Ich bin letztens über ein sehr seltsames Bild gestolpert, welches mich ordentlich zum grübeln gebracht hat. Und zwar handelt es sich um einen Holzstich aus dem Mittelalter, der ein Himmelsszenario beschreibt, das ich mir nicht erklären kann, welches aber genau so stattgefunden haben soll. Ich habe daraufhin versucht, Erklärungen für das Bild zu finden, doch richtig fündig geworden bin ich nicht. Die häufigste Erklärung war, dass es sich um ein Sonnenhalo handeln sollte. Ich habe daraufhin nach Bildern von solchen Halos gesucht, aber die hatten allesamt eigentlich keine große Ähnlichkeit mit dem Bild.
Jetzt meine Frage an die Experten: gibt es natürliche (Wetter)Phänomene, die erklären könnten, was die Nürnberger damals gesehen haben?
Link zum Bild
und der Text, der auf dem Flugblatt gestanden haben soll:
Das Flugblatt stammt von Nürnberg und erzählt die Kunde von einem „sehr erschröcklichen gesicht“ zur Zeit des Sonnenaufgangs am 14. April 1561. Es wurde „von vielen manns und weybspersonen“ gesehen. Es waren „kugeln“ von blutroter, bläulicher und schwarzer Farbe, oder „Ringscheyben“ in großer Anzahl in der Nähe der Sonne, „etwo drey inn die lenge / vnterweylen vier inn einem Quatrangel, auch etliche eintzig gestanden / und zwischen solchen Kugeln sein auch etlich blutfarbe Creutz gesehen“. Außerdem wurden „zwey große rore“ (resp. drei) … „in welchen kleinen und großen Rorn / zu dreyen / auch vier vnd mehr kugel gewesen. Dieses alles hat mit einander anfahen zu streyten“. Dies dauerte etwa eine Stunde. Dann „ist es alles wie obverzeychnet von der Sonnen / vom Hymel herab auff die erden gleich alls ob es alles Brennet gefallen / vnd mit einem großen dampff herunter auff der Erden allgemach vergangen“. Ebenso wurde unter den Kugeln ein längliches Gebilde gesehen, „gleichförmig einem großen schwartzen Speer“. Selbstverständlich wurde dieses „Gesicht“ als göttliche Warnung verstanden.
Quelle