Hallo und Danke für die Bilder.
Das Ganze sieht genau so aus, wie ich dachte.
Zur Erklärung:
Links ist der APL (Hausanschluss, „Abschluss Punkt des Liniennetzes“).
Dort ist das Erdkabel der Telekom zu sehen.
Zwei Adern führen das Signalgemisch (DSL und ISDN) zur „1. TAE Dose“. Diese stellt den Übergabepunkt dar, bis hier muss die Telekom das Signal sicherstellen. TAE heißt „Telefon Anschluss Einheit“. „Erste“ TAE, weil es eben aus Sicht des Netzbetreibers die erste Dose ist, sie wird auch mal als „Monopoldose“ bezeichnet, weil sie ausschließlich durch den Betreiber des Netzes zu installieren ist.
Dort steckt der Splitter. Er hat zwei Ausgänge. Der erste ist die TAE Buchse in ihm. Dort kommt das ISDN Signal heraus. Der zweite ist die DSL-Buchse unten rechts, aus der das DSL Signal herauskommt. Da man aber hier kein DSL-Modem einstecken wollte, hat man statt dessen zwei Klemmen unter der Abdeckhaube benutzt, wo das selbe Signal anliegt.
In der TAE steckt der NTBA. Dieser wandelt die Zweidraht-Schnittstelle „Uk0“ um in die Vierdraht-Schnittstelle „S0“, welche für ISDN Geräte benötigt wird. Dieser S0 liegt an zwei Westernbuchsen rechts unten am NTBA an, wird aber hier nicht dort abgegriffen, weil ja hier kein ISDN Gerät eingesteckt werden soll. Statt dessen hat man die unter der Abdeckung des NTBA befindlichen Klemmen genutzt, an denen auch der S0 anliegt.
ISDN (S0) und DSL (UR2) gehen nun über je ein Stück Telefonleitung zurück auf den APL.
Das wäre dann auch mein einziger Kritikpunkt: Der APL soll nicht als Abzweigdose für „private“ Sachen dienen (hinter der 1.TAE Dose ist es „privat“). Aber im Einfamilienhaus kann man mal darüber hinweg sehen.
Zu deiner Dose im Wohnzimmer geht es nun für diese Signale durch eine Leitung.
An dieser Dose gibt es zwei Buchsen: Auf einer findet man das ISDN-Signal vom Keller wieder, auf der anderen das DSL-Signal.
Beide gehen zur FritzBox, da die sowohl die Funktion „ISDN Telefonanlage“ als auch „DSL-Modem mit Router“ hat.
AVM hat dafür dieses Y-Kabel - einfach nur, damit sie sich eine Buchse an der Box sparen. Andere Hersteller haben separat DSL und ISDN Buchsen.
Wenn du „DSL ohne Splitter“ bekommst, muss (!) der Splitter weg.
Es muss dann etwas umgeklemmt werden, die beiden Adern, die das DSL vom Splitter zur Dose im WZ befördern, müssen dann direkt auf die Klemmen am APL gelegt werden, auf denen das Amt ankommt. Das geht nicht ohne spezielles Werkzeug (LSA Anlegewerkzeug), zumindest nicht gut.
Wenn du DSL ohne den Zusatz „ohne Splitter“ bekommst, dann kann alles so bleiben. Nimm den NTBA aus dem Splitter, der stört nicht, aber den brauchst du nicht. Entferne den Stecker „ISDN“ der FritzBox aus der Dose im WZ. Lasse den anderen drin.
In beiden Fällen muss die FritzBox umprogrammiert werden.
Die Anleitung, nach der du bei splitterlosem Anschluss den TAE Adapter der FritzBox auf den DSL-Stecker setzen sollst, ist zu ignorieren, denn du hast ja gar keine TAE Dose im WZ.
Puristen würden die Dose im WZ gegen eine 1.TAE / Monopoldose als Unterputzausführung tauschen.
Es hätte den Vorteil, dass dann bei splitterlosem DSL immer noch eine Prüfschaltung vorhanden wäre (nennt sich PPA, ist in der 1.TAE integriert).
Die Installation bei dir erfolgte übrigens nicht, weil der der Router ins WZ sollte. Man hat das nur gemacht, weil du sonst neben dem Router auch noch NTBA und Splitter im Wohnzimmer herumfliegen hättest.
Der, der das machte, genießt mein Vertrauen. Du kannst ihm bei Bedarf gerne die Umverdrahtung anvertrauen, wenn nötig.