Und was wird aus unseren Kindern?

Wenn ich das Ergebnis des EU-Gipfels richtig verstanden habe, dann lautet es:

Zuerst die Scheidungsmodalitäten. Dann die Zukunft der Zusammenarbeit. 27 von 27 haben zugestimmt.

Allen voran Frau Merkel. Die Kinderlose (musste jetzt sein, der Dramaturgie wegen).

Das ist der erklärte Rosenkrieg! Hochemotional, bar jeglicher Rationalität, versucht man dem anderen den größtmöglichen Schaden zuzufügen, in der von EU-Seite schon bestätigten Gewissheit, dass es (zusätzliche) Verluste auf beiden Seiten geben wird.

Weshalb will Frau Merkel unseren Kids die Zukunft schwerer machen, als sie schon ist?

Ist positives, teamausgerichtetes Denken schon so weit unbekannt?

Franz

Wer entscheidet eigentlich über den geforderten Anspruch von 60 Mrd. Europas, wenn GB wegen Brexit außerhalb der europäischen Gerichtsbarkeit ist und die Zahlung schlicht verweigert?

Ich finde das Verhalten im Gegensatz zur Entscheidung der britischen Unterschichtengesellschaft (ein besoffener Prolet zu sein ist da durchaus auch unter der Oberschicht normal) sehr rational.

Wer nicht zahlt bekommt auch keine Vorteile. Fertig.

Die 60 Mrd. € sind doch eine ganz rational errechnete Summe. Das ist keine Strafe oder sowas, sondern das sind Verpflichtungen, die GB mal übernommen hat. Warum sollten nun die anderen diese 60 Mrd. € tragen? Gibt es dafür einen rationalen Grund? Wieso macht Merkel damit „unseren“ „Kids“ die Zukunft schwer? Wäre die leichter, wenn auf die 60 Mrd. € verzichtet wird?

?? Da hat doch gerade einer das Team verlassen. Da wird es mit dem teamausgerichteten Denken in der Tat etwas schwierig. Man wird sich dann auf das vertraglich Vereinbarte beschränken müssen. Wenn man zu erkennen gibt, dass man auf die Einhaltung von Verträgen pfeift (das hat man in der EU schon viel zu oft), dann kann sich jeder am Allerwertesten abfingern, wie in Zukunft Vertragspartner zu deren Einhaltung stehen. Das muss sich also nicht zwangsläufig nur an GB richten.

Grüße

Hallo,

das sind eben die Maximalforderungen, die um des PR-Eindrucks willen, die EU sei tatsächlich einer Meinung, schnell durchgewinkt wurden. Da haben sie eben mal auf dicke Hose gemacht.

Das ist doch lahmes Galama. Natürlich wird May sich weigern, natürlich werden alle Fragen zeitgleich verhandelt werden. Im UK soll ja das Endergebnis vom Parlament abgenickt werden, damit der Brexit auch wirklich erfolgen kann. Und das macht die Vorlage der Nachfolgeregelung mit der EU unabdingbar.

Ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass die einzelnen EU-Staaten stur bleiben, wenn ihnen erst die eig. Bürger aufs Dach steigen. Denn die wollen ja auch Planungssicherheit und keinen harten Brexit.

May wäre ja bescheuert, falls sie unterschriebe, dass bspw. alle Polen im UK verbleiben können ohne zeitgleich einen für beide Seiten wirtschaftlich sinnvollen Zusammenarbeitsvertrag in den Händen zu halten, der dem UK keine weitere (also neue) Arbeitnehmerfreizügigkeit aufs Auge drückt. Und der poln. Staatschef beerdigt sich selbst, falls er May diesbezüglich nicht entgegenkommt. Denn er überlebt pol. keine Situation, in der Zehntausende Polen auf einen Schlag ihr Aufenthaltsrecht im UK verlieren.

Nein, es ist nur das öffentlichkeitswirksame Großmaulheldentum beleidiger Leberwürste und ein klein wenig übliche Pokerei.

Nobody.

Gruß
vdmaster

Die 60 Mrd. haben mit dem Austritt nichts zu tun, sondern sind Verpflichtungen innerhalb der Mitgliedschaft. So lange gilt dann auch die europäische Gerichtsbarkeit. Es ist ja nicht GB, das alleine entscheidet, wann die Mitgliedschaft endet. Entscheidend ist der Zeitpunkt, zu dem die Schuld entstanden ist.

Teile müssen vom UK übernommen werden.

Bspw. anteilige, bereits aufgelaufene Rentenverpflichtungen für EU-Beamte. Bei anderen Teilen wird das Argument der „Verpflichtung“ äusserst brüchig. Da wird versucht die privatrechtliche Vorstellungswelt (BGB) auf Völkerrecht zu übertragen.

Die EU wird sich schwertun, einen bindenden Vertragspassus zu finden, der einen austretenden Staat dazu verpflichtet, nach dem Zeitpunkt des Austritts weiterhin in den gemeinsamen Haushalt einzuzahlen bzw. sich „freizukaufen“, nur weil er mal auf fünf jahre ausgelegt war und über den Zeitpunkt des Austritts hinausreicht.

Die Austrittsklausel selbst wurde überhaupt nur eingeführt, um die Diskussion zu beenden, ob ein Staat überhaupt austreten könne. Weiter als bis zu diesem Suppentellerrand hat man nicht gesehen.

Aber ich lasse mich natürlich gerne unter Verweis auf entsprechende Klauseln widerlegen. :wink:

Gruß
vdmaster

P.S.: Am Ende wird man sich auf ein paar Mrd. Ablöse einigen. Weit entfernt von den 60.

