Umweltbelastung der Kunststofffolie

Hallo,
wir sollen für ein Schulprojekt aufzeigen, wie man als einzelne Person Energie einsparen kann, bzw. zum Umweltschutz beitragen kann.
Ich habe mir dafür den Einkauf im Supermarkt ausgewählt. Der Verbraucher kann ja durch seinen Konsum Umweltfreundlicher Produkte auch zum Umweltschutz beitragen. Dazu möchte ich aufzeigen, dass die Herstellung von Kunststofffolie umweltschädlicher ist als die Erzeugung von Papier.

Leider finde ich zur Herstellung von Kunsstoff keine konkreten Zahlen, über CO2 Emmissionen oder sonstiges.

Kann mir in diesem Sachverhalt wer weiterhelfen?

Hallo, mir ist leider keine Aussage möglich.
bitte die Universitäten abfragen …

Ich kann dazu nichts sagen

Hallo

Eine Betrachtung der Umweltbelastung durch die Nutzung von Kunststofffolie soll stattfinden?
Du möchtest also eine Umweltbilanz erstellen!

Dazu müsstest Du Dir zunächst ein etwas konkreteres Produkt heraussuchen. Es gibt nicht den einen Kunststoff.
Kunststoffe sind Polymere mit Zusätzen, den Additiven. Hinzu kommt, dass viele Kunststoffe Compounds sind, also hergestellt aus verschiedenen Polymeren.

Speziell bei Verpackungen ist es so, dass diese oft aus mehreren Schichten bestehen.

Einige Beispiele:

Die Scheiben Käse die in einer Verpackung gestapelt im Kühlregal liegen sind bei einigen Herstellern in Verpackungen, bei denen die Abdeckung aus bis zu 8 Schichten bestehen. Das sind dann verschiedene Kunststoffe mit einigen µm Dicke.
Diese sollen als Barriere für Feuchtigkeit und Sauerstoff dienen und bestimmt Gase durchlassen.

Bei einigen Milchtüten in Schläuchen ist es so, dass etwa 60-70% aus Kunststoff bestehen und der Rest sind Füllstoffe wie Kreide. Die machen das Produkt günstiger, dienen als Lichtbarriere und machen die Tüte auch stabiler. Natürlich wird auch der Anteil des Kunststoffes dadurch einfach nur geringer.

Bei der PET-Flasche (Polyethylenterephthalat) ist es überschaubarer. Die Flasche aus PET und der Deckel aus Polypropylen (PP).

Die Kunststoffe lassen sich je reiner sie sind, um so besser recyclen und kommen dann in einen Kreislauf. Dann wird weniger Energie benötigt als bei der Herstellung des Urmaterials. Wenn es sich nicht lohnt wird etwas anderes daraus hergestellt oder das ganze wird thermisch verwertet, also verbrannt.

Nun gibt es zu bedenken, dass Rohöl als Quelle von Kunststoffe zumindest nicht unmittelbar verbrannt wurde und wenigstens vorher noch einen anderen Job getan hat. Die Energiemenge im Material bleibt erhalten.

Ich habe unten einen Link angehängt der einige Bestandteile verschiedener Materialien bilanziert.
Ebenso ist ein Link dabei, der ganz konkret eine Bilanz versucht zu erstellen zu vergleichbaren Produkten aus Pappe und Kunststoff.

http://www.umweltbundesamt.de/abfallwirtschaft/publi…

http://www.gerolsteiner.de/fileadmin/pub/img/Corpora…

Es gibt allerdings einige Probleme bei der Vergleichbarkeit:

Viele Firmen erstellen Umweltbilanzen oder lassen diese erstellen. Häufig wird erst mit der Betrachtung des Materials begonnen, welches in den Betrieb geliefert wird und dort nur noch in Form gebracht werden muss. Das entspricht natürlich nicht einer vollkommenen und ernst zu nehmenden Bilanz.

Es muss also in der Wiege begonnen werden und bis zum Grab gegangen werden.

Beim Papier ist das hier mal bilanziert:

http://spot.fho-emden.de/ut/forsch/papierherstellung…

Tetra-Pack ist gleich ein Hybrid aus allem:

Pappe, Kunststofffolie und auch bei einigen Produkten Metallfolie.

Im Vergleich zu Metall steht Kunststoff energetisch was das Aufschmelzen und in Form bringen angeht ganz gut da.

