Umweltfreundlich heizen mit Nachtspeicheroefen?

Hallo,

das groesste Problem erneuerbarer Energien ist immer noch das Problem der Speicherbarkeit bzw. die Unbestaendigkeit der Stromversorgung.

Das koennte man sehr leicht loesen wenn man zur Wohnungsbeheizung elektrische Nachtspeicherheizungen einsetzt.

Wenn der Wind weht bzw. die Sonne scheint koennen die Strompreise herabgesetzt werden, die Speicheroefen heizen sich auf und geben die Waerme ab wenn sie gebraucht wird. Man braucht nur eine einfache Software die das steuert - und natuerlich Energiekonzerne die mitspielen.

Wieso interessiert sich in der Politik niemand fuer solch eine guenstige und effektive Methode um die Umwelt zu schuetzen? Dass von den Energiekonzernen nichts kommt ueberrascht mich nicht…

Gruss
Desperado

P.S.: Klar braucht man im Sommer keine Heizung - aber z.B. warmes Wasser und mit Klimaanlagen duerfte das Prinzip auch funktionieren, sogar noch besser da man mehr Strom fuer die Klimaanlage braucht um so mehr die Sonne scheint…

Hallo!

das groesste Problem erneuerbarer Energien ist immer noch das
Problem der Speicherbarkeit bzw. die Unbestaendigkeit der
Stromversorgung.

Speichertechnologie muß nicht erst erfunden werden. Es gibt sie. Vorhandene Technologien müssen nur genutzt werden.

Das koennte man sehr leicht loesen wenn man zur
Wohnungsbeheizung elektrische Nachtspeicherheizungen einsetzt.

Mußte erstmal in deiner Vika nachsehen, ob sich ein Hinweis zu deinem Beruf findet. BWL und Psychologie - gut, bist entschuldigt :smile:

Also: Elektrischer Strom ist die edelste Energieform, weil sich daraus alles machen läßt. Diese edle Energie zu verheizen, ist so ziemlich das Dümmste und Ineffizienteste, was man machen kann. Außerdem geht die in Nachtspeicheröfen gespeicherte Wärme am Problem vorbei. In der Energieversorgung brauchbare Speicher müssen die gespeicherte Energie (nach Umwandlung) wieder als elektrischen Strom ins Netz einspeisen können. Zu viel Strom ist nicht das Problem. Die Aufgabe lautet, ein stabiles Netz zu gewährleisten, wenn Wind und Sonne zu wenig bringen.

Ein Beispiel sind Pumpspeicherkraftwerke. Das mit überschüssigem Strom bergauf gepumpte Wasser kann man bei Bedarf wieder über Turbinen bergab fließen lassen.
Oder: Überschüssiger Strom wird zur Wasserstoffgewinnung per Elektrolyse benutzt. Der Wasserstoff läßt sich nach Verbindung mit Kohlendioxid ins Erdgasnetz einspeisen und bei Bedarf betreibt man damit ein Gaskraftwerk.

Neben dem Bau von Speicheranlagen wird ein Lastmagement gebraucht, um das Verhältnis von Spitzen- zu Minimallast im Netz kleiner zu machen. Das ist bei vielen gewerblichen Verbrauchern seit Jahrzehnten Stand der Technik und muß in etwas verfeinerter Form auch in den letzten Privathaushalt Einzug halten. Ist alles furchtbar träge, aber im Werden.

Die Energiewende mit dem Ersatz von KKW und überhaupt von Dampfkraftwerken ist technisch längst gelöst. Nichts muß entwickelt oder gar erst noch erfunden werden. Es geht nur darum, vorhandene Technologien einzusetzen.
Die letzten 3 Sätze sollten sich Bedenkenträger ins Hirn meißeln lassen.

Gruß
Wolfgang

Servus,

das ist nicht Sache der Politik, sondern der E-Versorger und ihrer Kunden.

Es gibt eine Reihe von Speicher- und Puffermöglichkeiten. E-Geräte, die über Akkus gespeist werden (u.a. Autos), gehören dazu. Technisch möglich sind auch E-Geräte wie z.B. die beladene Waschmaschine oder der beladene Geschirrspüler, die über das Versorgungsnetz ein Signal bekommen „Obacht, Strom ist jetzt billig - kannst loslegen“; und im industriellen Maßstab relativ neu ist die Speicherung von Strom im Gasnetz, die pneumatische Speicherung ist meines Wissens nicht über Versuche hinaus gediehen, und sicherlich werden noch viele Pumpspeicherkraftwerke entstehen - der Hotzenwald hat kein Monopol darauf.

Für alle diese Möglichkeiten interessieren sich Versorger und Verbraucher durchaus, und vielleicht werden sogar die alten Nachtspeicheröfen wieder aus dem Museum geholt (angesichts des Wirkungsgrades wage ich daran zu zweifeln).

Sobald das Netz selber dafür taugt (konkret: die Nordsee ans Netz angeschlossen ist und die neuen Nord-Süd-Trassen in Betrieb gehen), wird es haufenweise „intelligenter“ Tarife geben, die all diese hübschen Dinge in die praktische Anwendung bringen. Wie es der Kuckuck will, ist sogar die erste große Strom-Gas-Schnittstelle ausgerechnet dort, wo die Bäschdler wohnen, und nicht dort, wo die Windräder laufen. Sie wird also vorläufig eher Solar-Spitzen aus der Oberrheinsteppe puffern - die Leitungen West-Ost gibts ja schon - als Wind-Spitzen aus der Nordsee.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

Technisch möglich sind auch E-Geräte wie z.B. die
beladene Waschmaschine oder der beladene Geschirrspüler, die
über das Versorgungsnetz ein Signal bekommen „Obacht, Strom
ist jetzt billig - kannst loslegen“;

Ich kenne hier in CH Regionen in welchen das in den 70er/80er Jahren so Vorschrift war. Die WaMas wurden einfach über die Rundsteuerung geschaltet. Das ging dann mit dem Aufkommen der elektronischen Schaltwerke nicht mehr, weil die bei einem Stromausfall ihren aktuellen Zustand vergassen…

Bei den ganz modernen WaMas geht es, wenn auch technisch etwas anders, wieder.

