Und keiner fragt, warum!

Hallo Gemeinde!

Bei dem ganzen Globalisierungsgejammer unten fragt aber keiner nach dem Warum?

Wie ist es denn nur möglich, dass China z.B. (Korea, Indien etc.) so viel billiger liefern können als wir Europäer z.B.?

Die Billigländer liefern ja nicht nur Lohnkosten in ihren Produkten (der Begriff „Billiglohnländer“ ist also zu einseitig), sondern auch Waren, in denen Rohstoffe stecken, die sie größtenteils ebenso erst importieren, wie wir das auch tun müssen. Beim Öl wird es evident, das ja nicht mur zum Verheizen, sondern auch zur Herstellung von Kunststoffen gebraucht wird, aus denen die meisten Waren bestehen.

Wer kommt denn mal auf die Idee, nach den „Zusatzkosten“ zu fragen, die unsere Produkte im Weltwettbewerb so teuer machen?

Wo stecken denn diese Zusatzkosten? In Form von viel zu hohen Steuern, die wir an „Vater“ Staat blechen müssen (eigentlich müsste es Geldeintreiber heißen)!

Wir blechen für einen Wasserkopf von Nichtstuern, der trotz steigender Mehreinnahmen pro Jahr noch mehr ausgibt als er einnimmt (Westerwelle hat es in der letzten Talkshow mit Christiansen gesagt), und das mit steigender Tendenz.

Und für was geben diese netten Herrschaften denn nun immer mehr aus?
Ich will es Euch verraten: Für sich selbst!

Das eigentliche geldfressene Ungeheuer ist der Staat selbst mit seinen viel zu vielen und viel zu teuren Beamten, die sich auf wundersame Weise in Ämtern und Behörden immer weiter vermehren. Und unsere lieben Politiker gehören als Wahlbeamte dazu.

Wenn dieser Wasserkopf verschwände und nicht mehr bezahlt werden müsste, weil er obendrein noch steuerfressende und unternemensbehindernde Bürokratien schafft, dann würden vollautomatisch unsere Lohnnebenkosten sinken und damit unsere Produkte billiger werden.

Gruß
®_ichard_

p.s.: Ein parteiloser Gemeindechef hat es mir schon vor über 10 Jahren verraten: Nur mit 50% seiner Behörde kann er was anfangen, die andere Hälfte könnte er gerne in Dauerurlaub schicken; denn er kann sie nicht entlassen.

Immer wieder erstaunlich, wie flach, einseitig und polemisch erwachsene Menschen über Politik reden. Aber wenn der Westerwelle es gesagt hat, wird es schon alles so sein.

Und ja nee, klar, die Politiker geben alle Steuereinnahmen für sich selbst aus :smile: Damit wird hier im Land nichts finanziert. Deswegen bekommt neuerdings jeder Abgeordnete Milliarden-Diäten.

Aber wenn der WESTERWELLE so was sagt - dann wird das alles stimmen…

*kopfschüttel*

Levay

PS. Du, wenn du das Sagen hättest, könntest natürlich sofort alle Probleme lösen.

…wenn es hier Sternchen gäbe…
… von mir würdest Du eins kriegen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Richard,

Wie ist es denn nur möglich, dass China z.B. (Korea, Indien
etc.) so viel billiger liefern können als wir Europäer z.B.?

Weil die Löhne niedriger sind und es kaum Sozialsysteme gibt.

Die Billigländer liefern ja nicht nur Lohnkosten in ihren
Produkten (der Begriff „Billiglohnländer“ ist also zu
einseitig), sondern auch Waren, in denen Rohstoffe stecken,
die sie größtenteils ebenso erst importieren, wie wir das auch
tun müssen. Beim Öl wird es evident, das ja nicht mur zum
Verheizen, sondern auch zur Herstellung von Kunststoffen
gebraucht wird, aus denen die meisten Waren bestehen.

Dann rechne mal nach, wieviel das Öl kostet, das in einem Videorecorder steckt. Das kann nicht viel sein. Der Rest ist Arbeit.

Wer kommt denn mal auf die Idee, nach den „Zusatzkosten“ zu
fragen, die unsere Produkte im Weltwettbewerb so teuer machen?

Alle. :wink: Dann fangen wir doch mal an, über die Zusatzkosten zu reden.

Wo stecken denn diese Zusatzkosten? In Form von viel zu hohen
Steuern, die wir an „Vater“ Staat blechen müssen (eigentlich
müsste es Geldeintreiber heißen)!

Und das macht der Staat zum Selbstzeweck? Du mußt schon auch betrachten, was mit den Steuern passiert.

Wir blechen für einen Wasserkopf von Nichtstuern, der trotz
steigender Mehreinnahmen pro Jahr noch mehr ausgibt als er
einnimmt (Westerwelle hat es in der letzten Talkshow mit
Christiansen gesagt), und das mit steigender Tendenz.

Dann hat Westerwelle gelogen. Die Sozialsysteme sind teuer. Sieh Dir ruhig den Bundeshaushalt mal selbst an. Wieviel von den Steuereinnahmen fließen in die Sozialsysteme? Wieviele der Beamten sind mit der Verwaltung der Sozialsysteme beschäftigt?

Und für was geben diese netten Herrschaften denn nun immer
mehr aus?
Ich will es Euch verraten: Für sich selbst!

Wow. Verdienen die jetzt plötzlich Milliarden? Das habe ich noch gar nicht gehört.

