Unisextarife bei der Riesterrente

Nachdem Emanze Frau Oberdoppelname, die frauenpolitische Sprecherin der Grünen Irmingard Schewe-Gerigk, den Unisextarif für die Riesterrente durchgesetzt hat (Männer müssen jetzt genauso viel Beitrag zahlen; vorher weniger, aufgrund der niedrigeren Lebenserwartung), bezahlen dann die Frauen auch den höheren Lebensversicherungsbeitrag der Männer? Wäre die einzig logische Konsequenz, da dieser auch aufgrund der unterschiedlichen Lebenserwartung existiert.
Oder suchen die Mannsweiber sich wieder nur den Trüffel aus der Pastete?

M.Günther

Nachdem Emanze Frau Oberdoppelname, die frauenpolitische
Sprecherin der Grünen Irmingard Schewe-Gerigk, den Unisextarif
für die Riesterrente durchgesetzt hat (Männer müssen jetzt
genauso viel Beitrag zahlen; vorher weniger, aufgrund der
niedrigeren Lebenserwartung), bezahlen dann die Frauen auch
den höheren Lebensversicherungsbeitrag der Männer? Wäre die
einzig logische Konsequenz, da dieser auch aufgrund der
unterschiedlichen Lebenserwartung existiert.
Oder suchen die Mannsweiber sich wieder nur den Trüffel aus
der Pastete?

Als Folge des Unisex-Tarifes müssen Frauen jetzt höhere Kfz-Versicherungsbeiträge zahlen (Frauen verursachen nachweislich weniger Verkehrsunfälle als Männer) sowie höhere Beiträge für die Unfall- und Risikolebensversicherung (Frauen leben nachweislich weniger riskant als Männer).

Zufrieden?

Grüße
Heinrich

Moin,

(Männer müssen jetzt

genauso viel Beitrag zahlen; vorher weniger, aufgrund der
niedrigeren Lebenserwartung), bezahlen dann die Frauen auch
den höheren Lebensversicherungsbeitrag der Männer? Wäre die
einzig logische Konsequenz, da dieser auch aufgrund der
unterschiedlichen Lebenserwartung existiert.

Falls du chronisch krank, starker Raucher und/oder stark übergewichtig bist, solltest du unbedingt darauf bestehen, dass du keine oder nur sehr geringe Rentenbeiträge bezahlst. Die Wahrscheinlichkeit, dass du das Rentenalter überhaupt erlebst oder lange etwas von deiner Rente hast ist nämlich sehr gering.

Die Rentenbeiträge von Nichtrauchern, Normalgewichtigen und auch sonst halbwegs Gesunden sollten jedoch mindestens verdoppelt werden.

Meintest du das so mit der Anpassung der Rentenbeiträge an Lebenserwartung ?

Fragt
Marion

oh Mann!
Hallo M.Günther,

also ich finde es nicht schlecht, wenn sich Doppelname-Emanzen darum bemühen, dass in 50 Jahren Frauen im Rentenalter ihre Chance verbesseren können ein bisschen mehr Rente für ihren Lebensunterhalt zu bekommen, und der fortpflanzungsunwilligen Nachkommenschaft nicht durch Sozialhilfeforderungen zur Last fallen. Denn sie bügeln ansatzweise das aus, was die Dreibeiner bisheriger Regierungen nicht einmal zur Kenntnis nehmen wollen. Klar, ein männlicher Beamter hat ja dieses Problem nicht (den Frauen mit ihrer Rente durch Steuerabgaben immer noch unterstützen).

Folgendes kann man bei einer Pressemitteilung der Grünen nachlesen:
In der privaten Vorsorge werden Frauen zusätzlich benachteiligt. Wegen ihrer höheren Lebenserwartung erhalten sie bei gleich hohen Beiträgen bisher eine bis zu 15 Prozent niedrigere Rente als Männer. Mehr als ein Drittel aller Frauen verfügen heute über keinerlei private Vorsorge. Sie sparen aufgrund der Einkommensverhältnisse nur ca. die Hälfte dessen, was Männer für ihre Absicherung im Alter zurücklegen. Geldmangel, und nicht fehlendes Problembewusstsein, so gaben Frauen in einer repräsentativen Studie vom April diesen Jahres an, seien der Grund dafür.
In unserer Gesellschaft ist es keine Selbstverständlichkeit viele Kinder aufgezogen zu haben, und dann im Alter sein Auskommen zu haben - wenn frau Pech hat wird sie alt!

