Hallo,
machen wir uns bitte nichts vor. Kostenlos ist manchmal ganz
schön teuer und in der Tat sind die meisten von uns was einen
Wechsel der Bank angeht doch recht träge. Mir geht es so. Mich
5 Stunden hinzuhocken, damit alles wunschgemäß geändert wird,
um vielleicht 50/60€ pro Jahr zu sparen und dann noch
vielleicht vom Regen in die Traufe zu kommen, ist es mir
ehrlich gesagt nicht wert.
Ja, kann ich verstehen.
Es ist auch gut möglich, dass ich
in der ein oder anderen Angelegenheit bei der Bank einen
Vorteil habe, wenn ich dort schon viele Jahre Kunde bin.
Das hängt von der Höhe der Einlagen ab, für den Durchschnittskunden gilt das eher nicht, und damit meine ich durchaus auch Kunden mit mehr als 100.000 Euro Einlagen. Die sind die begehrten „verkauf den Doofen die Anlagen mit den tollsten Provisionen“-Kunden - wenn sie sich denn drauf einlassen. Sonst, wenn man sie nicht melken kann, sind auch sie unwichtig.
!Allerdings! Ich sehe hier den Gesetzgeber in der
Verantwortung, weil ein Marktversagen vorliegt was einen
echten Wettbewerb ähnlich wie am Strommarkt verhindert. Es
wäre doch ein leichtes einen standardisierten Datensatz bei
Kündigung herauszugeben, der beim Kontoantrag der neuen Bank
übergeben wird und der Kunde, der oft Vollzeit arbeitet, hier
keinem unangemessenen Aufwand betreiben muss.
es gab heute Abend eine sehr informative Sendung auf Phönix zum Tehma Bankenmacht und Regierungen.
Erwarte mal lieber nichts von der Politik, nicht in Punkto Bankenkontrolle - das wäre wie Mini-David gegen Monstergoliat. Sowas geht nur in Geschichten gut aus.
Ev. kann man sich das ja im Internet noch anschauen - weiß leider den Titel nicht mehr, war aber heute ab ca. 20:15.
Zu dem anderen Punkt: Dass Banken viel mit Produktverkauf,
v.a. Versicherungsprodukten (Rentenvers., BU-Vers. und alle
möglichen Sachversicherungen (Haftpflicht, Hausrat und co.)),
zu tun haben ist kein Geheimnis. Ich bin der Überzeugung, dass
in Banken heute mehr Versicherungen verkauft werden als
„banktypische“ Produkte (Darlehen, klassische Kapitalanlagen)
und darüber hohe Einnahmen generiert werden. Ein doppelter
Nachteil entsteht dem Kunden aus der Kombination von
mangelnder Kompetenz seitens der Bank/des Bankberaters und der
Tatsache, dass Banken in aller Regel im Versicherungsbereich
nur einen einzigen Partner haben (teils Darstellung
scheinbarer Vielfalt durch Tochtergesellschaften einer
bestimmten Versicherung).
Nein, den Bankberatern, zumindest denen, die bei höheren Summen beraten, mangelt es nicht an Kompetenz. Nur ihre Ziele sind ganz andere, als die des Kunden. Sowie auch die Ziele einer Bank eben andere sind, als die der Kunden.
Es ist in etwa so als würden Sie nun in ein Autohaus gehen um
einen Flachbildfernseher zu kaufen. Dann gibt es im Mercedes
Autohaus nur Loewe-Fernseher und bei Opel gibt’s Samsung, usw.
Vielleicht bekommen Sie ja mal zufällig genau den für Sie
richtigen Fernseher…
Ach, wenns so einfach wäre.
Die Themen Bank und Versicherung sind in Wirklichkeit zwei
sehr weite Felder. Nicht umsonst erhalten Sie dort die beste
Beratung wo auch die Spezialisierung sehr hoch ist. So wie ich
einen Rechtsanwalt nicht mit meiner Steuererklärung
beauftragen würde, würde ich eine Bank nicht mit meinen
Versicherungsangelegenheiten beauftragen. Der alte Spruch
„Schuster bleib bei Deinen Leisten“ hat gerade in einer
komplexen Welt eine noch größere Bedeutung.
Ich würde von meiner Bank schlicht garkeine Beratung annehmen. Eher von einem Steuerberater, der nur von mir bezahlt wird. Banker sind noch viel weniger glaubwürdig als Politiker oder Gebrauchtwagenverkäufer.
Nach meinen Erfahrungen. Überall winken Provisionen oder lauern Erfolgsvorgaben der Bank.
Ich wünsche einen schönen Tag! Danke, gleichfalls.
Lieben Gruß, Paran