Umschulung

Hallo liebe User,

Ich ,alleinerziehend mit zwei Kinder 6 + 11) habe vor eine Umschulung im Büromanagement anzugehen. Bin in der Massnahme bereits die Möglichkeit durchgegangen und bin darauf zur Bildungsberaterin gegangen. Aufgrund des Alters der Kinder ist für mich eine überbetriebliche 3jährige Ausbildung in TZ bei einem Bildungsträger am besten.

Nachdem ich meine Argumente vorgetragen hatte, bekam ich nur ein Augenrollen und die Aussage soetwas fördert sie nicht… stattdessen solle ich mich um eine betriebliche Ausbildung bemühen, möglichst dann auch TZ. Hm, dazu kommt auch Berufschulunterricht und ich weiß der kann in die Nachmittagsstunden gehen. Jedenfalls soll ich herumtelefonieren, am besten alle Firmen aus dem IHK Katalog kontaktieren und fragen.

Fühle mich dabei nicht gut. Irgendwie ist denen das echt egal ob das vereinbar ist oder nicht. Was meint ihr? Lg

Eine überbetriebliche kaufmännische Ausbildung bzw. Umschulung ist oftmals eine Sackgasse, da die Absolventen bei den Unternehmen einen schlechten Ruf haben. Gerade bei den Büroberufen (und noch dazu in Teilzeit), da stehen auf dem Arbeitsmarkt genug billige und willige Bewerber (vor allem -innen) Schlange. Es kann zwar sein, dass eine Anschlussbeschäftigung beim Praktikumsbetrieb klappt, häufig passiert das aber nicht. Genau deswegen sind die Kostenträger bei dieser Art von Maßnahmen so zurückhaltend. Also bemühe dich doch um eine Teilzeitausbildungsstelle im ersten Ausbildungsmarkt, gerade bei einem kleineren Büro kann es durchaus sein, dass man dem offen gegenüber steht.

Wenn du deine Beschäftigungschancen richtig verbessern willst, dann such dir doch einen Mangelberuf, im Bürobereich wäre das z.B. die Steuerfachangestellte, da machen die Kostenträger auch viel lieber mit.

Im Übrigen bist du in der überbetrieblichen Ausbildung genauso in der Berufsschule wie in der betrieblichen, da gibt es keinen Unterschied.

Das kann ich nur unterstreichen!

Wenn du schon durch eine Umschulung gehst, dann sollte es wenigstens ein Abschluss mit echten Perspektiven sein. „Büromangement“ ist mit Sicherheit kein Mangelberuf.

Gruß,
Steve

Servus,

Ich meine, dass Du noch mindestens zehn Jahre mit Kind/ern vor Dir hast und in dieser Zeit auch mit einer besseren beruflichen Qualifikation nicht damit rechnen solltest, dass Du einen Arbeitgeber findest, der bereit ist, Deine persönlichen Belange höher zu werten als seine betrieblichen. Das Äußerste, was Du da erwarten kannst, ist ein wie auch immer gearteter Ausgleich der Interessen, in der Regel unter ziemlichem Zurückstecken bei deinen persönlichen Belangen - falls Du nicht z.B. einer der nicht so zahlreichen E-Ingenieure bist, die berechnen können, was passiert, wenn sich das Bahnstromumformerwerk Neu-Ulm im laufenden Betrieb wegen irgendeines Defekts (z.B. Brand) plötzlich abmeldet: Es gibt tatsächlich einige Leute, die die Bedingungen, zu denen sie arbeiten, den Arbeitgebern bzw. Auftraggebern diktieren können. Aber zwischen Deiner Qualifikation (auch nach Umschulung) und diesen „happy few“ ist noch ziemlich viel Luft.

Du hast jetzt bei der Umschulung die Möglichkeit, noch unter einem gewissen Schutz die Organisation Deiner Familienbelange unter den Rahmenbedingungen des Arbeitsalltags zu trainieren. Nutze diese Möglichkeit - später wird es dann ernst, da sollten damit keine Überraschungen mehr passieren.

Ach, und noch was hierzu:

Ich bin in meinem natürlichen Rhythmus nicht auf morgendliche Aktivität getaktet, muss aber ungefähr Viertel nach sechs aus dem Haus, wenn ich pünktlich am Arbeitsplatz sein möchte. Es gibt gar nicht so selten Tage, an denen ich mich überhaupt nicht gut fühle, wenn ich zu einer Zeit aufstehe, die mir völlig widerstrebt, und auch solche, an denen ich mich dabei richtig scheiße fühle - und was kommt dabei heraus? Ich bin trotzdem kein unglücklicher Mensch.

