Ungewollte Einschaltverzögerung bei Halogenlampen

Hallo,

ich habe zu Hause so ein Drahtsystem (zwei Stromkabel werden an der Zimmerdecke durchs ganze Zimmer gespannt, an den Kabeln kann man mehrere 12V-Halogenlampen an beliebigen Stellen anbringen, denke ihr wisst was ich meine) zur Beleuchtung meines Zimmers.
Weil mir die vier 12-Watt-Strahler zu dunkel waren habe ich drei davon durch 20-Watt-Strahler ersetzt. Wenn ich jetzt das Licht anschalte dauert es immer so 5 bis 15 Sekunden bis die Lampen angehen!
Wenn ich das Licht ausschalte und danach sofort wieder ein, dann geht es ohne Verzögerung wieder an, wenn ich vor dem Anschalten eine Minute Pause lasse, dann braucht es wieder länger.

Wodran kann das liegen? Im Netzteil dürften doch eigentlich keine Kondensatoren sein, die erst geladen werden müssen, o.Ä.?

Hallo,

Weil mir die vier 12-Watt-Strahler zu dunkel waren habe ich
drei davon durch 20-Watt-Strahler ersetzt. Wenn ich jetzt das
Licht anschalte dauert es immer so 5 bis 15 Sekunden bis die
Lampen angehen!

Die Lampen haben einen hohen Einschaltstrom (Kaltstrom).
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaltleiter#Metalle
Das Netztteil ist aber offensichtlich nicht für die höhere Leistung
ausgelegt (z.B. 50W oder 60W?), so daß beim Einschalten die
Strombegrenzung anspricht.
Dann kommen die Lampen ganz schlecht über den Punkt, wo der Kaltstrom
infolge der Erwärmung der Glühwendel wieder unter den Begrenzungsstrom sinkt.

Du brauchst also einen stärkeren Halogentrafo (mind. 80W, besser 100W).

Das Beleuchtungskonzept mit Halogenlampen mag zwar nett aussehen, und wird
zweckmäßig benutzt, um Lichtakzente auf spezielle Objekte zu setzen aber
energetisch und auch Beleuchtungstechnisch für eine allg. Zimmerbeleuchtung
ist das eine Katastrophe.
Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren wären anzuraten.
Gruß Uwi

Wenn ich das Licht ausschalte und danach sofort wieder ein,
dann geht es ohne Verzögerung wieder an, wenn ich vor dem
Anschalten eine Minute Pause lasse, dann braucht es wieder
länger.

Wodran kann das liegen? Im Netzteil dürften doch eigentlich
keine Kondensatoren sein, die erst geladen werden müssen,
o.Ä.?

Ergänzung
Hallo,

Weil mir die vier 12-Watt-Strahler zu dunkel waren habe ich
drei davon durch 20-Watt-Strahler ersetzt.

du hast dabei noch Glück, daß der Trafo noch nicht abgebrannt ist
und die ganze Bude evtl. gleich mit.
Die Leistung der Lampen einfach zu erhöhen, ohne auf die max. Leistung
des Trafos zu achten, ist leichtsinnig.
Gruß Uwi

Danke für die Antwort.

Die Lampen gehen aber alle auf einen Schlag an. Also nicht wie gedimmt, sondern als ob se nach 10 Sekunden plötzlich eingeshcaltet werden. Würde das nicht deiner Kaltleitertheorie widersprechen?
Bei den meisten T-R-Kurven ändert sich die Steigung ja relativ gleichmäßig, müsste da dann nicht ein allmähliches Aufglühen zu sehen sein?

Hallo,

Die Lampen gehen aber alle auf einen Schlag an. Also nicht wie
gedimmt, sondern als ob se nach 10 Sekunden plötzlich
eingeshcaltet werden. Würde das nicht deiner Kaltleitertheorie
widersprechen?

Ich kann das aus der Ferne nicht beweisen. Ich habe auch keinen
Anspruch auf Unfehlbarkeit, meine Aussage ist eine Hypothese.