Oder suchen die Mannsweiber sich wieder nur den Trüffel aus
der Pastete?

dass dieser Satz Stimmtisch-nach3Halbe-Niveau hat, ist dir schon klar!?

gruß
claren

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Problem nicht (den Frauen mit ihrer Rente durch Steuerabgaben
immer noch unterstützen).

Folgendes kann man bei einer Pressemitteilung der Grünen
nachlesen:
In der privaten Vorsorge werden Frauen zusätzlich
benachteiligt. Wegen ihrer höheren Lebenserwartung erhalten
sie bei gleich hohen Beiträgen bisher eine bis zu 15 Prozent
niedrigere Rente als Männer. Mehr als ein Drittel aller Frauen
verfügen heute über keinerlei private Vorsorge. Sie sparen
aufgrund der Einkommensverhältnisse nur ca. die Hälfte dessen,
was Männer für ihre Absicherung im Alter zurücklegen.
Geldmangel, und nicht fehlendes Problembewusstsein, so gaben
Frauen in einer repräsentativen Studie vom April diesen Jahres
an, seien der Grund dafür.

In unserer Gesellschaft ist es keine Selbstverständlichkeit
viele Kinder aufgezogen zu haben, und dann im Alter sein
Auskommen zu haben - wenn frau Pech hat wird sie alt!

Oder suchen die Mannsweiber sich wieder nur den Trüffel aus
der Pastete?

dass dieser Satz Stimmtisch-nach3Halbe-Niveau hat, ist dir
schon klar!?

gruß
claren

zur Kenntnis genommen
das ist die eigenartigeste Grundlage einer Diskussion, die ich je erlebt habe und besonders grob finde.
Vielleicht wolltest du auch nur deinen Weltanschauungsmüll hier abladen, und es wäre besser gewesen sich gar nicht erst damit zu beschäftigen.
Schade, das Thema habe ich nämlich nicht uninteressant gefunden.

heul doch.

Super!!!

Endlich mal ein bisschen Gerechtigkeit!

karin

Hallo Karin,

das hat nix mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit dem Gießkannenprinzip.

Gruß Ivo

Hallo,

ich bin gestern von der Jahrestagung der DAV (Versicherungsmathematiker) zurückgekommen. Es gab unter anderem ein Streitgespräch zu diesem Thema mit einer Abgeordneten des Europaparlaments. Hochkarätige Vertreterinnen der Deutschen Parlamente wollten nicht kommen.
Ich hatte im Vorfeld der Dame unterstellt, sie würde ihr Anliegen mit argumentativer Professionalität vortragen. Zu meinem und dem großen Entsetzen des Saales kamen allerdings von ihr nur Stammtischparolen.
Der Saal hat mehrmals schallend gelacht, weil sie wirklich offenbar ihre Entscheidungen ohne die geringsten Kenntnisse der Materie der Versicherungstechnik getroffen hat. In die Ecke gedrängt tat sie das, was dann viele tun, sie spielte ihre Macht aus „Die Entscheidung ist gefallen, richten sie sich danach“.
Nun ja. Wenn sich die Versicherungswirtschaft, wie bei Riester geschehen, als Ersatz für politisch Sozialsysteme anbietet, soll sie sich nicht wundern, wenn ihr auch politisch motivierte Vorschriften gemacht werden.
In Frankreich ist es übrigens wirklich so, daß mittlerweile Rententarife nach den Frauentafeln, Risikotarife hingegen nach den Männertafeln berechnet werden. Es wird also für alle teurer.

Liebe Grüße,

Max

haha
endlich mal was konstruktives

Warum nicht?
Hallo Marion,

Falls du chronisch krank, starker Raucher und/oder stark
übergewichtig bist, solltest du unbedingt darauf bestehen,
dass du keine oder nur sehr geringe Rentenbeiträge bezahlst.
Die Wahrscheinlichkeit, dass du das Rentenalter überhaupt
erlebst oder lange etwas von deiner Rente hast ist nämlich
sehr gering.

