben Vertreter in Berlin, die keinen Deut besser sind!
Grüße
Raimund
Hallo Raimund,
hoppla, da überschlagen sich die Ereignisse. Hatte mich gegen Nachmittag hingelegt und bin erst vor einer halben Stunde aufgewacht: 2x BSE, 2x Rücktritt. Hier kann man nur den Wahnsinn als sinngerechte Diagnose feststellen.
Weisst Du, mir war es ziemlich gleichgültig, in welchem Bundesland ein BSE-Fall auftrat. Es waren - und sind - die Verhaltensweisen der Politiker, die mich in Rage brachten. Jeder mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand muss zu den Ergebnissen kommen, die Du aufgeführt hast. Wie ich schon einmal an anderer Stelle meinte, hatte eine Polit-Sendung - ich glaube, MONITOR - bereits im letzten Jahr auf die BSE-Schnelltests verwiesen. Diese wurden jedoch nicht eingesetzt, weil sie angeblich so unsicher wären. Aus heutiger Sicht kann man das natürlich anders sehen: Funke wurde bereits im April darauf hingewiesen, dass man sich auf erste BSE-Fälle einstellen müsse; was lag da also näher, als erst einmal die Sicherheit der Tests anzuzweifeln, um weitere Zeit dafür zu gewinnen, Dinge unter den Teppich zu kehren. Es war den Verantwortlichen bewusst, dass BSE auf jeden Fall auftreten wird, wenn man nur ausreichend testet!
Damit schliesst sich dieser kleine Kreis, denn wenn seinerzeit zwecks Zeitgewinn verzögert wurde, was bleibt dann wohl just in diesem Augenblick wiederum unerwähnt? Möglicherweise das, was man Dir als Panikmache vorgeworfen hat.
Meine Güte, es ist doch wirklich nicht so schwer, Zusammenhänge herzustellen. Für wie blöd will man Menschen darstellen, die sich zum Beispiel darüber wundern, dass diese besagten Tests nach zu langer Zeit endlich angewendet wurden, um dann allerdings vernehmen zu müssen, dass keine Tiere getestet werden, die jünger als drei Jahre sind. Wenn Du davon sprichst, dass „alle Parteien geschwiegen (geschmiert?)“ haben, ist beides, das Schweigen und das Handaufhalten nur zu bejahen.
Nun sind also die beiden betroffenen Minister zurückgetreten, doch das will mir nicht gefallen, denn hierzulande ist es ja allzu einfach, sich durch einen Rücktritt in wahrsten Sinne des Wortes ‚aus der Affäre‘ zu ziehen. Wenn ich solche Dinge höre, stelle ich gerne den Vergleich zum „gemeinen Bürger“ an, denn damit ist meist die Ungerechtigkeit, aber vor allem die Unverhältnismässigkeit entlarvt: Wenn ein Arbeitnehmer Mist an seinem Arbeitplatz baut und sich aus der Verantwortung stehlen will, kann er nicht einfach kündigen/zurücktreten, um anschliessend ein Übergangsgeld sowie einen feudalen Rentenanspruch zu beziehen. Nein, statt dessen bekäme er kein Arbeitslosengeld, weil er ja selbst gekündigt hatte, und ob ihn sein Arbeitgeber nicht auf Schadensersatz verklagt, wäre auch noch nicht sichergestellt.
Als noch gestern oder vorgestern die Rede laut wurde, man würde nun die beiden betroffenen Minsterien besser koordinieren, wäre beinahe Galgenhumor in mir ausgebrochen. Denn was man in der ganzen Zeit nicht getan oder nicht geschafft hatte, soll angesichts der schon lange be- und gewussten Krise nun auf einmal funktionieren? Lächerlich!
Heute abend war im Kommentar der „Tagesthemen“ irgend etwas davon zu vernehmen, Funke hätte erkennen müssen, dass man Politik nicht allein für die Fleischlobby, sondern auch für die Bevölkerng zu machen hat. Dabei wurde mir einmal mehr bewusst, dass auch diese Journalisten bereits mit BSE in Berührung gekommen sind, denn wie unreflektiert wird heutzutage über irgendwelche Lobbies gesprochen, statt den Lobbyismus insgesamt zu kritisieren. Entweder haben wir eine unabhängige Politik oder den Lobbyismus, beides zusammen geht nicht. Zumindest dann nicht, wenn man sich nur ein Jota für die grundlegenden Belange der Bevölkerung interessiert. Dies ist ja nicht der Fall, wozu wir nicht erst die Beispiele aus der jüngsten Zeit brauchen. Also bleibt nur der Schluss, dass die Politik durch gewissenlose Unternehmer korrumpiert ist. Selbstverständlich, denn dort sitzt ja das grosse Geld, dass eben durch solche Gewissenlosigkeiten angehäuft wurde.
