Unbekannter Knopf oder Abzeichen

Hallöchen, ich habe hier dieses Ding, offenbar nicht industriell gefertigt. Material scheint Blei oder Zinn zu sein, Durchmesser 25mm. Auf dem rückseitigen Steg scheint ein Nadelsystem gesessen zu haben. Auch möglich, aber weniger wahrscheinlich ist, dass es sich um den Rest einer angegossenen Öse zum annähen handelt,
Die Buchstaben ergeben kein Wort, beim ersten bin ich mir nicht sicher, ob es ein L oder eine 2 sein soll. Da, wo der obere Bogen bei einer 2 wäre, ist der Rand glatt. Kann irgendjemand damit etwas anfangen? Danke!

Gruss Goetz

Servus,

ich lese da „2 BCRILR“, die letzten Buchstaben täte ich als „Infanterie-Leibregiment“ deuten, somit das B am Anfang als „Bayrisch“, auf das C.R. dazwischen kann ich mir keinen Reim machen. Die 2 kann für das II. Bataillon stehen.

Wie es zu dieser sehr einfachen, groben Fertigung eines (mutmaßlich) Uniformknopfes gekommen sein kann, kann ich mir nicht recht vorstellen. Eventuell eine volkstümliche Nachahmung, etwa zu Fasching.

Schöne Grüße

MM

  • sehr seltsam ist an dieser Deutung allerdings, dass das „B“ ohne „K“ steht: Solange es ein Infanterie-Leibregiment gab, war dieses stets Königlich Bayrisch.

MM

Ich halte es nicht für eine militärische Abkürzung, da diese meist Gross- wie auch Kleinbuchstaben verwenden (z.B. „PzGrRgt“). Bei dem Kreuz bin ich mir nicht sicher, ob es ein, schlecht ausgeführtes, Eisernes Kreuz sein soll, oder ob die Form, die eher an das des Roten Kreuzes erinnert, beabsichtigt ist. Ich hatte zuerst irgendeinen kirchlichen Kontext vermutet, bin aber weiterhin ratlos. Trotzdem danke für Deine Mühe!

Servus,

das Kreuz mit dem Strahlennimbus ist älter als der „Blücherstern“, mit dem das Eiserne Kreuz diesen Strahlennimbus bekam. Es ist in dieser Form, weil mit den Strahlen etwas wie Macht gezeigt wird, auch eher eine katholisch - transmontane Angelegenheit; deswegen fand ich einen bayrischen Zusammenhang auch naheliegend. Einen militärischen Zusammenhang vermute ich wegen der arabischen 2 - wenn man sonst im 18. - 19. Jahrhundert monumental zugange war, schickten sich römische Zahlen eher.

Die Reihung von Großbuchstaben kann freilich auch was ganz anderes bezeichnen, z.B. die Anfangsbuchstaben der Wörter eines Satzes, sowas wie beim habsburgischen „A.E.I.O.U.“

Um hier vom bloß Spekulativen wegzukommen, bräuchte man wohl zuerst einen Chemiker, der das Material und die Patina ein bissele genauer analysieren kann.

Schöne Grüße

MM