...und hintenrum zerreißen sie sich die Mäuler

Hallo,

okay, ich gebe zu, das mit den 14 Semestern war Bluff. Dennoch interessiert mich nach wie vor die Frage: Wie gehen Sowis mit destruktiver Kritik um? Aktuelles Beispiel: Die Diskussion findet nicht hier, sondern im ALK Brett statt.

Ich finde hier wäre die Diskussion um Kritikfähigkeit von Moderatoren optimal untergebracht und ich halte sie hier keineswegs für off topic.

Liege ich da wirklich so falsch? Wenn ja, was ist denn „Sozialwissenschaften“?

Vielleicht macht es ja Sinn, zunächst eine FAQ auszudiskutieren, in der geklärt wird, worum es bei „Sozialwissenschaften allgemein“ eigentlich geht?

AndyM rätselt noch…

Hallo Andy,

ich muss ja sagen, dass mich Deine „Anläufe“, hier einen SoWi zu einer Antwort zu provozieren, leidlich amüsiert haben.
Ich weiss aber auch nicht, weshalb die besser mit Kritik umgehen können sollen, als Menschen aus anderen Studienrichtungen oder Berufsgruppen. (Vielleicht kann es ja ein geschulter Verkäufer wesentlich besser wegstecken als der idealistische Sozialarbeiter mit Helfersyndrom [Vorsicht Klischee!], wenn er einen ungerechtfertigten dummen Spruch einfängt…)

Was das ALK-Brett angeht, so hab ich es nur mal überflogen und halte ohnehin sehr viel von dem, was dort steht, für OT.

Ich finde hier wäre die Diskussion um Kritikfähigkeit von
Moderatoren optimal untergebracht und ich halte sie hier
keineswegs für off topic.

Dazu kann ich wenig sagen, weil ich nicht weiss, worum es Dir geht bzw. was denn so vorgefallen ist, um sowas zu diskutieren. Zumal Du immer Wert auf „destruktive“ Kritik legst. Am besten antwortet man meiner Ansicht auf sowas gar nicht, und das kann dann vielleicht auch der Grund sein, weshalb du keine Antworten kriegst. :wink:

Was soll man denn Deiner Meinung nach auch antworten, wenn man unsachlich oder persönlich angegangen wird, die Kritik einfach inhaltlich falsch ist oder nur darauf aus ist, dem anderen ein’s „reinzuwürgen“?
(Wie gesagt ich bleib hier allgemein, weil ich ohnehin nicht weiss, worum es gehen soll.) :wink:

Liege ich da wirklich so falsch? Wenn ja, was ist denn
„Sozialwissenschaften“?

Das ist wohl das Misverständnis. SoWi sind nicht nur Sozialarbeiter und Streetworker, die es gut finden, „dass wir mal d’rüber gesprochen haben.“
Ich würde da ohne mit der Wimper zu zucken auch die Universitäts-Soziologen dazu rechnen, denen man ja mitunter gern mal eine etwas schräge und weltfremde Sicht der Dinge unterstellt. Warum nicht auch Marktforscher, die mit statistischen Mitteln empirische Feldforschung betreiben?

Du siehst schon, ich halte den Rahmen für etwas weiter gesteckt.
Was man letztlich aus dem Bord macht, liegt an den Schreibern.
Ich halte hier auch Psychologen für herzlich willkommen, da die nicht NUR naturwissenschaftlich arbeiten und deren Brett IMHO zu einer „Dr. Sommer-Seite“ verkommt.

Was ich jetzt halt immer noch nicht verstanden hab ist, wer sich hier über wen das Maul zerreißt …

Grüße,
Peter

Hallo Peter,

ich fasse mich mal ganz allgemein: Mich würde zunächst einfach mal interessieren, ob die Diskussion über den Umgang mit Kritik ein sozialwissenschaftliches Thema ist. Ich war bisher überzeugt daß es so ist, wenngleich man es auch psychologisch oder technisch beleuchten kann.

AndyM

Hmm,
also gleich vorweg: ganz falsch wäre es hier im Brett IMHO nicht, aber mit der allgemeinen Formulierung habe ich so meine Probleme.

Bei Äußern und Erhalten von Kritik sind zumindest zwei Personen beteiligt. Gut, das hat, wenn man so will, etwas „Soziales“. Umgangsformen und Diskussionsregeln als soziale Normen, ok.

Als „Sozialwissenschaftler“ würde mich das aber eher am Rande interessieren. Solche Normen kommen und gehen. Man muß sich halt auf sie verständigen und dafür gibts hier z.B. 'ne Netiquette. Ich glaube nicht, dass wir dazu groß was Neues erfinden und durchsetzen können. (Der Vorgang der un-/beabsichtigten Entstehung und Durchsetzung wäre soziologisch wiederum interessant.)