Die Rentenbeiträge von Nichtrauchern, Normalgewichtigen und
auch sonst halbwegs Gesunden sollten jedoch mindestens
verdoppelt werden.

Meintest du das so mit der Anpassung der Rentenbeiträge an
Lebenserwartung ?

Warum nicht? Ich finde es sehr unfair, dass ich (Nichtraucher, Nichttrinker, Nichtübergewichtler, Nichtextremsportler, Nichtskifahrer) für die Risiken dieser ganzen Irren aufkommen muss, über die Krankenversicherung. Im Gegenzug bin ich auch dazu bereit einen meiner Lebenserwartung angepassten Rentenversicherungsbeitrag zu zahlen.
Wie (fast) immer ist es doch so, dass vom eigentlichen Problem abgelenkt wird: Es gibt halt keinen Anreiz für das Kinderkriegen und die Kindererziehung. Und nach wie vor sind der Großteil der hauptberuflich Erziehenden Frauen. Nun soll das mit dieser schiefen Methode ausgeglichen werden. Lächerlich und unbeholfen, wie meistens. Schade. Vor allem, weil sich die Frauen damit abspeisen lassen.

Grüße,

Anwar

1 Like

Hallo,

Nun ja. Wenn sich die Versicherungswirtschaft, wie bei Riester
geschehen, als Ersatz für politisch Sozialsysteme anbietet,
soll sie sich nicht wundern, wenn ihr auch politisch
motivierte Vorschriften gemacht werden.

Ist es nicht generell in der Wirtschaft so, dass Angebot und Nachfrage die Regeln bestimmen, außer Rechtsbestimmungen sind vorgeschaltet?
Was wurde die Europa-Parlamentarierin von den Versicherungsmathematikern gefragt? Welche konkreten Vorwürfe gab es seitens deiner Kollegen bei der Diskussion?

In Frankreich ist es übrigens wirklich so, daß mittlerweile
Rententarife nach den Frauentafeln, Risikotarife hingegen nach
den Männertafeln berechnet werden. Es wird also für alle
teurer.

wie ist deine Meinung dazu?

viele Grüße
claren

Moin Anwar,

Warum nicht? Ich finde es sehr unfair, dass ich (Nichtraucher,
Nichttrinker, Nichtübergewichtler, Nichtextremsportler,
Nichtskifahrer) für die Risiken dieser ganzen Irren aufkommen
muss, über die Krankenversicherung.

Theoretisch schön, praktisch nicht durchführbar. Was meinst du, wieviele Menschen dann plötzlich nicht mehr trinken, rauchen, sich mal eben schnell 10 kg runterhungern um sie im nächsten Monat wieder raufzufresse und selbstverständlich nie irgend eine gefährliche Sportart betreiben (für mich zählt bereits Volleyball dazu).

Um da durchzuziehen müsstest du das ganze Gesundheitssystem umkrempeln, also die Leute regelmäßig zu Check-ups zum Arzt schicken und regelrechte individuelle Gesundheitsfahrpläne für die Leute stricken.

Im Gegenzug bin ich auch
dazu bereit einen meiner Lebenserwartung angepassten
Rentenversicherungsbeitrag zu zahlen.

Auch hier: theoretisch wunderbar, praktisch nicht durchführbar. Was ist, wenn du morgen vom Auto überfahren wirst ? Muss dann dein Mehrbeitrag an deine Erben zurückgezahlt werden ? Das Problem ist eben, dass man für den Einzelnen (und das ist ja der, der die Versicherung bezahlt) überhaupt keine Prognose abgeben kann, sondern allenfalls für eine Gruppe.

Wie (fast) immer ist es doch so, dass vom eigentlichen Problem
abgelenkt wird: Es gibt halt keinen Anreiz für das
Kinderkriegen und die Kindererziehung.

