Hallo,
Wenn man bei beiden Getriebearten versucht
wirklich verbrauchsgünstig zu fahren wirst du mit einem
modernen Automatik weniger Sprit verbrauchen.
und das ist auch falsch.
Nein das ist richtig, nachmessbar und mehrfach zum beispiel auf dem Testgelände bei ZF bewiesen worden.
Selbst erfahrene Testfahrer haben es nicht geschafft mit Schaltwagen bessere Verbräuche zu realisieren.
Genau desshalb ist die Entscheidung den 3-Liter Lupo ausschliesslich mit Automatischem Getriebe zu bauen sehr deutlich ausgefallen.
Das liegt daran dass du automatisch immer im günstigsten
Drehzahlbereich fährst.
günstig ist es unter anderem, eher bei hoher Last zu fahren.
zB ist es günstiger, in einem höheren Gang bei niedrigen
Drehzahlen mit mehr Gas zu beschleunigen als in einem
niedrigen Gang bei hohen Drehzahlen mit weniger Gas.
Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber kann so einfach nicht gesagt werden.
Wenn du jemals ein Verbrauchskennfeld gesehen hättest wüsstest du dass sich im Last-Drehzahl-Diagramm die Verbräuche als sogenannte Muschelkurven zeigen.
Das heist dann bei zu niedriger Drehzahl verbraucht dein Motor mehr als wenn du etas höher drehst.
Unten schreibst du ja dass du ab 1000 U/min hochbeschleunigst. Bei diesen Drehzahlen brauchst du garantiert mehr Sprit als bei etwas höheren Drehzahlen.
Ne Automatik hat die entsprechenden Kennfelder gespeichert und die Schaltlogik zusammen mit e-Gas reagieren dann entsprechend dem vom Gaspedal erfassten Drehmomentwunsch des Fahrers.
Das geht
aber bei einer Automatik nicht. Gibst du zuviel Gas, wird
sofort runtergeschaltet. Außerdem hast du im Wandler
insbesondere im Stadtverkehr ständig Schlupf, was den
Wirkungsgrad des Getriebes herabsenkt. Es ist praktisch nicht
möglich, den Wagen sofort einzukuppeln und angefangen mit 1000
U/min hochzubeschleunigen und bei 1500 in den nächsthöheren
Gang zu schalten. Bei meiner Automatik geht die Drehzahl mal
gleich auf gut 1500 bevor sich überhaupt irgendwas in Gang
setzt.
Der Sinn des Wandlers ist ja Drehzahl in Drehmoment zu wandeln. Das heist dass du beim Anfahren ein höheres Drehmoment am Getriebeeingang hast als von der Kurbelwelle abgegeben wird. Das ist ein Vorteil weil in einer Kupplung beim Anfahren die Drehzahlunterschiede als Reibungswärme verloren gehen.
Der Schlupf im Wandler ist nicht gleich Verlustleistung weil er auch als Stufenloses Getriebe betrachtet werden kann (wenn auch ein Getriebe mit ziemlich schlechtem Wirkungsgrad)
Bei Stillstand vor einer Ampel hast du recht, dort wird im Wandler nur das Öl erwärmt und der Motor verbrauchsungünstig belastet. Wenn man aber mit Automatik sparsam fahren will macht man bei Wartezeiten den Wählhebel auf „N“
Beim Schaltwagen kannst du das nur
wenn du das Verbrauchskennfeld auswendig kennst.
Das ist natürlich Unsinn. Mit niedriger Drehzahl kräftig
beschleunigen.
Siehe Oben, Schau dir mal Kennfelder an bevor du behauptest dass das Unsinn ist.
Auch haben moderne Automaten Wandlerüberbrückungskupplungen
die die Verlustleistung im Wandler eliminiert.
Die Überbrückung schaltet aber nur in der höchsten Fahrstufe
und das ist bei mir zB ab 80 km/h. In der Stadt ist also
nichts mit direktem Kraftschluss.
Das spielt nur dann wirklich eine Rolle wenn du ausschliesslich in der Stadt fährst. Bei ner normalen gemütlichen Überlandfahrt ist die Wandlerkupplung zu.
Nicht umsonst ist der 3-Liter Lupo mit einem Automatikgetriebe
ausgestattet.
Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die wenigsten Leute
einen Schaltwagen wirklich richtig verbrauchsgünstig fahren
können.
Stimmt, kann man auch an deinen Ausführungen oben erkennen.
Ich will nicht behaupten dass du ungünstig unterwegs bist mit der oben beschriebenen Fahrweise, ganz im Gegenteil, aber weil der Anwender eben nicht wissen kann an welchem Punkt im Motorkennfeld er sich gerade bewegt ist die Automatik im Vorteil weil man die Schaltung mit der Motronik koppeln kann und dann automatisch immer im günstigsten Gang unterwegs ist.
Smart hat zB keinen Wandler sondern eine elektronische
Kupplung. Das ist besser. Besonders, wenn man dann noch die
Gänge direkt anwählen kann (also halbautomatisch).
Der Smart hat kein Automatikgetriebe sondern ein automatisiertes Schaltgetriebe.
Der Unterschied: Bei einer Automatik schalten die Gänge ohne Zugkraftunterbrechung.
Beim automatisierten Schaltgetriebe wird gekuppelt, also die Zugkraft unterbrochen. Das ist im Prinzip genau das selbe was der Schaltwagenfahrer mit Kupplungspedal und Schalthebel macht nur dass beides durch Aktuatoren (beim Smart elektrische) bewekstelligt wird.
Der Vorteil ist richtig, man kommt ohne einen Wandler aus was das Getriebe billiger macht. Der Nachteil man hat erwähnte Zugkraftunterbrechung was im Winter recht unangenehm sein kann.
Verbrauchsvorteile ergeben sich aber keine da die Aktuatoren einen recht hohen Energiebedarf haben was sich mit den Wandlerverlusten in etwa ausgleicht.
Automatisierte Schaltgetriebe ohne Zugkraftunterbrechung sind sogenannte Doppelkupplungsgetriebe wie sie zum Teil im Rennsport sehr erfolgreich eingesetzt werden (dort allerdings manuell betätigt).
Bei diesen Getrieben ist ein Gang mit der ersten Kupplung geschlossen im Eingriff während der nächste Gang bereits mit der zweiten Kupplung offen vorgewählt eingelegt ist.
Beim Schaltvorgang wird die Kraft fliessend von der zweiten Kupplung übernommen während die erste Kupplung öffnet. Jetzt kann auf der ersten Kupplung der nächste Gang vorgewählt werden.
Solche Getriebe haben aber den Nachteil dass sie nur sequenziell zu schalten sind. Das heist es können keine Gänge übersprungen werden, immer nur einen Gang hoch/runter, (wie beim Motorrad oder auch beim Smart). Ausserdem sind sie sehr teuer und brauchen bei vollautomatischem Betrieb eine komplizierte Steuerungslogik.
Im übrigen findet man auch bei Automatikgetrieben die Möglichkeit die Gänge manuell zu wählen (ZF-Tipptronic).
Gruß, Niels
Gruss, René