Unfreundliche anrede

hallo zusammen!
ich glaube, hier passt es am besten hin:
ich möchte einen bitterbösen protestbrief loswerden und mir fehlt leider die passende anrede für sowas. „sehr geehrte“ kommt überhaupt nicht in frage und „guten tag“ werde ich denen auch nicht wünschen, aber irgend eine anrede fände ich schon gut, aber mir fällt keine passende ein. irgendwie sieht die allgemeine höflichkeit nichts vor für so einen fall…
hat zufällig wer von euch eine idee für solch einen extremfall?
(beleidigend soll sie nicht sein, aber nettes habe ich denen nicht zu sagen…)

gespannte grüße
bernd

hallo bernd,

wie wäre es einfach mit „meine damen und herren!“?
alternativ könnte ich mir noch vorstellen, so einen brief einfach nur mit dem namen der betreffenden person, sonst gar nix, anzufangen, also quasi:
„frau meyer,
sie haben…“
das ist nicht beleidigend, aber deutlich unfreundlich, finde ich.

viele grüße,
fabienne

Lieber Bernd!

Ich schreibe dann gewöhnlich:

"Sehr getehrte Herren und Damen!

Wenn Sie denken, Sie haben eine Idioten vore sich, dann sind Sie bei mir an den Richtigen geraten."

Dabei das erste t in getehrte wie ein schräge durchgestrichenes l, weil, „vertippt, abwer keine Zeit, Brief neu anzufangen“, und das h dazu noch (soweit möglich) kaum von einem e unterscheidbar.

Nur Vorsicht: wenn ich dennoch immer noch „etwas will“ von der Behörde bzw. der Institution/Incasso-Org, dann immer noch mindestens eine entschärfende Bemerkung dazu, wie:

„Sein Sie froh, dassich tief im Teer stecke, und bitte keine stärkeren Wellen verursachen!“ oder ähnliches.

moin, manni.

wenn ich in solch einer STimmung bin,
dann schreibe ich meist betont freundlich!!!
Kommt irgendwie besser, im freundlichen sehr höflichen Stil, dem gegenüber klar zu machen, dass er ein Trottel ist!!!
Dann darf der Brief auch mit
Sehr geehrte Damen und Herren…
anfangen… wenn im Brief selbst klar wird, dass Du Dich wohl geirrt hast,… bei der Anrede!
alya, total freundlich, auch in SChreiben an die Telekom!!!

So wie Ayla halte ich es auch.

Sch…freundlich:

_Hochzuverehrende allergnädigste Damen und Herren!

Es dürfte Ihrer übermäßig strapazierten Aufmerksamkeit entgangen sein, vermutlich auf Grund der überaus belastenden täglichen Arbeit, die sie über Gebühr daran hindert, sich Ihren kleinen Pflichten gegenüber uns Bürgern zu erinnern, dass …_

O-Ton auf eine unberechtigte Mahnung.

Fritz

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Eine scharfe Waffe…
Hallo,

„frau meyer,
sie haben…“
das ist nicht beleidigend, aber deutlich unfreundlich, finde
ich.

stimmt, das kann man machen. Und z. B. das „Mit freundlichen Grüßen“ abgekürzt „MfG“.

Die Variante, die Ayla vorschlägt, finde ich allerdings noch um einiges „schärfer“, da, wenn der Schreiber über schreiberisches Talent verfügt, sie ironisch-souverän daherkommen kann und sich so indirekt (!) über den Adressaten lustig macht. Eine scharfe Waffe!

Gruß
Uwe

Hochachtungsrandvoll (o.w.t.)

-)

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Sei lieb!
Moin Bernd,

aus welchem Grund möchtest Du den Brief denn schreiben? Möchtest Du etwas erreichen, vielleicht eine Entschuldigung oder eine Entschädigung? Oder einfach nur Deinen Ärger loswerden, egal, ob das nun gelesen wird oder nicht?

Wenn Du ersteres erreichen möchtest, dann meine Erfahrungen dazu: Bleibe vor allem sachlich! Wenn ich richtig sauer bin, dann beginne ich mit „Sehr geehrte… (bzw. siehe weiter unten)“ und stelle ohne Kommentare (!) den Sachverhalt aus meiner Sicht dar, denn normalerweise spricht der Sachverhalt für sich. Schließlich bitte ich um eine Stellungnahme und setze dafür eine Frist von ca. 2 Wochen. Ganz am Ende mache ich klar, was dieser Vorfall für mich bedeutet (Ich bin sauer/enttäuscht oder was auch immer). Es könnte z.B. sein, dass ich diesen Brief als Begleitbrief für eine Kündigung mitschicke, oder mit Kündigung drohe (ich drohe natürlich nur mit dem, was ich auch zu tun bereit bin), falls sich nichts ändert oder wie auch immer der Sachverhalt ist.

Zum Verschicken erkundige ich mich nach dem Namen des obersten Chefs (ein Beschwerdebrief über meine Deutsche Bank-Filiale ging z.B. an Herrn Breuer), und wenn der Ärger eine bestimmte Person betrifft, nach dem Namen des direkten Vorgesetzen. Den Brief schicke ich in mehreren Ausfertigungen an alle Beteiligten (und schreibe dann "Sehr geehrter Herr X, Sehr geehrte Frau Y). Dann kann auch keiner einen Brief vertuschen und die Beteiligten müssen sich sogar intern verantworten.

