Und nochmal Wiedergeburt

Das Thema „Reinkarnation" scheint ja in diesem Brett derzeit der große Renner zu sein. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere von Euch noch daran, daß ich in der Vergangenheit verschiedentlich meinen Zweifel an der Existenz von Reinkarnation im allgemeinen und meine Ablehnung der „Reinkarnationstherapie" im speziellen geäußert habe. Wie meine Anfrage zu „Thorwald Dethlefsen" nahelegt, habe ich jetzt beschlossen, über die Postings in diesem Brett hinaus noch zu diesem Thema zu lesen; Dethlefsen, der Begründer (?) und Propagandist der Reinkarnationstherapie erschien mir da ein guter Einstieg.

Aufgrund meiner wissenschaftlichen Ausbildung bin ich es gewohnt, immer dann, wenn (weitreichende) Behauptungen über diese Welt und die Dinge in ihr aufgestellt werden, zunächst danach zu schauen, ob und gegebenenfalls wie diese Behauptungen belegt oder zumindest begründet werden. Bei Dethlefsen (ich habe bisher nur „Schicksal als Chance" [SaC] gelesen und nach dieser Lektüre verspüre ich auch nur wenig Lust, mir noch mehr Werke von Herrn Dethlefsen zu Gemüte zu führen) habe ich keinen Versuch entdeckt, die Existenz von Reinkarnation zu belegen - Dethlefsen sagt dazu, die „Wirklichkeit […] bedarf keines Beweises" (SaC, S.201) - und auch nur eine einzige wesentliche Begründung für ihre Existenz (SaC, S.204f.): „Es ist ziemlich schwierig, ohne den Reinkarnationsgedanken jemandem zu erklären, warum ausgerechnet er stumm oder gelähmt, verstümmelt oder debil das Licht ‘dieser besten aller Welten’ erblickte. Auch ein Hinweis auf die unerforschlichen Ratschlüsse Gottes ist wenig geeignet, in solchen Fällen ein Gefühl der Sinnhaftigkeit zu vermitteln. Doch ohne Sinn wird das Leben unerträglich für die Menschen. […] Erst wenn der Mensch bereit ist, dieses Leben aus der Isolierung der Einmaligkeit zu lösen und als Glied einer langen Kette zu erkennen, wird er den Sinn und die Gerechtigkeit des Schicksals begreifen lernen." Kurz gefaßt wird die Existenz der Reinkarnation also damit begründet, daß ohne sie das (menschliche) Leben ohne Sinn sei: WEIL ein Leben ohne Sinn für den Menschen unerträglich sei, MUSS es die Reinkarnation geben.

Meine Fragen an Euch (sofern Ihr von der Existenz der Reinkarnation überzeugt seid): Könnt Ihr sagen, was Euch überzeugt hat? Sind Euch Belege für die Existenz der Reinkarnation bekannt? Sind solche Belege für Euch überhaupt von Bedeutung? Wie wichtig ist der Glaube an (oder meinetwegen das Wissen um) die Reinkarnation in Eurem täglichen Leben?

Herzlichen Gruß
Michael

Das Thema „Reinkarnation" scheint ja in
diesem Brett derzeit der große Renner zu
sein.
meinen Zweifel an der Existenz von
Reinkarnation im allgemeinen und meine
Ablehnung der „Reinkarnationstherapie" im
speziellen geäußert habe. Wie meine
Anfrage zu „Thorwald Dethlefsen"
nahelegt, habe ich jetzt beschlossen,
über die Postings in diesem Brett hinaus
noch zu diesem Thema zu lesen;
Dethlefsen, der Begründer (?) und
Propagandist der Reinkarnationstherapie
erschien mir da ein guter Einstieg.