Was hat denn das damit zutun ? Frauen mit Kindern (oder verheiratete) sind häufig über ihre Ehemänner kostenlos Krankenversichert, zahlen nichts in die Rentenversicherung ein und leben später von der Witwenrente. Wenn du als Frau eine möglichste kostenkünstige Sozialversicherung möchtest, dann heirate einen Mann, der in der gesetzlichen krankenversicherung ist, schaff dir einen Minijob an und pass auf, dass dir der Mann nicht abhaut *g*.

Und nach wie vor sind
der Großteil der hauptberuflich Erziehenden Frauen.

Dass Männer kein Interesse an der beruflichen Erziehung von Kindern haben ist ein Zustand, bei dem die Frauen am wenigsten verändern können.

Nun soll
das mit dieser schiefen Methode ausgeglichen werden.
Lächerlich und unbeholfen, wie meistens. Schade. Vor allem,
weil sich die Frauen damit abspeisen lassen.

So wie ich das verstanden habe, soll eine lediglich auf dem Geschlecht beruhende Diskriminierung beseitigt werden. Mehr nicht.

Gruß
Marion

Moin Marion,

Theoretisch schön, praktisch nicht durchführbar. Was meinst
du, wieviele Menschen dann plötzlich nicht mehr trinken,
rauchen, sich mal eben schnell 10 kg runterhungern um sie im
nächsten Monat wieder raufzufresse und selbstverständlich nie
irgend eine gefährliche Sportart betreiben (für mich zählt
bereits Volleyball dazu).

Doch, ganz einfach machbar: Kosten enstehen der Krankenversicherung ja immer nur durch eine Behandlung. Nun kann man bei dieser Behandlung gleich checken, ob die „Gefahrenklasse“ wirklich der Person entspricht (man wird schnell merken, ob jemand extrem Übergewichtig ist oder der Beinbruch beim Skifahren entstanden ist) . Im Übrigen könnte man sich mit der Argumentation gleich fragen, wie Versicherungen überhaupt funktionieren, wo doch jeder „Schummeln“ kann (vgl. Brandschutzversicherung, Diebstahlsversicherung etc.)

Um da durchzuziehen müsstest du das ganze Gesundheitssystem
umkrempeln, also die Leute regelmäßig zu Check-ups zum Arzt
schicken und regelrechte individuelle Gesundheitsfahrpläne für
die Leute stricken.

Gegen ein Umkrempeln des Gesundheitssystems hat wohl, außer den Politikern und der Ärztekammer-Lobby niemand etwas. Wie immer: Cui bono? Wer hat denn was davon, wenn es mehr Kranke gibt?

Auch hier: theoretisch wunderbar, praktisch nicht
durchführbar. Was ist, wenn du morgen vom Auto überfahren
wirst ? Muss dann dein Mehrbeitrag an deine Erben
zurückgezahlt werden ?

Nein, eine Versicherung ist immer ein gewißes Glücksspiel. Man kann aber dagegen wirken, dass alle Risikoklassen in der gleichen Versicherungsklasse „mitspielen“.

Wie (fast) immer ist es doch so, dass vom eigentlichen Problem
abgelenkt wird: Es gibt halt keinen Anreiz für das
Kinderkriegen und die Kindererziehung.

Was hat denn das damit zutun ?

Diverse Vorrednerinen begründen damit Ihren Anspruch auf eine bessere Altersversorgung:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

Frauen mit Kindern (oder
verheiratete) sind häufig über ihre Ehemänner kostenlos
Krankenversichert, zahlen nichts in die Rentenversicherung ein
und leben später von der Witwenrente. Wenn du als Frau eine
möglichste kostenkünstige Sozialversicherung möchtest, dann
heirate einen Mann, der in der gesetzlichen
krankenversicherung ist, schaff dir einen Minijob an und pass
auf, dass dir der Mann nicht abhaut *g*.

Das ist auch nicht in Ordnung. Aber irgendwo muss man ja anfangen.

Dass Männer kein Interesse an der beruflichen Erziehung von
Kindern haben ist ein Zustand, bei dem die Frauen am wenigsten
verändern können.

Äh… zum Kinderkriegen gehören immer noch zwei, oder? Wenn sich die Frauen von den Männern dahingehend gängeln lassen, dann sind mindestens beide dran Schuld (und nicht nur die Männer).