Dann sagst du ja selbst, man kann es auch psychologisch beleuchten. (Wie geht man mit Kritik um, welche „Verarbeitungsstrategien“ gibt es?) Das wäre dann vielleicht schon eher das psychologische Brett. Na, laß’ Sozialpsychologisch sein, dann mag es hier auch noch reingehören!
[Mich persönlich würde „technisch“ interessieren, weil ich mir da im Moment gar nix zu vorstellen kann.] :wink:
So ein Thema kann u.U. auch in „Untericht und Erziehung“ stehen.

Es kommt eben auf den näher zu spezifizierenden Kontext an, und
da wäre es dann doch besser, Du würdest Deine Frage nicht „ganz allgemein“, sondern konkret formulieren.

Also, was ich meine: was speziell interessiert Dich am Umgang mit Kritik? Diejenigen, die sie äußern? Die, die sie erhalten? Welche Form von Kritik (konstruktiv/destruktiv)? Was verstehst Du darunter?
Usw., na, Du weißt schon.

Grüße,
Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich finde hier wäre die Diskussion um Kritikfähigkeit von
Moderatoren optimal untergebracht und ich halte sie hier
keineswegs für off topic.

Hallo, Andy,
ich glaube nicht, dass dieses Brett besser als z.B. Ethik, Philosophie oder auch Geisteswissenschaften allgemein für diese Diskussion geeignet ist. Kritik wird in allen Bereichen menschlichen Zusammenlebens zu beobachten sein.

Zunächst sollten wir uns einmal vor Augen halten, wozu Kritik überhaupt nützlich sein kann: Kritik stellt immer den eigenen Standpunkt dem kritisierten Gegenstand gegenüber und will dadurch Einsicht in eigenes Denken ermöglichen und günstigenfalls das Gegenüber zur eigenen Ansicht überzeugen. Kritik wird also - jedenfalls nach meiner Meinung - letztendlich geäußert, um Konsens zu erzielen oder einem Konsens möglichst nahe zu kommen.

Dazu ist es notwendig, sie stets nur auf den Gegenstand der Kritik, nicht aber auf die Person des Kritisierten zu beziehen. Wird dies nicht beachtet, wird es dem Kritisierten unmöglich gemacht, sich das Denken des Kritikers zu eigen zu machen, will er nicht seine Selbstachtung verlieren. Es wird nicht versucht, das eigene Denken deutlich zu machen, sondern lediglich der Zweck verfolgt, den Kritisierten herabzusetzen. Insofern handelt es sich dabei um „als Kritik verkleidete Beleidigung“. Das Ziel des Konsenses wird so nicht erreichen zu sein und ist wohl auch nur scheinbar beabsichtigt.

Dem Kritisierten kommt es zu, sich fundierte Kritik anzuhören, sie zu erwägen, sie zu erwidern und gegebenenfalls Argumente zu übernehmen. Sachliche Kritik kann so zu einer Bereicherung für den Kritisierten werden. Kritik kann Aspekte beleuchten, die der Kritisierte bisher nicht oder nicht genügend wahrgenommen hat, sie kann ihn fördern und bereichern.

Dem Klugen wird Kritik willkommen sein, er wird sie sogar erbitten. Nur der Narr wird glauben, er sei über Kritik (wohlgemerkt Kritik zu Sache!) erhaben und bereits so vollkommen, dass es nichts mehr zu verbessern gäbe.

Der Kritiker sollte also seine Worte mit Sorgfalt wählen und sich der Wirkung, die sie auslösen, bewußt sein. Beleidigungen und Kränkungen helfen niemandem, nicht einmal das Ego des Kritikasters wird dadurch wesentlich befördert werden.

Zum Schluß noch ein Vers von Eugen Roth, der die Lächerlichkeit schlecht fundierter Kritik aufzeigt:

Der Rezensent
Ein Mensch hat Bücher wo besprochen
Und liest sie nun im Lauf der Wochen.
Er freut sich wie ein kleines Kind,
Wenn sie ein bisschen auch so sind.

Grüße
Eckard.

Hallo Eckard,

möglicherweise fehlt mir der Zugang zu Sozialwissenschaften. Ich fühle mich in der Tat auf psychologischer Ebene sicherer. Doch die Betrachtung der Kritikfähigkeit, also nicht die Fähigkeit, Kritik kontruktiv vorzutragen, sondern Kritik konstruktiv aufzunehmen und zum Erfolg der eigenen Tätigkeit einzusetzen, scheint mir im sozialwissenschaftlichen Bereich besonders interessant. Deinem Statement zum konstruktiven Kritisieren ist nichts hinzuzufügen. Mir fehlt allerdings nun die Gegenseite, derjenige, der kritisiert wird. Welchen Anteil hat er an einem kontruktiven Ergebnis? Schon der Volksmund sagt, daß in jeder Beleidigung immer ein Funke Wahrheit enthalten ist. Du sagst ja selber:

Kritik wird also - jedenfalls nach meiner Meinung -
letztendlich geäußert, um Konsens zu erzielen oder einem
Konsens möglichst nahe zu kommen.

Nun gibt es Menschen, die wären gerne konstruktiv, können es aber nicht, weil sie es einfach nicht in die Wiege gelegt bekommen haben.

