Umschulung im Bereich "Erziehen, Unterrichten und andere beraten "

Hallo zusammen,

vorab: Ich bin seit rund 10 Jahren berufstätig (inkl. kaufm. Ausbildung) und merke immer mehr und mehr, dass der Bürojob im Personalwesen nichts für mich ist und ich lieber Menschen helfen/unterstützen/betreuen/etc. will, anstatt für irgendeinen unseriösen Arbeitgeber der Handlanger in der Personalabteilung zu sein. Der Personalbereich interessierte mich deswegen, weil ich gerne mit Menschen zu tun habe und sehr gut mit dem PC umgehen kann, organisiert bin, etc. an sich ideal, aber ich merke immer mehr, dass ich unglücklich in dem Bereich bin und moralisch nicht alles vertreten kann.

Bei der Agentur für Arbeit hatte ich vor Kurzem ein Beratungsgespräch bzgl. einer Umorientierung. Da kam an erster Stelle - mit weitem Abstand - „Erziehen, Unterrichten und andere beraten“ (wie von mir bevorzugt) und danach „Pflege und Krankenhausarbeit“ sowie „Sport und Fitness“ (beides dicht nebeneinander, aber nicht so eindeutig wie der erste Bereich).

Dort wurde mir ein Flyer für den Altenpfleger (kommt für mich nicht in Frage) sowie für den Betreuungspädagogen mit § 53c (schon interessanter) weitergegeben.

Gestern hatte ich ein Beratungsgespräch bei dem Bildungsträger bzgl. des Betreuungspädagogen und es klang für mich sehr interessant, da man sich danach in den verschiedensten Bereichen weiterqualifizieren kann (z. B. mit behinderten Menschen zusammenarbeiten, in Wohnheimen, in Schulen, etc.). Das kommt dem Ganzen schon sehr nahe, da ich gerne mit Kindern ab Grundschulalter oder jungen Erwachsenen zusammenarbeiten und ihnen helfen will.

Die eigentliche Frage: Kennt ihr weitere Ausbildungen/Weiterbildungen/Qualifizierungen/etc. in diesem Bereich, die für mich empfehlenswert wären. Hier gibt es natürlich kein Richtig oder Falsch. Ich werde mich über alles schlau machen :smile: Die Agentur für Arbeit würde dies mit bis zu 24 Monaten/2 Jahren unterstützen. Eine rein schulische Ausbildung wird nicht unterstützt (wie z. B. beim Kinderpfleger).

Falls ihr für eure Antwort mehr wissen wollt, sagt mir einfach Bescheid. Da ich mich beeilen muss, ist vllt. etwas untergegangen :wink:

Besten Dank!

Servus,

wenn Du genauer sagtest, was ein

ist, käme man leicht weiter: Das Thema Lohn & Gehalt wird in allen einschlägigen Ausbildungen sowohl in den Ausbildungsbetrieben als auch an den Berufsschulen und an den Dualen Hochschulen höchst stiefmütterlich behandelt. Du könntest vielen Leuten und der Gesellschaft großen unterrichtend und beratend großen Nutzen bringen, wenn Du

die Geheimnisse des Unterschieds zwischen Sonderzahlung und Einmalzahlung, die manuelle Berechnung von Arbeitnehmeranteilen in der Gleitzone, die Behandlung von ermäßigten Zinsen bei Arbeitnehmerdarlehen, die Feinheiten der Berechnung des Zuschusses zum Mutterschaftsgeld bei Stundenlöhnern in Teilzeit usw. usw. beibrächtest. Diese Tätigkeit ist beratend, unterrichtend und bei 16 - 20jährigen leider auch zunehmend erziehend.

Wie Du den Quereinstieg zum Berufsschullehrer, IHK-Dozenten oder sowas hinkriegst, hängt wesentlich davon ab, welche Qualifikation (formal und tatsächlich) sich hinter

verbirgt.

Beiläufig: Hast Du es mal mit seriösen Arbeitgebern versucht? Bei solchen hat mir Büroarbeit im Rechnungswesen einschließlich Lohn und Gehalt meistens gut gefallen, vielleicht ist das einen Versuch wert.

Schöne Grüße

MM

  • streiche 1 * „großen“

Hi!

So ein Wenig kann ich mich @Aprilfisch da anschließen: Hast Du es schon mal bei einem seriösen Arbeitgeber versucht?

Ein wesentliches Problem ist: Das Ganze ist keine richtige Berufsausbildung, man benötigt nicht einmal einen Schulabschluss.
Von einer staatlichen Anerkennung rede ich erst gar nicht.

Das hieße: Wenn Du einen Job findest und das Glück hast, dass dieser nach TVÖD bezahlt wird, erfolgt die Eingruppierung mit ziemlicher Sicherheit (ich nehme jetzt mal positiv den SuE-Teil) in der Entgeltgruppe 2, was derzeit weniger als 2.200,-€ brutto sind.

VG
Guido

Danke für deine Antwort!