MfG Peter(TOO)

Hallo auch!

Also: Elektrischer Strom ist die edelste Energieform, weil
sich daraus alles machen läßt. Diese edle Energie zu
verheizen, ist so ziemlich das Dümmste und Ineffizienteste,
was man machen kann.

Das kann man auch anders sehen: „Öl ist ein viel zu wichtiger Rohstoff, als dass man ihn einfach verbrennt.“ Strom kan man aus allem Möglichen machen, wird es immer in mehr oder weniger ausreichendem Maße geben. Öl … wenn’s alle ist, ist’s alle …

Gruß
Laika

2 Like

Hallo auch,

Das koennte man sehr leicht loesen wenn man zur
Wohnungsbeheizung elektrische Nachtspeicherheizungen einsetzt.

„sehr leicht loesen“ … so ganz denn doch nicht. Man kriegt es ja nicht wieder aus den Speicherheizungen raus, um es für andere Zwecke zu nutzen. Womit es nur eine partielle Lösung ist. Soll heißen, das es sich in gewissem Umfang zumindest in der kalten Jahreszeit nutzen lässt. Dazu müsste man aber Einiges reinstecken in „intelligente Netze“.

Wieso interessiert sich in der Politik niemand fuer solch eine
guenstige und effektive Methode um die Umwelt zu schuetzen?
Dass von den Energiekonzernen nichts kommt ueberrascht mich
nicht…

Es gibt schon einige Versorger, die das prüfen wollen und wohl auch schon Versuche machen, in welchem Umfang sich das nutzen lässt. Die großen Energieunternehmen wie z.B. EnBW machen z.Zt. nix, wehren allen Anfragen dazu ab.

Gruss
Laika

Hallo Desperado,

das groesste Problem erneuerbarer Energien ist immer noch das
Problem der Speicherbarkeit bzw. die Unbestaendigkeit der
Stromversorgung.

Bezogen auf Solarenergie, ist das Konzept von Tag- und billigem Nachtstrom verkehrt!

Da war ein Lenkungsmechanismus.
Thermische Grosskraftwerke können nur sehr langsam geregelt werden, die Zeitkonstanten liegen bei Stunden bis Tagen.
Der „natürliche“ Stromverbrauch ist tagsüber am höchsten, mit Spitzen vor dem Mittag- und Abendessen. Zwischen 22 Uhr und 6Uhr liegt Otto Normalverbraucher im Bett und braucht nur etwas Strom für den Wecker.

Also hat man mit dem billigen Nachtstrom den Otto dazu zu bringen einen Teil seines Strombedarfs Nachts zu verbrauchen. Technisch einfach zu realisieren war das mit Grossverbrauchern wie z.B. Boiler und später auch die Nachtspeicheröfen.

Bei Solarenergie sollte unser Otto den Boiler aber zur Mittagszeit betreiben.
Das ist aber nicht so ganz einfach, wir haben bereits eine Spitze um die Mittagszeit und das Stromnetz muss auf diese Spitze ausgelegt sein um nicht zusammen zu brechen.

Dies war jetzt etwas vereinfacht, bei der ganzen Planung muss man auch die soziologischen Strukturen mit einbeziehen.
Otto Normalverbraucher schläft heute nicht mehr von 22-6 Uhr …
Z.B. wurden noch vor 30 Jahren die staatlichen Fernsehsender, wochentags, um 23 rum Uhr abgeschaltet.

MfG Peter(TOO)

Hei.

Das koennte man sehr leicht loesen wenn man zur Wohnungsbeheizung elektrische Nachtspeicherheizungen einsetzt.

Du bist hier dem Wortsinne aufgesessen.

Auch wenn „Elektrischer Nachtstromspeicherofen“ eine Speicherung des Stromes vermuten lässt - dem ist nicht so. Diese Öfen beheizen im Prinzip mit dem Nachtstrom einen isolierten Steinklotz - tagsüber wird dort dann Raumluft durchgeblasen und so die Wärme in den Raum abgegeben.

Man kann sie also nicht wie beispielsweise Elektroautos als Speicher mißbrauchen, da man die Wärme nicht mehr (mit auch nur halbwegs akzeptablen technischen Aufwand) in Strom zurückverwandeln kann.

lg, mabuse

Hallo Desperado,

was du vorschlägst findest du unter dem Stichwort „power to heat“.
Wird schon ne Weile diskutiert und stößt (zu meinem völligen Unverständnis) auf positive Resonanz.
Mit dem Unterschied, dass das Konzept auf bivalenten Heizungsanlagen aufbaut (zwei Wärmequellen). Die bestehende Heizungsanlage bleibt und der Warmwasserspeicher wird mit einem elektrischen Heizstab ausgerüstet, welcher bei Strom-Überangebot zugeschaltet wird.
So sollen Stromspitzen gekappt werden, was dann aber entsprechende Tarife als Anreiz benötigt.

Grüße