Damit habe ich vor allem bei größeren Unternehmen (kleinere sehen manchmal nicht so sehr, dass Beschwerden besser sind als stumm abzuwandern) schon sehr gute Erfolge erzielt (ich wurde anschließend deutlich besser bedient). Und mit denjenigen, bei denen es nichts gebracht hat, habe ich nichts mehr zu tun.

Böse Briefe dagegen wandern doch häufiger direkt in den Papierkorb. Und bei einem sachlichen Brief hat Dein Gegenüber den Schwarzen Peter, denn er muss sich erklären (das kann eine viel süßere Rache sein…:wink:.

Viele Grüße
Oskar van de Kaalstraat

dankedankedanke! (ot)

-)

Hallo erst Mal,

einer unserer Profs pflegte in seinen Vorlesungen beispielhaft
fiktive Korrespondenz zu „diktieren“. Die Briefe fingen meist an
mit: „Sehr geehrte Damen und Herren - und auch die anderen“ und
schlossen mit „Mit der Ihnen gerade noch gebuehrenden
Hochachtung“. :wink:

Aber ich glaub, der Vorschlag mit „Meine Damen und Herren“ ist
doch besser. Klingt irgendwie nach: „Hoert mal Leute, so geht
das aber nicht!“

LG
Edith

*bücklingemach*
Hallo Fritz & al.,

hehe, ein Bekannter von mir ist auch Meister im Formulieren solcher Briefe. Zitat:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

wohl wissend, daß im Business einzig der Kunde störend ist, bitten wir doch demutsvoll um die Gunst Ihres Rückrufs.

[…]

Vorab herzlichen Dank für die uns erwiesene Großherzigkeit.

Ihr untertänigster Kunde
xy"

Viele Grüße
;-Diana

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nope
moin oskar,
das ist ja ein ganzer beschwerdekurs :wink: vielen dank. aber lieb sein werde ich definitiv nicht- die sache ist klar und eindeutig (und hier komplett schildern führt auch viel zu weit), von daher trifft das meiste von dir gesagte in meinem fall nicht so ganz zu.

Zum Verschicken erkundige ich mich nach dem Namen des obersten
Chefs (ein Beschwerdebrief über meine Deutsche Bank-Filiale
ging z.B. an Herrn Breuer),

genau mein ansatz :wink:

Den Brief schicke ich in mehreren Ausfertigungen an alle
Beteiligten

der tipp ist gut- ich check das mal.

besten dank
bernd

‚allerwerteste‘ :wink:
hi ayla & alle,
das ist wohl in diesem fall das pragmatische argument:

Kommt irgendwie besser, im freundlichen sehr höflichen Stil,
dem gegenüber klar zu machen, dass er ein Trottel ist!!!

auch wenn mir das in diesem fall schwer fällt. persönlich bin ich in solchen fällen der bissigen ironie nicht abgeneigt (s.o. :wink: die ist aber in diesem fall wohl fehl am platze.
deswegen muss ich dir wohl (zähneknirschend :wink: recht geben.

lieben dank gerade deswegen
bernd

bandscheibenvorfall
leider gar kein witz in meinem fall…
…und nicht nur deshalb fallen ausufernde höflichkeiten flach.

hallo erstmal :wink:
aber diese formulierung finde ich auch sehr geglückt:

wohl wissend, daß im Business einzig der Kunde störend ist,

vielleicht kann ich das ja noch einflechten *händereib*

dank & grüße
bernd

Hallo Bernd!

„Werter Herr YXZ“ klingt deutlich unfreundlicher als „Sehr geehrter…“, zumal wenn Herr XYZ eigentlich Herr Dr. oder Prof. XYZ ist.

Aber vorsicht vor der totalen Vermaulung mit XYZ! Man trifft sich immer zweimal…

Gruß
Manfred

Karl Valentin…
…hat´s mal so formuliert: Sehr Herr XXXX

Leo

Hallo Fabienne,

musste eben beim Lesen Deiner Antwort schmunzeln. Du schriebst:

alternativ könnte ich mir noch vorstellen, so einen brief
einfach nur mit dem namen der betreffenden person, sonst gar
nix, anzufangen, also quasi:
„frau meyer,
sie haben…“
das ist nicht beleidigend, aber deutlich unfreundlich, finde
ich.

In der Regel wirst Du Recht haben, aber ich kenne auch einen Fall, wo zumindest in E-Mails diese Anrede benutzt wird, und es ist nicht unfreundlich gemeint, auch wenn es so klingt. Ich muss sagen, dass ich am Anfang meine Schwierigkeiten damit hatte, bis ich E-Mails gesehen habe, die an andere Personen adressiert waren und genauso anfingen. Aber derjenige schreibt einfach so, wie er spricht. Wenn ich jemanden im Buero anspreche, sage ich nicht ‚Sehr geehrte Frau Sowieso, haben Sie …‘, sondern ‚Frau Sowieso, haben Sie …‘. Ist mir zwar unverstaendlich, aber ab da habe ich es nicht persoenlich genommen …

Viele Gruesse
Christa