Umstellung auf VDSL

Hallo Zusammen,

ich werde demnächst meinen Anschluss von DSL auf VDSL umstellen.
Als Router ist aktuell eine FritzBox 7490 im Einsatz, die ja auch für VDSL geeignet ist.
NTBA und Splitter sind im Keller (neben dem Hauptanschluss) montiert.
Zwei Adern (ich meine, grün und weiss) von der Telekom-Haupanschlussbox
sind direkt im NTBA festgeklemmt.
Im Wohnzimmer gibt es nur eine Anschlussdose mit 2 RJ45-Buchsen (hier ist das Y-Kabel
von der FritzBox angeschlossen).

Nun zu meiner Frage:
Da nach der Umstellung auf VDSL Splitter und NTBA nicht mehr benötigt werden:
Was mache ich mit den zwei Adern, die am NTBA angeschlossen sind?
Kann ich diese einfach abklemmen und so belassen oder muss ich die wieder in der Hauptanschlussbox
anklemmen. Wenn ja, wo eigentlich genau?

Vielen Dank im voraus & Freundliche Grüße

Die Frage ist, ob du nach der Umstellung auch einen möglicherweise noch existierenden Telefonanschluß (analog oder ISDN) aufgibst und dann nur noch über das VDSL-Netz (VoIP) telefonierst. Oder behälst du den separaten Telefonanschluss bei?

Darüber hab’ ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.
Momentan sind ein ISDN- und ein Analogtelefon an der FritzBox angeschlossen.
Ich weiss es noch nicht so recht…Würde ich bei IP-Telefonie größere Nachteile haben?
Ich dachte die beiden Adern, die im NTBA angeschlossen sind, wären nur für die DSL-Funktion (?)
Heisst das, wenn ich auf VDSL umsteige, könnte ich einfach die beiden Adern abklemmen,
frei lassen, NTBA und Splitter deinstallieren und alles (Telefonie + Internet) würde funktionieren? Nachdem ich natürlich die entsprechende Konfiguration in der FritzBox vorgenommen habe?

Nein, da stimmt was nicht (vermutlich ist deine Beschreibung unklar oder falsch).
Bitte mach ein Bild von NTBA, Splitter und Hausanschluss.

Meines Wissens bietet kein Anbieter neue Verträge an, die VDSL und ISDN oder VDSL und analog beinhalten.
Du wirst also mit nahezu 100% Sicherheit im Rahmen der Vertragsumstellung VoIP bekommen.

Eine Anleitung, wie was zu verschalten ist, kann es nur geben, wenn du die vorhandene Verkabelung besser beschreibst - Photos von NTBA, Splitter und Hausanschluss bitte!

Der NTBA ist übrigens für das ISDN da. Und er macht aus der Zweidraht-Schnittstelle „Uk0“ die Vierdraht-Schnittstelle „S0“. Der Splitter sitzt als erstes Gerät hinter dem Anschluss, er trennt das Signalgemisch auf:

  • in den oben genannten Uk0 zum NTBA,
  • in die U-R2 Schnittstelle (reines DSL) zum Router

Im Übrigen gibt es VDSL Varianten MIT und OHNE Splitter. Im Zweifel steht es auf der Auftragsbestätigung.
Beim IP Anschluss ist ein Splitter eigentlich unnötig, ich hörte aber von Störungen, die sich durch das Einsetzen des Splitters beheben ließen. (Nicht aber am Anschluss, der ausdrücklich als „VDSL (ohne Splitter) / Annex J“ bezeichnet wird.)

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Sorry, die beiden Adern sind nicht im NTBA sondern in einer anderen Dose (weiss nicht genau, wie man diese nennt), angeklemmt.
Habe zwei Fotos von den Anschlussboxen im Keller und eins von der Dose im Wohnzimmer gemacht, wo die FritzBox angeschlossen ist.
Das ganze ist deshalb so installiert, damit der WLAN-Router nicht im Keller angeschlossen werden muss.



Hallo und Danke für die Bilder.

Das Ganze sieht genau so aus, wie ich dachte.

Zur Erklärung:

Links ist der APL (Hausanschluss, „Abschluss Punkt des Liniennetzes“).
Dort ist das Erdkabel der Telekom zu sehen.

