Unbekanntes Gras auf Trockenstandort am Rhein

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#1

Hallo,
ich war letztes Wochenende am Rhein auf den felsigen Anhöhen wandern. Dort oben fotografiere ich auf den trockenen Standorten öfters mal die vielen blühenden Pflanzen, die nur an solchen trockenen Standorten zu finden sind. Dabei sind mir stellenweise dichte Teppiche eines Grases begegnet, das mir so noch nie aufgefallen war. Zuerst dachte ich, da kommen Trompetenflechten aus dem Boden, da das Gras so dicht und keulenförmig aus dem Boden kam. Mit meinem Bestimmungsbüchern bin ich leider nicht weitergekommen. Hat hier jemand eine Idee, was das sein könnte?
Vorab besten Dank!

Link zum Bild:

#2

Schon mal dran gedacht, dass das kein Gras sondern eine der wilden Alliumsorten sein könnte?
ramses90

#3

Servus,

diesen dichten, horstigen Austrieb haben einige Trockenspezialisten, die im Wurzelstock nicht bloß über Winter, sondern auch das Jahr über Reserven halten müssen, unter anderem die „Allerweltsgräser“ Rohrschwingel und Knaulgras. Interessant finde ich bei dem Foto die Blattspitzen: Sieht das bloß oberflächlich so aus, oder haben sie tatsächlich die „Kahnform“ wie Poa pratensis? Bei dieser gilt diese Form als wichtiges Merkmal - Poa pratensis ist ebenfalls Trockenspezialist, würde aber beim Austreiben nicht so mächtig wirken wie der gezeigte Kandidat. Trotzdem täte ich, falls diese Kahnform der Blattspitzen nicht bloß ein Phantasma von mir ist, mit diesem Merkmal weiter in die Bestimmung einsteigen.

Schöne Grüße

MM

#4

Ein Zwiebelgewächs ist es definitiv nicht.

#5

Hi, leider verzweifle ich den Bestimmungsschlüsseln. Gerollt, geschlitzt, gekerbt usw. das sieht für mich alles gleich aus…ich bin leider kein Biologe :frowning:

#6

ich habe eben gesehen, dass ich sogar ein Bild auf dem Handy habe, wo ich ein Halm aus dem Boden gezogen habe. Ich denke, dass man hier viel mehr erkennen kann… es waren wirklich sehr dichte Rasen und die Austriebe sahen wie tausende kleiner, regelmäßiger und ausfrechter, bläulicher Keulen aus… Es war aberdefinitiv nichts aus der Gattung Koeleria!

#7

Servus,

das Gewächs wird mir mit diesem schönen detaillierten Foto immer rätselhafter: Die Blattspitzen schauen genau aus wie bei Poa Pratensis, diese „Kahnform“ (=Spitze ist in sich geformt wie der Bug eines Kahns oder eines Kanus) ist ganz typisch, aber der Rest ist viel zu kräftig, „mastig“ für das im Habitus eher zarte Wiesenrispengras.

Die Fährte „Allium“ darfst Du getrost vergessen.

An dieser Stelle muss ich an Leute übergeben, die sich mit Gräsern besser auskennen.

Schöne Grüße

MM

#8
  • doch noch ein Versuch, ich glaube ich hab’s: Mir scheint, es ist (wegen der typischen Behaarung) eine der beiden Honiggras-Arten Holcus lanatus oder Holcus mollis. Wegen des horstigen Wuchses eher Holcus lanatus, das Wollige Honiggras.

Schöne Grüße

MM

#9

Eine Holcus-Art ist es leider auch nicht. Die Gattung kommt ja horstartig aus dem Boden und würde auf absoluten Trockenstandorten auch niemals vorkommen. Das unbekannte Gras kommt ja senkrecht und dicht an dicht und Halm für Halm als eigenständige Pflanze aus dem Boden.

#10

Servus,

auif dem ersten Bild zeigst Du Horste, außerdem muss man Horste erstmal bilden - wenn man im ersten oder zweiten Jahr wächst, ist man noch nicht so fett verhorstet wie später. Das machen alle so, auch das „Diplomlandwirtsgras“ Dactylis glomerata schaut im ersten-zweiten Jahr harmlos, beinahe schüchtern aus, bevor es richtig raumgreifend loslegt.

Sowohl Holcus mollis als auch Holcus lanatus kommen auf Trockenstandorten vor - freilich ohne Trockenspezialisten zu sein, aber sie kommen damit klar.

Warte halt mal die Blüte ab und geh dann wieder dort hin, dann lässt sich mehr sagen.

Schöne Grüße

MM

#11

Heureka! Es ist Aira praecox - die Haferschmiele.

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#12

Servus,

na siehste - es war richtig, die Blüte abzuwarten. Damit kommt man im Zweifelsfall immer weiter.

Schöne Grüße

MM