So wie ich das verstanden habe, soll eine lediglich auf dem
Geschlecht beruhende Diskriminierung beseitigt werden. Mehr
nicht.

Nicht so ganz: Eine Diskriminierung liegt nur dann vor, wenn keine geeigneten, objektiven Gründe für eine Entscheidung vorliegen. Dies ist hier ja eben gerade nicht der Fall: Männer und Frauen haben einfach eine unterschiedliche Lebenserwartung (objektiv). Und diese Lebenserwartung hat einen Einfluss auf die Rentenbezüge (geeignetes Kriterium).

Grüße,

Anwar

Anwar,

Dass Männer kein Interesse an der beruflichen Erziehung von
Kindern haben ist ein Zustand, bei dem die Frauen am wenigsten
verändern können.

Äh… zum Kinderkriegen gehören immer noch zwei, oder? Wenn
sich die Frauen von den Männern dahingehend gängeln lassen,
dann sind mindestens beide dran Schuld (und nicht nur die
Männer).

was hat Kinderkriegen mit der Berufswahl z.B. als Erzieherin bzw. als Techniker zu tun? Ich bin schon seit der vorletzten (?) Diskussion zum Girls Day hier im Brett der Ansicht, dass wir im Bereich der sozialen Berufe dringend einen „Boys Day“ brauchen.

Karin

Hallo Karin,

was hat Kinderkriegen mit der Berufswahl z.B. als Erzieherin
bzw. als Techniker zu tun?

Sorry, da habt Ihr mich falsch verstanden. Ich meinte, dass viele Frauen sich in die Mutterrolle drängen lassen und dafür auf die Berufsausübung verzichten.

Ich bin schon seit der vorletzten

(?) Diskussion zum Girls Day hier im Brett der Ansicht, dass
wir im Bereich der sozialen Berufe dringend einen „Boys Day“
brauchen.

Ich bin eigentlich gegen irgendwelche künstlichen Eingriffe in die Berufswahl, deren Zweck und Erfolg zweifelhaft sind.

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar,

was hat Kinderkriegen mit der Berufswahl z.B. als Erzieherin
bzw. als Techniker zu tun?

Sorry, da habt Ihr mich falsch verstanden. Ich meinte, dass
viele Frauen sich in die Mutterrolle drängen lassen und dafür
auf die Berufsausübung verzichten.

Eher hast Du Marion falsch verstanden, die nach meinem Verständnis bewusst auf die berufsmäßig Erziehenden abgehoben hat.

Ich bin eigentlich gegen irgendwelche künstlichen Eingriffe in
die Berufswahl, deren Zweck und Erfolg zweifelhaft sind.

hörst Du dann das Erziehen auf? Schaffst alle Vorbilder ab?

Und wie definierst Du den "intrinsischen, unbeeinflussten, nicht künstlich (=von außen bestimmten) Berufswunsch?

Karin

Hallo Claren,

Ist es nicht generell in der Wirtschaft so, dass Angebot und
Nachfrage die Regeln bestimmen, außer Rechtsbestimmungen sind
vorgeschaltet?

Natürlich ist das so. Es gibt in verschiedenen Bereichen bestimmte Regeln. Sicherheitsbestimmungen, buchhalterische Grundsätze und vieles andere. Versicherungstarife mussten lange Zeit genehmigt werden, und auch heute unterliegen sie der Kontrolle der Aufsicht.
Andererseits gilt in Deutschland Vertragsfreiheit, und gerade die Gesetze des Marktes haben in den letzten 200 Jahren Lebensversicherungen entstehen lassen, die für Männer teurer, und Rentenversicherungen, die für Frauen teurer sind. Eben weil diese Unterschiede markt"gerecht" sind.

Was wurde die Europa-Parlamentarierin von den
Versicherungsmathematikern gefragt? Welche konkreten Vorwürfe
gab es seitens deiner Kollegen bei der Diskussion?