Hätte nicht auch der Kritisierte hier die Möglichkeit, zu einer konstruktiven Ebene zu finden indem er vermeintliche Beleidigungen einfach überhört und den konstruktiven Faden selber aufnimmt? Wird es ihm wirklich unmöglich gemacht, selber den konstruktiven Faden zu finden, nur weil der Kritisierende nicht genügend Elternhaus, Intellekt und soziale Kompetenz mit sich bringt um die Person nicht zu beleidigen? Ich gehe noch weiter: Gewinne ich nicht Selbstachtung, wenn ich in der Lage bin, Anfeindungen eben NICHT persönlich zu nehmen?

Umgekehrt, welche Macht hat der Kritisierte sich einfach auf den Standpunkt des Beleidigten zurückzuziehen nach dem Motto „Du hast mich beleidigt, bist nicht konstruktiv“ oder noch schlimmer, weil wenig handhabbar: „Der Ton macht die Musik“?

Wie gesagt, ich gehe mehr aus psychologischer Sicht an dieses Thema heran, aber mich würde die sozialwissenschaftliche Approximation durchaus interessieren, weil mir in diesem Puntkt der sozialwissenschaftliche Zugang völlig fehlt.

Das hier:

Es wird
nicht versucht, das eigene Denken deutlich zu machen, sondern
lediglich der Zweck verfolgt, den Kritisierten herabzusetzen.

halte ich für eine Unterstellung. Ich behaupte, der Kritisierende ist hierzu nicht in der Lage. Wie viele Rhetorikseminare musstest Du machen bis Du in der Lage warst, Dinge so auszudrücken wie Du sie meinst? Aber auch das ist eher die psychologische Betrachtung, deswegen interessiert mich die sozialwissenschaftliche Betrachtung so sehr, zu der mir vermutlich der Zugang fehlt.

Insofern handelt es sich dabei um „als Kritik verkleidete
Beleidigung“.

Schon klar, wie ich das apriere oder? Es ist die als Beleidigung verkleidete Kritik.

Das Ziel des Konsenses wird so nicht erreichen

zu sein und ist wohl auch nur scheinbar beabsichtigt.

Vermeintlich. Ich gehe jetzt von einem bestimmten Typus aus, der das eben wirklich nicht kann.

Nur der Narr wird glauben, er sei über Kritik
(wohlgemerkt Kritik zu Sache!) erhaben und bereits so
vollkommen, dass es nichts mehr zu verbessern gäbe.

Der Narr, der sagt: Der Ton macht die Musik.

Der Kritiker sollte also seine Worte mit Sorgfalt wählen und
sich der Wirkung, die sie auslösen, bewußt sein. Beleidigungen
und Kränkungen helfen niemandem, nicht einmal das Ego des
Kritikasters wird dadurch wesentlich befördert werden.

Es gibt Menschen die reagieren erst wenn man ihnen so nah kommt, daß man es schafft sie zu kränken, wenn man schon nicht deren Zuneigung erreicht. Aber auch das ist hier OT.

Zum Schluß noch ein Vers von Eugen Roth, der die
Lächerlichkeit schlecht fundierter Kritik aufzeigt:

Der Rezensent
Ein Mensch hat Bücher wo besprochen
Und liest sie nun im Lauf der Wochen.
Er freut sich wie ein kleines Kind,
Wenn sie ein bisschen auch so sind.

Oh je, *seufz*. Ich verstehe den Vers nicht. Kannst Du ihn mir bitte erklären?

Ich weiß, was ich nicht weiß…

AndyM

Hallo Peter,

steter Tropfen höhlt den Stein… :wink: Die Wüste lebt :smile:

Solche Normen kommen und gehen. Man muß sich
halt auf sie verständigen und dafür gibts hier z.B. 'ne
Netiquette.

Meinst Du sowas wie „Den richtigen Verwaltungsweg einhalten“?

Ich glaube nicht, dass wir dazu groß was Neues
erfinden und durchsetzen können. (Der Vorgang der
un-/beabsichtigten Entstehung und Durchsetzung wäre
soziologisch wiederum interessant.)

Also bei zwei Parteien haben wir grundsätzlich die Möglichkeiten:

  1. Beide wollen sich auf Normen verständigen
    1.1 Sie schaffen es
    1.2 Sie schaffen es nicht
  2. Einer möchte sdie Normen willkürlich halten
    2.1 Er setzt sich durch
    2.2 Er unterliegt
  3. Keiner möchte Normen.
    3.1 Sie setzen sich miteinander auseinander.
    3.2 Sie feinden sich an.

Wo liegen nun die Gewinner und Verlierer? Interessiert Dich das überhaupt?

Dann sagst du ja selbst, man kann es auch psychologisch
beleuchten. (Wie geht man mit Kritik um, welche
„Verarbeitungsstrategien“ gibt es?) Das wäre dann vielleicht
schon eher das psychologische Brett. Na, laß’
Sozialpsychologisch sein, dann mag es hier auch noch
reingehören!

