Uni oder Hochschule? (Fachbereich Informatik)

Hallo Allerseits!
Ich habe mein Abitur in der Tasche und bin z.Z. im 2. Lehrjahr zur Fachinformatikerin - Anwendungsentwicklung
Mein Chef rät mir dringends danach noch studieren zu gehen - nur wo?
Ich würde gerne in der Region bleiben (Raum Wiesbaden), doch Wi unterhält nur die Fachhochschule Rhein-Main.
Jetzt meine Frage: Ist ein Uni-Abschluss gleichwertig mit dem an einer Hochschule? Ist ja beides Bachelor, nur hat die HS mehr Praxis - soweit ich weiss.
Zudem wäre noch die Frage über den genauen Studiengang.
Einfach nur Informatik wäre für mich - denke ich - zu theoretisch und zu altbacken (da ich in der Ausbildung echt eine Menge lerne, im Vergleich zu anderen Azubis). Ein Kollege hat mir die Elektrotechnik empfohlen, wo man wohl noch am Ehesten mit Programmieren zu tun hat. Auch solche Bereiche wie Medieninformatik (Zitat Chef „Informatik für Mädchen ;D“) würden mich interessieren. Hauptsache nicht so theorielastig und mehr prammierorientiert.
Ihr wisst, was ich wissen will, dann meldet euch =D

Shonmal vielen Dank!
Shia

Hallo du!

Ich würde gerne in der Region bleiben (Raum Wiesbaden), doch
Wi unterhält nur die Fachhochschule Rhein-Main.
Jetzt meine Frage: Ist ein Uni-Abschluss gleichwertig mit dem
an einer Hochschule? Ist ja beides Bachelor, nur hat die HS
mehr Praxis - soweit ich weiss.

Das ist eine Frage der Einstellung. Wie du jedoch weiter unten schreibst, wirst du wohl an einer FH glücklicher sein. Ich hab in meinem FH-Informatikstudium sehr viel programmiert - in diversen Sprachen -, auch auf dem Blatt in Klausuren. Ich weiß aber Leute von der Uni, die nicht eine konkrete Programmiersprache lernten, da ja alles schön formal sein soll.

Wie gesagt: es ist eine Glaubensfrage. Der eine geht Top-Down, der andere Bottom-Up.

Um die Gleichwertigkeit brauchst du dich heutzutage nicht mehr sorgen. Es gibt keine Stellenausschreibungen, in denen steht „ausschließlich Uni-Abschluss“. Außer du willst in Beratungen wie McKinsey… da wird noch mehr auf das Prestige der Alma Mater wert gelegt.

Zudem wäre noch die Frage über den genauen Studiengang.
Hauptsache nicht so theorielastig
und mehr prammierorientiert.

Verallgemeinern kann man es nicht, da es letztlich von den einzelnen Professoren abhängt. Aber tendenziell wirst du an einer FH mehr mit handfester Programmierung zu tun haben. Wenn du neben Programmieren noch weitere Interessen hast oder eine Branche, die dir vorschwebt, kannst du natürlich auch einen interdisziplinären Studiengang wählen. Allerdings rate ich zu Vorsicht: Medien-, Wirtschafts,- Medizin-,… Informatik ist ok. Jedoch gibt es auch so eng geschnittene Studienkonzepte, mit denen man später nur schwer an eine breite Masse von Jobs ran kommt.

Gruß, Leebo

Hallo du!

Huhu,

Ich weiß aber Leute von der Uni, die nicht eine konkrete
Programmiersprache lernten, da ja alles schön formal sein
soll.

Bei mir an der Uni wird bei den Informatikern die Kenntnis der Programmiersprachen vorausgesetzt bzw. es wird vorausgesetzt, dass diese im Selbststudium erlernt werden/wurden. Informatik an einer Uni hat eben nun mal sehr wenig mit Programmieren zu tun.

Um die Gleichwertigkeit brauchst du dich heutzutage nicht mehr
sorgen.

Leider nicht. Obwohl die Abschlüsse den gleichen Namen tragen (wie auch früher das Diplom), so gilt ein Uni-Bachelor immer noch mehr als ein FH-Bachelor. Das sage ich nicht, weil ich die FH schlechtreden möchte (um Gottes Willen nein!), sondern weil es schlicht und einfach der Wahrheit entspricht. Schlägt sich bspw. auch im Gehalt nieder.

Bei den restlichen Punkten stimme ich dir zu bzw. schließe mich deinen Empfehlungen an.

Gruß, Leebo

Grüße
Sarah

1 Like

Hallo Shia,

es wurde bereits gesagt: es kommt darauf an…

Wenn das Programmieren dein Ding ist, geh an eine FH (schau z.B. mal die FH Bingen, guter Ruf nach meiner Kenntnis).

Die Uni-Studiengänge haben immer ein Beifach (Medizin, Bio, BWL…).
Ziel ist (sollte sein), die Informatik sinnvoll in das Fachgebiet einzubinden.
Programmierkenntnisse sind nicht hinderlich (ganz im Gegenteil), aber für die Aufgabe nicht unbedingt relevant, weil dafür hat man dann die „Programmierer“.

