Undichtigkeit im Flachdach lokalisieren

Guten Tag zusammen,

wir haben vor 5 Jahren das Flachdach eines Anbaus neu mit Schweißbahn abdichten lassen (Handwerksfirma, zwischenzeitlich pleite). Seit einem Jahr findet aber immer wieder Wasser seinen Weg in den darunter liegenden Raum. Problematisch ist, daß das Wasser nicht unmittelbar nach einem Regenguß durchsickert, sondern mehrere Tage / Wochen vergehen, bis wir den „Erfolg“ der Niederschläge sehen. Ich vermute, daß geringfügig Wasser durchsickert, sich in der Isolierung sammelt und irgendwann dann durchschlägt. Eine optische Untersuchung hat keine erkennbaren Löcher gezeigt. Wie könnte man hier vorgehen, um die undichte Stelle zu finden? Eine Firma hat angeboten, Rauchgas mit Druck in die Hohlschicht des Daches zu blasen, aber da bin ich skeptisch, weil das ganze Dach seitlich offen ist. Hilft evt. eine Wärmebildkamera?
Vielen Dank!

Guten Tag.

Wasser hat einen sehr kleinen Kopf. Eine alter Spruch der Spengler / Flaschner.
Ich würde, mit einer Lötlampe in der Hand, jede Schweissnaht von Anfang bis zum Ende erneut erwärmen und darauf achten an welcher Stelle mehr Wärme notwendig ist um die Naht zu erwärmen.
Alternativ könnte die Stelle auch lokalisiert werden, wenn eine Erhöhung der Teerbahnen zu sehen ist.
Das Wasser unter der undichte Stelle erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung und drückt die Bahnen leicht nach oben.

Mfg Wolfgang

Hallo,

erst einmal müßte man etwas mehr über den vorhandenen Dachaufbau wissen: Neigung, Schichtenaufbau, Oberflächenschutz usw.

Zu:

„weil das ganze Dach seitlich offen ist“

Handelt es sich um ein „Kaltdach“?

Grüße

godam

Hallo,

zu:

„Ich würde, mit einer Lötlampe in der Hand, jede Schweissnaht von Anfang bis zum Ende“

Wenn es sich denn um Bitumenschweißbahnen handelt … Und selbst dann ein ziemlich unsinniges Unterfangen.

Zu:

„Alternativ könnte die Stelle auch lokalisiert werden, wenn eine Erhöhung der Teerbahnen zu sehen ist.“

Nein, die zeigt nur, daß an der Stelle Feuchtigkeit vorhanden ist bzw. war, aber nicht, daß dieses dort eingedrungen ist. Im Gegenteil, dort wo Wasser eingedrungen ist, bilden sich in der Regel keie Blasen, da der Dampfdruck dort ja wieder entweichen kann.

Wie auch immer: Ohne die Details zu kennen ist die Frage kaum zu beantworten (s.o).

Grüße

godam

Moin,

ich gehe davon aus, dass es Dir in erster Linie weniger darauf ankommt, die Leckstelle(n) zu finden als vielmehr das Dach dicht zu bekommen . . . ?!

Dazu hat mir Mal ein alter Dachdeckermeister gesagt, am besten und zuverlässigsten gelänge das bei einem Flachdach, indem man ein Pult- oder Satteldach darüber errichtet.

Moin, Cheffe,

es hat schon seinen Grund, warum ehrliche Dachdecker Flächen bevorzugen, von denen das Wasser ablaufen kann :frowning:

Anders gesagt: Du hast keine Chance, die Stelle zu finden. Wo Wasser steht, da kommt es irgendwann auch durch.

Hilft evt. eine Wärmebildkamera?

Die hülfe nur, wenn das Loch / der Riss / die Schadstelle Wärmeunterschiede erzeugen würden. Tun sie aber nicht.

Gruß Ralf

Hallo,

ein Flachdach kann und sollte durchaus Gefälle aufweisen. Ich verweise auf die „Flachdachrichtlinien“, in denen ein Mindestgefälle von 2% gefordert wird Ansonsten handelt es sich um eine Sonderkonstruktion, die eben auch besondere bauliche Maßnahmen erfordert.

Siehe zum Bleistift:

http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Flachdac…

Grüße

godam

Guten Tag,
zur Ergänzung:

  1. es sind im Laufe der Zeit ca. 3 - 4 Schichten Schweissbahn übereinandergeklebt worden. Das Dach hat kein Gefälle, auf der Schweissbahn liegt nichts ´drauf.
  2. Es ist ein Kaltdach. Vom Unterschlag kann ich in das Dach sehen.
  3. Ich möchte schon wissen, wo das Wasser eindringt. Es gibt eine Entlüftung für die Abwasserleitung und rundherum (um das Dach) Aluprofile, die tlw. mit der Schweissbahn überklebt sind, tlw. aber nicht.
    Wenn ich die Ursache gefunden habe, werde ich mir Gedanken über die Sanierung machen.

Im Übrigen habe ich schon alle schlauen Handwerkersprüche bzgl Flachdach gehört - die helfen aber nicht weiter. Auch der Fachhandwerker hat das Problem nur für rd. 4 Jahre lösen können.

Hallo Cheffe,

erst einmal vielen Dank für die Beantwortung meiner Rückfrage. Ist ja heute keine Selbstverständlichkeit mehr.

Gefälleloses (Nulldach) Kaltdach.

Mmmh, die Feuchtigkeit kann einerseits von oben (durch die Dachabdichtung) als auch "von unten eindringen.