Das eigentliche geldfressene Ungeheuer ist der Staat selbst
mit seinen viel zu vielen und viel zu teuren Beamten, die sich
auf wundersame Weise in Ämtern und Behörden immer weiter
vermehren. Und unsere lieben Politiker gehören als Wahlbeamte
dazu.

Wenn dieser Wasserkopf verschwände und nicht mehr bezahlt
werden müsste, weil er obendrein noch steuerfressende und
unternemensbehindernde Bürokratien schafft, dann würden
vollautomatisch unsere Lohnnebenkosten sinken und damit unsere
Produkte billiger werden.

Wenn diese Beamten verschwinden würden und auch die Gelder nicht fließen würden, die diese Beamten verwalten, wären die Lohnnebenkosten wirklich fast so niedrig wie in China, da hat Herr westerwelle Recht. Dann würden die Leute, die heute von Sozialhilfe, ALGII und ALG leben eben verhungern. Auch das passiert in China.
Das ist Herrn Westerwelle scheinbar egal, deshalb bin ich froh, daß er nichts zu melden hat.

Gruß, Rainer

… von mir würdest Du eins kriegen!

Na, dann schüttelt mal weiterhin fleißig Eure Köpfe, zu sonst sind diese offenbar nicht zu gebrauchen :smile:

®_ichard_

p.s.: aber vielleicht kommt nach dem Schütteln ja doch noch was raus?

Hallo Rainer,

„…, der trotz steigender Mehreinnahmen pro Jahr noch mehr ausgibt als er einnimmt“

Mehr hatte ich Herrn Westerwelle nicht sagen lassen: Obwohl die jährlichen Steuereinnahmen trotz aller Krisen permanent steigen, gibt der Staat noch mehr aus, als diese Steigerungsrate ausmacht.

Weil die Löhne niedriger sind und es kaum Sozialsysteme gibt.

Es sind eben nicht nur die Löhne, sondern auch das Material selbst, aus dem die Produkte gefertigt werden. So müssen Elektronik-Bauteile auch von den Chinesen größtenteils importiert werden. Und alle Gehäuse, Platinen, Magnetbänder, CDs, DVDs etc bestehen nun mal aus Plastik, dessen Rohmaterial aus Erdöl gewonnen wird.

Dann rechne mal nach, wieviel das Öl kostet, das in einem
Videorecorder steckt. Das kann nicht viel sein. Der Rest ist
Arbeit.

Da täuschst Du Dich aber gewaltig. Der Recorder besteht zu 90% aus Öl, das restliche Metall macht allenfalls 10% aus (die Energiekosten für die Produktion haben wir dabei unterschlagen, also wieder importiertes Öl, das China nicht hat). Übrigens würde ein Recorder, der bei uns produziert würde, viel weniger Arbeiter beschäftigen als in China, weil bei uns die Arbeit zunmindest halbautomatisch verrichtet wird, also ohne Manpower.

Alle. :wink: Dann fangen wir doch mal an, über die Zusatzkosten
zu reden.

Ich lauere ins www.

Wo stecken denn diese Zusatzkosten? In Form von viel zu hohen
Steuern, die wir an „Vater“ Staat blechen müssen (eigentlich
müsste es Geldeintreiber heißen)!

Und das macht der Staat zum Selbstzeweck? Du mußt schon auch
betrachten, was mit den Steuern passiert.

Wie ich es am Beispiel einer kleinen Taunusgemeinde schon ausführte: 50% pennen. Hätte der Bürgermeister einer Partei angehört, hätte er mir es bestimmt nicht gesagt. Aber frag doch mal Beamte aus Deinem Bekanntenkreis, wie effizient sie wirklich arbeiten. Der Befragte selbst wird freilich zu 100% wirtschaftlich arbeiten, aber er kennt sicher einen Kollegen, wo es nicht der Fall ist (und dieser Kollege wird selbstredend das selbe über ihn behaupten :smile:)

Wir blechen für einen Wasserkopf von Nichtstuern, der trotz
steigender Mehreinnahmen pro Jahr noch mehr ausgibt als er
einnimmt (Westerwelle hat es in der letzten Talkshow mit
Christiansen gesagt), und das mit steigender Tendenz.

Dann hat Westerwelle gelogen. Die Sozialsysteme sind teuer.
Sieh Dir ruhig den Bundeshaushalt mal selbst an. Wieviel von
den Steuereinnahmen fließen in die Sozialsysteme? Wieviele der
Beamten sind mit der Verwaltung der Sozialsysteme beschäftigt?

s.o.: Vermutlich betrachtest Du nur den Apparat auf Bundesebene und vergisst die vielen „netten“ Ämter und Behörden in Kommunen, den Kreisen und Ländern. Geh doch mal ins Einwohnermeldeamt einer Gemeindeverwaltung und lass Dir irgendein Schriftstück beglaubigen. Das kostet nicht nur Geld, die Du zusätzlich zu Deinen Steuern bezahlen darfst, sondern vor allen Dingen viel Zeit (bis der Kopierer funktioniert, der richtige Stempel gefunden ist und der Beamte auch zur Stelle ist, der das unterschreiben darf). Und bei dieser Wartezeit beobachte doch mal die Leutchen dort, was die da so machen und mit wem die über was telefonieren.

Wow. Verdienen die jetzt plötzlich Milliarden? Das habe ich
noch gar nicht gehört.

