Ungepflegte Katze

hallo,

in einem Nachbardorf mit Bauernhöfen gibt es seit ein paar Wochen eine hübsche, weiße, sehr zutrauliche langhaarige Katze.
Zuerst war sie eine Schönheitskönigin, inzwischen sieht sie sehr verwildert aus: Ihr Fell hat dicke Knoten, der Hals ist voller Zecken, die Augen tränen. Sonst ist die Katze gut genährt und weiterhin zutraulich.
Sie wird offensichtlich gefüttert und gestreichelt, aber nicht weiter versorgt. Ich kenne die Familie flüchtig und weiß, dass ansprechen nicht hilft - es gab schon mal ähnliche Probleme mit vernachlässigten Ponys, wo schließlich Tierschutzverein und Ordnungsamt einschritten. Inzwischen werden dort keine Ponys mehr gehalten.

Meine Frage: Ist das schon ein Fall für den Tierschutz? Oder machen die nichts, solange die Katze gefüttert wird und nicht schwer krank ist?
Fragt Bixie

Hallo,

ja, das ist ein Grund. Vor allem, weil diese Familie schon bekannt für schlechte Haltung ist.
Ich würde es melden.

Gruss
pue

Schließe mich an,

Ihr Fell hat dicke Knoten, der Hals ist voller Zecken, die Augen tränen. […]
…Ich kenne die Familie flüchtig und weiß, dass ansprechen nicht hilft - es gab schon mal ähnliche Probleme mit vernachlässigten Ponys, wo schließlich Tierschutzverein und Ordnungsamt einschritten. Inzwischen werden dort keine Ponys mehr gehalten.

Meine Frage: Ist das schon ein Fall für den Tierschutz?

Ja, ist es. Vernachlässigte Fellpflege bei Langhaarkatzen kann zu schlimmen Hauterkrankungen führen, weil das Fell verfilzt, sich in und unter dem Filz Parasiten ansiedeln und offene Wunden entstehen können. Stark tränende Augen können ein Symptom für Katzenschnupfen sein, der unbehandelt u.U. zur Erblindung etc. führen kann.

Bitte unbedingt das Tierheim / Veterinäramt verständigen!

~//~

hi

Zuerst war sie eine Schönheitskönigin, inzwischen sieht sie

sehr verwildert aus: Ihr Fell hat dicke Knoten, der Hals ist
voller Zecken, die Augen tränen.

im Fellwechsel verfilzt das Unterfell - wenn die Katze meinem Kater ähnlich ist, ist bürsten eine Selbstmordaktion (also für den Menschen) - ihn zum Tierarzt zu Verladen zum Scheren ist auch nicht Vergnügungssteuerpflichtig … sprich meiner läuft auch aktuell mit Filzplacken im Fell herum, weil ich schlicht keine Chance habe das zu verhinden

Er beisst sie sich aber selber heraus und nach dem Fellwechsel ist das auch kein Thema mehr.

Die vielen Zecken um den Hals kann mal passieren wenn sie in ein Zeckennest reinfassen - und auch hier … wenn die Katze meinem ähnlich ist ist das entfernen von Zecken quasi nicht möcglich - deshalb wird meiner wohl oder übel „gefrontlined“ . Das geht während er frisst, wenn ich das Medikament vorher anwärme, so dass er nicht merkt dass er es in den Nacken geträufelt bekommt.

Augentropfen dito - bekomme ich in meinen Kater auch nicht rein - er bekommt dann halt Euphrasia ins Trinkwasser

Sobald ich merke, dass der Bub wirklich Probleme mit dem Filz bekommt und Euphrasia nicht direkt hilft, nehme ich Urlaub, packe ich ihn dann eben doch ein und karre ihn zum TA - da machen wir dann jedes Mal den gesamten Checkup (impfen/entwurmen/blablabla) weil der nächste Transport erst wieder nach 2 Monaten Friedensverhandlungen möglich ist *seufz*

Mit halbwilden oder solchen die sich zu wehren wissen und das aufgrund schlechter Erfahrungen in ihrem Vorleben auch tun, ist es nicht so einfach sie in einem fürs Auge des Betrachters geordneten Zustand zu halten - das muss nicht immer gleich tierschutzrelevant sein.

Sonst ist die Katze gut

genährt und weiterhin zutraulich.
Sie wird offensichtlich gefüttert und gestreichelt, aber nicht
weiter versorgt.

streicheln lässt sich meiner auch … bedingt … ein paar Sekunden lang und auf der Couch kuschelt er sich auch immer an … aber mehr als bissle streicheln (nur über den Kopf und ein bisschen Rücken) lässt er nunmal nicht zu (auch nach 1 Jahr nicht)

Wenn du der Katze helfen willst, versuch ihr die Knoten rauszuschneiden beschaff dir Frontline (1x monatlich) und Euphrasia (kostet auch nur ein paar Cent) … und mach es selber … sind nur ein paar Minuten / Tag - wenn es die Katze zulässt :wink:

Gruß H.