Probiers mal sorum zu betrachten, vielleicht fällt dann manches leichter.

Schöne Grüße

MM

Wenn du frühmorgens nicht 20 Minuten hier im Forum wärst, dann könntest du 20 Minuten länger schlafen. Aber das nur bei se wäi.

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Der Träger wär die DAA

Ja, die DAA macht so etwas, genauso wie bfw/inab, Euroschule, BNW, OKS und wie sie auch alle heißen mögen. Qualitätsunterschiede gibt es, aber aufgrund genauer Vorgaben durch die Arbeitsagenturen und durch den brutalen Kostendruck nivellieren sich diese zunehmend. Ich habe zehn Jahre Branchenerfahrung, ich weiß, die sind alle Schei…

An welchen Punkten?

Mit dem sich nicht gut fühlen war auch eher gemeint, dass ich mein Unterfangen die Umschulung in Angriff zu nehmen sich als schwieriger als angenommen erscheint😏

DAA ist schon okay, kein schwarzes Schaf, aber wie gesagt, unter den Rahmenbedingungen handeln auch die. Bei der DAA heißt das im Bereich Umschulung, dass du mit anderen Umschülern (auch aus anderen Umschulungsberufen) außerhalb der betrieblichen Zeiten und des Berufsschulunterrichts sehr viel Zeit in einen Raum gesetzt wirst, wobei du einen (altersschwachen) PC und Selbstlernmaterialien zur Verfügung hast. Ab und zu guckt dein Ausbilder/ Bildungsbegleiter/ Sozialpädagoge/ Stützlehrer wie du vorankommst.

Nein, dann würde ich diese Zeit mit Dingen wie Rasierexperimenten (vielleicht doch endlich Messer statt Klinge?), Teetrinken usw. zubringen.

Versuch mal, ein richtiges Auto gleich vom Start weg zu treten, ohne Zeit zum Warmwerden. Der kommt danach über die ganze Fahrt hin nicht richtig auf Touren.

Schöne Grüße

MM

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Immerhin kann die Jugend beim dort eingesetzten Material noch lernen, was eine „Allgemeine Schutzverletzung“ und ein „Schwerer Ausnahmefehler“ sind. Hat auch was.

Schöne Grüße

MM

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Mach lieber 450-Euro-Jobs, bis du Zeit hast für eine vernünftige Ausbildung, nach Möglichkeit in einem Mangelberuf, wie ja schon erwähnt wurde, und die nach Möglichkeit bei einem Betrieb, der einen ggf. übernehmen würde.

Überbetrieblich ausgebildete Büromanager gibt es wie Sand am Meer, und noch eine Umschulung wirst du nicht kriegen. Du willst doch nicht in zehn Jahren noch arbeitslos sein.

Deine Fallmanagerin ist anscheinend daran interessiert, dass ihre Kunden wirklich in Arbeit kommen, und nicht nur auf dem Papier.

Herzlichen Dank für eure Antworten… sie haben mir ein kleines bischen weitergeholfen #alleswirdgut :wink:

Hallo,

du verschweigst, bei welcher Institution du deinen Umschulungswunsch vorgetragen hast und was das für eine Bildungsberaterin sein soll.
Wenn meine Vermutung richtig ist, dann wäre es die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter und es handelt sich um eine Arbeitsvermittlerin, dann wäre das Fachbrett „Arbeitsamt“ die zutreffende Plattform.
Nun zum Grundsätzlichen bei Zutreffen meiner Annahme. Mündliches Geplaudere mit einer AA-Arbeitsvermittlerin kann nicht zu einer rechtsverbindlichen Entscheidung führen, Augenrollen schon garnicht. Wenn man dies möchte stellt man einen Förderungsantrag schriftlich und wartet dann einen schriftlichen Bescheid ab. Danach können dann rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Was ist vereinbart und wird ignoriert?

Zu deinem Umschulungswunsch: Solltest du die Förderung einer Umschulung nach SGB III oder SGB II beantragen wollen dann gelten zumindest (vereinfacht) die Beurteilung der Ausgangssituation (ist diese notwendig) und danach, kann mit der geplanten Umschulung die Eingliederung in den für dich erreichbaren Arbeitsmarkt ermöglicht werden.
Zu beiden Aspekten haben sowohl deine (unbekannte) Institution und du selbst hier bisher keine Argumente/Fakten benannt.

Gruß
Otto

Wir hatten auch eine Auszubildende mit Kindern, die auch eine betriebliche Teilzeitausbildung gemacht hat. Das hat super funktioniert. Die Schule im kaufmännischen Bereich geht auch in der Regel nicht länger als bis 14.00 Uhr.