Umweltmanagement- Zukunftschancen!

Hallo!
Ich würde gerne Umweltmanagement studieren, weil ich mich für diesen Bereich interessiere, allerdings ist es mir natürlich auch wichtig, dass ich später mal einen Job finde.
Bei einer Jobbörse habe ich mal ein bisschen nach Berufen mit Stichwort „Umwelt“ gesucht und gesehen, dass die meisten nach UmweltTECHNIKERN oder -ingenieuren suchen.
Technisch bin ich aber leider völlig unbegabt.

Da Umweltmanagement noch ein recht neuer Studiengang ist und man dazu sehr wenig im Internet findet, wollte ich hier fragen, ob jemand Infos oder Erfahrungen dazu hat?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könnt! :smile:

Eure Lalia

Hallo Lalia,

es ist nicht überall Technikwissen erforderlich. Ich selbst arbeite im Umweltmanagement eines Logistik-Unternehmens und kümmere mich um die Zertifizierung nach ISO 14001.
Dabei geht es vornehmlich um das Einhalten von Dokumentationsanforderungen und das Umsetzen von Rechtsforderungen in den täglichen Arbeitsprozessen. Dazu kommt Schulung und Bewusstseinsbildung sowie die Auditierung in alle Betrieben deutschlandweit und international.
Und auch so schöne Dinge wie Baumpflanzaktionen mit Schülern, dem Anbringen von Nisthilfen ans Gebäude, Führungen von Interessentengruppen, Vorträge, etc.

Ich bin mit Sicherheit auch kein Technik-Experte und kam mit quasi 0 Vorkenntnissen zu diesem Job. Das meiste lernt man dann während der Tätigkeiten bzw. bei der Identifizierung von Aufgaben und Handlungsfeldern (z.B. wie funktioniert ein Ölabscheider, warum ist es wichtig, dass dort nur freigegebene Reinigungsmittel eingesetzt werden? etc.)

Wenn dieser Bereich für Dich interessant ist, kann ich Dir nur empfehlen das Studium mit Qualitäts- oder Betriebsmanagement zu kombinieren, da dies zusammengehört und nicht isoliert betrachtet werden sollte (machen aber einige trotzdem…).

Eine weitere Entwicklungsperspektive wäre es im Anschluss an die Tätigkeit im Betrieb „auf die andere Seite“ zu wechseln und selbst Auditor oder Umweltgutachter zu werden, wenn man sich einen ausreichenden Wissensschatz angeeignet hat.

Viele Grüße,
Tobi

Hallo Lalia,

selbst bin ich kein Spezialist, aber ich hab einige Dinge beruflich mitbekommen, weil wir Softwareanbieter in diesem Bereich sind. Umweltmanagement bedeutet in der betrieblichen Praxis, dafür zu sorgen, dass ein Unternehmen (z.B. ein Chemiekonzern) einerseits die Umweltgesetze einhalten kann, andererseits intern gesetzte Umweltziele erreicht, z.B. den Energie-, Abfall- oder Wasserverbrauch zu senken. Das erste ist eher rechtlich-organisatorischer Natur, das zweite durchaus technisch, z.B. neue Verfahren auszuwählen. Schau doch hier mal: http://de.wikipedia.org/wiki/Umweltmanagement
http://www.bui-berlin.de/

Viele Grüße & viel Erfolg

Christoph Schaaf

Hallo Lalia,

ich kann Dir nur empfehlen das Studium in Angriff zu nehmen. Du mußt nicht die Große Technikerin sein.
Du solltest zumindest die Prozesse oder Technologien kennen (man kann sichnicht überal auskennen). Ein weiteres Thema ist das Energiemanagement wie EN 16001 und ISO 50001.
Falls Du noch weitere Fragen hast, einfach melden.

Gruß
Thomas

Hallo Lalia

Ich habe in der Praxis die Erfahrung gemacht, dass Umweltmanagement noch etwas Stiefmütterlich behandelt wird. In KMUs wird oft das Umweltmanagement mit dem Sicherheitsmanagement und/oder Qualitätsmanagement personell zusammengelegt. Das Umweltmanagement hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und wird meiner Meinung nach auch in den nächsten Jahren noch an Bedeutung gewinnen. Trotzdem muss man sich bewusst sein, dass es ein reiner Overhead-Kostenpunkt ist und daher von der GF meistens nicht hoch bewertet wird.

Liebe Lalia,

das Thema Umweltmanagement (EMAS oder ISO 14001)habe ich auch Putzfrauen und Schulwarten näher gebracht und sie zum Abfallbeauftragten ausgebildet.

Kenne jetzt nicht den Studiengang, aber die Umweltaspekte von Unternehmen haben sehr oft mit Anlagen, Gefahrstoffen, etc. zu tun. Es ist also schon sehr hilfreich, wenn man etwas „detektivisches Interesse oder Forscherdrang“ mitbringt und bereit ist sich mit Fließschemata (Stoffströme etc) auseinander zu setzen!