Wer sind „die“? Ich sage Dir gerne ein Beispiel: Wenn ich als Selbständiger einen Angestellten den lieben langen Tag eine Kiste in Regal 1 setzen lasse und dann wieder zurück in Regal 2 und das so fort, dann hat der Angestellte immer zu tun. Nur es kostet eben Geld, den Mann mit Unfug zu beschäftigen und unser Unternehmer ginge auf diese Weise bald in den Konkurs. Nicht aber eine Behörde, die nicht nach wirtschaftlichen Kriterien arbeiten muss. Und wenn schon einer offenkundig Mist baut, wird er schlimmstenfalls versetzt, aber nie entlassen.

Wenn diese Beamten verschwinden würden und auch die Gelder
nicht fließen würden, die diese Beamten verwalten, wären die
Lohnnebenkosten wirklich fast so niedrig wie in China, da hat
Herr westerwelle Recht.

Das hat der Westerwelle gar nicht gesagt, s.o. Aber stimmt: Unsere Lohnnebenkosten wären wieder international konkurrenzfähig.

Dann würden die Leute, die heute von
Sozialhilfe, ALGII und ALG leben eben verhungern. Auch das
passiert in China.

Vielleicht verwechselst Du China mit Afrika. In China kann man eben auch Lebensmittel sehr billig einkaufen: und so eine Pflanze wächst meist mit ganz wenig Arbeitskraft, so ganz von alleine, das macht die Natur einfach so. Erst die Pflanze durch das Tier getrieben, verteuert die Ernährung. Chinesen leben aber viel vegetarischer (Reis) als Europäer oder gar Amerikaner.

Das ist Herrn Westerwelle scheinbar egal, deshalb bin ich
froh, daß er nichts zu melden hat.

Also nochmal: Herr Westerwelle hat nur gesagt, dass dieser Staat jährlich mehr an Steuereinnahmen verbrät als er einnimmt, und das, obwohl die Einnahmen jährlich steigen.

Gruß
®_ichard_

Hallo,

er hat ja auch ned gesagt ALLE beamten weg! also grundsaetzlich hat er schon irgendwo recht! wenn man den beamtenmiststall mal richtig ausmisten wuerde taet ma uns scho a paar euros sparen!

Aber egal haettt da ne andere frage an dich

dieses „fotoalbum“ auf deiner seite - wo gibts das?
(also ned die bilder sondern die software)

gruss manuel!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Vielleicht verwechselst Du China mit Afrika. In China kann man
eben auch Lebensmittel sehr billig einkaufen: und so eine
Pflanze wächst meist mit ganz wenig Arbeitskraft, so ganz von
alleine, das macht die Natur einfach so. Erst die Pflanze
durch das Tier getrieben, verteuert die Ernährung. Chinesen
leben aber viel vegetarischer (Reis) als Europäer oder gar
Amerikaner.

wenn die Chinesische Botschaft freudestrahlend von „nur noch 26 Millionen Chinesen leben in Armut“ berichtet, kann man getrost davon ausgehen, daß diese Zahl wohl kräftig geschönt ist. Und chin. Armut ist sicher nicht mit dt. Armut gleichzusetzen:

http://www.china-botschaft.de/det/jj/t182406.htm

Gerhard

ist. Und chin. Armut ist sicher nicht mit dt. Armut
gleichzusetzen:

Im Verhältnis zu China gibt es in D. keine Armut. Die Definition ist einfach Schwachsinn.

Hmm, was finanziert denn der Staat so?

z.B. „Soda“-Brücken?
http://dernekamp.de/morgen/b474n/images/04_nursoda.jpg
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/2923/display/1…
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/29293/displ…
http://schruff.org/showpic.php?titel=Die%20So-Da%20B…

Ich empfehle
http://www.steuerzahler.de/webcom/show_softlink.php/…

Jeder sollte sich den Satz dort auf der Zunge zergehen lassen:
"Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen"

Hallo,

„…, der trotz steigender Mehreinnahmen pro Jahr noch
mehr ausgibt als er einnimmt“

Mehr hatte ich Herrn Westerwelle nicht sagen lassen …

OK. Lassen wir Herrn Westerwelle in Ruhe.

Weil die Löhne niedriger sind und es kaum Sozialsysteme gibt.

Es sind eben nicht nur die Löhne, sondern auch das Material
selbst, aus dem die Produkte gefertigt werden.

Der Preis für die Rohstoffe ist verschwindend gering.

So müssen
Elektronik-Bauteile auch von den Chinesen größtenteils
importiert werden.

Das sind aber schon keine Rohstoffe mehr, da steckt schon einiges an Arbeit drin.

Und alle Gehäuse, Platinen, Magnetbänder,
CDs, DVDs etc bestehen nun mal aus Plastik, dessen Rohmaterial
aus Erdöl gewonnen wird.

Und der Preis für das Öl ist beim Kunststoff vernachlässigbar gering.

Dann rechne mal nach, wieviel das Öl kostet, das in einem
Videorecorder steckt. Das kann nicht viel sein. Der Rest ist
Arbeit.

Da täuschst Du Dich aber gewaltig. Der Recorder besteht zu 90%
aus Öl,

Eben. Wie viel Öl? Drei Liter, vier? Das kostet? Dürfte im Centbereich liegen, Angaben, die eine Rechengrundlage bieten konnte ich so schnell nicht finden.

das restliche Metall macht allenfalls 10% aus (die
Energiekosten für die Produktion haben wir dabei
unterschlagen, also wieder importiertes Öl, das China nicht
hat). Übrigens würde ein Recorder, der bei uns produziert
würde, viel weniger Arbeiter beschäftigen als in China, weil
bei uns die Arbeit zunmindest halbautomatisch verrichtet wird,
also ohne Manpower.