Also was ich derzeit mache/bisher gemacht habe (ungefähre Beschreibung):

  • Recruiting (bspw. Führen von Vorstellungsgesprächen, Ausschreiben von Stellenanzeigen, Teilnahme an Assessment Center)
  • Bewerbermanagement (bspw. Terminkoordinierung, Bewerberkommunikation, Reisekostenabrechnung)
  • Personalsachbearbeitung (bspw. Vertragswesen, Aktenpflege, Eintragen von neuen Mitarbeitern im System, Zeugniserstellung)
  • (vorbereitende) Lohn- & Gehaltsbuchhaltung (bspw. eintragen der Daten ins System, Stundenauswertungen, Kommunikation mit der L+G wegen Änderungen)
  • Betreuung der Auszubildenden (AEVO/AdA liegt nicht vor) (bspw. Aufgaben erklärt, Teilnahme an den Einstellungstest, Auswertung der Tests, an sich ständiger Ansprechpartner)
  • Prozessoptimierung (bspw. „das haben wir schon immer so gemacht“-Prozesse verändert und optimiert)
  • Projektmanagement (Kenne mich mit Word/Excel sehr gut aus und konnte einige Prozesse „automatisieren“, schaue oft über den Tellerrand; dadurch ergeben sich dann meist diverse Themen die ich in Eigeninitiative und Selbständig erledige)
  • Entwicklung (bspw. Organisieren der externen Räumlichkeiten, Abstimmung mit Teilnehmern und Dozenten)
  • und paar andere kleine Aufgaben/Themengebiete

Wie man merkt, hatte ich in fast jedem Bereich zu tun und kenne mich mehr oder weniger damit aus. Das Problem ist aber hier, dass mich vieles nicht mehr anspricht. Vor meinem letzten Arbeitgeberwechsel (Weggang von einem amerikanischen Konzern) habe ich schon gesagt, dass ich die Sachbearbeitung nicht ewig machen will und das Recruiting entwickelt sich immer mehr zum Vertrieb.

IHK-Dozent oder Berufsschullehrer werde ich wahrscheinlich nicht, da ich über keinen Uni-Abschluss verfüge (nur über die Mittlere Reife+kaufm. Ausbildung)

Ich bewerbe mich schon, da die aktuellen Zustände nicht tragbar sind (ohne ins Detail zu gehen). Vllt. wird es besser, aber vllt. werde ich auch dort unzufrieden sein und ob sich jetzt noch ein Wechsel lohnt, wenn ich eigentlich was anderes machen will… das muss sich zeigen.

Danke für deine Antwort!

(Siehe zum Teil meine Antwort an Aprilfisch)

Das mit dem staatlich nicht anerkannt ist mir bisher nicht aufgefallen. Vielen Dank! Kennst du denn eine Ausbildung, die in diese Richtung hingeht (wie gesagt, sie darf nicht „rein schulisch sein“, da ich so keine Unterstützung der Agentur erhalte bzw. wenn sie angemessen vergütet wird, würde ich es auch ohne Hilfe der Agentur versuchen)?

Ich würde auch lieber eine Ausbildung als einen Lehrgang bzw. eine Qualifizierung absolvieren, da man als Betreuungspädagoge eher als Assistenz/Unterstützung tätig ist. Vor allem wegen der späteren Eingruppierung :smile:

Für die IHK brauchst du keinen Uniabschluss, für die Berufsschule m.E. auch nicht.
Das Problem, was ich sehe, ist, dass du dann „nur“ noch theotetisch unterwegs bist und dir irgendwann der Praxisbezug fehlt. In der Erwachsenenbildung werden händeringend Ausbilder gesucht. Der Nachteil ist hier auf jeden Fall die schlechte Bezahlung in den meisten Institutionen. Ich habe selbst über 8 Jahre in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil die meisten Schüler sehr aufgeschlossen sind und etwas lernen möchten. Letztendlich habe ich wegen der schlechten Bezahlung und diverser anderer Sachen, die hier nicht relevant sind, aufgehört.

Soon

Servus,

hiermit

findet bei Deinem Arbeitgeber die leider übliche Desorganisation statt, dass man das Zentrum des Geschehens, was die Verwaltung von Löhnen und Gehältern betrifft, aus unerfindlichen Gründen für teuer Geld „nach draußen“ gibt bzw, von einer separaten Abrechner-Abteilung machen lässt. Das Wichtigste fehlt damit; vielleicht wäre Dir schon etwas wohler in Deiner Haut, wenn Du an dieser Stelle nicht um den heißen Brei herumtanzen müßtest, sondern an den Kern der Sache rankämest - eine wichtige Quelle von Frustration bei der Arbeit ist, wenn man „unwichtig“ beschäftigt wird, obwohl man auch „wichtig“ drauf hätte.

Schöne Grüße

MM

Das ist das Problem.

Die zahlen zwar angelernte Hilfsjobs, aber eine echte Erzieher*innen-Ausbildung bspw. die nicht nur in einer staatlichen Prüfung sondern in einer staatlichen Anerkennung endet, wird nicht übernommen - trotz extremen Mangels.

Nein, ich (!) kenne so etwas nicht, sorry.

VG
Guido