Was heißt technisch unbegabt? Wer sagt, dass Du das bist?
Willst Du die Umweltauswirkungen verbessern, dann musst Du Dich zwangsläufig mit den damit verbundenen Problemen auseinander setzen - und wie so oft zeigt sich plötzlich, dass Chemie und Physik aus gutem Grund in der Schule unterrichtet werden. Ohne diese Grundlagen kann man die Natur nicht verstehen und vor allem nicht KOMPETENT schützen … .

lg
Bernhard

Hallo Lalia,

du hast schon ganz gut recherchiert, Umwelttechnik ist die Zukunftsbranche schlechthin. Allerdings werden auch Umweltmanagementexperten immer häufiger gesucht. Für gewöhnlich in Kombination mit wirtschaftlichen, technischen und/oder juristischen Kenntnissen. Umweltmanagement alleine wird allerdings zu wenig sein. Du wirst dir auch Kenntnisse im Qualitätsmanagement, Sicherheitsmanagement und anderen Artverwandten Tätigkeiten aneignen müssen. z.B.: Risikomanagement, Energiemanagement, Projektmanagement Prozessmanagement, Changemanagement, Diversitymanagement, CSR … uvm. da man meistens zu Beginn des Studiums noch nicht weiss wo es einen einmal beruflich hinverschlägt ist diese Breite bestimmt nützlich für Bewerbungsgespräche. In Jobinseraten wird dann oft von QHSE (Quality, Health, Safety, Environment) oder HSE oder ähnlichen Abkürzungen geschrieben.

lg Harald aus Wien

Hallo Laila,

seit den 90ern beschäftige ich mit der Thematik Umweltmanagement. Studiert habe ich Agrarwissenschaften und promoviert im Bereich nachwachsende Rohstoffe. In den 80ern gab es im Bereich Umwelt noch wenige Studiengänge. Aus heutiger Sicht würde ich Umweltwissenschaften z.B. in Lüneburg an der Leuphana Uni studieren. Qualitäts- und Umweltmanagement sind branchenübergreifend anwendbar. Ich habe mich beim TÜV und der DGQ fortgebildet. Heute werden diese Systeme auch bei Altenheimen, Krankenhäusern, Kindergärten oder auch Universitäten angewendet. Besuch doch mal meine umweltaudit-Website. Dort gibt es auch einen facebook-Plattform mit weiterführenden Infos zu Umweltmanagement, Klimaschutz und Energie an Unis…
Grüße, Annegret Erb

Hallo Laila,

Ich nehme an, du lebst in Deutschland - Ich kenne mich eigentlich nur in der Schweiz aus. Hier werden eher die Teams in Richtung „soziale Nachhaltigkeit“ (Corporate Social Responsibility) ausgebaut. Aber die Umwelttechnikerinnen sind auch sehr gefragt. Am wichtigsten scheint mir, dass du frühzeitig und verschiedene Praktika machst und zum Beispiel die Umweltberichte / Nachhaltigkeitsberichte gut kennst, damit du bald ein Reportoire an konkreten Massnahmen kennst. http://www.baumev.de/ ist eine gute Quelle. Ich twittere übrigens zum Thema unter www.twitter.com/24xNachhaltig und www.twitter.com/LifefairZH Vielleicht magst du auch die Messe goods goods besuchen, die www.goodgoods.de Es gibt aber auch zahlreiche Messen die eher technische Richtungen einschlagen.

Viel Glück!

Tania

Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten!
Ich finde es wirklich toll, wie viele Tipps man hier bekommt. :smile:

Bezüglich dem Kombinieren von Umwelt- und Qualitäts/Betriebsmanagement… macht man das im Studium in Form von Wahlpflichtmodulen? Oder nach dem Studium mit Fortbildungen?
Lernt man im Studium auch schon Dinge wie ISO oder EN?

Nach dem Bachelor würde ich gerne noch den Master in Richtung Ressourcenmanagement und –analyse machen, das finde ich interessant. :smile:

Studieren möchte ich übrigens in Göttingen (der Studiengang heißt Ökosystemmanagement, gibt es erst seit 2008).

Nochmal vielen Dank!

Liebe Grüße, Lalia

Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten!
Ich finde es wirklich toll, wie viele Tipps man hier bekommt. :smile:

Bezüglich dem Kombinieren von Umwelt- und Qualitäts/Betriebsmanagement… macht man das im Studium in Form von Wahlpflichtmodulen? Oder nach dem Studium mit Fortbildungen?

Nach dem Bachelor würde ich gerne noch den Master in Richtung Ressourcenmanagement und –analyse machen, das finde ich interessant. :smile:

Nochmal vielen Dank!