Ich meinte damit schon das psychologische Brett, aber eben die Abgrenzung ist die Erfahrung die ich nun machen möchte. „Sozialpsychologisch“ ist ein interessantes Wort, was ist das?

[Mich persönlich würde „technisch“ interessieren, weil ich mir
da im Moment gar nix zu vorstellen kann.] :wink:

Da ich Techniker bin, fällt es mir leicht, Kritik, ob konstruktiv oder nicht, als Rückkopplung im Regelkreis zu sehen. Die konstruktiven Komponenten filtern und in die Regelung einführen. In dieser Betrachtung ist die Unterscheidung zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik nur für die Wahl des Filters, nicht für die Rückkopplung entscheidend. Aus geisteswissenschaftlicher Sicht hemmt aber der destruktive Anteil, der Filter „verstopft“. Aus technischer Sicht kann das in der Theorie swieso nicht passieren, in der Praxis mache ich einen „Backwash“ d.h. ich spucke den Mist wieder aus, Return to Sender sozusagen.

So ein Thema kann u.U. auch in „Untericht und Erziehung“
stehen.

Klar, kann man überall diskutieren. Mich interessiert aber jetzt wirklich nur die sozialwissenschaftliche Sicht.

Es kommt eben auf den näher zu spezifizierenden Kontext an,
und
da wäre es dann doch besser, Du würdest Deine Frage nicht
„ganz allgemein“, sondern konkret formulieren.

Da Du meine Anläufe ja bereits seit längerm beobachtest, dieses thema hier zu plazieren, kannst Du vielleicht einfach meine Postings zusammensetzen und dir ein Bild machen, worum es mir geht. Ich denke das kommt schon rüber. Tenor: Umgang mit destruktiver Kritik.

Welche Form von Kritik (konstruktiv/destruktiv)? Was verstehst
Du darunter?

Was verstehe ich also unter destruktiver Kritik? Das ist zunächst sehr schwer zu sagen, desnn ich habe ja selber im Thread mit Eckard die These erhoben, daß IMO auch der Kritisierte einen Einfluß darauf hat, ob Kritik nun destruktiv oer konstruktiv ist. Ich würde mal ganz platt zunächst davon ausgehen, daß jemand nur beleidigen kann, sofort persönlich wird und schmerzlich verletzt. Ich habe mal gelesen „Er ist mit Worten gewalttätig“. Das fand ich interessant. Und da das Gros der Sozialarbeiter ja nunmal Sozialwissenschaften studiert haben, interessiert mich nun ganz konkret, wie diese ausgebildet werden, wie geht man mit solchen Beleidigungen um?

AndyM

Ich präferiere 3.2

Also bei zwei Parteien haben wir grundsätzlich die
Möglichkeiten:

  1. Beide wollen sich auf Normen verständigen
    1.1 Sie schaffen es
    1.2 Sie schaffen es nicht
  2. Einer möchte sdie Normen willkürlich halten
    2.1 Er setzt sich durch
    2.2 Er unterliegt
  3. Keiner möchte Normen.
    3.1 Sie setzen sich miteinander auseinander.
    3.2 Sie feinden sich an.

*lach*

Gruß

Yoyi

Hallo,

„Sozialpsychologisch“ ist ein interessantes Wort, was ist das?

die Sozialpsychologie ist ein traditionsreiches Teilgebiet der Psychologie. Sie beschäftigt sich mit dem Verhalten und Erleben des Menschen in der sozialen Umwelt, d.h. in der Umwelt, die aus anderen Menschen gebildet wird. Sozialpsychologie ist die wissenschaftliche Untersuchung der Effekte zwischenmenschlicher und kognitiver Prozesse auf die Art und Weise, wie Menschen andere Menschen wahrnehmen, beeinflussen und sich in Beziehung zu ihnen setzen.

Gruß,

Oliver Walter

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Kommunikation
Hi Ihr beiden,

jetzt wird es schwierig. :wink:
Eckard und ich auch haben stillschweigend ein Ideal vorausgesetzt, das in der Praxis an den „Unzulänglichkeiten“ von Menschen scheitern kann. Um es auch mal in einem technischen Bild auszudrücken: die Sache mit dem Sender und dem Empfänger. (Dies betrifft nun zwar Kommunikation im allgemeinen, ist aber für gelungene Kritik nicht weniger wichtig.)

Sender, wie auch Empfänger können aus verschiedenen Gründen ihren Anteil an schlechter Kommunikation haben, bitte erspart mir jetzt die Fallunterscheidungen im Einzelnen. Bei Andy klang das ja schon an.
z.B.:

Nun gibt es Menschen, die wären gerne konstruktiv, können es
aber nicht, weil sie es einfach nicht in die Wiege gelegt
bekommen haben.

oder

Umgekehrt, welche Macht hat der Kritisierte sich einfach auf
den Standpunkt des Beleidigten zurückzuziehen nach dem Motto
„Du hast mich beleidigt, bist nicht konstruktiv“ oder noch
schlimmer, weil wenig handhabbar: „Der Ton macht die Musik“?

usw.