Hallo Miichael,
zunächst verweise ich auf meinen Beitrag am Brett über „Grundsätzliches über Wiedergeburt“.
Dann würde ich Dir eher andere wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema empfehlen. Wenn Interesse Besteht, maile mich an, ich werde Dir dann einige Titel nennen, oder sonstwie reagieren, sonst würde es hier das Forum sprengen.
Herzlichen Gruß
Ulrich Schipporeit

Hallo Michael,

wenn du von „Renner“ sprichst, so hört sich das an wie Platz 1 der Top 10. Es hat sich so entwickelt, weil es wahrscheinlich viele interessiert. Ich wunderte mich selbst über das Echo. Aber andrerseits habe ich mich über das rege Interesse sehr gefreut. Ich dachte die meisten Leute im Netz sind nur an Computerspielen, Erotik und Börsennachrichten interessiert. Wir leben doch in einer sehr materialistischen Welt, wo Esoterik mehr und mehr zum Pendant dazu wurde und für viele auch ein (sehr) lohnendes Geschäft. Es hat wohl etwas nachgelassen. Aber der Eso-tourismus ist ein kalkulierbarer Faktor in der Welt des Konsums. Eine kleine Erleuchtung am Wochenende, ein bißchen Yoga zwischendurch kann nicht schaden, usw.
Damit habe ich überhaupt nichts zu tun. Ich gehe nicht mit meinen Kopf an diese Dinge heran, sondern mit meinem herzen und mit meinem Gefühl. Mit den anderen Sinnen. Und ich habe die Körper meiner früheren Leben gespurt, wie ich meinen spüre. So real wie ich hier schreibe. Wenn Du detaillierte Fragen hast, kein Problem.
Ich stehe dir jederzeit zur verfügung.
Gruß,
Bernard

P.S: Ein exzellentes Buch zum diesem Thema ist der Roman „EINWEIHUNG“ von Elisabeth Haich. Gibt es als Taschenbuch.

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Hallo Michael,

die Fragen die Du hatst, möchte ich so gut es geht beantworten

Meine Fragen an Euch (sofern Ihr von der
Existenz der Reinkarnation überzeugt
seid): Könnt Ihr sagen, was Euch
überzeugt hat?

Es war keine spontane Überzeugung, sondern ein ziemlich langer Prozeß. Viele kleine Einzelereignisse, die zusammen meine Überzeugung gefestigt haben, daß es eine Reinkarnation gibt.
Als Beispiel kann ich z.B. folgendes anbringen. In meinem Leben habe ich einige Menschen getroffen, mit denen sofort (!) eine starke Vertrautheit vorhanden war und zwar gegenseitig. Wir wußten Sachen voneinander, die wir eigentlich nicht wissen konnten. Keine konkreten Sachen wie Geburtsdatum o.Ä., aber Vorlieben, Abneigungen, Verhalten in bestimmten Situationen. Meiner Frau sind solche Sachen auch schon passiert, auch schon bevor wir uns kennen gelernt haben.

Sind Euch Belege für die
Existenz der Reinkarnation bekannt?

Exakte Belege (im wissenschaftlichen Sinne) nicht. Ich selber habe schon versucht, mich rückführen zu lassen (im Rahmen einer Therapie), aber ich bin nicht hypnotisierbar. Über diese Therapeutin hab ich allerdings Menschen kennengelernt, die rückgeführt wurden, und denen auf diesem Weg geholfen werden konnte (bei psychischen und physischen Problemen).

Sind solche Belege für Euch überhaupt von
Bedeutung?

Nur Bedingt. Viele dieser Ereignisse kann ich mir selber nicht rational erklären. Da ich selber wissenschaftlich ausgebildet bin, hab ich damit manchmal schon ein Problem.

Wie wichtig ist der Glaube an
(oder meinetwegen das Wissen um) die
Reinkarnation in Eurem täglichen Leben?

Es macht mich gelassener. Viele Dinge, die extrem wichtig erschienen, haben viel von ihrer Brisanz verloren.

Hoffe Dir geholfen zu haben.
Wenn Du weitere Fragen hast, kannst Du Dich ja per e-mail melden

Gandalf

Hallo!

Ich habe dethlevsen sogar mal angeschrieben, um die protokolle auf historische Autentizität zu prüfen, aber bekam nie eine Antwort.
Das sagt doch alles.
Es wird eben das geglaubt, was am leichtesten zu akzeptieren ist und der gedanke an Reinkarnation ist anscheinend für viele nur allzu verlockend, aber ich habe in diesem Brett schon genug „prügel“ wegen meiner „Ignoranz“ bezogen, darum laß ich´s mal dabei bewenden.