Zwei Adern führen das Signalgemisch (DSL und ISDN) zur „1. TAE Dose“. Diese stellt den Übergabepunkt dar, bis hier muss die Telekom das Signal sicherstellen. TAE heißt „Telefon Anschluss Einheit“. „Erste“ TAE, weil es eben aus Sicht des Netzbetreibers die erste Dose ist, sie wird auch mal als „Monopoldose“ bezeichnet, weil sie ausschließlich durch den Betreiber des Netzes zu installieren ist.

Dort steckt der Splitter. Er hat zwei Ausgänge. Der erste ist die TAE Buchse in ihm. Dort kommt das ISDN Signal heraus. Der zweite ist die DSL-Buchse unten rechts, aus der das DSL Signal herauskommt. Da man aber hier kein DSL-Modem einstecken wollte, hat man statt dessen zwei Klemmen unter der Abdeckhaube benutzt, wo das selbe Signal anliegt.

In der TAE steckt der NTBA. Dieser wandelt die Zweidraht-Schnittstelle „Uk0“ um in die Vierdraht-Schnittstelle „S0“, welche für ISDN Geräte benötigt wird. Dieser S0 liegt an zwei Westernbuchsen rechts unten am NTBA an, wird aber hier nicht dort abgegriffen, weil ja hier kein ISDN Gerät eingesteckt werden soll. Statt dessen hat man die unter der Abdeckung des NTBA befindlichen Klemmen genutzt, an denen auch der S0 anliegt.

ISDN (S0) und DSL (UR2) gehen nun über je ein Stück Telefonleitung zurück auf den APL.

Das wäre dann auch mein einziger Kritikpunkt: Der APL soll nicht als Abzweigdose für „private“ Sachen dienen (hinter der 1.TAE Dose ist es „privat“). Aber im Einfamilienhaus kann man mal darüber hinweg sehen.

Zu deiner Dose im Wohnzimmer geht es nun für diese Signale durch eine Leitung.
An dieser Dose gibt es zwei Buchsen: Auf einer findet man das ISDN-Signal vom Keller wieder, auf der anderen das DSL-Signal.
Beide gehen zur FritzBox, da die sowohl die Funktion „ISDN Telefonanlage“ als auch „DSL-Modem mit Router“ hat.
AVM hat dafür dieses Y-Kabel - einfach nur, damit sie sich eine Buchse an der Box sparen. Andere Hersteller haben separat DSL und ISDN Buchsen.

Wenn du „DSL ohne Splitter“ bekommst, muss (!) der Splitter weg.
Es muss dann etwas umgeklemmt werden, die beiden Adern, die das DSL vom Splitter zur Dose im WZ befördern, müssen dann direkt auf die Klemmen am APL gelegt werden, auf denen das Amt ankommt. Das geht nicht ohne spezielles Werkzeug (LSA Anlegewerkzeug), zumindest nicht gut.

Wenn du DSL ohne den Zusatz „ohne Splitter“ bekommst, dann kann alles so bleiben. Nimm den NTBA aus dem Splitter, der stört nicht, aber den brauchst du nicht. Entferne den Stecker „ISDN“ der FritzBox aus der Dose im WZ. Lasse den anderen drin.

In beiden Fällen muss die FritzBox umprogrammiert werden.
Die Anleitung, nach der du bei splitterlosem Anschluss den TAE Adapter der FritzBox auf den DSL-Stecker setzen sollst, ist zu ignorieren, denn du hast ja gar keine TAE Dose im WZ.
Puristen würden die Dose im WZ gegen eine 1.TAE / Monopoldose als Unterputzausführung tauschen.
Es hätte den Vorteil, dass dann bei splitterlosem DSL immer noch eine Prüfschaltung vorhanden wäre (nennt sich PPA, ist in der 1.TAE integriert).

Die Installation bei dir erfolgte übrigens nicht, weil der der Router ins WZ sollte. Man hat das nur gemacht, weil du sonst neben dem Router auch noch NTBA und Splitter im Wohnzimmer herumfliegen hättest.
Der, der das machte, genießt mein Vertrauen. Du kannst ihm bei Bedarf gerne die Umverdrahtung anvertrauen, wenn nötig.

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Hallo X_Strom,

herzlichen Dank für die äusserst detaillierten Erklärungen.
Werde mir nochmal alles genau durchlesen und verinnerlichen.
Übrigens: Vielen Dank für Dein Vertrauen, die Umverdrahtung werde
ich meiner Wenigkeit anvertrauen. :smile:

Wünsche einen angenehmen Abend, MfG