Ich will auf folgendes hinaus:
Kommunikation läuft AUCH deshalb reibunslos ab, weil sie oft nicht kontrovers ist. Sonst würde uns das Dilemma viel öfter auffallen.

Da sag ich was, puste Schallwellen in den Äther.

  • Was hab ich TATSÄCHLICH gesagt?
  • Was WOLLTE ich damit sagen?
  • Was hat die/der andere verstanden?
  • Was GLAUBT sie/er, was ich damit sagen wollte?
  • Was WILL sie/er, dass ich damit sagen wollte?
  • Was glaube ich, dass sie/er verstanden hat/verstehen wollte?
    (Tja, was denkt sich der Torwart beim Elfmeter?) :wink:
    Nicht zu vergessen das soziale Umfeld:
  • Was haben andere verstanden?
  • Was glauben/wollen sie, was ich sagen wollte?
  • Was glauben/wollen sie, was mein Gegenüber verstanden hat?
    usw.

Ein Wunder, dass wir Sprache überhaupt dazu verwenden können, uns zu verständigen! Da stecken eben auch jede Menge Interpretationen, Emotionen und nicht immmer allen Beteiligten bekannte Motivationen drin. (Und es geht auch darum, bei wem die Definitionsmacht liegt.)

Hätte nicht auch der Kritisierte hier die Möglichkeit, zu
einer konstruktiven Ebene zu finden indem er vermeintliche
Beleidigungen einfach überhört und den konstruktiven Faden
selber aufnimmt?

Hätte er, wenn er es kann und es auch WILL.
Und da lande ich am Ende dann doch wieder bei Eckard. Wenn beide auf Konsens aus sind, dann kann in der Sache heftigst gestritten werden, ohne dass dabei persönliche Verletzungen auftreten müssen und auch mit „Fehltritten“ kann man in so einem Umfeld fertig werden.

Schwierig wird es eben dann wieder, wenn wir uns der Aufrichtigkeit unseres Gegenübers nicht sicher sein können oder seine Absichten nicht kennen, was gern dazu verleitet, der Situation die EIGENE Interpretation aufzustülpen.

Zurück zur Kritik. Da hab ich ebenfalls was aus dem reichen Schatz des Volksmunds zu bieten:
„Bei einem guten Streit muß was rauskommen“ und „Zum Streiten gehören immer zwei“

Grüße,
Peter

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Sozialarbeiter an die Front!

Wo liegen nun die Gewinner und Verlierer? Interessiert Dich
das überhaupt?

Offengestanden - nein.
Muß es denn immer Gewinner und Verlierer geben? Wenn Kommunikation nicht klappt, haben dann nicht alle verloren? Und wenn ich jemanden partout nicht riechen kann: Muß ich mit demjenigen bis ans Ende meiner Tage (Nein, ich spreche NICHT von Ehe!) in Feindschaft verbunden bleiben?
Ich weiß schon, manchmal ist es leider so, z.B. bei „Schicksalsgemeinschaften“ wie der eigenen Familie, dem Arbeitsplatz oder einem Staat …
Wo man sich nicht aus dem Weg gehen kann, gibt es dann in der Tat „den Verwaltungsweg“. (Immer schön „die Form“ wahren.) :wink:

Da ich Techniker bin, fällt es mir leicht, Kritik, ob
konstruktiv oder nicht, als Rückkopplung im Regelkreis zu
sehen. …

Danke für die Ausführung. Letztlich benutzt Du eine Metapher aus „Deinem“ Bereich, um Dein Modell „Umgang mit Kritik“ anschaulich zu machen. Das ist legitim und wird von Wissenschaftlern aus allem Sparten auch so gemacht.
Du merkst aber selbst, dass Du damit schnell an die Grenzen der Erklärbarkeit stößt und Deine „Maschine“ umbauen müßtest, sollte sie das Phänomen „Umgang mit Kritik“ weiterhin zutreffend beschreiben.

Da Du meine Anläufe ja bereits seit längerm beobachtest,
dieses thema hier zu plazieren, kannst Du vielleicht einfach
meine Postings zusammensetzen und dir ein Bild machen, worum
es mir geht. Ich denke das kommt schon rüber. Tenor: Umgang
mit destruktiver Kritik.

Und da das
Gros der Sozialarbeiter ja nunmal Sozialwissenschaften
studiert haben, interessiert mich nun ganz konkret, wie diese
ausgebildet werden, wie geht man mit solchen Beleidigungen um?

Vielleicht besteht ja ein grundlegendes Mißverständnis.
„Sozial“ im wissenschaftlichen Sinne, heißt ja nicht „gut zu den Menschen“, „mildtätig“, „caritativ“ oder ähnliches (das wäre „prosozial“), sondern nur - mal schnell formuliert - „eine Gesellschaft/Gemeinschaft betreffend“.

Verzeih mir, wenn Dir das schon klar gewesen sein sollte.
Ich versteh’ halt nicht, weshalb Du immer auf die Sozialarbeiter hinaus willst. Im Übrigen werden die wohl genauso psychologische, soziologische, pädagogische und was-weiss-ich-nicht-noch-alles Seminare besuchen, und keine „sozialwissenschaftlichen“ (is ja nur ein Überbegriff).

