Unordnung unter dem Aspekt der Verhaltensforschung dasgleiche wie Ordnung?

Hallo

Es ist manchmal ja unbandig merkwürdig. Da vollbringt man eine - ganz allgemein gesprochen - Leistung, und zwar Leistung a . Währenddessen bemerkt man die Unordnung in seiner Herangehensweise. Und es klappt aber dennoch sehr gut. Scheint fast so, daß sie eine perfekte ORDNUNG gewesen ist.

Was hat das für Gründe?

Es scheint geradezu so, als hätte im Verlauf das a-Vollzugs ein Zwangpfad über diesem Vollzug gestanden. Etwas metaphorisch ausgedrückt, die Steuerungsmechanismen in unserem Gehirn waren bemüht, die Elemente, die eventuell enthalten, auch, wenn wie gesagt nur eventuell, sind in unseren Bemühungen, die (einen) Mißerfolg forcieren könnten, so zu modifizieren, daß die Teilbereiche innerhalb von ihnen, diesen Elementen, die MEISTENS Mißerfolg sogar zwangsläufig bewirken, zu drosseln. Wenns Arscherl brummt iss Herzerl gsund. Das ist die Essenz, anscheinend. Meine Frage: wie sieht diese Steuerung explizit aus? urheberreste

Beim Arschelbrummen fällt mir „Eigenwille“ ein, der nach Freud in der Analphase beginnt zu erwachen - wie der Name schon sagt eine prinzipiell unberechenbare Art von Steuerung der Organismen und ihrer Kosmen. Was nicht heisst, dass unmöglich wäre, sich auf gewisse Gesetzmäßigkeiten zu einigen, respektive eine „Ordnung“ zu definieren.

Und wie groß ist der Einfluß DER Einflüsse, die zwischen der Gemeinsamkeit auf der einen Seite und dem ‚zu Eigen gemachten‘ Eigenkosmos (auf der anderen) einen - womöglich auch großen - ABSTAND produzieren? Du verstehst, worauf ich hinaus will, natürlich ohne Meteorismus :slight_smile: ?

Ich weiß nicht, ob wir das gleiche verstehen unter dem genannten Begriff (DER Einfluss). Aber bei den meissten der heutigen Menschen ist der Abstand von derart intergalaktischem Ausmaße tief ins Unbewusste verdrängt, dass ihre Lebensspanne nicht genügt, auch nur eine Ahnung vom Wesen des Eigenwille zu gewinnen.

Das ist mir, denke ich, klar. Aber wie kommt eine (besser ausgedrückt eine beziehungsweise im Falle eines explizit definierten Individuums DIE) MASSSTABSDEFINITION der Entfernung der sehr riesigen Spanne, die in Deiner Antwort (Du schreibst in ihr von einem „Raum“ fast kosmischen Ausmaßes) steht, in dem Geist SO zum Ausdruck - zum ‚Wirksamwerden‘ - , daß jener Geist logikbezogene Handlung erschaffen kann, was ja sein Sinn und Zweck ist (Oder ist es das womöglich gar nicht? Ich meine, kaum. Denn irgendwo hat sich das menschliche Gehirn in der Evolution in der Praxis erprobt.)?

Nur zum Beispiel hat ja vor fast einem halben Jahrhundert ein gewisser Neill auf einem nicht sehr weit entfernten Himmelskörper bei der Apollo 11-Mission zwar hochtrabende Worte über einen großen Sprung (für Mensch -en/-heit) gesprochen, für uns da unten und evtl. auch für die UdssR; leicht provokativ; ABER fernab jeden geistigen Höhenflugs seinen Job exakt bzw. gewissenhaft fortgesetzt.

Weißt Du in etwa, was ich meine? Ich meine, daß es da sozusagen eine Verbindung geben muß. Und, wie sieht die AUS?

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Ich versteh nicht genau, wonach Du fragst. Gehst Du mit mir davon aus, dass es universale (Natur)Gesetzmäßigkeiten gibt, die daran teilhaben, dass Dinge überhaupt entstehen und die Vielzahl derselben sich wiederum in verschiedene Arten wie etwa Pan troglodytis und Homo sapiens einsortieren lassen? Die Verbindung zwischen unberechenbarer Eigenwilligigkeit (Kreatives Prinzip) und darwinschen Ur-Einzellern - oder Eigenwille und Homo sapiens (all dessen Organen, einschl. Hirn, das aus all den Naturphänomenen gewissen Naturgesetzmäßigkeiten abzufiltern vermag) - drückt sich dann als genau das aus, was sie tun und lassen, ihren spezifischen Formen und das mit diesen verbundenen Verhalten.

Bei einem genetischen(!) Mitglied der Art Homo sapiens, dass an einer Entfremdung vom Eigenwille leidet, mag sich dann der gigantische Abstand an dem Ausdrücken, was Armstrong tat: Er lebte - anstatt in der naturgemäß evolutionierten Urlebensform des Homo sapiens - monogamisch gepaart mit einer Frau (ähnlich wie Epimetheus mit der bekanntlich künstlich hergestellten Pandora) und folgte darin seiner prägenden Kindheitserziehung, die er wiederum (des Programms gemäß) seinen Kinderns eingedrückt hat. Klar muß er über eine vergleichsweise große genetische Fitnes verfügt haben, überragend schnelle Reflexe, muskuläre und frontallappische Vitalität ect - sonst hätte er das Selektionsverfahren des Apolloprogramms nicht bestanden. Der Abstand aber drückt sich sichtbar aus an der Differenz, die wir zwischen seinem Familiendasein und der Urlebensform des Homo sapiens erkennen können. Haben wir von letzterer kein Bild, dann haben wir vom Prinzip her das gleiche Problem wie ein Kardiologe, der von Berufs wegen zwar Herzkrankheiten erkennen soll, aber kein fundiertes Modell des gesunden Herzens hat - statt dessen irgendeinen Aberglaube hegt…