Fehler an der Dachabdichtung, meist in den Anschlußbereichen sind relativ (!) einfach zu finden. Zu diesem Zweck gibt es auch technische Hilfsmittel. Nach relevantem Niederschlag wird das zwischenzeitlich abgetrocknete Dach in Quadranten unterteilt, in denen mittels eines Feuchtigkeitssuchers (Leak-Seeker) die relative Feuchtigkeit ermittelt. Es ergibt sich eine Rasterverteilung, der feuchteste Quadrant ist meist der Punkt des Eindringens, der Weg des Wassers ergibt sich.

Funktioniert natürlich (kaum) bei schwerem Oberflächenschutz (Kies).

Bei einem Kaltdach (zweischalig durchlüftet) sieht das Ganze ein wenig anders aus.

Einstmals „eigentlich“ eine sehr sinnvolle Konstruktion, muß man dieses heute ein wenig anders beurteilen.

Eine veränderte Nutzung (heiße Dusche, neue Heizung, Zweitfrau im Schlafzimmer usw.) auch nur eines der unter dem Dach liegenden Räume könnte z.B. dein Problem hervorrufen, weil es dazu führen kann, daß die feuchte Luft von der Dämmung aufgenommen wird, sich dort in Form von Wasser niederschlagt und später „abregnet“, verzögert und ggf. an anderer Stelle.

Farbiges Gas, Thermo-Kameras usw. bringen in solchen Fällen überhaupt nichts. Bei dem von dir geschilderten Aufbau sind solche Vorschläge entweder der Inkompetenz oder der Frechheit des anbietenden Unternehmens zuzuschreiben.

Da im Prinzip inzwischen auch das Holz in Mitleidenschaft gezogen werden müßte, bleiben z.B. endoskopische Mittel.

Mein Tip: Sachverständigen hinzuziehen (nur meine Meinung: Vorsicht, wenn der Begriff Bautenschutz" in der Firmenbezeichning vorkommt).

Eventuell auch einen Bauphysiker.

Viel Erfolg

godam

Hallo godam,

vielen Dank. Das hörts sich leider nicht „gut“ an, bestätigt aber meine Vermutung hinsichtlich der anbietenden Handwerker. Ich werde vermutlich einen Bausachverständigen hinzuziehen.
Nochmals vielen Dank!

Hallo Cheffe,

besser isses …

Ich wollte dich nicht „erschrecken“, Vielleicht ist da „Problem“ ja ohne größeren Bauaufwand und Kosten zu lösen. Allein, solche technischen und bauphysikalischen Aspekte können eben sehr komplex sein.

Viel Erfolg

godam

Moin, godam,

ein Flachdach kann und sollte durchaus Gefälle aufweisen.

das musst Du nicht mir erzählen, sondern den Leuten, die es immer wieder schaffen, Flachdächer als Regenfangbecken zu bauen („Datt hält ewich! Da kommt im Lehm nie watt durch!“).

Wenn ich solche Artikel lese, greife ich zu einem alten Berichtsheft, das mir mal auf einem Flohmarkt in die Hände gefallen ist. Dort ist schön beschrieben und vor allem gezeichnet, was der Dachdecker tunlicht nicht machen sollte, immer nach dem Grundsatz, dass Wasser nicht stehen darf. Nie.

Gruß Ralf

Moin Cheffe,

Im Übrigen habe ich schon alle schlauen Handwerkersprüche bzgl
Flachdach gehört - die helfen aber nicht weiter. Auch der
Fachhandwerker hat das Problem nur für rd. 4 Jahre lösen
können.

eben - Du magst sie gehört haben, hast offensichtlich aber nicht auf sie gehört i. S. v. das Gehörte richtig umgesetzt: Das Problem lässt sich demnach nur für bestimmte Zeit „lösen“ - wenn Du eine langfristige oder gar endgültige Lösung willst, wirst Du wohl oder übel eine andere Dachform/-konstruktion benötigen . . .

Hallo, so viele Miesmacher gegen das Flachdach.
Du hattest vor 4 Jahren eine Dachdeckerfirma auf dem Dach.
Das ist kein Zufall das die Pleite ist.
Einen guten Sanierungsvorschlag mit Angebote von 3 Firmen.
Keine Baumarktware auf dem Dach.
Du hast dir sicher den billigsten genommen.
Das Dach ist ein Wartungsteil.
Themperaturunterschiede, Eisschub, Ablagerungen usw.
Warst du in den 4 Jahren mal auf dem Dach ?.
Was manche so schreiben,ein altes (neueste Fachregeln ?) Dachdeckerbuch gefunden.
Ein alter Dachdeckermeister hat gesagt!.
Bei 3-4 Lagen Schweißbahn braucht das Wasser etwas Zeit seinen Weg zu suchen.
Wenn die Nähte gut verschweißt sind,liegt es nur an Anschlüssen und Durchdringungen(Kamin,Dunstrohre,Lichtkuppel,Dachrand (Zink oder einteiliges Aluprofil)
Man kann ein Flachdach dauerhaft dicht bekommen,die guten Materialien sind da.
Wenn einer eine scharze Cordhose an hat, dann ist er noch lange kein Dachdecker.
Ändere deine Meinung über das Wartungsteil Flachdach.
Mit deinem Auto fährs du doch auch zur Inspektion und zum TÜV.
Mit handwerklichen Grüßen K.R.Ridders

Schau mal hier :
https://www.youtube.com/channel/UCPoXIXjPq5FbL9Gc8OtdHrg

Ist die Firma:

HeKa Bauelemente GmbH
Leckageortung
Huttenheimer Landstraße 2
76676 Graben-Neudorf
Telefon:+49 (0)7255-711416
E-Mail:[email protected]
Webseite: www.heka-leckageortung.de