Hallo bixie,

bisher sind alle Antworten richtig.
Deshalb nicht aber, sondern ergänzend:

Ist die Katze zutraulich, dann sollte ihr die notwendige Pflege zuteil werden, vor allem dann, wenn sie augenscheinlich damit selbst (noch) überfordert ist.
Darauf deutet der sich drastisch innerhalb kürzester Zeit verändernde augenscheinliche Zustand hin.

Man kann grundsätzlich auch Langhaarkatzen erfolgreich in den Freigang überführen, aber sie benötigen dann noch mehr Pflege als das bei einer reinen Wohnungskatze erforderlich wäre.
Die Regel ist aber doch, dass derart „kostbare“ Katzen nicht einfach so frei draussen herumlaufen.
Wenn man sieht, dass sich der Zustand eines solchen Tieres augenscheinlich so verschlechtert, würde ich zum Wohle des Tieres davon ausgehen, dass es weggelaufen ist und nachdem weisse Katzen, oder Katzen mit hohem Weissanteil (mit blauen aber auch andersfarbigen Augen) taub sein können, und sich daher nicht mehr wie gewohnt nach einem
Hörbild ihrer Umgebung richtig orientieren können, eine so aufgefundene Katze ins Tierheim bringen.

Grüße
Mau

es ist nicht meine Katze
Hallo,

du hast mich falsch verstanden: es geht nicht um meine Katze, sondern um eine Katze aus dem Nachbardorf. Ich sehe sie gelegentlich bei Wanderungen. Selbst wenn ich eine fremde Katze medizinisch behandeln wollte (was ich keinesfalls tun würde), könnte das kaum nutzen, wenn es nur sporadisch passiert…
Gruß von Bixie

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hi

doch ich hatte dich richtig verstanden - es ist nicht deine Katze und sie wird nicht so gepflegt wie du dir das gerne wünschen würdest

du findest das nicht gut wie die Besitzer das machen und würdest sie gerne dazu zwingen das so zu tun, wie du das tun würdest, wenn es deine Katze wäre

das geht aber nicht so einfach …

ich habe dir mehrere Gründe aufgezeigt warum es auch einfach sein kann, dass die Katze nicht gepflegter aussehen kann als sie es tut ohne dass man als gutmensch gleich „Tierquälerei“ schreien muss

Wenn DIr das Tier am Herzen läge (weil du dich halt so vehement für sie einsetzen möchtest mit Anzeigen und so weiter hatte ich das vermutet) wäre es eine Kleinigkeit - die Katze selber zu bürsten oder mal Frontline ins Genick zu träufeln … Dem Vieh wäre damit weit mehr geholfen, als wenn du statt dessen die Besitzer anzeigst …

Zumal es gut sein kann, dass das Katzentier wegen deiner „Anzeige“ im Tierheim landet und für die nächsten evtl. alle Jahre dann da gleich ohne Auslauf, ohne Mäuse, ohne ohne ohne (ältere und laghaarige sind eben wegen des sdamit verbundenen Pflegeaufwandes nicht so gesucht) vollends ihr Leben beenden darf …

Damit ist dem Tier dann ganz immens geholfen … und du kannst dir nen Orden anheften

Gruß Hex

ich habe dir mehrere Gründe aufgezeigt warum es auch einfach
sein kann, dass die Katze nicht gepflegter aussehen kann als
sie es tut ohne dass man als gutmensch gleich „Tierquälerei“
schreien muss

Hi,

sie schreibt aber, das die Katze vorher sehr gepflegt war und außerdem sehr zutraulich ist. Eine Katze, die Fremden gegenüber sehr zutraulich ist, sollte von ihrem Besitzer eigentlich gepflegt werden können.

Und es geht hier nicht nur um filziges Fell und Zecken, die Augen tränen, was durchaus ein Zeichen für Krankheit sein kann.

Zumal es gut sein kann, dass das Katzentier wegen deiner
„Anzeige“ im Tierheim landet und für die nächsten evtl. alle
Jahre dann da gleich ohne Auslauf, ohne Mäuse, ohne ohne ohne
(ältere und laghaarige sind eben wegen des sdamit verbundenen
Pflegeaufwandes nicht so gesucht) vollends ihr Leben beenden
darf …

Damit ist dem Tier dann ganz immens geholfen … und du kannst
dir nen Orden anheften

Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich anmaßend, wie Du hier urteilst. Die Katze scheint nicht gesund. Es ist bestimmt für die Katze auch besser, wenn sie weiterhin nicht behandelt wird, obwohl sie augenscheinlich krank ist.