Grüße,
Peter

Ansonsten: her mit Euch, Ihr Sozialarbeiter, gebt Auskunft über den professionellen Umgang mit Beleidigungen! :wink:

Hallo Peter,

Wo liegen nun die Gewinner und Verlierer? Interessiert Dich
das überhaupt?

Offengestanden - nein.
Muß es denn immer Gewinner und Verlierer geben? Wenn
Kommunikation nicht klappt, haben dann nicht alle verloren?

Wenn jeder für sich alleine in Anspruch nimmt, für eine konstruktive Kommunikation zu sorgen, haben da nicht alle gewonnen? Und wenn einer einfach nicht will, müssen dann die anderen mit leiden?

Und wenn ich jemanden partout nicht riechen kann: Muß ich mit
demjenigen bis ans Ende meiner Tage (Nein, ich spreche NICHT
von Ehe!) in Feindschaft verbunden bleiben?

Darf ein Sozialarbeiter es sich eigentlich leisten, jemanden nicht riechen zu können? Jeder Mensch hat schließlich Freunde.

Und da das
Gros der Sozialarbeiter ja nunmal Sozialwissenschaften
studiert haben, interessiert mich nun ganz konkret, wie diese
ausgebildet werden, wie geht man mit solchen Beleidigungen um?

Vielleicht besteht ja ein grundlegendes Mißverständnis.
„Sozial“ im wissenschaftlichen Sinne, heißt ja nicht „gut zu
den Menschen“, „mildtätig“, „caritativ“ oder ähnliches (das
wäre „prosozial“), sondern nur - mal schnell formuliert -
„eine Gesellschaft/Gemeinschaft betreffend“.

Das ist klar. Wie ein Pfarrer und eine Nonne damit umgehen ist klar. Wie ein Psychologe damit umgeht ebenfalls. Und wie wenig ein Kleinbürger damit unter umständen umzugehen weiß, ist eben auch klar, aber ein Sozialarbeiter wird ja genau damit eigentlich konfrontiert.

Ich versteh’ halt nicht, weshalb Du immer auf die
Sozialarbeiter hinaus willst.

Du kennst die Antwort:

Ansonsten: her mit Euch, Ihr Sozialarbeiter, gebt Auskunft
über den professionellen Umgang mit Beleidigungen! :wink:

Mir wurde diese Frage nämlich noch nicht beantwortet, ich sehe aber beim Sozialarbeiter eine der Hauptaufgaben, daß er damit umgehen kann. Deswegen kann ich nicht nachvollziehen daß es auf diese Frage keine Antwort geben soll, doch auch die Antwort, daß es keine Antwort auf diese Frage gibt, würde mit ausreichen.

Im Übrigen werden die wohl
genauso psychologische, soziologische, pädagogische und
was-weiss-ich-nicht-noch-alles Seminare besuchen, und keine
„sozialwissenschaftlichen“ (is ja nur ein Überbegriff).

Das tun sie unter Umständen eben nicht. Deswegen interessiert mich hier die sozialwissenschaftliche Lehre.

Gruß, AndyM

Paßt aber nicht zu Deinem foto!

AndyM

Mir wurde diese Frage nämlich noch nicht beantwortet, ich sehe
aber beim Sozialarbeiter eine der Hauptaufgaben, daß er damit
umgehen kann. Deswegen kann ich nicht nachvollziehen daß es
auf diese Frage keine Antwort geben soll, doch auch die
Antwort, daß es keine Antwort auf diese Frage gibt, würde mit
ausreichen.

Passe!
Bin kein Sozialarbeiter :frowning:
Sollen die erzählen, wie deren Ausbildung aussieht.

Versuch eines letzten Einwurfs: Profession vs. Privatleben
Was professionelle Sozialarbeiter privat tun und lassen geht uns nur bedingt was an, nämlich nur dann, wenn wir mit ihnen zusammenrauschen.
Inwieweit Sie ihr professionelles Wissen und Können dann auch „privat“ nutzen, ist ebenfalls deren Bier.

Ich persönlich kenn schon auch die Sprüche von „dem Klügeren“ der nachgibt und sowas doch wissen muß. Man hat das doch schließlich studiert! Trotzdem beanspruche ich für mich, dass ich privat genauso launisch, ungerecht, ja, eben „normal“ sein darf, wie jeder andere auch.
Pädagogen z.B. sind auch nicht zwingend die besseren Eltern. :wink:

*duckundweg*
Peter

Hallo, Andy,

Nun gibt es Menschen, die wären gerne konstruktiv, können es
aber nicht, weil sie es einfach nicht in die Wiege gelegt
bekommen haben.

Wollen wir uns darauf einigen, das Kritik, die nichts zur Verbesserung des kritisierten Gegenstandes beitragen kann, keine Kritik i.e.S. ist?
Selbst die flache Aussage „Ich finde, Du hast unrecht.“ ist noch immer konstruktiv, auch wenn sie keinen Verbesserungsvorschlag enthält. Sie führt aber beim Kritisierten zum Nachdenken, womit diese Aussage begründet werden könnte.

