Hallo,
Noten sind zwangsläufig und immer ungerecht. Das ist schade und ärgerlich, aber wir haben leider keine bessere Lösung als diese Krücke.
Für die Notenbildung gibt es keine rechtlich zwingende Grundlage. Hier hat der Lehrer immer einen Ermessensspielraum (was sowohl gut wie auch weniger gut sein kann). Als Anhaltspunkt sollte jedoch gelten, dass die sogenannte „mündliche Mitarbeit“ gut 2/3 der Gesamtnote ausmacht (und die „schriftlichen Tests“ eben 1/3).
Also, ob deine 3 möglich ist? Rechnerisch schon, auch ohne eine 5. Dazu ein Beispiel:
Sagen wir, die mündliche Leistung zählt 60%. Sagen wir weiterhin, das Referat macht 25% der mündlichen Note aus. Sagen wir schließlich noch, dass du für deine übrige mündliche Mitarbeit ein AUSREICHEND (also nicht mal mangelhaft!) bekommst (nach Aussage deines Lehrers müsste die angesetzte Leistung eher mit mangelhaft bis ungenügend bewertet werden). Nun hast du Schriftlich eine 1, im Refarat eine 2. Lass uns rechnen:
Als mündliche Gesamtnote ergibt sich
0,25 x 2 + 0,75 x 4 = 3,5
Gesamt schriftlich und mündlich ergibt das dann
0,4 x 1 (schriftlich) + 0,6 x 3,5 (mündlich) = 2,5
Im Zeugnis wird das zu einer 3 gerundet.
Wenn du davon ausgest, dass deine mündliche Leistung etwas schlechter ist als eine 4, das Refatrat nicht soviel zählt und/oder eine höhere Wichtung für die mündliche Note angesetzt wird, dann verschiebt sich das Ergebnis eher in Richtung 3.
In anderen Fächer
melde ich mich auch nur 1,2 mal in einer Stunde
- Nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Beiträge zählt.
- Andere Lehrer - andere Sitten.
„Für einen Test, kann man sich ja vorbereiten da kann das
nicht 2/3 der Note ausmachen.“
„Du bist im Untericht anwesend- das ist gerade alles…“
Gerade das erste wirkt sehr überzeugend auf mich…
Mir scheint das zweite Argument noch wichtiger zu sein. Anwesenheit alleine rechtfertigt keine gute Note. Aber wie gesagt, es ist überaus streitbar, was man als „gute mündliche Mitarbeit“ wertet.
Normalerweise sind Noten ohne großen Belang. Eine Möglichkeit zur Selbstkontrolle vielleicht, und dazu taugen sie nichtmal wirklich gut. Im Abschlußzeignis kommt ihnen aber mehr Bedeutung zu, weil sie dann oft als Vor-Auswahlkriterium bei Bewerbungen benutzt werden (leider!, aber nenne mir eine praktikable Möglichkeit, das anders zu machen). Wenn es hier also um dein Abschlußzeugnis geht und das Fach für deine Berufswahl wichtig ist, solltest du nochmal versuchen, den Lehrer zur Vergabe einer 2 zu bewegen. Wie?
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Ihn vorsichtig auf das Problem „Abschlußzeignis“ aufmerksam machen und anbieten, deine mündliche Note mit einem zusätzlichen freiwilligen Referat, Vortrag, Sonderarbeit, Aufsatz oder sonstwas aufzubessern.
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Mit dem Vertrauenslehrer sprechen, was er für Möglichkeiten sieht.
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Niemalsnicht den Lehrer für deine Note verantwortlich machen. Das baut nur Mauern auf - und deine Note wird davon nicht besser.
Viel Erfolg wünscht
Jochen