Das ist richtig, in China sind Arbeitskräfte billiger als Maschinen. Das ist eine Tatsache. Sollte ich das werten, würde ich das eher als negativ bezeichnen.

Alle. :wink: Dann fangen wir doch mal an, über die Zusatzkosten
zu reden.

Ich lauere ins www.

Wo stecken denn diese Zusatzkosten? In Form von viel zu hohen
Steuern, die wir an „Vater“ Staat blechen müssen (eigentlich
müsste es Geldeintreiber heißen)!

Und das macht der Staat zum Selbstzeweck? Du mußt schon auch
betrachten, was mit den Steuern passiert.

Wie ich es am Beispiel einer kleinen Taunusgemeinde schon
ausführte: 50% pennen. Hätte der Bürgermeister einer Partei
angehört, hätte er mir es bestimmt nicht gesagt. Aber frag
doch mal Beamte aus Deinem Bekanntenkreis,

Beamte in meinem Bekanntenkreis? Hab’ ich nicht.

wie effizient sie
wirklich arbeiten. Der Befragte selbst wird freilich zu 100%
wirtschaftlich arbeiten, aber er kennt sicher einen Kollegen,
wo es nicht der Fall ist (und dieser Kollege wird selbstredend
das selbe über ihn behaupten :smile:)

*g* Sind ‚die faulen Beamte‘ jetzt an allem Schuld?

Wir blechen für einen Wasserkopf von Nichtstuern, der trotz
steigender Mehreinnahmen pro Jahr noch mehr ausgibt als er
einnimmt (Westerwelle hat es in der letzten Talkshow mit
Christiansen gesagt), und das mit steigender Tendenz.

Dann hat Westerwelle gelogen. Die Sozialsysteme sind teuer.
Sieh Dir ruhig den Bundeshaushalt mal selbst an. Wieviel von
den Steuereinnahmen fließen in die Sozialsysteme? Wieviele der
Beamten sind mit der Verwaltung der Sozialsysteme beschäftigt?

s.o.: Vermutlich betrachtest Du nur den Apparat auf
Bundesebene und vergisst die vielen „netten“ Ämter und
Behörden in Kommunen, den Kreisen und Ländern.

Nö. Ich hatte von Sozialämtern u.s.w. gesprochen und die sind mW in den Gemeinden.

Geh doch mal
ins Einwohnermeldeamt einer Gemeindeverwaltung und lass Dir
irgendein Schriftstück beglaubigen.

Hatte ich noch nicht. Aber der Personalausweis wurde schon mal erneuert. Ich war etwa 10 Minuten im Rathaus. Oder: Gewerbe angemeldet, hat 5 Minuten gedauert …

Wow. Verdienen die jetzt plötzlich Milliarden? Das habe ich
noch gar nicht gehört.

Wer sind „die“?

Die Politiker, von denen Du gesprochen hast, die sich selbst bedienen und die ganzen Steuern ‚auffressen‘.

Ich sage Dir gerne ein Beispiel: Wenn ich als
Selbständiger einen Angestellten den lieben langen Tag eine
Kiste in Regal 1 setzen lasse und dann wieder zurück in Regal
2 und das so fort, dann hat der Angestellte immer zu tun. Nur
es kostet eben Geld, den Mann mit Unfug zu beschäftigen und
unser Unternehmer ginge auf diese Weise bald in den Konkurs.
Nicht aber eine Behörde, die nicht nach wirtschaftlichen
Kriterien arbeiten muss. Und wenn schon einer offenkundig Mist
baut, wird er schlimmstenfalls versetzt, aber nie entlassen.

Hast Du eventuell ein besseres Beispiel? :wink:

Wenn diese Beamten verschwinden würden und auch die Gelder
nicht fließen würden, die diese Beamten verwalten, wären die
Lohnnebenkosten wirklich fast so niedrig wie in China, da hat
Herr westerwelle Recht.

Das hat der Westerwelle gar nicht gesagt, s.o. Aber stimmt:
Unsere Lohnnebenkosten wären wieder international
konkurrenzfähig.

International konkurrenzfähig? Dir ist aber schon aufgefallen, daß Deutschland ‚Exportweltmeister‘ ist? Wie geht das ohne konkurrenzfähig zu sein?

Dann würden die Leute, die heute von
Sozialhilfe, ALGII und ALG leben eben verhungern. Auch das
passiert in China.

Vielleicht verwechselst Du China mit Afrika.

Mit Sicherheit nicht. Ich hab’ da mal einen Link für Dich.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19089/1.html

In China kann man
eben auch Lebensmittel sehr billig einkaufen: und so eine
Pflanze wächst meist mit ganz wenig Arbeitskraft, so ganz von
alleine, das macht die Natur einfach so. Erst die Pflanze
durch das Tier getrieben, verteuert die Ernährung. Chinesen
leben aber viel vegetarischer (Reis) als Europäer oder gar
Amerikaner.

Richtig. Und trotzdem gibt es in China Hungertote. Daß es in Deutschland keine wirkliche Armut im Sinne von lebensbedrohlichem Hunger gibt liegt am Sozialsystem, das finanziert werden muß.
Das ist die Ursache für die hohen Lohnnebenkosten. Ich bin froh, daß wir keine Verhältnisse wie in China haben.

Gruß, Rainer

Hallo!

Wie ist es denn nur möglich, :dass China z.B. (Korea, :Indien etc.) so viel billiger :liefern können als wir :Europäer z.B.?