Ein Widerspruch muß es aber nicht sein. Wenn der Punkt mit der
Strombegrenzung einmal überschritten ist, geht’s recht schnell.
Kommt auch drauf an, welche Kennlinie der elektronische Trafo hat.

Bei den meisten T-R-Kurven ändert sich die Steigung ja relativ
gleichmäßig, müsste da dann nicht ein allmähliches Aufglühen
zu sehen sein?

Nein, der Prozess ist üblicherweise progressiv.

  1. -> Wenn die Wendel wärmer wird steigt der Widerstand
  2. -> damit steigt bei gleichem Strom (Strombegrenzung) die Leistung
  3. -> die Wendel wird noch wärmer -> gehe hoch zu 1)

Gruß Uwi

Moin,

das gleiche tritt bei mir nach Tausch des Trafos auch auf, wobei der Trafo zur Leistung passt. Vom Schaltvorgang bis zum Brennen der Lampen vergeht eine Zeit von ca. 2Sek.
Vorher war ein Trafo von EREA drin, null Probleme.
Jetzt ist es einer von RELCO. Beide sind elektronisch, gleiche Werte.
Erklärlich ist mir das so momentan nicht, aber ich werde jetzt einen von Osram einsetzen. Mal sehen wie es dann ausschaut.
Vielleicht liegts nur an billigen Komponenten in dem RELCO-Trafo.

Gruss Jakob

Hallo,

das gleiche tritt bei mir nach Tausch des Trafos auch auf,
wobei der Trafo zur Leistung passt. Vom Schaltvorgang bis zum
Brennen der Lampen vergeht eine Zeit von ca. 2Sek.

Naja, 2s und 10-15sek. ist schon ein großer Unterschied.
Bei 2Sek. kann es auch sein, daß der Schaltreglker unter Last
einfach schlecht bzw. langsam anschwingt und womöglich ist da
auch eine Strombegrentung mit dran schuld (weil billich???).
Könnte z.B. ein Heißleiter eingebaut sein, der braucht einen
Moment bis er auf Betriebstemp. kommt.

Die Trafos werden ja nach Nennlast gekauft, wie gut die mit dem
Kaltstrom fertig werden ist womöglich auch ein Qualitätskriterium.

Gruß Uwi

Vorher war ein Trafo von EREA drin, null Probleme.
Jetzt ist es einer von RELCO. Beide sind elektronisch, gleiche
Werte.
Erklärlich ist mir das so momentan nicht, aber ich werde jetzt
einen von Osram einsetzen. Mal sehen wie es dann ausschaut.
Vielleicht liegts nur an billigen Komponenten in dem
RELCO-Trafo.

Gruss Jakob

Moin,

Naja, 2s und 10-15sek. ist schon ein großer Unterschied.

Stimmt natürlich.
Was mich in der Ursprungsfrage etwas irritiert sind die genannten 12W Leuchtmittel. Sofern es sich um Kaltlichtspiegellampen oder Stiftsockellampen handelt gibt es am Markt keine 12W Lampen.
Um der Sache näher zu kommen müsste man mal wissen welcher Art/Leistung der Trafo ist.
Wobei in der Regel die kleinen 60VA Trafos problemlos mit 3x20W klarkommen. Noch kleinere sind mir eigentlich so nicht bekannt (was nicht ausschliesst das es vielleicht Importfabrikate mit nur 50VA gibt). Das würde dann Deiner ersten Antwort entsprechen.
Wobei ich dann vermuten würde, dass der Trafo dann nach längerem Betrieb die Leuchtmittel abschalten würde.
Ebenfalls interessant wäre, ob der verwendete Trafo auch 3 Abgänge hat oder nur einen. Bei letzterem könnte ich mir auch einen ungenügenden Anschluss an der Abgangsklemme vorstellen.