Anders sieht es aus mit der lakonischen Interjektion „Blödsinn!“. Hier wird keine Kritik geäußert, sondern eine Wertung abgegeben. Der Bewertete hat keine Möglichkeit sich mit dieser Wertung auseinanderzusetzen, da sie ihn persönlich herabsetzt, was er schon aus Gründen der Selbstachtung nicht akzeptieren kann.

Hätte nicht auch der Kritisierte hier die Möglichkeit, zu
einer konstruktiven Ebene zu finden indem er vermeintliche
Beleidigungen einfach überhört und den konstruktiven Faden
selber aufnimmt?

Das fordert vom Kritisierten viel. Der Weg zur sachlichen Auseinandersetzung wird zumindest dadurch erschwert, wenn nicht gar verbaut. Die Möglichkeit besteht, denn wie ich ja sagte wird der Kluge ja Kritik nicht nur annehmen, sondern geradezu suchen. Da hängt es dann schon stark davon ab, welches Gewicht der Kritisierte der Meinung seines Gesprächspartners zumisst. Er kann versuchen eine konstruktive Aussage herbeizuführen, indem er selbst mögliche Einwände formuliert. Ob aber dies zum Erfolg führt, ist fraglich, es hängt sehr von den beteiligten Persönlichkeiten ab.

Gruß Eckard

Mir wurde diese Frage nämlich noch nicht beantwortet, ich sehe
aber beim Sozialarbeiter eine der Hauptaufgaben, daß er damit
umgehen kann. Deswegen kann ich nicht nachvollziehen daß es
auf diese Frage keine Antwort geben soll, doch auch die
Antwort, daß es keine Antwort auf diese Frage gibt, würde mit
ausreichen.

Passe!
Bin kein Sozialarbeiter :frowning:
Sollen die erzählen, wie deren Ausbildung aussieht.

Sie tun es nicht. Ich kann warten, solange ich will. Warum nur?

Trotzdem beanspruche ich für mich, dass
ich privat genauso launisch, ungerecht, ja, eben „normal“ sein
darf, wie jeder andere auch.

Nun ja, ganz ablegen kann amn das erlernte ja nun nicht, aber grundsätzlich gebe ich Dir recht, daß man zuhause durchaus abschalten können sollte.

Pädagogen z.B. sind auch nicht zwingend die besseren Eltern.

Was ja bekannt und gar nicht verwerflich ist. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Und wenn man zu sehr kopforientiert ist, bleibt irgendwas auf der Strecke.

Gruß, AndyM

die Sozialpsychologie ist ein traditionsreiches Teilgebiet der
Psychologie. Sie beschäftigt sich mit dem Verhalten und
Erleben des Menschen in der sozialen Umwelt, d.h. in der
Umwelt, die aus anderen Menschen gebildet wird.
Sozialpsychologie ist die wissenschaftliche Untersuchung der
Effekte zwischenmenschlicher und kognitiver Prozesse auf die
Art und Weise, wie Menschen andere Menschen wahrnehmen,
beeinflussen und sich in Beziehung zu ihnen setzen.

Also eigentlich ein Begriff aus der Psychologie, nicht aus den Sozialwissenschaften?

Gruß, AndyM

Hallo Peter,

jetzt wird es schwierig. :wink:

Das war ja auch so beabsichtigt :smile:

Da sag ich was, puste Schallwellen in den Äther.

  • Was hab ich TATSÄCHLICH gesagt?
  • Was WOLLTE ich damit sagen?
  • Was hat die/der andere verstanden?
  • Was GLAUBT sie/er, was ich damit sagen wollte?
  • Was WILL sie/er, dass ich damit sagen wollte?
  • Was glaube ich, dass sie/er verstanden hat/verstehen wollte?
    (Tja, was denkt sich der Torwart beim Elfmeter?) :wink:
    Nicht zu vergessen das soziale Umfeld:
  • Was haben andere verstanden?
  • Was glauben/wollen sie, was ich sagen wollte?
  • Was glauben/wollen sie, was mein Gegenüber verstanden hat?
    usw.

Das ist didaktisch aufgebaut genau das, worauf ich hinaus will.

Ein Wunder, dass wir Sprache überhaupt dazu verwenden können,
uns zu verständigen! Da stecken eben auch jede Menge
Interpretationen, Emotionen und nicht immmer allen Beteiligten
bekannte Motivationen drin. (Und es geht auch darum, bei wem
die Definitionsmacht liegt.)

Und ich glaube, das was Du in Klammern schreibst, sollte im Sowi Studium 1. Semester einer Moralpredigt gleich eingebleut werden:

Def.: Kritikfähigkeit definiert sich immer neu wenn die Definitionsmacht wechselt.

Hätte nicht auch der Kritisierte hier die Möglichkeit, zu
einer konstruktiven Ebene zu finden indem er vermeintliche
Beleidigungen einfach überhört und den konstruktiven Faden
selber aufnimmt?