Wir machen etwas falsch, wenn wir versuchen, Standardprodukte zu chinesischen Preisen anzubieten. Auch vom „Abschaffen des Wasserkopfes“ und der Politiker sollten wir besser nicht träumen. Dann hätten wir nämlich Anarchie. Das Dasein als Politiker ist eher nicht geeignet, Reichtum anzusammeln. Der überwiegende Teil aller in der Politik Tätigen macht dies hierzulande gegen eine geringe Aufwandsentschädigung. Darunter fallen mehrere hunderttausend Menschen in Gemeinderäten und Kreistagen sowie die weitaus meisten Bürgermeister. Abgeordnete und Minister in Bund und Ländern nagen gewiß nicht am Hungertuch - das kann auch nicht der Sinn der Sache sein - aber ein Abgeordnetenmandat ist kein zu Reichtum führender Weg.

Eine funktionierende öffentliche Verwaltung, Justiz, Polizei und viele andere Aufgaben des Gemeinwesens sind wesentliche Standortfaktoren und bilden insbesondere eine wichtige Voraussetzung, daß es sich als Bürger in diesem Land leben läßt. Dummerweise glaubten wir in den vergangenen Jahrzehnten an immerwährendes 10-Prozent-Wachstum der Volkswirtschaft, an 6 Wochen Urlaub als Minimum, an 35-Stunden-Woche und staatliche Rundumversorgung. Im ÖD wurde über viele Jahre alles eingestellt, was nicht rechtzeitig auf dem Baum war und eine sichere Stellung mit Pensionsanspruch in einer Amtsstube galt als höchstes Glück. Bei der Privatisierung von Strukturen der Strickart des ÖD stellt sich regelmäßig heraus, daß die Hälfte des Personals überflüssig ist und sich mit der verbleibenden Hälfte die Qualität der Dienstleistung verbessern läßt. Wir haben ganz sicher in vielen Strukturen des ÖD und in öffentlich-rechtlichen Einrichtungen einen Personalüberhang, der viele Leute einfach nur versorgt, ohne daß der Versorgung eine erkennbare Leistung für das Gemeinwesen gegenüber steht. U. a. Gewerkschaften und Beamtenbund mühen sich redlich, Veränderungen zu verhindern oder wenigstens auf die lange Bank zu schieben.

Wenn wir Strukturen nennenswert verschlanken wollen, müssen wir u. a. Regularien abbauen. Jede staatliche Wohltat, jede Beschneidung individueller Handlungsfreiheit und jeder Ausnahmesachverhalt, der Einzelfallgerechtigkeit schaffen soll, hat irgendwo ein Grüppchen von Befürwortern und erfordert zwischen Flensburg und Garmisch einen Haufen Verwaltungsleute. Jeder vor Gericht verbissen ausgetragene Nachbarschaftsstreit belastet die Justiz, bindet dort Personal. Allein dabei geht es um einen kollektiven Kindergarten aus vernagelten Holzköpfen, die sich in alljährlich mehreren hunderttausend Fällen um Gartenzwerge und zum Nachbarn gewachsene Grünzeugwurzeln streiten. Schau mal in die Rechtsbretter, wie oft es dort um Geringfügigkeiten geht, für die nach Wegen zur Einschaltung von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten gesucht wird. Am liebsten würde mancher Zeitgenosse ein mobiles Einsatzkommando ordern, um den Streit um die Heckenhöhe zu klären. Rechtsschutzversicherungen haben hierzulande Hochkonjunktur, weil Menschen ihren Kram nicht alleine auf die Reihe bekommen und bei jeder Kleinigkeit auf ihr vermeintliches Recht pochen wollen. Sollen hierzulande Steuern nicht mehr nach der Uhrzeit der Arbeit berechnet werden, gibt’s einen mittleren Volksaufstand. Soll das Ladenschlußgesetz ersatzlos fallen oder wird gar das böse Wort Eigenverantwortung in den Mund genommen, wird gezetert, als ginge es um unsittliche Anträge. Viele Leute ohne nennenswerte Ausbildung und ohne nachgefragte Fähigkeiten erwarten einen Lohn, der nirgends auf dem Globus gezahlt wird. Weil dieses Spiel nicht mehr so bequem wie früher funktioniert, wird auf EU und Globalisierung geschimpft.

Ich weiß manche technische Feinheit mit hochfesten und dennoch leichten Werkstoffen an meinem VW zu schätzen, aber für den stolzen Preis des Fahrzeugs stimmt die Qualität an vielen Stellen nicht. Ich hab keine Lust mehr auf teure Dauerärgernisse, schließlich bauen Toyota und Honda auch gute Autos, nicht teurer, aber zuverlässiger. Ich habe diesbezüglich nicht die geringsten Berührungsängste und wenn sich jemand daran stört, soll er gefälligst besser werden. Meine Produkte gehören zu den teuersten ihrer Art am Markt, aber ich kann kein einziges Stück verkaufen, nur weil Made in Germany draufsteht. Die Sachen müssen ganz einfach besser sein als der Kram des Wettbewerbs und dann mault kaum jemand über den Preis. Nach diesem Rezept kochen zahllose Hersteller hierzulande und es bewährt sich bestens. Eines unserer Probleme besteht jedoch darin, daß wir zu wenig Hersteller haben. Die Selbständigenquote ist hierzulande zu niedrig und ein zu großer Anteil der Existenzgründer versucht sein Glück ohne das geringste Know-how als Vermögensberater, Amway-Vertreter, Ebay-Händler oder ähnlicher Dünnbrettbohrerei. Bloß kein Risiko, über ein Wochenendseminar darf die Vorbereitung nicht hinaus gehen und langfristiges Engagement mit aller Kraft kommt schon mal gar nicht in Frage.