Grüße
Chrissie

Unterschied Programmierer - Informatiker
Hallo Shia,

übertragen auf die Baubranche würdest Du also Architektur studieren wollen, um Maurermeister zu werden???

Nach meiner Auffassung, wie unten schon beschrieben, hat der Informatiker „seine“ Programmieren, die das für ihn erledigen. Er sollte natürlich verstehen, was geht und um was es geht. Beherrschen, im Sinn des Wortes, muss er es nicht.

Versteh mich nicht falsch. Mir geht es nicht um Hierarchien (wie auch bei der Frage Uni/FH), sondern um das, was zu Dir passt. Dazu würde ich auch durchaus über den geographischen Tellerrand hinausschauen, und in einer anderen Region studieren. Auch das gehört zum Akademiker.

Gruß,
Andreas

Guten Tag,

Über den „geographischen Tellerrand“ habe ich bereits geschaut. Sachsen -> Hessen, 500km Fahrtstrecke. Nur halten mich nun andere Gründe hier im Lande.
Was zu mir passt wäre eben programmieren, das ist es ja :x

Hallo Chrissie,

Die Uni-Studiengänge haben immer ein Beifach (Medizin, Bio,
BWL…).

nein, nein, nein! Niemals korrekt. Es gibt Ein-Fach- und Zwei-Fach-Bachelor. Von Uni zu Uni unterschiedlich.

Ziel ist (sollte sein), die Informatik sinnvoll in das
Fachgebiet einzubinden.

Das wäre eigentlich ein Ziel für eine Fachhochschule, keines für eine Universität. Wird aber auch an Unis gemacht.

Grüße
Chrissie

Grüße, Sarah

Hallo Sarah,

Es gibt Ein-Fach- und Zwei-Fach-Bachelor. Von Uni zu Uni :unterschiedlich.

ok, da kenne ich anscheinend nur die letzteren durch die Uni-Info-Stundenten aus dem Freundeskreis meiner studentischen Tochter.

Ziel ist (sollte sein), die Informatik sinnvoll in das
Fachgebiet einzubinden.

Das wäre eigentlich ein Ziel für eine Fachhochschule, keines für :eine Universität. Wird aber auch an Unis gemacht.

Vielleicht war das Beispiel des anderen Poster mit „Architekt und Maurermeister“ besser. Aber als Projektleiter ist der Programmierer nicht vorgesehen, es sei denn durch bottom-up.

Ein Programmierer programmiert das, was für den Fachbereich erforderlich ist. In der Regel nach Vorgaben des Fachbereichs- oder Projektleiters, der koordinierend arbeitet und eben auch auf einem Fachgebiet (BWL, Medizin…) übergreifende Kenntnisse im Studium oder in naturalis erworben hat.

Ich habe etliche Jahre in der Vermittlung von IT-Spezialisten gearbeitet und kann dir versichern, dass das Koordinieren von komplexen, fachübergreifenden Projekten zwar in Zusammenarbeit mit Programmierer erfolgt, die jedoch solange Befehlsempfäger sind, solange sie nicht über ihren EDV-Rand hinüberblicken. Übergreifende Fachkenntnisse sind absolut gefragt, um letztendlich „gute“ Arbeit abzuliefern.

Ich bin daher auch sehr skeptisch gegenüber den neuen Uni-Bachelors in Informatik, wenn sie denn als Abschluß gereichen sollen. Aber wenn es denn so ein Manko an EDVler gibt, regelt das der Markt.

Grüße
Chrissie

Hallo nochmal,

Was zu mir passt wäre eben programmieren, das ist es ja :x

hör nicht auf die anderen hier und lass dir nichts einreden. Ich bin wahrsch der einzige studierte und berufstätige Informatiker in diesem Artikelbaum und sage dir, dass es egal ist, wo du studierst. An der FH ist das Programmieren eben stärker integriert in die Ausbildung, an der Uni bleibt dir das selbst überlassen. Wo du dich später bewirbst und auf welche Stelle, ist ganz allein deine Sache. Nur weil jmd sagt, das sei einem Uni-Absolventen nicht würdig, würde ich noch lang keinen Job ausschlagen, der mir Spaß macht. Dem einen ist Prestige wichtiger, dem anderen vorrangig ein erfülltes Leben. Wenn du weißt, dass dir das Programmieren Spaß macht, dann studier Informatik - egal wo, aber wohl vermutlich eher FH - und such dir nen Job bei ner guten Firma als Software Engineer o.ä. Dort sind interdisziplinäre Fähigkeiten gefragt, weil man ja nicht kleine Hinterhofprogramme erstellt, sondern in einem Konglomerat aus Fachleuten auf eine teilweise internationale Lösung hinarbeitet, z.B. um den kompletten Fertigungsprozess zu standardisieren etc. pp. Eine Mischung aus eigener Programmierarbeit (die gehobenen Ansprüche), viel Softwareplanung, Projektmanagement und Delegation an die operativen Programmiergruppen im Ausland.

Für sowas werden keine Fachinformatiker eingestellt, wie die anderen Schreiber hier weis machen wollen.

Gruß, Leebo