Umrührfrage

Hi,

angenommen ich kaufe mir im Bahnhof bei PIEP einen Kaffee zum Mitnehmen. Wenn ich diesem nun die Zutaten zugeführt habe, werden dort zum Umrühren sowohl kleine Holzlatten (wie nennt man die eigentlich korrekt?) als auch Plastiklöffelchen angeboten. Beide nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen.

Welches Gerät ist hier umweltfreundlicher (ich gehe mal davon aus, daß die Holzdinger aus Malaysia oder so kommen)? Wie sieht die Lage
aus, wenn die Holzdinger in Deutschland oder Skandinavien
hergestellt würden?

Gibt es Betrachtungen, wie viele Bäume der durchschnittliche
Kaffee-to-go-Trinker in seinem Leben zum Umrühren benötigt?

Gruß T

Servus,

sicher die hölzernen Rührstäbchen. Die sind (je nachdem, aus was für einem Holz) in zwanzig bis achtzig Jahren gewachsen und kompostiert in einem Jahr wieder weg.

Unter idealen Bedingungen braucht Plankton nur 50.000 Jahre, um Erdöl zu werden, das man zu Plastik verarbeiten kann; wenn man die Kunststofflöffelchen irgendwo hinwirft, sehen sie zehn Jahre später ziemlich genauso aus wie jetzt, falls sie nicht zu heftiger UV-Strahlung ausgesetzt sind.

Ich glaube übrigens kaum, dass die Holzdinger oder das Material dafür über besonders weite Strecken transportiert werden. Es überrascht mich, dass welche aus China angeboten werden: Für eine vollautomatische Produktion aus einem überall reichlich verfügbaren Holz wie Birke, vielleicht geht auch Pappel, fallen die Lohnkosten nicht so dramatisch ins Gewicht, und ein Artikel, der pro Volumen so wenig kostet, wird ziemlich stark durch die Transportkosten belastet.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

der Antwort von Aprilfisch unten möchte ich noch hinzufügen: Wenn Du wirklich umweltfreundlich sein willst, setzt Du Dich im Bahnhof bei PIEP ins Café und trinkst aus der Keramiktasse, ist auch nicht so hektisch.

FG myrtillus

Spatel
Udo Becker

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Hmmm, ich hab hier z. B. eine Schachtel etwas größerer Kaminanzünderstreichhölzer. Da steht drauf „Made in IN“, also Indien. Müßte es da nicht ähnlich sein?

Grüße T

Noch weniger hektisch ist es im Führerstand oder dem First-Class-Abteil meines Zuges :smile:

Gruß T

Anompfirsich schon. Die Herstellung von Streichhölzern, bereits in den 1970er Jahren voll automatisiert und dazu noch aus billigstem Weichholz, Fichte oder im Norden auch Tanne, ist etwas, was ich aus der „Sendung mit der Maus“ noch vor Augen habe: Wie riesige Walzen, die wie Igel mit Streichhölzern gespickt sind, diese durch ein Tauchbad mit der flüssigen Zündmasse führen.

Die Zündmasse könnte allerdings ein Grund dafür sein, dass man sowas lieber in einem Land produziert, wo man abgenützte Arbeiter leichter wegwerfen und ersetzen kann, wenn sie zu lange ohne Atem- und Handschutz mit irgendwelchem Dreck umgegangen sind, und wo man jeden Siff durch ein Loch zur Fabrik raus in den nächsten Vorfluter laufen lassen kann (wenn überhaupt Vorfluter, oder einfach Nachbars Acker). Aber für das pure Holz wird das nicht unbedingt gelten.

Schöne Grüße

MM

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