Und was wird aus unseren Kindern?

Oder vielleicht auch nur in Deiner Phantasie.

Man nenne nur einen Grund, warum man es den Briten einfach machen sollte. Oder gar so einfach, wie sie es gerne hätten, nämlich alle Vorteile genießen, aber weder dafür zahlen noch irgendwelche (anderen) Nachteile in Kauf nehmen müssen.

Insofern hinkt das Beispiel Scheidung gar nicht mal so sehr. Niemand käme auf den Gedanken, seinem zukünftigen Ex-Partner weiterhin das eigene Auto, die eigene Kreditkarte, und Zugang zum eigenen, selbst bewohnten Haus zu überlassen, ohne dafür wenigstens eine Gegenleistung zu verlangen.

Genau darauf läuft die Forderung der Briten hinaus. Dies ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund frech, als daß man in der Vergangenheit ohnehin schon die ein oder andere finanzielle und anderweitige Sonderlocke für sich in Anspruch nehmen durfte.

Falsche Behauptungen werden durch Wiederholung nicht besser. Die einzigen, die massive negative Folgen zu tragen haben werden, sind die Briten und zwar nicht durch die vermeintliche Boshaftigkeit der Rest-EU, sondern durch die einseitige Ausrichtung auf die (Finanz)Dienstleistungsbranche und die seit wenigstens 30 Jahren währende Vernachlässigung der deswegen inzwischen nicht mehr konkurrenzfähigen Industrie.

Und da schießen sie wieder ins Kraut, die Verschwörungstheorien.

Ich hab’s schon wieder vergessen. Wer wollte gleichzeitig den Austritt unter Beibehaltung aller Vorteile?

Was genau kommen wird ist zwar nicht bekannt aber ich gehe davon aus dass eben kein bilaterales Abkommen geschlossen wird wie es mit vergleichbaren Nicht-EU-Staaten geschlossen werden wuerde (und auch schon wurde).

Stimmst Du dieser Prognose zu?

Falls nicht bitte ich Dich um Deine Prognose.

Falls schon wuerde dies eindeutig zeigen dass die EU eher Bestrafung des Aussteigers als Motivation hat als das Wohlergehen der eigenen Buerger.

Was hat denn der einzelne Mensch davon die eigenen Gene zu vererben?

Es geht nicht um ein bilaterales Abkommen, sondern um rd. 20.000, die in irgendeiner Form die jetzt geltenden, EU-internen Normen ablösen müssen. Ob man am Ende für alle Bereiche irgendeine Vereinbarung findet, wird sich - allein schon aus Zeitgründen - herausstellen müssen. Wobei die zwei Jahre auch keine unverrückbar feststehende Frist sind, sondern problemlos durch Beschluß verlängert werden können. Das ist auch ohne jede Frage das wahrscheinlichste Szenario.

Keinesfalls geht es um Bestrafung, sondern es geht darum, daß man jemandem, der die Trennung will, nicht auch noch Geschenke macht, wofür es auch überhaupt keinen Grund gibt.