Ist es nicht merkwürdig, wie schnell man stets dabei ist, für härtere Strafen zu plädieren? Das bedeutet doch nur, dass man zuvor allzu lasche Reglementierungen bewusst hingenommen hat. Als wäre das absichtlich so, um in Krisenzeiten darauf verweisen zu können, dass es bisher zu schwache Gesetze gab und populistisch härtere Strafen zu fordern. Bei Änderungen des Grundgesetzes scheint man nicht soviel Skrupel zu besitzen, aber hierbei handelt es sich ja auch „nur“ um unsere Grundrechte.
Marco
Hallo, Marco.
Nun sind also die beiden betroffenen Minister
zurückgetreten, doch das will mir nicht gefallen, denn
hierzulande ist es ja allzu einfach, sich durch einen
Rücktritt in wahrsten Sinne des Wortes ‚aus der Affäre‘ zu
ziehen. Wenn ich solche Dinge höre, stelle ich gerne den
Vergleich zum „gemeinen Bürger“ an, denn damit ist meist die
Ungerechtigkeit, aber vor allem die Unverhältnismässigkeit
entlarvt: Wenn ein Arbeitnehmer Mist an seinem Arbeitplatz
baut und sich aus der Verantwortung stehlen will, kann er
nicht einfach kündigen/zurücktreten, um anschliessend ein
Übergangsgeld sowie einen feudalen Rentenanspruch zu beziehen.
Nein, statt dessen bekäme er kein Arbeitslosengeld, weil er ja
selbst gekündigt hatte, und ob ihn sein Arbeitgeber nicht auf
Schadensersatz verklagt, wäre auch noch nicht sichergestellt.
Wie sagte schon Orwell: all animals are equal…
…den Lobbyismus, beides zusammen geht
nicht. Zumindest dann nicht, wenn man sich nur ein Jota für
die grundlegenden Belange der Bevölkerung interessiert. Dies
ist ja nicht der Fall, wozu wir nicht erst die Beispiele aus
der jüngsten Zeit brauchen. Also bleibt nur der Schluss, dass
die Politik durch gewissenlose Unternehmer korrumpiert ist.
Kann man die Formel aufstellen: Lobbyismus = Bestechlichkeit?
Grüße
Raimund
Hallo Raimund!
Wie sagte schon Orwell: all animals are equal…
…aber das ist ihnen gleich - gleichgültig.
Kann man die Formel aufstellen: Lobbyismus = Bestechlichkeit?
Ich denke, dass man es so einfach sehen muss, denn es ist doch stets von den Bedürfnissen der Wirtschaft, nicht jedoch der Bevölkerung die Rede. In all den Büchern, die ich in den letzten zwei Jahren gelesen haben, war immer wieder von Korruption die Rede, oder drücken wir es freundlicher aus: von Zuwendungen. Wer kann da auf den Gedanken zu glauben, dass das Vergangenheit ist und in der Gegenwart nicht passiert!
Ich glaube nicht, dass man Diäten mit Gehältern aus der Wirtschaft vergleichen sollte, wie es hier schon angedeutet wurde. Normalerweise sollte es der Fall, dass Politiker gewisse Aufgaben erledigen, und wir haben sie dazu gewählt, um uns nicht selbst ständig darum kümmern zu müssen. Wenn es nun heisst, Politiker müssten auch deshalb höhere Gehälter beziehen, weil sie mehr Verantwortung tragen, kann ich nur entgegnen, dass eine Bekannte von mir seit 30 Jahren Krankenschwester überwiegend auf Intensivstattion ist und ebenso eine grosse Verantwortung trägt, sie mit ihrem Gehalt jedoch gerade so über die Runden kommt.
Obwohl Politiker so hohe Diäten kassieren, halten sie die Hand auf. Ergo können wir das System auch umdrehen und lassen sie zum Beispiel nur so viel verdienen, wie das durchschnittliche Monatseinkommen hierzulande beträgt. Zum einen würde er dann wieder ein Gespür für Geld und Bedarf bekommen, zum anderen fiele es sofort auf, würde er auf grossem Fuss leben.
Marco