Gruss Jakob

Nachtrag
Hoppla,

da habe ich glatt überlesen dass es ursprünglich 4 Lampen waren, von denen 3 ausgetauscht wurden. Sollten es jetzt tatsächlich 1x12W und 3x20W sein, so könnte bei einem billigen 60VA Trafo das Ganze schon erklärlich sein. Jetzt noch ein Übergangswiderstand in der Verkabelung oder an der Fassung und das wars dann. Wobei selbst jetzt ein 60VA schon nicht mehr ausreicht.
In dem Fall würde ich entweder einen 105VA Trafo mit einem entsprechenden Verteiler nehmen, oder aber 2 60VA Trafos mit jeweils 2 Abgängen.
Dann sollte es funktionieren.

Gruss Jakob

Hallo,

oder aber 2 60VA Trafos mit jeweils 2 Abgängen.

Ne, so geht das nicht. Es handelt sich um ein Drahtsystem, da kann man nur einen Trafo anschließen. Parallelschalten darf man sowas nicht, da weiß niemand, was dann passiert.
Gruß
loderunner

Moin,

Teufel auch. Du hast natürlich recht. Das kommt davon wenn man nicht richtig liest. Das Seilsystem hatte ich nicht auf der Pfanne.
Danke für die Korrektur.

Gruss Jakob

warum ?
Hallo

Es handelt sich um ein Drahtsystem, da
kann man nur einen Trafo anschließen. Parallelschalten darf
man sowas nicht, da weiß niemand, was dann passiert.

Warum nicht (Ringkerntrafos)?

Gruß
Herm

Hallo,

Es handelt sich um ein Drahtsystem, da
kann man nur einen Trafo anschließen. Parallelschalten darf
man sowas nicht, da weiß niemand, was dann passiert.

Warum nicht (Ringkerntrafos)?

Jeder Trafo hat eine unterschiedliche Ausgangsspannung und Belastungskennlinie je nach Toleranz. Das führt im Zweifel zu Ausgleichströmen, bei denen der eine Trafo den anderen belastet. Zumindest aber führt es dazu, dass der eine Trafo mehr belastet wird als der andere - und keiner weiß, wie viel.
Im schlimmsten Fall kann es aber passieren, dass die beiden in umgekehrter Phasenlage angeschlossen werden. Und das führt zu einem Kurzschluss. Weil der Draht mit seinem Widerstand aber dazwischen ist, kann es sein, dass der Trafo überlastet wird, ohne dass eine Sicherung auslöst. Bis zum durchbrennen eines der beiden Trafos.

Also: bitte nicht!

Gruß
loderunner

Hallo

Es handelt sich um ein Drahtsystem, da
kann man nur einen Trafo anschließen. Parallelschalten darf
man sowas nicht, da weiß niemand, was dann passiert.

Warum nicht (Ringkerntrafos)?

Trafos gleicher Bauart (hier spielen Innenwiderstand, Kurzschlussspannung und Leerlaufspannung ne Rolle) kann man paralell schalten. Aber wie garantiert man gleichmäßige Verteilung der Lasten?
Als Beispiel kenne ich eine NSHV, die von 4 Kabeln eingespeist wird.
Alle gleichlang, alle gleicher Querschnitt, gleiche Bauart. Trotzdem variieren die Ströme um ca. 30%. Liegt daran, dass die Kabel sehr kurz sind, darum wirken sich geringste Unterschiede bei den Übergangswiderständen gleich extrem auf die Verteilung der Ströme aus.

*grins*
Hallo,

  1. -> Wenn die Wendel wärmer wird steigt der Widerstand
  2. -> damit steigt bei gleichem Strom (Strombegrenzung) die
    Leistung
  3. -> die Wendel wird noch wärmer -> gehe hoch zu 1)

Erinnert mich an meine Zeit als Busfahrer:

§1 Der Fahrer hat immer Recht
§2 Sollte einmal nicht Recht haben, so tritt §1 in Kraft

Nur mal so ganz elektrisch abwegig, auch wenn es an Deiner Erörterung nichts zu meckern gäbe :smile:)

gruß
dennis