Servus Coco,
klar ist: Möglichst sparsam gestalten. Keine Versatzstücke, keinen dekorativen Tralala.
Kleine Anekdote betreffend den Hl. Brechtbertus und Karl Valentin. Ersterer, damals im Übergang von seinem frühen Expressionismus zum „epischen Theater“, suchte einen bestimmten Effekt für eine Szene „Soldaten vor dem Aufbruch“, die ihm farblos blieb. Er fragte Karl Valentin „Was haben denn Soldaten, wenn sie in den Krieg ziehen?“. Worauf dieser sagte: „Angst!“. Brecht schminkte seinen Soldaten die Gesichter weiß, und der gesuchte Effekt war da.
Ich denke, Unheimliches läßt sich auch mit irgendwas ganz einfachem erzeugen, z.B. Licht: Mal ausprobieren, was passiert, wenn man das gewohnte Licht (hell oben / Schatten unten) auf den Kopf stellt (hell von unten, Schatten oben), so daß man sich optisch im Raum fremd, nicht mehr aufgehoben fühlt? Oder was passiert, wenn man in einem scheinbar geschlossenen Raum das Licht eines nahenden heftigen Gewitters (grünlich/gelb) sieht? Oder wenn Schatten insgesamt durch Ausleuchten aufgehoben werden, so daß die Körper nicht mehr körperlich wirken?
Schöne Grüße
MM