Machos und Häkeldeckchen
Moin Kerbi,
als bei dem Thema darf ich als Expertin natürlich nicht fehlen
)
Expertin für Häkeldeckchen oder Machos ? *g*
Das ist schon klar, nur gab es da ja auch Unterschiede, es
ist doch die erste Generation wo in der breiten Masse auch ein
umdenken über die Rolle der Frau begann, geheiratet wurde
zwar, aber der Mann war nicht mehr immer der alleinige
Geldverdiener und Herrscher über Gutdenken und Moral der
Frauen und genau das macht aber den echten Macho aus.
hm…wo siehst du denn ein Umdenken über die Rolle der Frau vor dem zweiten Weltkrieg ? Selbst später gabs nichts dergleichen. Die einzigen Frauen, die aus der Generation wirkliche Selbständigkeit erlangten waren jene, deren Männer im Krieg gefallen waren und wo die Frauen plötzlich gezwungen waren, die „Familienführung“ zu übernehmen, wofür sie auf Grund fehlender Berufsausbildung z.B. jedoch denkbar schlecht vorbereitet waren.
Die ersten Anfänge einer tatsächlichen Veränderung der Rollenmuster fand man in größerem Maßstab erst in den 60er bis 70er Jahren, da war die betreffene Gruppe jedoch bereits 40-50 Jahre alt, 20 Jahre verheiratet und sicher nicht diejenigen, die jetzt noch besonders „scharf“ drauf waren, ihre Rollenmuster zu ändern.
Ein Mann ist ja nur dann ein MACHO,
ehrlich gesagt weiss ich nicht mehr so recht, was mit „Macho“ eigentlich noch gemeint ist. Früher war für mich ein Macho, der erstmal alle Frauen und Kinder in ein Rettungsboot wirft, bevor er daran denkt, sich selbst zu retten; der seine Hauptaufgabe darin sieht, seiner Familie die finanzielle Existenz zu sichern und stolz ist, wenn seine Frau es „nicht nötig hat“ zu arbeiten und der lieber gestorben wäre, als das Klo zu putzen.
Heute scheint es mir so, dass jemand als Macho bezeichnet wird, der Frauen und Kinder wegdrängt, um möglichst als erster das Rettungsboot zu betreten; es natürlich völlig in Ordnung findet, wenn seine Frau dazuverdient, aber der Haushalt und die Kinder natürlich dennoch völlig an ihr hängenbleiben und der zwar nicht lieber stirbt, als ein Klo zu putzen, aber diese Tätigkeit dennoch kategorisch ablehnt mit der Begründung, er würde schließlich die Bierkisten hochtragen.
Das heisst: Insgesamt dürfte es bei den Leuten dieser
Jahrgänge kaum jemanden geben, der etwas anderes kannte und
praktizierte als eben diese Rollenverteilung, egal ob er 1960
schon starb oder heute noch lebt.
Der Unterschied liegt aber im individuelem Paarverhalten, wie
sehr hat sich die Ehefrau in den Jahren untergeordnet und wie
groß war der Machtanteil vom Mann wirklich.
Das lässt sich aus dem Spiegelartikel aber nicht ableiten. Wenn ein Mann angibt, er würde seine Probleme nicht mit seiner Frau besprechen, dann seh ich darin noch keinerlei Aussage über das Machtverhältnis in einer solchen Beziehung.
Wenn die Frau ohne psychische Probleme zu bekommen, den Mann
als tonangebend und herrschend akzeptiert kann, wenn sie froh
ist sich um vieles einfach nicht kümmern zu müssen, lebt sie
schon mal sehr bequem. Wenn der Mann in einer Beziehung
eigentlich nie in Zweifel steht und alles was er sagt und tut
gottergeben als richtig hingenommen wird, lebt der auch sehr
zufrieden.
Klar. Daraus ließe sich aber nur ableiten, dass Leute, die in Beziehungen leben, mit deren Rollenverteilung sie gut klar kommen, länger leben. Das sagt aber noch nichts über die Art der Rollenverteilung aus. Nur: Erfahrungsgemäß ist die Zufriedenheit bei etwas größer, was man sich selbst nach seinen Bedürfnissen gewählt hat und nicht bei etwas, das einem von außen aufgezwungen wird.
Um ein wenig Spannung zu erleben wird nicht im
eigenen
Haus gekämpft sondern müssen die Nachbarn herhalten und des
ist
auch viel gesünder als Machtkämpfe und Streitereien in den
eigenen vier Wänden.
Dadurch implizierst du, dass Machtkämpfe und Streitereien dauerhaft eher bei Leuten stattfinden, die in selbst gewählten Rollen- und Machtverteilungen leben. Das seh ich aber nicht so. Wie willst du das begründen ?
Als Sinnbild stimmts aber, des was in unserer Gesellschaft
krank
macht sind die vielen Selbtzweifel und Anforderungen an sich
selber und die ständigen Machtkämpfe.
Mit nichts und niemanden ist man zufrieden, kaum hat man
irgentwas erreicht muss es gleich ein bisserl mehr sein.
So ein selbstgehäkeltes Deckchen kann schon sehr zufrieden
machen und was handwerkliches vom Mann auch.
Wiederum Zustimmung. Aber wiederum finde ich nicht, dass dies eine Aussage über Machtverhältnisse in Beziehungen beinhaltet.
Ich war z.B. übrigens überrascht festzustellen, wieviel ältere Männer im Bereich 70+ in der Lage sind z.B. zu stricken, Knöpfe anzunähen, Strümpfe zu stopfen oder gar zu sticken.
Ein Macho ist für mich ein Mann, der eine intolerante
moralische Grenze
- zwischen Frauen und Frauen und
- zwischen Männern und verschiedenen Lebensweisen (die
Weicheier)zieht !
- in dem er vehement und Selbstherrlich vorgeht, sich und
seine Meinung nie in Zweifel stellt und seine eigene Moral
aber nach seinen Leistungen/Nichtleistungen verschiebt (das
ist auch ganz wichtig).
Des muss doch einfach eine gesunde Lebenseinstellung
sein…oooder?
Nur solange das Umfeld ihm auch entsprechene Zustimmung signalisiert. Je mehr sich aber das Umfeld und die Anforderungen des Umfelds an diesen „ganzen Mann“ verändern und nicht mehr mit seinem Lebenbild konform sind (und genau das ist in den letzten 50 Jahren passiert), desto mehr muss er entweder zwanghaft versuchen, sein Lebensbild zu retten, indem er alles, was nicht hineinpasst versucht auszublenden oder für sich selbst abzuwerten, oder er muss in einen vielleicht anfänglich nicht ganz so leichten Prozess der Selbstreflektion eintreten.
Auf lange Sicht gesehen würde ich dem letzteren bessere Chancen für Zufriedenheit und ein langes Leben einräumen.
kämpf nie mit dir selber um Moral und Sitte, solange du
mit dem Zeigefinger auf andere Leute zeigen kannst, dürft des
Motto von Machos sein )
Bei der Moral und Sitte hab ich in Verbindung mit Machos noch nicht so ganz verstanden, wie du es meinst.
du machst aber ganz entzückende Luftmaschen und Stäbchen, ich
habe im L&L tränengelacht.
hehe , nur schade, dass der Hase keinerlei Humor hatte…
Gruss
Marion, die eigentlich viel lieber stickt als häkelt