Gruß

Meta-amor

Mystik der Gene
Hi, Michael,
bin ganz neu hier, und Dein „Artikel“ hat mich ein wenig nachdenklich gestimmt und auch etwas amüsiert. Hab diesen Dethlefsen Kram auch mal gelesen, und es mag jeder glauben, was ihn happy macht. Ich denke, daß all die unglaublichen Dinge, die Menschen sehen, hören…und all die seltsamen Erscheinungen vergangener oder künftiger Inkarnationen gespeichert sind in den tiefsten Tiefen des menschlichen Genoms.
Wir wissen ja längst noch nicht alles über diesen sagenhaften Megaspeicher in uns. Wir sind immer Teil eines Ganzen…und alles lebt in allem weiter…etwas global…aber vielleicht hilft es Dir…smile…bin kein Wissenschaftler, nur ein Mini-Philosoph.
Zaubergruß
Chris (Komponistin)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Frau C. Seidler ,

Ich kann auch nur glauben , dass Sie eine gute Komponistin sind, oder können Sie mir das beweisen ?
Mich bewegt Ihr Satz ;

Hab diesen Dethlefsen Kram auch mal :gelesen, und es mag jeder glauben, was ihn :happy macht.

Haben Sie wirklich alles gelesen von T. Dethlefsen z.B. „ Schicksal als Chance" od. „Das Leben nach dem Leben" usw. ???
Ich glaube auch nicht, dass Sie alle die Artikel auf diesem Brett gelesen haben. z.B das von Gandalf 6.12.99 oder ?
Ich kenne Dethlefsen aus den Rückführungen im Jahr 1981 am ZDF. Zwei davon sind mir noch eingebrannt;

  1. Rückführung
    Eine Frau beschreibt eine erlebte Handlung aus dem Mittelalter, unter Rückführung bis in diese Zeit, beschrieb die Frau, wie ihr Mann von Rittern auf eine Burg verschleppt wurde. Sie ist mit ihren Kindern in die Nähe dieser Burg geschlichen. Da kurz vor der Burg ihr Reiter entgegenkamen, hatte sie sich mit den Kindern in einem Zelt versteckt??, sie erklärte immer wieder es sei ein Zelt aus Stein. Sie wurde von den Reitern entdeckt und ebenfalls gefesselt in das Burgverlies gesteckt. Plötzlich schrie die Frau fürchterlich , Ratten haben begonnen an den Füssen zu fressen. Dethlefsen musste den Versuch abbrechen. In Begleitung mit dem ZDF- Team sowie dieser Frau und Dethlefsen wurde die Burg ausfindig gemacht und besucht. Dethhelfsen hat die Frau in Hypnose so beeinflusst, dass sie sich im Wachzustand an die Geschichte erinnern konnte.
    Zuerst wurde das Zelt gefunden; Zwei Steinplatten ragten in einem Winkel von ca. 30 ° und 0.60 m aus dem Boden.Es wurden die Steinplatten freigelegt und siehe da welch ein Wunder , das Steinzelt war ca. 2 m hoch und genügend Platz für die Frau und Kinder. auf dem Weg zur Burg behauptete die Frau auf der rechten Seite hätte es eine Steinmauer. Im dichten Gebüsch wurde die Mauer gefunden. In der Burg behauptete die Frau etwas stimme nicht, auf der Höhe von ca. 2.00 m sei eine Türe gewesen. Die Burg war eingefallen, und zeigte nach oben eine offene Ruine. Es wurde wiederum gegraben und die Türöffnung gefunden.
  2. Rückführung
    Eine bescheidene Hausfrau, wurde ebenfalls bis ins Mittelalter zurückgeführt. Sie behauptete sie sei ital. Porträtmaler mit bestimmten Männername aus einer Ital. Stadt. In Hypnose zeichnete sie ein wunderschönes Porträt. Im Wachzustand sagte die Frau bestimmt, sie könne gar nicht zeichnen, das Porträt hätte sie nicht gezeichnet und kenne weder Name noch die ital. Stadt. Das ZDF- Team hat in Italien nachgeforscht; Alles stimmte, die Jahrzahl, Männername des Porträtmalers und die Stadt.
    Millionen Zuschauer haben am ZDF diese Rückführungen verfolgt. Frau Seidler, Sie wollen doch nicht
    behaupten das seien alles gläubige Narren gewesen.