Hallo,

mal abgesehen von dieser Problematik würde ich es befürworten, dass kinderlose keine hohen politischen Ämter einnehmen dürften!

Wer sich bewusst (um direkt mal die Diskussion um die ungewollt kinderlosen abzuwürgen) aus dem menschlichen Genpool verabschiedet, sollte nicht über die Zukunft Anderer entscheiden dürfen.

Gruß
Tycoon

Richtig wäre EU-Gerichtsbarkeit. Der EuGH wäre zuständig. Der entscheidet nach Maßgabe der Verträge. Nun stellt sich aber die Frage, welche Regelung aus den Verträgen hervorgeht.

Doch. Nämlich bei einem harten Brexit, also einem ohne Nachfolgeregelung. Dann endet die Mitgliedschaft bereits durch Fristablauf

(3) Die Verträge finden auf den betroffenen Staat ab dem Tag des
Inkrafttretens des Austrittsabkommens oder andernfalls zwei Jahre nach
der in Absatz 2 genannten Mitteilung keine Anwendung mehr, es sei denn,
der Europäische Rat beschließt im Einvernehmen mit dem betroffenen
Mitgliedstaat einstimmig, diese Frist zu verlängern.

Wieso? Sind Kinderlose blöder als Eltern? Oder denken sie weniger vorausschauend? Betrachten sie die Welt vielleicht nicht einseitig genug?

Mal ganz davon abgesehen, daß sich Frau Merkel m.W. noch nicht abschließend und auch nicht unter Eid dazu geäußert hat, ob sie nun gewollt oder ungewollt kinderlos geblieben ist oder ob sie gar noch plant, ein Kind zu adoptieren.

Zur ersten Frage: Man muss sie den Vertragsgestaltern stellen!

Der rationale Grund ist das Vertragswerk. Ich habe es nicht gestaltet :wink:

Insofern ist der Begriff „Verpflichtungen“ nicht korrekt. IMHO sind die Briten zu nichts verpflichtet.

Das wird teuer…

Franz

Das wäre auch übertrieben. Allerdings ist D auch sehr stark exportüberschüssig unterwegs, und das muss erst einmal verteidigt werden. Und die Nettozahlungen von GB werden zukünftig vorwiegend allerliebst von D getragen werden. Müssen.

Ich denke, wenn die EU, sicherlich nicht D, plus minus Null raus kommt, kann sie sehr froh sein. Was dagegen die Briten daraus machen, interessiert keinen. Außer Schadenfreude und böse Vorahnungen ist da nichts werthaltiges am mediengewohnten Gewäsch.

Franz

Sie stellen nur ein Drittel etwa dar.

SCNR :sunglasses:

Franz

Hallo,

natürlich sind sie blöder und weniger vorausschauend, sonst hätten sie sich wohl kaum für ihr eigenes Aussterben entschieden!

Wenn eine kinderlose 50 jährige, in knallorangener Jacke, vor einem grönländischen Gletscher vorbeischippert, und sich über ihre Sorgen bezüglich des Klimas in 100 Jahren auslässt, dann lügt sie!!!

Gruß
Tycoon

Oder sie wollten keine Kinder in diese Welt setzen, die von Leuten bestimmt wird, die glauben, daß sie qua vorhandenem Kind sowieso alles besser wissen. Eine Möglichkeit von vielen.

Echt? Woher weßt Du das? Nur, weil die Welt schon voll genug von Leuten ist, die sich nur für Dinge interessieren und engagieren, die für sie persönlich wichtig sind?

Das ist doch Nonsens. Auch ohne Kinder kann man sich um die Zukunft der Spezies sorgen. Und manch einer hat sich bewusst für Kinderlosigkeit entschieden, weil die Spezies bereits überproduziert wird.

Können auch aus dem Haushalt herausgerechnet werden. Dann fällt er eben niedriger aus.

Hallo,

es gibt auch welche, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben um 2 Einkommen zu haben etc…

Das sind sicher nachvollziehbare Gründe, ändert aber nichts daran, dass diese Menschen krank sind.

Gruß
Tycoon

Nur, weil man sich der genetisch-gesellschaftlichen Programmierung entzieht? Sehr mutige Behauptung. Welcher ICD-Schlüssel gehört denn zu der Erkrankung?

Hallo,

den ICD Schlüssel kenne ich leider nicht; irgendwo unter Geisteskrankheiten vermutlich.

Die Betroffenen leiden unter den Symptomen i.d.R. erst in fortgeschrittenem Alter, daher ist ihnen die Erkrankung auch lange nicht bewusst. Kommt schon noch!

Gruß
Tycoon

Die EU wird GB den Austritt so schwer machen wie moeglich damit man ein abschreckendes Beispiel geschaffen hat. Fuer ein Exportland wie Deutschland wird das noch sehr negative Konsequenzen haben. Aber das ist der Politik egal, hauptsache GB wird nicht prosperieren, auch wenn man selbst davon Schaeden traegt. Damit zeigt die EU ihre Aehnlichkeit zur Mafia bei der viele auch nur dabei bleiben weil aussteigen nicht sehr gesund ist.

Es wuerde mich wundern wenn es zwischen der EU und GB ganz normale bilaterale Vereinbarungen geben wuerde wie mit anderen Nicht-EU Laendern wie z.B. Norwegen, der Schweiz oder Island.

Dass die EU zuerst den Ausstieg und dann die neuen Beziehungen verhandeln will zeigt schonmal dass es keine fairen Verhandlungen werden.

Gruss
Desperado