Hätte er, wenn er es kann und es auch WILL.

Und wenn er nicht will so ist es wichtig ihm die Definitionsmacht zu entziehen, oder?

Und da lande ich am Ende dann doch wieder bei Eckard. Wenn
beide auf Konsens aus sind, dann kann in der Sache heftigst
gestritten werden, ohne dass dabei persönliche Verletzungen
auftreten müssen und auch mit „Fehltritten“ kann man in so
einem Umfeld fertig werden.

Das ist insofern redundant als es „klar“ ist.

Schwierig wird es eben dann wieder, wenn wir uns der
Aufrichtigkeit unseres Gegenübers nicht sicher sein können
oder seine Absichten nicht kennen, was gern dazu verleitet,
der Situation die EIGENE Interpretation aufzustülpen.

Verleitet oder geht es nicht anders? Welche Möglichkeiten hat man denn, wenn man vermeiden möchte, die eigene Interpretation wirken zu lassen?

Zurück zur Kritik. Da hab ich ebenfalls was aus dem reichen
Schatz des Volksmunds zu bieten:
„Bei einem guten Streit muß was rauskommen“ und „Zum Streiten
gehören immer zwei“

Klar!

Gruß, AndyM

Hallo Eckard,

Nun gibt es Menschen, die wären gerne konstruktiv, können es
aber nicht, weil sie es einfach nicht in die Wiege gelegt
bekommen haben.

Wollen wir uns darauf einigen, das Kritik, die nichts zur
Verbesserung des kritisierten Gegenstandes beitragen kann,
keine Kritik i.e.S. ist?

Wer möchte das be-/verurteilen? Wer wirft den ersten Stein?

Selbst die flache Aussage „Ich finde, Du hast unrecht.“ ist
noch immer konstruktiv, auch wenn sie keinen
Verbesserungsvorschlag enthält. Sie führt aber beim
Kritisierten zum Nachdenken, womit diese Aussage begründet
werden könnte.

So tolerant habe ich das noch nicht gesehen, aber ich hatte jetzt Zeit genug drüber nachzudenken und muß Dir, wenn auch widerwillig, beipflichten.

Anders sieht es aus mit der lakonischen Interjektion
„Blödsinn!“. Hier wird keine Kritik geäußert, sondern eine
Wertung abgegeben. Der Bewertete hat keine Möglichkeit sich
mit dieser Wertung auseinanderzusetzen, da sie ihn persönlich
herabsetzt, was er schon aus Gründen der Selbstachtung nicht
akzeptieren kann.

Auch hier bin ich kein Freund von Schwarz-Weiß-Malerei, denn der Kritisierte hat immer die Möglichkeit, zu behaupten, er sei abgewertet und somit nicht konstruktiv behandelt worden.

Hätte nicht auch der Kritisierte hier die Möglichkeit, zu
einer konstruktiven Ebene zu finden indem er vermeintliche
Beleidigungen einfach überhört und den konstruktiven Faden
selber aufnimmt?

Das fordert vom Kritisierten viel.

Das Umgekehrte fordert vom Kritisierenden viel. Wo ist der Unterschied?

Der Weg zur sachlichen
Auseinandersetzung wird zumindest dadurch erschwert, wenn
nicht gar verbaut.

Im Idealbild. In Realität kann er IMO aber durch beide Seiten verbaut bzw. aufgebaut werden.

Die Möglichkeit besteht, denn wie ich ja
sagte wird der Kluge ja Kritik nicht nur annehmen, sondern
geradezu suchen.

Und jeder hat die Macht sich einfach in die Rolle des Dummen zu versetzen und Kritik einfach nicht anzunehmen?

Da hängt es dann schon stark davon ab,
welches Gewicht der Kritisierte der Meinung seines
Gesprächspartners zumisst.

Ich gehe natürlich, obwolh ich mich soeben von Schwarz-Weiß-Malerei abgewandt habe, von dem entgegengesetzt-idealisierten Bild aus, daß er Kritisierende nicht aknn und der kritisierte nicht will. Wo enden wir da?

Er kann versuchen eine konstruktive
Aussage herbeizuführen, indem er selbst mögliche Einwände
formuliert. Ob aber dies zum Erfolg führt, ist fraglich, es
hängt sehr von den beteiligten Persönlichkeiten ab.

Das ist wahr. Selbst bei bestem Willen ist es schwierig, das Gute in einem Menschen, der nur beleidigen und Demütigen kann, zu sehen. Aber wie man sich im positiven nicht belnden läßt, so kann man doch eigentlich im Negativen die gleichen Maßstäbe, sich nicht blenden zu lassen, anlegen, oder?

Gruß, AndyM

Hallo Andy,

Also eigentlich ein Begriff aus der Psychologie, nicht aus den
Sozialwissenschaften?

Psychologie ist ein Sonderfall unter den Wissenschaften, weil sie sich nicht klar kategorisieren läßt. Sie fällt auch unter die Sozialwissenschaften.

Gruß,

Oliver Walter

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