Und ob es im Tierheim wirklich schlechter ist, als verwahrlost auf der Straße zu leben, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein.

Meine Feststellung ist, das gerade langhaarigere Katzen, sofern sie nicht scheu, krank oder steinalt sind, relativ schnell vergeben sind.

Ich habe mir gerade eine halblanghaarige Katze aus dem Tierheim angeschafft, 4 Jahre alt, scheu. Es war die einzige langhaarige Katze, die es in den 5 Tierheimen, die ich angefragt habe, gegeben hat.

Ein einziger reinrassiger Maine Coone Kater war noch in einem der Tierheime, aber schon reserviert und dann auch weg.

Da die Familie schon mal Probleme hatte, kann es durchaus sein, das sie die Katze vernachlässigen und meiner Meinung nach, wäre das Tierheim die bessere Alternative, denn da hat die Katze zumindest die Chance auf ein gutes Zuhause.

Mein Kater war 1 1/2 Jahre im Tierheim, davor Bauernhofkatze, der das Fell abgezogen werden sollte und wird - wenn es weiter so gut läuft - Ende Mai wieder Freigang genießen dürfen.

Die Chance ein Zuhause mit Freigang zu haben, in dem sich auch um ihn gekümmert wird, hatte er dort wo er herkam nicht.

Gruß
Tina

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Hallo,

nicht jede weisse Katze ist taub.

Und nicht jede taube Katze muss ins Tierheim oder in Wohnungshaltung.

Meine kleine weisse braunäugige taube Katze ist seit 8 Jahren Freigänger.

Siedlungsstrasse vor der Haustüre und aktiver Ackerbau hinterm Grundstück.

Die ersten Monate bekam ich jedesmal einen Anfall wenn die Wiese hinterm Grundstück gemäht wurde…
Zwischenzeitlich interessiert es mich nicht mehr die Bohne wenn sie mit dem Bauherhof-Kater aus der Parallel-Strasse in der Maschinenhalle und im Stall ihr unwesen treibt…

Wenn die Katze zutraulich ist, öfter mal bürsten quasi als Service für die Katze, nicht als Service für den Nachbarn.
Vielleicht zieht sie ja freiwillig ganz um…

Grüße
miamei

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Hallo miamei,

nicht jede weisse Katze ist taub.

das habe ich doch auch gar nicht geschrieben oder? Ich schrob „taub sein können
Genaugenommen passiert das „nur“, wenn bei der Bildung der Sinneshärchen im Innenohr nicht genügend Melanozyten zur Verfügung stehen. Den gleichen Prozess findet man zB auch bei Hunden und Pferden.

Und nicht jede taube Katze muss ins Tierheim oder in
Wohnungshaltung.

Meine kleine weisse braunäugige taube Katze ist seit 8 Jahren
Freigänger.

Das ist dann aber doch eher die Ausnahme als die Regel. Freut mich daher für Dich um so mehr und dass Deine weisse Katze keine blauen Augen hat, sonst hätte sie mit eingeschränkter Nachtsicht als Freigänger ein weiteres Handicap.

Siedlungsstrasse vor der Haustüre und aktiver Ackerbau hinterm
Grundstück.

Die ersten Monate bekam ich jedesmal einen Anfall wenn die
Wiese hinterm Grundstück gemäht wurde…
Zwischenzeitlich interessiert es mich nicht mehr die Bohne
wenn sie mit dem Bauherhof-Kater aus der Parallel-Strasse in
der Maschinenhalle und im Stall ihr unwesen treibt…

Glaube ich Dir unbesehen. Mit dem Hintergrundwissen loslassen zu können, will schon etwas heißen. Respekt.

Wenn die Katze zutraulich ist, öfter mal bürsten quasi als
Service für die Katze, nicht als Service für den Nachbarn.
Vielleicht zieht sie ja freiwillig ganz um…

Wenn das denn der UP so haben wollte ;o)
Ich würde mich je nach Kenntnis der Vorgeschichte dennoch für die Tierheimvariante enstcheiden, weil:
Die Katze wird dort zunächst mal tierärztlich versorgt, wenn etwas akutes vorliegt.

Kümmert sich der Eigentümer, wird er die Katze vermissen und nachforschen.
Kümmert er sich nicht, hat die Katze eine Chance auf eine neue hoffentlich bessere Vermittlung.

Grüße
Mau

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