unglückliche Kindheit - glückliches Erwachsensein - ist es überhaupt möglich?

lach
ja, stimmt!

Stellenweise zufrieden und psychisch gesund genug, um mit mir klar zu kommen.
Das ist schon nicht wenig, finde ich.

Das ist mir persönlich zu viel Stempel.
Für andere Menschen ist dieses Wort aber wichtig, das weiß ich natürlich, weil sie dadurch endlich ernst genommen werden. Eines der schlimmsten Dinge ist ja, dass die Eltern das meistens lebenslang völlig verleugnen, dass sie ihrem Kind schlimme Kindheitsbedingungen geboten haben.

Da fällt mir ein, auch wenn ich den Begriff selbst immer sehr brüsk abgewiesen habe, wie lang ich damals in der Lehrtherapie mit meiner Therpeutin gerungen habe, weil ich ihr bis zum Schluss nicht voll abgenommen habe, dass sie wirklich begreift, wie scheiße meine Kindheit war. Das Verlangen, als „Opfer“ anerkannt zu werden, war/ist also schon auch bei mir da - überlagert aber vom stärkeren Verlangen, alles zu bagatellisieren („ach, mein Gott, damals war das halt so üblich, dass man geschlagen wurde“ usw.).

Gruß
F.

Das hört sich doch gut an, dass es dir soweit gut geht.

Ja dieses bagatellisieren… manche Therapeuten / Psychiater machen das aber auch dann werde ich auch wütend und will das gesehen wird, wie schlimm alles war. Dann gibt es wieder welche die alles als mega schlimm empfinden und dann sag ich auch immer, das es Schlimmeres gibt…

Das soll mal einer verstehen. :wink:

Lg n-j

hi

warum sollten sie auch heute plötzlich „funktionieren“ (wie du dir das vorstellst), wenn sie es aus deiner Sicht ihr Leben lang nicht getan haben? Sie selber haben da wohl keinen Leidensdruck und damit keine Veranlassung etwas an sich zu ändern - bleibt also nur, dass du deinen Umgang mit der Situation veränderst.

Es ist keine Strafe - es ist deine Chance, so zu werden, wie du sie dir gewünscht hättest :wink:

Gruß H.

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Wow, ich danke dir. Bei deinem letzten Satz habe ich Gänsehaut bekommen. Das wäre mal ein erstrebenswertes Ziel, auch wenn es alles andere als leicht ist.

Lg n-j

Bestimmt. :sunny:
Aber das ist „angeboren“ und eine „innere Stärke“, die enen das überwiegend unbeschadet und letzendlich sogar psychisch stärer und unangreifbarer da rauskmmen lässt ohne an Empathie einzubüssen.
Eher sogar im Gegenteil. Ausgeprägte Empathie ermöglicht einen anderen Blickwinkel - auch des Mitleids - für Personen, die sich einem gegenüber falsch verhalten.

Okay interessant. Ich habe diese “Stärke“ wohl leider nicht. Aber es muss doch Möglichkeiten geben.

Mich würde einfach interessieren, wie der Werdegang dieser Personen war und wie sie es wieder “nach oben“ geschafft haben.

Lg norma

Das würde hier im Detail ganz sicher zu weit führen.
Nicht ganz unwesentlich ist der Aspekt: „Dir zeig ich, dass es auch anders und besser geht“ …

Dazu gehört ganz sicher eine starke und optimistische Persönlichkeit des Kindes und das Vermögen (vermeintliche) Niederlagen wegstecken zu können bzw. mit Tätigkeiten zu kompensieren, die einem Freude machen. Auch wenn davon manches „unerlaubt“ war und ggf. heftige Reaktionen provozieren konnte, wenn man sich erwischen liess.

Nach dem Auszug von „zu Hause“ gab es eine Zeit der völligen Funkstille, die vom „Ofer“ nach mehreren Jahren aufgelöst wurde. Wobei der „Täter“ selber auch Opfer der eigenen „Erzeihung“ - plus Kriegszeiten und Heimatvertreibung - als Kind war und darüber zum Täter wurde.

Dieser Kreis wurde durchbrochen.

Die Fähigkeit, „abhaken“ zu können, ist sicher nicht ganz unerheblich.

Okay danke.

Lg norma