Was zu bedenken geben sollte ist:

Welche Art Rohstoff wurde genutzt?
Heimische Bäume die wieder aufgeforstet werden oder Regenwald der anschließend eine freie und unfruchtbare Fläche hinterlässt und durch Erosion abgetragen wird und verloren ist?
Oder ist es Getreidestroh und ich müsste die Düngemittelherstellung und den Wasserverbrauch, die Traktorstunden mit dem entsprechenden Dieselverbrauch auch einbeziehen?

In einigen Ländern ist es verboten Chlor zum bleichen des Papiers zu verwenden. Es kann allerdings auch Papier aus Ländern eingekauft werden, wo die Chemiekalien nicht verboten sind und eingesetzt und in die Umwelt geleitet werden.

Das gleiche gilt natürlich auch für Kunststoffe.

Am besten auch noch ein paar Hersteller anschreiben. Danone hat zum Beispiel eine Bilanz zu einigen Joghurtbechern erstellt. Das Problem ist jedoch, dass diese nicht bei der Herstellung des Kunststoffs angreift, sondern bei der Verarbeitung.

Viele Firmen stellen Umweltbilanzen online, um etwas für ihr Image in der Gesellschaft zu tun.

Jedoch Vorsicht bei der Interpretation! Sie sind nur bedingt vergleichbar! Bei Umweltbilanzen wird viel getrixt und geschummelt!

Das Papier, die Pappe der Verpackungen ist meist aus recycleten Alt-Papier. Birgt jedoch auch Risiken. Und es lässt sich keine Wurst oder kein Käse darin verpacken, um es frisch zu halten.
Kompromisse sind demnach notwendig und es sollte mehr mit bedacht eingekauft werden und auf unnötiges verzichtet werden.

Vielleicht ist diese Seite auch noch interessant:

http://www.dkr.de/index.php?id=89

Bei dem Link zu der Flasche von Gerolsteiner wird vieles abgedeckt. Leider scheinen die auch erst bei dem Granulat anzufangen, welches aufgeschmolzen und weiterverarbeitet wird.

Dann gibt es natürlich neben den Kunststoffen aus fossilen Rohstoffen die Kunststoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen, wie es die fossilen streng genommen auch sind. Da sind wir wieder bei der Landwirtschaft und den Düngemitteln, dem Diesel und der Bewässerung oder anderen Großreaktoren, wo die Kunststoffe in Bakterien gezüchtet werden.

Es gibt Kunststoffe die kompostiert werden können und nicht aus Nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden und es gibt auch biobasierte Kunststoffe, die nicht kompostiert werden können. Natürlich gibt es auch Biokunststoffe die aus nachwachsenden Rohstoffen sind und auch zudem kompostiert werden können.

Es ist also alles wirklich sehr komplex und nicht eben mal schnell in einer Hausarbeit erledigt!

Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Das Thema ist allerdings so umfangreich, dass icvh da selber einige Wochen recherchieren würde, um vergleichbares Zahlen und Fakten zu haben.

Dennoch viel Erfolg!

Viele Grüße

gleipnir

Leider kann ich nicht mit genauen Zahlen dienen. Der Kunststoff nimmt seinen Weg auch über mehrer Firmen bis zum fertigen Produkt (Raffinerie, Chemieverarbeitung (Kunststoffherstellung, meißt in Granulat-form), Verarbeiter (Herstellung des eigentlichen Produktes…)
Nur einige Anregungen und Bemerkungen:

"Der Energiebedarf für Kunststoffprodukte ist oft niedriger als derjenige für Produkte aus Alternativ-Werkstoffen, obwohl der Energieverbrauch für die Herstellung eines Kilogramms Kunststoff vergleichsweise hoch liegt. Das geringe Gewicht von Kunststoffprodukten wirkt sich positiv aus.

Bei der Datenerfassung wird der Energiebedarf zunächst immer für ein Kilogramm eines Werkstoffes berechnet. Dafür werden alle erforderlichen Energiemengen addiert - von der Rohstoffgewinnung bis zum verarbeitungsfähigen Werkstoff. Rohstoffe, die auch Energieträger sind, wie z.B. Erdöl, werden dabei ebenfalls als „materialgebundener“ Energiebedarf in der Berechnung berücksichtigt."
Quelle: http://www.referate10.com/referate/Technik/6/Kunstst…

Einige Kennziffern zum Energieverbrauch finden sich hier:
http://www.energieagentur.nrw.de/unternehmen/page.as…

Meiner Ansicht nach wichtiger als der Energieverbrauch bei der Herstellung ist die Behandlung des fertigen Produktes. Viele Kunststoffe lassen sich 1:1 ohne weitere Bearbeitung wieder verarbeiten. Das Problem ist die Rückführung, sprich konsequentes Recyclen. Leider gelangen immer noch große Mengen an unvergänglichen Kunststoffen nach Gebrauch eines Produktes in die Natur und nicht zurück in die Industrie.
(z.B.: http://blog.rekursivparadoxon.eu/2011/02/15/neue-kon…)

Salvele Abiturient2012,

konkrete Zahlen zu bekommen ist wirklich sehr schwer !