Ich habe Herrn Dethlefsen hier in Zürich an einem Hypnose- Meeting kennengelernt, das war ein beachtliches Erlebnis in meinem Leben.

Im Jahr 1843 hat der engl. Augenarzt Braid dieses Phänomen des schlaf ähnlichen Zustandes entdeckt, er nannte dies als „Hypnose" ( griech. hypnos = Schlaf).
S. Freud hat ausgiebig Versuche unternommen und die Hypnose anfänglich als Grundlage seiner „Psychoanalytik" benutzt.

Frau Seidler finden Sie es richtig, diese „Phänomene" als Kram zu bezeichnen ??

F.Schmid

ALLES von Dethlefsen gelesen, Fritz Schmid?

Ich kenne Dethlefsen aus den
Rückführungen im Jahr 1981 am ZDF. Zwei
davon sind mir noch eingebrannt;

[…]

Mir ist nicht klar, inwiefern die geschilderten Begebenheiten etwas über die Realität (a) der Reinkarnation und (b) der „Rückführung“ aussagen können. Soweit ich das sehe, läßt sich die Kenntnis der Probanden über die jeweiligen Orte und Personen zumindest eben so gut ganz anders erklären. Sie könnte auf „herkömmlichem“ Wege, also im gegenwärtigen Leben und durch die bekannten Sinnesfunktionen zustande gekommen sein.

Millionen Zuschauer haben am ZDF diese
Rückführungen verfolgt. Frau Seidler,
Sie wollen doch nicht
behaupten das seien alles gläubige Narren
gewesen.

Ich weiß nicht, was Chris Seidler behaupten würde, aber ich möchte zu bedenken geben, daß auch Millionen Zuschauer die Vorführungen des Illusionisten Copperfield, die Akte X, und die Kriegsberichterstattung aus dem Irak und aus dem Kosovo gesehen haben. Vielleicht bin ich zu mißtrauisch, aber ich glaube NICHT alles, was ich im Fernsehen zu sehen bekomme.

S. Freud hat ausgiebig Versuche
unternommen und die Hypnose anfänglich
als Grundlage seiner „Psychoanalytik"
benutzt.

Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang ganz interessant, daß Freud gute Gründe dafür hatte, die Hypnose später nicht mehr zu verwenden. Ganz ähnlich hat sich auch Dethlefsen spätestens 1979 in „Schicksal als Chance“ ganz klar gegen die Verwendung der Hypnose ausgesprochen; er behauptete, sie bereits zu diesem Zeitpunkt bei seinen „Rückführungen“ nicht mehr zu benutzen.

Gruß
MN

Hi, Michael,

Hi Chris,

bin ganz neu hier, und Dein „Artikel“ hat
mich ein wenig nachdenklich gestimmt und
auch etwas amüsiert.

A-MÜ-SIERT? Wo ich doch immer so ernsthaft bin? Schkandal!

[…]

all die seltsamen Erscheinungen
vergangener oder künftiger Inkarnationen
gespeichert sind in den tiefsten Tiefen
des menschlichen Genoms.

Hast Du einen Vorschlag, wie unsere Erfahrungen (oder die unserer früheren Inkarnationen) Eingang in das menschliche Genom finden können?

Wir wissen ja längst noch nicht alles
über diesen sagenhaften Megaspeicher in
uns.

Zugegeben…

Wir sind immer Teil eines

Ganzen…und alles lebt in allem
weiter…etwas global…

Hm, tja, aber das ist ja nicht eigentlich das, was die Anhänger des Reinkarnationsgedankens glauben. Natürlich würde ich dem zustimmen, daß die Atome, aus denen mein Körper besteht, auch nach meinem Tod weiter existieren werden, als Teil eines Ganzen, nämlich des Universums. Woran ich nicht glaube, ist die Existenz einer unsterblichen Seele, die sich nach meinem Ableben einen anderen Wirt sucht.

aber vielleicht

hilft es Dir…smile…bin kein
Wissenschaftler, nur ein Mini-Philosoph.

Wenn mein Lexikon recht hat, bist Du dann ja eine kleine Freundin der Weisheit und damit *grins* der Wissenschaft ja gar nicht so fern.

Seelenlos und mit herzlichem Gruß
Michael