Es war wie gesagt ein Streitgespräch zwischen Frau Gröner und einem Gegner von Unisextarifen Prof. Kerten, moderiert von Herbert Fromme, angesehener Wirschtschaftsjournalist bei der Financial Times.
Ihre Ausführungen waren einfach fachlich falsch. Sie hat schlichtweg Fakten geleugnet. So hat sie behauptet, die Sterblichkeiten bei über 50jährigen würden sich bei Männern und Frauen nicht unterscheiden. Es war unglaublich, mit welcher Chuzpe sie sich hingestellt hat, und unbeindruckt vor einem Fachpublikum Absurditäten von sich gegeben hat (Das allerdings scheint für einen Politiker professionelles Verhalten zu sein).
Die unangenehmen Fragen an die Versicherungswirtschaft kamen von Fromme.
„Die Unterschiede zwischen Männer und Frauentarifen sind ca. 15%, das ist weniger als der Unterschied zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter“
Und noch einige andere treffende Anmerkungen.

In Frankreich ist es übrigens wirklich so, daß mittlerweile
Rententarife nach den Frauentafeln, Risikotarife hingegen nach
den Männertafeln berechnet werden. Es wird also für alle
teurer.

wie ist deine Meinung dazu?

Das wird auch hier passieren. Ich komme gerade von einer internen Besprechung zu dme Thema. Mein Arbeitgeber wird Riestertarife ab 2006 zu den heutigen Frauenbeiträgen anbieten. Natürlich können dann die Überschüsse zunächst etwas höher ausfallen. Aber wenn Männer diese Tarife nicht mehr abschließen, werden die anteiligen Verwaltungskosten steigen und womöglich zahlen dann Frauen im Endeffekt mehr als heute.
Andererseits sind Versicherungen ein Verkäuferprodukt, und womöglich pendeln sich die effektiven Beiträge irgendwo zwischen den heutigen Männer und Frauenbeiträgen ein. Rechnungsmäßig könnte ich nur die jeweils höheren unterschreiben.

Meine ganz persöhnliche Ansicht zu dem Thema ist, daß hier offenbar eine Lobbygruppe ihre Interessen auf Kosten anderer durchsetzen will. Das ist ihr gutes Recht, und das passiert in anderen Politikbereichen ja auch. Nur erstaunt es mich dann als Fachmann doch, mit welch abwegigen Argumenten vorgegangen wird. Auch das dürfte in anderen Bereichen ähnlich sein, da merke ich es nur nicht so sehr.
Ein wenig verärgert bin ich, weil der Branche Diskriminierung vorgeworfen wird. Der weit überwiegende Teil unserer Verträge sind Kapitallebensversicherungen, und da sind die Beiträge der Männer ja nun höher als die der Frauen.
Ob sich Unisextarife insgesamt durchsetzen, ist noch fraglich. Bei Riester ist es ja so, daß hier der Staat fördert, und daher auch ein Mitspracherecht hat. Bei rein privaten Verträgen sieht das anders aus, da müssen dann gegebenefalls die Gerichte entscheiden.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Karin,

Eher hast Du Marion falsch verstanden, die nach meinem
Verständnis bewusst auf die berufsmäßig Erziehenden abgehoben
hat.

Kann nicht sein, ich hab’ doch mit der Erziehungsfrage angefangen. :smile:
Meine Meinung war: Frauen würden vielleicht gerne Kinder (ihre eigenen) gerne erziehen, aber weil das in Deutschland nicht vernünftig geregelt ist, lassen sie sich wohl leider mit irgendwelchen Ablenkmanövern abspeisen. Anstatt, was wichtig wäre, auf eine radikale Reform des Renten- und Sozialsystems zu drängen.

Ich bin eigentlich gegen irgendwelche künstlichen Eingriffe in
die Berufswahl, deren Zweck und Erfolg zweifelhaft sind.

hörst Du dann das Erziehen auf? Schaffst alle Vorbilder ab?

Und wie definierst Du den "intrinsischen, unbeeinflussten,
nicht künstlich (=von außen bestimmten) Berufswunsch?

Erziehung und Vorbilder sind nicht „künstlich“, sondern eine „natürliche“ Funktion des Heranwachsens. Werbekampagnen, spezielle Aktionstage usw. die die Allgemeinheit Millionen kosten, mit zweifelhaftem Erfolg, die finde ich künstlich.

Grüße,

Anwar