Ps: Das, wodurch der Abstand zwischen neocortikal werkelndem Ich und Eigenwille zustande kommt, ist also erzieherische Gewalt; dies Konzept nistet sich via Prägung in das für die Aufnahme von Erfahrung vorgesehenen Organ ein (- Freud nennt es „ÜberIch“ [neurologisch dürfte es sich um das lymbische System zwischen Hirnstamm und grauer Rinde handeln]) und bedroht das Ich fortan innerlich - meisst, bevor dass dies dort voll bewusst wird - mit Strafangst, jedesmal da der Eigenwille (das ‚Es‘ nach Freud) den Versuch unternimmt, sich beim Ich zu melden. Das Ergebnis ist der kadavergehorsame Familien’mensch’, Banane, ob er nun zum Mars flog oder Zeit seines Lebens letzter aller Hilfsarbeiter blieb…

Ja, ich gehe mit Dir zusammen davon aus, daß physikalische Gesetze das regeln. Was das Schema, das beim Beantworten bestimmend ist, betrifft: Du hast meine Frage schon richtig verstanden. urheberreste

Ich muß das mal lesen, merci beaucoup.

Letzteres ist vielleicht die Hauptsache. Ersteres anbetreffend: Da wollte ich nicht darauf ab, dass Naturgesetze der entscheidende Faktor wären. Der modernen Physik nach kann unser Geist das Naturgeschehen zwar anhand STATISTISCHER Methoden zu Gesetzen wie >Einfallwinkel ist gleich Ausfallswinkel< abstrahieren. Es gelang der Physik aber nicht, irgend einen Mechanismus zu entdecken, dem das Verhalten der Phänomene im EINZELNEN unterliegt, und wird es ihr auch nicht gelingen. Das meinte ich mit der Unberechenbarkeit, dem Eigenwillen.

Na ja, gefühlt scheinen wir so weit einig. Ich brenne aber nach wie vor darauf, zu entdecken, worauf Du mit Deinen Beiträgen hier in der Psychologieabteilung zielst.
Vielleicht auf die Unmöglichkeit, im Kontext der zwangsneurotisch durchgesetzten Verhaltensforschriften unserer Gesellschaft seelisch gesund zu bleiben?

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Hallo. Zwangsneurotisch, ja… Du liegst da zumindest grob (Betonung auf liegst, und zwar jetzt nicht physikalisch). Also Du verstehst den Inhalt beinahe 100%ig richtig. Ich möchte genau das sagen, wie ich ja auch regelmäßig betone (siehe der kommende Absatz, der mit z beginnt). Aber im aktuellen Beitrag steht trotzdem das Thema, das ich beschreibe (Titel… ) im Zentrum.

Zwangsdinge… PROFIT, ARMUT, KAPITALISMUS, SOZIALE UNGERECHTIGKEIT, SKLAVEREI, ELEND

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Unser Unterbewusstsein weiß sehr sehr viel mehr als unser bewusster Denkapparat - daher können wir auf sehr viel mehr zurück greifen als uns bewusst oder klar ist.
Genau deshalb kann auf sehr viel mehr zurück gegriffen werden und Lösungen perfekt ablaufen, wenn man es zulässt - sehr gerne trauen wir dem nicht und greifen „denkend“ dann doch wieder ein :wink:

Gründe? der schlichte Überlebensprozess des Individuums Mensch, bei dem es doch immer darum geht das Optimale aus allem zu ziehen!

lg kitty

Dann ist es so ich fasse ein ‚bißchen‘ (ach ja, orthographisch richtig ist ja Slash Leerzeichen vorm n und großes c :smile: ) zusammen.

Wir können was, sonst wären wir nicht da, aber immer wieder (manchmal in hohem Maße, was heißen sollte in zu intensiv einstrukturiertem Maße - bis wir halt merken wir haben wieder was dazugelernt) ändern wir ein paar Details an unseren/den Prozessen. Damit ändern wir nicht immer etwas, manchmal jedoch schon. Diese Zusammenfassung könnte holprig erscheinen und ist eigentlich fast mehr eine Wiederholung meiner Frage - was nicht heißt, daß Du nochmal neu formulieren mußt…

Wie man sieht, habe ich ja trotz der Tatsache, daß ich zu Tisch bin, die orthographischen Bißchen des Großklein-b’s ungeachtet unterbewußt korrekt geschrieben (dazu gehört auch, daß ich die Schlechtschreibreform ignoriere). Danke für den Tipp. urheberreste

Das Prinzip der gefühlten Unordnung vs. gefühlter Ordnung ist ein einfaches:

Mensch ersetzt den Zufall durch den Irrtum.

Franz

Mensch ersetzt den Zufall durch den Irrtum.

Nomaden durch Technologie. Kralle durch Delle :slight_smile: .
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Servus,

wer oder was genau ist denn das „Unterbewusstsein“?

Neugierich

MM

Ich hab doch bis einschl. 6. August selbst auferlegte Postg.-Pause.