Unglücklich mit Studienwahl, 1 Jahr Wartezeit - Was tun? BRAUCH DRINGEND HILFE!

Hallo liebe Community!

Ich habe dieses Jahr angefangen zu studieren. Aus diversen und persönlichen Gründen wollte ich es „langsam“ angehen lassen und dieses Jahr ein FÖJ (Freiwilliges ökologisches Jahr) machen, um mich zu orientieren und Erfahrung zu sammeln. Doch trotz 20 Bewerbungen (bei meiner Wohnlage gibt es leider nicht all zu viele Möglichkeiten), habe ich keine einzige Zusage bekommen. Und da ich nunmal was tun „musste“, habe ich mich kurzfristig doch für ein Studium entschieden. Natürlich habe ich etwas gewählt, das mich einigermaßen interessiert, was aber wie gesagt nicht wirklich meine erste Wahl war.
Jetzt merke ich so langsam, dass es mir wirklich überhaupt keinen Spaß macht und es mir immer und immer schlechter geht.
Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht ein Jahr verschwenden will, aber genauso wenig will ich mich zu etwas zwingen, was ich nicht tun will und drunter leiden. Zudem habe ich es nach viel Stress und Schwierigkeiten geschafft Bafög zu bekommen, was dann nun auch wegfallen würde, würde ich das Studium auf Eis legen.

Nun habe ich etwas gefunden, das mich viel viel mehr anspricht, als das, was ich momentan mache. Das Problem ist, dass es NUR im Wintersemester angeboten wird, sprich, ich könnte erst nächstes Jahr (2015) gegen Oktober anfangen.

Was kann ich in der Zwischenzeit tun??

Die naheliegenste Antwort ist wohl: Arbeiten gehen. Das werde ich auch sehr stark in Betracht ziehen, obwohl meine Chancen nicht besonders groß sind, da ich in keiner großen Stadt lebe, wo es nicht viele Möglichkeiten gibt… Und ich bin nicht sehr mobil, das heißt ich würde wahrscheinlich mehr für Tickets und Sprit ausgeben müssen, als das ich verdiene.

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich mein momentanes Studium bis nächstes Jahr durchzuziehen und dann einfach zu wechseln. Aber wie oben schon beschrieben ist es jetzt schon schwer für mich, da mir das einfach überhaupt nicht gefällt und dann soll ich das 1 Jahr noch machen?

Und ein freiwilliges Jahr fällt auch weg, da ich das schon versucht habe, ohne Erfolg.

GIBT ES NOCH WEITERE MÖGLICHKEITEN???
Ich denke (hoffe), dass es mehr Alternativen gibt, die ich nur noch nicht kenne, weil ich mich mit dem Thema erst seit Kurzem beschäftige. Gibt es vielleicht Seiten/Stellen wo ich mich hinwenden kann? Vielleicht gibt es hier Leute, die sich auskennen und mir weiterhelfen könnten.

Ich danke schonmal im Voraus!! Und entschuldigung, dass der Text so lang wurde :smile:

Liebe Grüße!!

Hallo Patty,

ein typischer Erstsemesterfall für die Studienberatung :smile: Also, erstmal nicht verzweifeln, vielen geht es wie dir.
Mich würde mal gerade interessieren, was du momentan eigentlich studierst und welchen Studiengang du ab WiSe 2015/16 belegen willst.
Sollten die beiden irgendwelche inhaltlichen Gemeinsamkeiten haben, könnte es sich lohnen, aus dem jetzigen Studiengang zumindest die Sachen zu belegen, die du auch für den zukünftigen verwenden kannst.
Eine weitere Überlegung wäre, ob du dich nicht vielleicht doch mal über 1 Semester hinweg auf dein Studium einlässt. Für mich wird das immer ein Rätsel bleiben: Da kommen Abiturienten, schreiben sich für irgendwas ein und bereits nach 2-3 Wochen ist klar, dass das alles nichts für sie ist. Dinge brauchen auch manchmal Zeit zum Reifen und der Zeitraum von einem Semester sollte da mindestens angesetzt werden, um sich ein Bild vom Studium zu machen.

Wie siehts denn beim neuen Studiengang aus? Ist der zulassungsfrei? Ist also quasi sicher, dass du den nächstes Wintersemester anfängst, oder besteht auch die Chance, dass du keinen Studienplatz bekommst, weil das Ding zulassungsbeschränkt ist?
Ist er zulassungsfrei, könntest du eventuell jetzt schon in die Stadt ziehen, um die es geht, und dort z.B. jobben oder nochmal nach einem FSJ schauen. Dann bist du im kommenden Wintersemester schon vor Ort, hast dann nicht den Stress mit dem Umzug und hast evtl. auch in der Zwischenzeit größere Chancen auf nen netten Job bzw. ein FSJ.