Liebe Grüße, Lalia

Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten!
Ich finde es wirklich toll, wie viele Tipps man hier bekommt. :smile:

Bezüglich dem Kombinieren von Umwelt- und Qualitäts/Betriebsmanagement… macht man das im Studium in Form von Wahlpflichtmodulen? Oder nach dem Studium mit Fortbildungen?
Lernt man im Studium auch schon Dinge wie ISO oder EN?

Nach dem Bachelor würde ich gerne noch den Master in Richtung Ressourcenmanagement und –analyse machen, das finde ich interessant. :smile:

Nochmal vielen Dank!

Liebe Grüße, Lalia

Vielen Dank für deine Hilfe! :smile:

Liebe Grüße, Lalia

Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten!
Ich finde es wirklich toll, wie viele Tipps man hier bekommt. :smile:

Bezüglich dem Kombinieren von Umwelt- und Qualitäts/Betriebsmanagement… macht man das im Studium in Form von Wahlpflichtmodulen? Oder nach dem Studium mit Fortbildungen?
Lernt man im Studium auch schon Dinge wie ISO oder EN?

Nach dem Bachelor würde ich gerne noch den Master in Richtung Ressourcenmanagement und –analyse machen, das finde ich interessant. :smile:

Nochmal vielen Dank!

Liebe Grüße, Lalia.

Vielen Dank für deine Hilfe! :smile:

Mein Vater hat auch Agrarwissenschaften studiert, die Richtung liegt wohl einfach in der Familie!

Aber Umweltwissenschaften ist wahrscheinlich sehr unspezifisch, oder? So nach dem Motto „von allem etwas“.

Nochmal ein großes Danke und liebe Grüße!

Ich kenne die Studiengänge nicht. Qualitätsmanagement kann man sicher als Wahlpflicht belegen. es ist sicher vom Vorteil wenn, Du die Ausbildung dann zu dem Qualitätsmanager bei DQS oder TÜV besuchtst.

Vielen Dank für deine Hilfe! :smile:

Liebe Grüße

Hallo Laila,

ich habe an einer Berufsakademie studiert. Dort waren Qualitätsmanagement und Umweltmanagement Teile des Moduls „Betriebsmanagement“.

Ich fürchte, dass dies an jeder Uni etwas anders aussieht :-/

Gruß,
Tobi

Hallo Lalia,
auch mein Studium der Allgemeinen Agrarwissenschaften hatte erst mal im Grundstudium eine Übersicht über alles gegeben, danach hatte ich mich auf Pflanzenbau spezialisiert und mit dem Thema Flachs und Faserqualitäten im Diplom und Dissertation befaßt. Später hatte ich erst mal viel mit Ökotextilien und PR zu tun. In der Landwirtschaftskammer bewarb ich mich für den Job einer Beraterin für ein Umweltaudit für eine Getreideerzeugergemeinschaft. Ich hatte keine Ahnung von Ökoaudit etc., aber mein Chef erzählte mir später, dass meine Erfahrung als ausgebildete Landwirtin und meine ehrenamtliche Tätigkeit in Ökoprojekten für ihn zählte. Ich mußte mich plötzlich mit Viehhaltung etc. auseinandersetzen, von dem ich eigentlich keine Ahnung hatte. Aber ich hatte während des Studiums gelernt, mich in alle Themen einarbeiten zu können. Mein früherer Chef hatte immer den Spruch drauf: Dem Ingeieur ist nichts zu schwör. Ich habe noch einen Link gefunden mit Tipps:http://www.umweltmanagement-studieren.de/. Dort wird u.a. Bielefeld aufgeführt. Ich weiss, das diese UNI ein Umweltmanagenmen aufgebaut hat. Beteiligt ist Frau Drechsler gewesen. Sie ist Umweltwissenschatlerin. Sie ist sehr auskunftsfreudig. Frag Sie doch einfach mal. Die Telefonummer findest Du unterhttp://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Ueberblick/Organis…. Und noch ein Tipp fürs Studium: Spezialisiere Dich nicht zu sehr, das kann später für die Arbeitssuche auch erschwerend sein.
viele liebe Grüße von Annegret

Hallo,
man sollte Umweltmanagement mit den anderen Disziplinen nicht vermengen.
Umweltmanagement ist bei Kleinen und Mittelständigschen Unternehmen oft „nahe“ am Managementsystem für Qualität und/oder auch Arbeitsschutz angesiedelt. Dort ist dann eine verfahrens/technische Basis hilfreich. Aber auch öffentliche Einrichtungen betreiben inzwischen ein Umweltmanagement das betreut sein will.
Neue Studiengänge entstehen in der Regel durch einen entstandenen Bedarf, daher m.E. erstmal positive Zukunftschancen.