Wer Unbequemes verordnet, wird in diesem Land abgewählt, selbst wenn die angedachten Unbequemlichkeiten noch längst nicht ausreichten. Wer Leistung einfordert, wird als neoliberal abgestempelt. Mit fortschreitendem Lebensalter wird Bezahlung nach Jahresringen als selbstverständlich angesehen, wobei es selbstredend unzumutbar ist, ab 40 oder gar 50 noch einmal lernen zu müssen. Wer sich über freien Handel freut, bekommt es mit Globalisierungsgegnern zu tun. Solche und viele weitere Würmer sitzen in den Hirnen und deshalb kommen wir mit den zu fett gewordenen Sitzutensilien nicht hoch. Leute, die Eigenverantwortung fordern, erhalten bestenfalls 1/10 der Stimmen und scheitern oft genug an der 5%-Hürde. Daraus läßt sich schließen, daß der überwiegende Rest der Bevölkerung mindestens die bisherige bequeme Bettung behalten will und sich nicht darum kümmert, woher das nötige Geld dafür kommen soll.

Gruß
Wolfgang

Hallo, Wolfgang.
Wir sind zwar nicht immer einer Meinung,
aber für DIESEN Artikel könnte ich Dir ne MENGE Sterne verpassen.
Gut gebrüllt, Löwe!

Als weiterer Beitrag meinerseits:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peterprinzip

Gruss - digi

Wieviele der
Beamten sind mit der Verwaltung der Sozialsysteme beschäftigt?

Eine Behauptung von mir:
gäbe es in Berlin bei der BfA (bspw) einen ordentlichen Computer,
dann wär der gesamte Wasserkopf dort überflüssig; :smile:
dann könnte jeder an jedem Geldautomaten jederzeit sein Rentenkonto abfragen.
Und zwar fehlerfrei.
Gruss - digi (zu utopisch gedacht? Warum?)

Hi digi,

Nö. Ich denke auch, daß vernünftige Software das kann.

Die Mitarbeiter auf den Sozialämtern sind so aber nicht zu ersetzen und ALG/ALGII/Sozialhilfe werden davon auch nicht weniger.

Im UP wurde gefragt:

_Bei dem ganzen Globalisierungsgejammer unten fragt aber keiner nach dem Warum?

Wie ist es denn nur möglich, dass China z.B. (Korea, Indien etc.) so viel billiger liefern können als wir Europäer z.B.?

Wer kommt denn mal auf die Idee, nach den „Zusatzkosten“ zu fragen, die unsere Produkte im Weltwettbewerb so teuer machen?

Wo stecken denn diese Zusatzkosten?_
und das sind nun mal die Kosten für die Sozialsysteme, die Billiglohnländer so nicht haben. Will man da auf ein vergleichbares Level kommen, müßte man die Sozialsysteme zur disposition stellen.
Wer Produktionskosten wie in Billiglohnländern möchte, muß auch Lebensumstände wie dort in Kauf nehmen. Bleibt die Frage, ob das jemand möchte. Falls nein, ist jeder Vergleich mit den Billiglohnländern Unfug.

Gruß, Rainer

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

* (o.w.T.)

Hallo,

Da täuschst Du Dich aber gewaltig. Der Recorder besteht zu 90%
aus Öl, das restliche Metall macht allenfalls 10% aus

Quelle bitte. Woher hast Du diese Weisheit? Im übrigen würde mich interessieren, wieso Du so auf das Öl abfährst. Denn die Preise auf dem Rohstoffmarkt werden nicht von der Bundesregierung gemacht, sondern von den tollen Spekulanten, die bei jeder Gelegenheit die Preise in die Höhe treiben. Die Besteuerung trifft hierzulande lediglich das Benzin oder Dieselöl, was mit Kunstftoffproduktion nur sehr mittelbar zu tun hat.

Übrigens würde ein Recorder, der bei uns produziert
würde, viel weniger Arbeiter beschäftigen als in China, weil
bei uns die Arbeit zunmindest halbautomatisch verrichtet wird,
also ohne Manpower.

Das ist in China auch nicht anders. Die Fabriken bauen da europäische Firmen. Dafür sichern sich die Chinesen das Know-How und die nächste Fabrik bauen sie dann ein paar Jahre später ganz alleine.

[…]

Wie ich es am Beispiel einer kleinen Taunusgemeinde schon
ausführte: 50% pennen.

Ich arbeite nicht in einer Behörde, sondern in der sog. freien Wirtschaft. Da ist der Anteil an Pennern deutlich > 50%. Dieser Anteil findet sich insbesondere auch „mittleren“ und „oberen Führungskreis“. Gegen das, was in deutschen Konzernen abgeht, ist Beamtenmikado eine Extremsportart!

Beamtenkritiker tun immer so, als würden Angestellte nur darauf lauern die doppelte Arbeit für halbes Geld zu erledigen. Das Gegenteil ist der Fall.

Also nochmal: Herr Westerwelle hat nur gesagt, dass dieser
Staat jährlich mehr an Steuereinnahmen verbrät als er
einnimmt, und das, obwohl die Einnahmen jährlich steigen.

Ja. Und ein großer Teil davon fließt in die Taschen der tollen Manager und Beraterschnösel der sog. „freien Wirtschaft“ oder wird für Monopolpreise an Unternehmer ausgezahlt, die ihre Taschen nicht voll genug bekommen können.