Stichwort Bafög: Ein Studiengangswechsel nach den ersten zwei Hochschulsemestern wird vom Bafög-Amt nicht geahndet. Dir entstehen also erstmal keine Nachteile, wenn du jetzt und im Sommersemester noch in deinem Studium eingeschrieben bleibst. Du musst dich nicht sofort exmatrikulieren.

Ich würde folgendes tun:

  1. Abklären, ob du dem jetzigen Studium wirklich keine Chance mehr geben willst.
  2. Abklären, wie sicher oder unsicher du einen Platz im angestrebten Studiengang erhalten würdest.
    3a. Im jetzigen Studiengang Inhalte belegen, die auch für den neuen Studiengang relevant sind.
    3b. Eingeschrieben bleiben, aber nicht mehr hingehen und die freigewordene Zeit für Praktika nutzen, die dir einen Einblick in das Berufsfeld des zukünftigen Studiengangs geben - damit du nicht nächstes Jahr um die gleiche Zeit wieder unzufrieden dastehst und dir alles ganz anders vorgestellt hast. Dafür eventuell auch umziehen um bessere Möglichkeiten zum Jobben zu bekommen.
  3. Mal deine Studienberatung vor Ort aufsuchen und fragen, ob denen noch was einfällt.

Gruß

Hallo Katzi!

Erstmal danke ich dir sehr für deine ausführliche Antwort! :smiley: Hab schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass sich einer meldet!

Also momentan studiere ich Linguistik im Hauptfach und Texttechnologie/Computerlinguistik im Nebenfach. Ab WS 15/16 würde ich jedoch gerne ENTWEDER Medieninformatik und Gestaltung oder „nur“ Gestaltung an der FH anfangen. Ersteres wäre zulassungsfrei und praktisch sicher. Letzteres (was meine 1. Wahl wäre) erfordert eine Mappe und eine Art Eignungstest. Ich bin sehr an Kunst interessiert und auch recht künstlerisch Begabt, nur habe ich nie die Zeit und das Geld gehabt so eine Kunstmappe anzulegen und habe diese Richtung nicht mehr wirklich beachtet. Nur jetzt merke ich halt, dass es für mich vielleicht doch besser wäre, wenn ich in diese Richtung gehe…blöderweise kommt diese Erkenntnis etwas spät :frowning:

Da gibt es noch etwas, das vielleicht ein kleines Problem sein könnte. Das Linguistikstudium jetzt ist nicht das erste, das ich angefangen habe… Im WS 13/14 habe ich in Bochum angefangen Anglistik und Japanologie zu studieren, was ich jedoch Aufgrund von Krankheit, Entfernung und Bafög-Problemen schnell wieder aufgeben musste. Wenn ich jetzt WIEDER den Studiengang wechseln würde, können die Bafögleute es einfach ablehnen? In Bochum habe ich keinen Cent Bafög bekommen.
Jedenfalls habe ich nach dem Abbruch beschlossen, dass ich im nächsten Jahr, sprich jetzt (14/15) ein FÖJ mache (Freiwilliges ökologisches Jahr), ist gleichzusetzen mit dem FSJ. Doch trotz 20 Bewerbungen habe ich keine Zusage gekriegt, also fällt das aus, weil es ja schon alles angefangen hat.
Deswegen war ich mehr oder weniger gezwungen jetzt doch wieder ein Studium anzufangen.

Ich dachte halt, dass ich dieses Jahr nutzen könnte und eine Mappe erstellen und mich auf alles vorbereiten könnte. Und sollte Gestaltung doch nicht klappen, wäre ja Medieninformatik und Gestaltung die zulassungsfreie Alternative. Ich interessiere mich auch sehr für Informatik und Computer (deswegen ist mein momentanes Nebenfach Texttechnologie/Computerlinguistik). Und sowas mit Medien und Computern hat auch Zukunft.

