Hallo GiGi288a, ja, natürlich lese ich Deine Zeilen und vielen Dank dafür. Wie bei so vielen Dingen, mußte ich auch bei diesem Thema erstmal meine Informationen zusammentragen. Zwischenzeitlich weiß ich eben auch, daß Demenzkranke sich eine Fixperson suchen, was natürlich meitens der Partner ist, aber wenn der nicht vorhanden ist, ist es eben jemand anderes. In meinem Fall bin ich es geworden. Ich selbst bin auch nicht gaznz gesund und habe während meiner Therapie festgestellt, daß es auch ein Familiengeschichte hierzu gibt. Und ich es auch zugelassen habe, daß diese Aufgabe auch an mich „delegiert“ wurde. Daher bin ich jetzt eben auch sehr aufmerksam, daß mir nicht auch noch mein eigenes „Leben“ genommen wird. Ich orgenisiere, tue und mache, aber ich habe eben auch gelernt, einige Dinge zu verteilen.Man muß einfach auch lernen, daß ma Es wn von nun an die Enscheidungen für den Betroffenen zu übernehnmen hat, egal wer es ist, ob nun Oma und Vater. Für mich war das anfangs besonders schwierig, weil es auch immer noch mein Vater ist. Also eigentlich eine Respektsperson. Und ich immer noch unangenehm berührt bin, in seinen Unterlagen zu wühlen. Nach kurzen Augenblicken der Abwehr, (nun mußt Du das auch noch machen!) ist er im Grunde aber eigentlich froh, daß ich ihm all diese Dinge abnehme. Schade finde ich nur, daß die nette Zeit vorrüber ist, wo ich nur mal so zum Kaffee bei ihm war. Ich habe jetzt halt immer irgendwas zu erledigen bei ihm. Letztens wollte ich auch nur mal bei ihm Kaffee trinken, war am Ende stundenlang mit seinen Papieren beschäftigt und habe dann auch noch diverse Dinge mit zu mir genommen. Es ist wirklich nicht einfach, sich dagegen zu entscheiden, die totale Pflege zu übernehmen. Und ich stelle auch fest, daß von sämtlichen öffentlichen Stellen und Hilfsorganisationen eigentlich nicht vorgesehen ist, die Pflege naher Angehöriger in fachlich versierte und fremde Hände zu geben, eigentlich nicht vorgesehen ist. Wobei man definitiv auch bedenken muß, daß dies Jobs sind, die zumeist von den weiblichen Angehörigen übernommen werden. Und ich kann, will und werde dies nicht machen. Meine Ehe würde das nicht überstehen und ich möchte auch nicht von meinem Mann abhängig sein. Ich kann meinen Job nicht aufgeben für eine äußerst ungewisse Zukunft. Hartz IV würde ich nicht bekommen, solange ich verheiratet bin. Und meine Altersversorgung ist noch nicht in greifbarer Nähe. Also bleibt mir nur, in irgendeiner Weise zu organisieren, daß mein Vater alle erdenkliche Hilfe vom Fachpersonal erhält und ich unterstützend darauf einwirke. Für Außenstehende mag das befremdlich sein, für mich ist das irgendwie ein Selbstschutz.
Ich wünsch Dir alle Kraft und die Erkenntnis, daß nun der Zeitpunkt gekommen ist, wo man nahen Angehörigen in ihrem Sinne die Entscheidungen abnehmen muß.
bads24