Gruß

Fritze

Hallo Wolfgang!

Immer wieder ein Genuss, Deine Beiträge zu lesen:

Dennoch ein paar Anmerkungen:

Wir machen etwas falsch, wenn wir versuchen, Standardprodukte
zu chinesischen Preisen anzubieten.

Die Chinesen werden demnächst noch weiter auch in High-Tec-Domänen einbrechen. Mit Autos haben sie gerade erst begonnen, so wie es einst die Japaner auch taten. Aber sie steigen inzwischen auch in die bemannte Raumfahrt ein. - Und leider wird es bei uns wie in anderen westlichen Industrieländern immer wieder auch Arbeiter geben, die eben zum Ingenieur nicht taugen. Die brauchen aber auch eine Arbeit; auf Null werden wir diesen Bevölkerungsanteil kaum schrauben können.

Auch vom „Abschaffen des
Wasserkopfes“ und der Politiker sollten wir besser nicht
träumen. Dann hätten wir nämlich Anarchie.

Abschaffen wird wohl kaum gehen, zumal es auch hoheitliche Aufgaben eines Staates gibt. Aber deutliches Verschlanken zu einer effizienten Truppe sollte schon das Ziel sein.

Das Dasein als
Politiker ist eher nicht geeignet, Reichtum anzusammeln. Der
überwiegende Teil aller in der Politik Tätigen macht dies
hierzulande gegen eine geringe Aufwandsentschädigung. Darunter
fallen mehrere hunderttausend Menschen in Gemeinderäten und
Kreistagen sowie die weitaus meisten Bürgermeister.

Dabei hast Du aber auch die „Hintenrum“- Einnahmen (Korruption) etlicher Beamter vergessen. Es ist noch gar nicht so lange her, wo man ohne Schmieren erst in Jahren einen Bauantrag bei vielen Gemeinden durchbekam. Und wen „bearbeiten“ die vielen Lobbyisten, wenn nicht leitende Entscheidungsträger in Ämtern und Behörden? Die dort ausgeprägte Korruption ist halt subtiler und nennt sich auch nicht so, sondern eher „Pflege der politischen Kultur“.

Abgeordnete und Minister in Bund und Ländern nagen gewiß nicht
am Hungertuch - das kann auch nicht der Sinn der Sache sein -
aber ein Abgeordnetenmandat ist kein zu Reichtum führender
Weg.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich ein Zubrot zu verdienen. Die wenigen ertappten Korrupties in der Politik sind nur die Spitze des Eisbergs.

Eine funktionierende öffentliche Verwaltung, Justiz, Polizei
und viele andere Aufgaben des Gemeinwesens sind wesentliche
Standortfaktoren und bilden insbesondere eine wichtige
Voraussetzung, daß es sich als Bürger in diesem Land leben
läßt.

Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn sie etwas effizienter arbeiten würden und sich zudem - ähnlich wie in der freien Wirtschaft - dem Wettbewerb stellen müssten und freilich auch kündbar wären.

Dummerweise glaubten wir in den vergangenen Jahrzehnten
an immerwährendes 10-Prozent-Wachstum der Volkswirtschaft, an
6 Wochen Urlaub als Minimum, an 35-Stunden-Woche und
staatliche Rundumversorgung. Im ÖD wurde über viele Jahre
alles eingestellt, was nicht rechtzeitig auf dem Baum war und
eine sichere Stellung mit Pensionsanspruch in einer Amtsstube
galt als höchstes Glück. Bei der Privatisierung von Strukturen
der Strickart des ÖD stellt sich regelmäßig heraus, daß die
Hälfte des Personals überflüssig ist und sich mit der
verbleibenden Hälfte die Qualität der Dienstleistung
verbessern läßt.

Wie wahr! Das Problem liegt jetzt darin, diesen in guten Zeiten aufgeblähten Apparat entsprechend der mageren Kassenlage wieder abzuspecken. Der Kündigungsschutz auf Lebzeiten mit Pensionsgarantie ist dabei eher hinderlich.

Wir haben ganz sicher in vielen Strukturen
des ÖD und in öffentlich-rechtlichen Einrichtungen einen
Personalüberhang, der viele Leute einfach nur versorgt, ohne
daß der Versorgung eine erkennbare Leistung für das
Gemeinwesen gegenüber steht. U. a. Gewerkschaften und
Beamtenbund mühen sich redlich, Veränderungen zu verhindern
oder wenigstens auf die lange Bank zu schieben.

Die Bank wird immer länger :smile:

Wenn wir Strukturen nennenswert verschlanken wollen, müssen
wir u. a. Regularien abbauen. Jede staatliche Wohltat, jede
Beschneidung individueller Handlungsfreiheit und jeder
Ausnahmesachverhalt, der Einzelfallgerechtigkeit schaffen
soll, hat irgendwo ein Grüppchen von Befürwortern und
erfordert zwischen Flensburg und Garmisch einen Haufen
Verwaltungsleute.

Und Bürokratie behindert nun mal die freie Wirtschaft dergestalt, dass etliche Unternehmen - so sie es können - bei den östlichen Nachbarn ihren Laden aufmachen.