Jetzt wo du es sagst - das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen - könnte ich schauen, ob ich nicht einige Kurse von TxT/CL nehmen kann, die auch in Medieninformatik gebraucht werden! Dann könnte ich theoretisch Linguistik sausen lassen und mein Nebenfach weitermachen. Und das geht wirklich?? Schmeißen die mich nicht raus, wenn ich mein Hauptfach einfach nicht weitermache??
Weil DANN würde ich theoretisch ja Bafög behalten, oder? Und könnte dann auch hinziehen, was ich schon von Anfang an vor hatte. Aber wenn das Bafög ausfällt, habe ich keine Möglichkeit eine eigene Wohnung zu bezahlen…

Und dein Punkt 3b. „Eingeschrieben bleiben, aber nicht mehr hingehen“… sowas geht auch?? Ist es dann nicht Betrug gegenüber des Bafög Amts oder so?

Ohje ich bin wirklich am verzweifeln… :frowning: Aber zumindest habe ich jetzt die Idee, dass ich einige Kurse mache, die ggf. für Medieninformatik gebraucht werden :smile:
Und zur Studienberatung werde ich wohl auch gehen…obwohl ich da etwas Angst habe, denn ich hab keine guten Erfahrungen an meiner alten Uni gemacht :frowning: Viele haben für meine Situation auch kein Verständnis, habe ich gemerkt. Aber vielleicht ist es hier ja anders!

Ich danke dir nochmals für deine Antwort, da fühlt man sich doch schon etwas besser :smiley:

Liebe Grüße!

Nur mal so als Hinweis zur Vorbeugung künftiger Panikattacken … die meisten, die sich hier engagieren, sind vorrangig berufstätig … mithin: die schreiben in ihrer Freizeit. Die fängt bei den meisten NICHT um 16 Uhr an, sondern später, manchmal sehr viel später.

Also nicht gleich verzweifeln, weil nicht in 5 Minuten eine Antwort kommt :wink:

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Hallo,

wenn die von der Studienberatung dich runterputzen, dann arbeiten sie nciht wirklich professionell. Ich hab auch manchmal Ratsuchende, über die ich herbe den Kopf schüttel, wenn sie wieder aus dem Zimmer raus sind, aber das sollte man denjenigen nicht spüren lassen. Wenn du zu mir kommst, versuch ich dein Problem zu verstehen und möglichst zu lösen - und zwar erstmal wertfrei.

Zu deinen Fragen:
Das ist eine gute Idee, jetzt Module zu belegen, die du mitnehmen kannst. Tip: Erkundige dich schonmal bei der Zielhochschule, ob die dir diese Module auch anerkennen werden. Dies entscheidet das Prüfungsamt des STudiengangs, in den du reinwillst.

In Sachen Bafög übersteigt deine Geschichte grad mein Wissen. Am besten mal beim Bafögamt vorsprechen, die Situation schildern und gucken, was die sagen. Schafft dir auch erstmal Planungssicherheit.

Zum Thema „einfach nicht hingehen“.
Es kontrolliert von Uniseiten aus keiner, ob du auch wirklich da bist. Im Grunde genommen ist es der Uni egal, ob du brav deine Kurse besuchst, oder nicht. Je nach Hochschulgesetz und Studienordnung können nur mehr oder weniger unangenehme Folgen wie z.B. Langzeitstudiengebühren oder Zwangsexma auf dich zukommen, wenn du zu lange bummelst. Das ereilt dich aber mit Sicherheit nicht nach dem 1. Semester. Studium heißt Selbstständigkeit, d.h. du bist dafür verantwortlich, ob du auch studierst oder nicht. Deshalb hast du auch die Freiheit, nicht mehr hinzugehen, wenn du das möchtest.
Was das Bafögamt an dieser Stelle betrifft: Für die zählt, ob du eingeschrieben bist. Soweit ich informiert bin, wird ab dem 4. Semester ein Nachweis verlangt, wieviele Leistungspunkte du erworben hast. Ab da könnte es also kritisch werden, wenn du nur geschlafen hast bisher. Du bist ja aber noch nicht im 4. Semester.
Btw: Wenn du kein eingeschriebener STudent mehr bist, musst du dich erstmal arbeitssuchend melden und hast dann natürlich auch Anspruch auf Hartz 4.

Also, der neue Masterplan könnte lauten:

  1. Bafög klären
  2. Modulanrechnungen mit der Zielhochschule klären
  3. Relevante Module weiterbelegen
  4. Um Mappe und Praktika kümmern.

Gruß

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Hallo,

Gibt es vielleicht Seiten/Stellen wo ich mich
hinwenden kann?

Guck http://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/dienstst…

Gruß
Otto

Nunja, eine weitere Möglichkeit wäre natürlich online zu studieren, zu reisen oder irgendeine andere Fortbildung zu genießen, wie z.B bei solchen Anbietern: 
http://www.fernschule-weber.de/kostet auch nicht so viel wie ein Online Studium