Prinzipiell ist die Herstellung aller Arten von Kunststoff
ähnlich, da es sich ja um chemische Vorgänge handelt.
Aber trotzdem gibt es, abhängig von den verwendeten Methoden, Unterschiede bei Energieeinsatz und Schadstoff Emissionen.

Folgende Seiten/Artikel habe ich gefunden welche hilfreich sein könnten :

http://www.umweltdialog.de/umweltdialog/forschung/20…

http://www.youtube.com/watch?v=RitHue8IAto

http://home.arcor.de/abi_2003/fach/Kunststoff.pdf

http://www.infonetz-owl.de/index.php?id=217

http://www.feelgreen.de/mit-recycling-von-kunststoff…

http://www.econitor.de/magazin/lifestyle/bio-plastik…

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3834.pdf

Auf jeden Fall hast Du Dir da etwas aufwendiges ausgesucht, besonders da es auf diesem Gebiet sehr viele unterschiedliche Meinungen gibt.

Eventuell gibt es noch den Ansatz zum Thema der über die Chemie geht, da die Aufspaltungen/Reaktionen bei der Produktion in relativ engen Temperatur/Druck-Grenzen ablaufen.

Ich hoffe wenigstens etwas geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüssen.

Patrik Steinbrenner.

Hallo, also genaue Zahlen kann ich leider auch nicht liefern. Du könntest aber argumentieren, dass es sich bei Papier um einen „nachwachsenden Rohstoff“ handelt - Plastikfolie enthält i.d.R. fossilie Rohstoffe (bis auf Ausnahmen der Kunststoff aus Pflanzenstärke) Bäume speichern CO2, ist besteht die Verpackung auch noch aus Recycling-Papier ist der Effekt des Klimaschutzes noch größer.
Man kann außerdem den Wald als Ökosystem und Lebensraum anführen, die regelmäßige Verseuchung durch Erdöl (das ja in Plastikverpackungen enthalten ist), die großen Müllstrudel in den Weltmeeren (im Pazifik befinden sich gewaltige Strudel aus Kunststoffen und vor allem Plastiktüten, die die Meere über Jahrhunderte verseuchen, Fische, Wale und andere Organismen krank machen)

Ich würde daher zusammenfassen, dass Herstellung, Nutzung und Entsorgung (auch die „Entsorgung“ im Meer betrachtet) von Kunststofffolien deutlich umweltschädlicher ist, als die von Papier-Verpackungen. In jedem Fall würde ich auch den Energieaufwand für Weißblech (im Verhältnis zu Glas-Flaschen anstatt Dosen) anführen. 10.000 mal mehr Energie ist notwendig bei der Herstellung von Weißblech-Dosen - im Verhältnis zu Glasflaschen. Und das Recycling und damit das Einschmelzen braucht auch deutlich mehr Energie, als das von Glas.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen weiterhelfen und wünsche viel Erfolg sowie eine schöne Zeit!

Viele Grüße

Torsten

Hallo,
Für Folienherstellung weiß ich es nicht, aber im Spritzguß gibt es einen Index. Wir liegen recht günstig wenn wir pro Kg zu verabeitenden Kunststoff zwischen 1 und 2 KWh benötigen. Hoffe es hilft ein wenig weiter.
Gruß, Bernd

Falsch finde ich Deinen Ansatz. Du willst darstellen, dass Kunststofffolien umweltschädigender sind als Papier. Bleib offen bei Deiner Fragestellung, denn es könnte ja auch sein, dass die Papiertüte bei einem Ökobilanzvergleich schlechter abschneidet, so ungern wir das auch hören. Aber wir wollen ehrlich bleiben.
Interessant ist übrigens in wie vielen Ländern Plastiktüten schlicht verboten sind, das glaubt man in Deutschland ja gar nicht. Schau mal in Wikipedia unter „Plastiktüte“.