Ich habe zwei alte chinesische Teeschalen gekauft, die offenbar für den Export hergestellt wurden. Kann mir jemand sagen, um welche Sprache es sich bei den Schriftzeichen handelt?
Hi
Was heißt denn alt? Hast du ne grobe Datierung? (Kaufe nichts was „alt“ sein soll und nichtmal eine grobe Datierung hat!).
Ich habe jetzt gerade sämtliche China umgebenden Schriften abgesucht und nichts gefunden, was es sein könnte.
Im ersten Moment habe ich an Tibetisch gedacht, dafür sprechen die „Haken“ und die doppelten Kreise.
Die obere Reihe scheint ohnehin das sich wiederholende gleiche Zeichen zu zeigen. Die untere Reihe sieht am ehesten nach einer devanagari (also Sanskrit) inspirierten Schrift aus. Das markanteste aber, diese zwei gefüllten Vierecke links oben, habe ich in keiner solchen Schrift gefunden, es ähnelt (s. zweite Tasse) einem chinesischen Zeichen „ban“, aber stimmt so nicht, die doppelten Kreise gehören auch nicht dazu.
Möglicherweise werden auf der Tasse ein und die selbe Silbe in verschiedenen Schriften dargestellt. Diese könnte dann „ru“ sein, wenn das in der Mitte unten tatsächlich Devanagari wäre.
Ich denke, das ist die wahrscheinlichste Möglichkeit, wenn ich mir das so näher ansehe.
Auf der zweiten Tasse wiederholt sich das ganze, nur anders angereiht: die Zeichen der linken Tasse links oben wiederholen sich in der rechten Tasse in der mittleren Zeile, links-mittig.
lg
Kate
Hallo,
ich glaube, es sind Verzierungen, die von den Ur-Zeichen, den Jia Gu Wen inspiriert sind.
https://www.google.de/search?q=jia+gu+wen&tbm=isch&t…
Schöne Grüße
vV
Lieber Vrymersfeld,
nichts für ungut, aber das sind sie definitiv nicht. Vergleiche die Zeichen auf der Tasse mal mit einer Jia Gu Wen Tabelle und dann mit der Tabelle hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/Brahmic_scripts
für mich tendiert das eher nach Buchstaben/Silben, weniger symbolische Schriftzeichen.
lg
Kate
Cool, ich wusste doch, dass mir hier jemand weiterhelfen kann! Jetzt habe ich schon mal ein paar Anregungen, denen ich weiter nachgehen kann. Noch zur Info: auf beiden Tassen ist dieselbe Beschriftung. Ich habe nur fürs Foto die eine Tasse gedreht. Was das Alter angeht: am Boden ist eine unechte Chenghua-Marke, aber die Tässchen sind eindeutig aus der Qing-Zeit. Ich würde aus dem Vergleich mit anderen Porzellan, das ich besitze, auf Qianlong (18. Jh.) tippen. Vermutlich für den Export in irgendein asiatisches Land hergestellt.
Schon mal danke für eure Hilfe!
我们 在 图宾根 再说 这个问题 )
开心
vV
好, 我将到来明星期六
lg
Kate
Hallo,
Ich halte das für dem Tibetischen nachempfundene Verzierungen, möglicherweise von einem Text abgeschrieben, aber das sehr schlecht und fehlerhaft. Ob es sich wirklich um einen tibetischen oder vllt. Sanskrit-Text in tibetischer Schrift handeln könnte, kann ich nicht sagen, da man wirklich nur schlecht erkennt, welche Buchstaben das sein sollen.
Deswegen kann ich dir auch keine Transliteration liefern, es fehlen oft Striche oder die Linienführung ist so miserabel, dass meist mehrere Silben in Frage kommen. Das in der Mitte oben auf der rechten Tasse, könnte z.B. sowohl rpa. als auch rba. sein. Das danach könnte du. oder ngu sein, man weiß es nicht, diese kleine gebogene Linie sieht eigentlich keinem tibetischen Konsonant ähnlich. Danach ein zu. oder vielleicht sogar zuH., letzteres wäre dann ein Zeichen dafür, dass es sich um Sanskrit handeln könnte.
Es ist jedenfalls kein authentisches Tibetisch von einem Tibeter geschrieben (sowohl Handschrift als auch saubere „Druckschrift“ sehen nicht so aus).
Viele Grüße,
- André
Hallo Andre,
danke, das hilft mir doch schon mal weiter! Kann gut sein, dass die Tassen von Chinesen für den tibetischen Markt gemacht wurden, aber halt nur von einer Vorlage abgeschrieben wurden, so wie wenn unsereins eine fremde Schrift nachmalt.
Besten Dank für deine Hilfe!