Servus,
Ich meine, dass Du noch mindestens zehn Jahre mit Kind/ern vor Dir hast und in dieser Zeit auch mit einer besseren beruflichen Qualifikation nicht damit rechnen solltest, dass Du einen Arbeitgeber findest, der bereit ist, Deine persönlichen Belange höher zu werten als seine betrieblichen. Das Äußerste, was Du da erwarten kannst, ist ein wie auch immer gearteter Ausgleich der Interessen, in der Regel unter ziemlichem Zurückstecken bei deinen persönlichen Belangen - falls Du nicht z.B. einer der nicht so zahlreichen E-Ingenieure bist, die berechnen können, was passiert, wenn sich das Bahnstromumformerwerk Neu-Ulm im laufenden Betrieb wegen irgendeines Defekts (z.B. Brand) plötzlich abmeldet: Es gibt tatsächlich einige Leute, die die Bedingungen, zu denen sie arbeiten, den Arbeitgebern bzw. Auftraggebern diktieren können. Aber zwischen Deiner Qualifikation (auch nach Umschulung) und diesen „happy few“ ist noch ziemlich viel Luft.
Du hast jetzt bei der Umschulung die Möglichkeit, noch unter einem gewissen Schutz die Organisation Deiner Familienbelange unter den Rahmenbedingungen des Arbeitsalltags zu trainieren. Nutze diese Möglichkeit - später wird es dann ernst, da sollten damit keine Überraschungen mehr passieren.
Ach, und noch was hierzu:
Ich bin in meinem natürlichen Rhythmus nicht auf morgendliche Aktivität getaktet, muss aber ungefähr Viertel nach sechs aus dem Haus, wenn ich pünktlich am Arbeitsplatz sein möchte. Es gibt gar nicht so selten Tage, an denen ich mich überhaupt nicht gut fühle, wenn ich zu einer Zeit aufstehe, die mir völlig widerstrebt, und auch solche, an denen ich mich dabei richtig scheiße fühle - und was kommt dabei heraus? Ich bin trotzdem kein unglücklicher Mensch.
Probiers mal sorum zu betrachten, vielleicht fällt dann manches leichter.
Schöne Grüße
MM