Jeder vor Gericht verbissen ausgetragene
Nachbarschaftsstreit belastet die Justiz, bindet dort
Personal. Allein dabei geht es um einen kollektiven
Kindergarten aus vernagelten Holzköpfen, die sich in
alljährlich mehreren hunderttausend Fällen um Gartenzwerge und
zum Nachbarn gewachsene Grünzeugwurzeln streiten. Schau mal in
die Rechtsbretter, wie oft es dort um Geringfügigkeiten geht,
für die nach Wegen zur Einschaltung von Polizei,
Staatsanwaltschaft und Gerichten gesucht wird. Am liebsten
würde mancher Zeitgenosse ein mobiles Einsatzkommando ordern,
um den Streit um die Heckenhöhe zu klären.
Rechtsschutzversicherungen haben hierzulande Hochkonjunktur,
weil Menschen ihren Kram nicht alleine auf die Reihe bekommen
und bei jeder Kleinigkeit auf ihr vermeintliches Recht pochen
wollen. Sollen hierzulande Steuern nicht mehr nach der Uhrzeit
der Arbeit berechnet werden, gibt’s einen mittleren
Volksaufstand. Soll das Ladenschlußgesetz ersatzlos fallen
oder wird gar das böse Wort Eigenverantwortung in den Mund
genommen, wird gezetert, als ginge es um unsittliche Anträge.

Das sind die deutschen Besonderheiten, die uns im Ausland so „liebenswert“ machen. Ein Thema für sich.

Viele Leute ohne nennenswerte Ausbildung und ohne nachgefragte
Fähigkeiten erwarten einen Lohn, der nirgends auf dem Globus
gezahlt wird. Weil dieses Spiel nicht mehr so bequem wie
früher funktioniert, wird auf EU und Globalisierung
geschimpft.

Exakt: Sollen doch die Polen die Weinlese verrichten, unseren deutschen Arbeitslosen wird dabei der Buckel krumm nach dem Motto „Arbeit schafft Rückenschmerzen“. Und arbeitslose Umzubildende fragen neuerdings nach dem Lohn bei der Ausbildung.

Ich weiß manche technische Feinheit mit hochfesten und dennoch
leichten Werkstoffen an meinem VW zu schätzen, aber für den
stolzen Preis des Fahrzeugs stimmt die Qualität an vielen
Stellen nicht. Ich hab keine Lust mehr auf teure
Dauerärgernisse, schließlich bauen Toyota und Honda auch gute
Autos, nicht teurer, aber zuverlässiger. Ich habe
diesbezüglich nicht die geringsten Berührungsängste und wenn
sich jemand daran stört, soll er gefälligst besser werden.

Genau so ist es. Dort, wo das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt, wird gekauft.

Meine Produkte gehören zu den teuersten ihrer Art am Markt,
aber ich kann kein einziges Stück verkaufen, nur weil Made in
Germany draufsteht. Die Sachen müssen ganz einfach besser sein
als der Kram des Wettbewerbs und dann mault kaum jemand über
den Preis. Nach diesem Rezept kochen zahllose Hersteller
hierzulande und es bewährt sich bestens. Eines unserer
Probleme besteht jedoch darin, daß wir zu wenig Hersteller
haben. Die Selbständigenquote ist hierzulande zu niedrig und
ein zu großer Anteil der Existenzgründer versucht sein Glück
ohne das geringste Know-how als Vermögensberater,
Amway-Vertreter, Ebay-Händler oder ähnlicher
Dünnbrettbohrerei. Bloß kein Risiko, über ein Wochenendseminar
darf die Vorbereitung nicht hinaus gehen und langfristiges
Engagement mit aller Kraft kommt schon mal gar nicht in Frage.

Tja, das ist der Traum vom schnellen Geld. Die alte Story vom Tellerwäscher zum Millionär wird auf den Millionär reduziert, und der Tellerwäscher vergessen.

Wer Unbequemes verordnet, wird in diesem Land abgewählt,
selbst wenn die angedachten Unbequemlichkeiten noch längst
nicht ausreichten. Wer Leistung einfordert, wird als
neoliberal abgestempelt. Mit fortschreitendem Lebensalter wird
Bezahlung nach Jahresringen als selbstverständlich angesehen,
wobei es selbstredend unzumutbar ist, ab 40 oder gar 50 noch
einmal lernen zu müssen. Wer sich über freien Handel freut,
bekommt es mit Globalisierungsgegnern zu tun. Solche und viele
weitere Würmer sitzen in den Hirnen und deshalb kommen wir mit
den zu fett gewordenen Sitzutensilien nicht hoch. Leute, die
Eigenverantwortung fordern, erhalten bestenfalls 1/10 der
Stimmen und scheitern oft genug an der 5%-Hürde. Daraus läßt
sich schließen, daß der überwiegende Rest der Bevölkerung
mindestens die bisherige bequeme Bettung behalten will und
sich nicht darum kümmert, woher das nötige Geld dafür kommen
soll.

Spätestens, wenn das soziale Netz zum sozialen Durchfall mutiert, werden die Leute wach. Aber vorher werden sie den Politikern nachlaufen, die ihnen blühende Schlaraffen-Landschaften versprechen. Und vier Jahre später haben sie schon wieder vergessen, was ihnen die Parteien vor der Wahl versprochen hatten.

Gruß
®_ichard_

…stelle ich mir vor, ein großer Cargolifter (der leider nie gebaut wurde) würde diese Brücke hochziehen und aus 100 Meter Höhe auf die Behörde fallen lassen, die diese Brücke zu verantworten hat.

Freilich nur bei Nacht, wenn niemand in der Behörde ist. Aber viele Probleme würden sich wie von selbst lösen, wie auch das Problem der Brücke selbst.

Wir brauchen weniger Staat, nicht mehr.

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