Unschärfe beim Kinobild

Hallo,

mir fällt das immer wieder auf:

Ruht die Kamera auf einem Objekt im Film, ist das Bild gestochen scharf. Bewegt sich dann jedoch die Kamera oder das Objekt, wird auch beim tollsten Breitbandfilmformat das Bild unscharf und verwischt. Woran liegt das?

Gruß,
Watchercallit.

Hallo !

Sie läuft zu langsam, die Camera.

Laß sie schneller laufen, mehr Bilder pro Zeiteinheit ergibt ein besseres Bild. Nennt sich wohl „Zeitraffer“, Gegensatz zu „Zeitlupe“.

Gruß Maß

Moin!

Laß sie schneller laufen, mehr Bilder pro Zeiteinheit ergibt
ein besseres Bild. Nennt sich wohl „Zeitraffer“, Gegensatz zu
„Zeitlupe“.

Um zu verhindern, daß das Kinobild flimmert, müßten etwa 50 Bilder pro Sekunde gezeigt werden. Das würde allerdings mächtige Filmrollen ergeben, so daß man sich eines Tricks bedient: Man zeigt dem Zuschauer nur 25 Einzelbilder pro Sekunde. Um es dennoch flimmerfrei zu bekommen, zeigt man jedes Bild zweimal hintereinander. Das hat zwei gravierende Nachteile: Erstens lassen sich bewegungen zeitlich nicht sonderlich hoch auflösen (was Du als „verwischen“ wahrnimmst und zweitens „ruckelt“ das Bild. Das kannst Du recht gut beobachten, wenn Du Dich beim Abspann eines Films recht dicht an die Leinwand stellst. Nun ja, dafür flimmert es eben nicht.

Munter bleiben… TRICHTEX

Noch weniger…
Es sind sogar nur 24 Bilder/Sekunde…
Jedenfalls bei Lichtfilm, bei Videoaufnahmen sind es dann 25/s

Das erklärt auch das viele cut/uncut-Gejammer, wenn ein Film als Video/LD/DVD usw. zu erwerben ist.
(„Da fehlen ja 3 Minuten, also im Kino war der länger…der ist bestimmt geschnitten“)

Gruß
Daniel

Das erklärt auch das viele cut/uncut-Gejammer, wenn ein Film
als Video/LD/DVD usw. zu erwerben ist.
(„Da fehlen ja 3 Minuten, also im Kino war der länger…der
ist bestimmt geschnitten“)

soll das heißen das ein 90minuten film im kino anders lange läuft als der selbe 90minuten film auf dvd ??

kann es nicht eher sein, das das material was von den filmverleihs zu den kinos kommt speziell dafür hergestellt wurde…sonst würde doch der eine oder andere film doch unnatürlich schneller oder langsamer laufen.

soll das heißen das ein 90minuten film im kino anders lange
läuft als der selbe 90minuten film auf dvd ??

kann es nicht eher sein, das das material was von den
filmverleihs zu den kinos kommt speziell dafür hergestellt
wurde…sonst würde doch der eine oder andere film doch
unnatürlich schneller oder langsamer laufen.

Nein, siehe unten:

"PAL-Speedup

Bei DVDs nach dem PAL-Standard gibt es noch eine Besonderheit: Kinofilme laufen mit einer Bildrate von 24 fps (Bilder pro Sekunde). Europäische Fernsehsysteme arbeiten jedoch mit 25 fps. Beim Transfer wird einfach aus jedem Filmframe ein PAL-Frame erzeugt. Da jedoch das Video mit 25 anstatt 24 fps abgespielt wird, läuft der Film etwas zu schnell ab, die PAL-Laufzeit ist so um 4,17 % (= 1/24) kürzer als die Laufzeit des Filmes im Kino!

Bei NTSC wird das Video mit 30 fps abgespielt, hier ist die Differenz zu den 24 fps des Kinos zu groß. Man verwendet hier einen 2:3-Transfer, jedes ungerade Film-Frame wird auf zwei NTSC-Half-Frames (NTSC-Halbbilder) übertragen, jedes gerade Film-Frame auf drei NTSC-Half-Frames. Hier gibt es keinerlei Laufzeitunterschiede.

Zusammenfassung:
PAL-Videos laufen 4,17 % (=1/24) schneller als die entsprechende NTSC- bzw. Kinoversion, daher auch der Begriff „PAL-Speedup“.
NTSC-Videos bzw. Kino-Filme laufen 4,00 % (=1/25) langsamer als die entsprechende PAL-Version.
Dies gilt natürlich nicht nur für DVDs, sondern sämtliche Medien (VHS, LD,…) und auch andere Standards neben NTSC/PAL (z.B. SECAM), siehe hierzu im Lexikon unter Sendenormen.

(Zumindest) im direkten Vergleich ist dieser Unterschied sogar hörbar, vor allem bei Musik/Gesang, die PAL-Versionen klingen etwas höher als die Originalfassung vom Kino bzw. die NTSC-Varianten. Der Unterschied entspricht beinahe einem (98%) Halbton (Halbton: kleinstes Intervall in der Musik, Schwingungsverhältnis von exakt 1 zu 12te Wurzel aus 2).

Bei THX-zertifizierten DVD-Titeln nach demPAL-Standard wird jedoch die Tonhöhe der ursprünglichen wieder angepasst!"

aus:
http://www.lexikon.burosch.de/Alt/dvd_05.htm

Gruß
Daniel

2 Like

Hi,

es kann sich abgesehen von den unten erwähnten Effekten auch um eine normale Verwischung / Verwacklung handeln.
Wie beim Fotographieren muß auch das Kinobild für eine bestimmte Zeit belichtet werden, damit etwas zu sehen ist (natürlich nicht mehr als 1/24s abzüglich der Filmtransportzeiten). Bewegungen, die schnell genug sind machen sich dann auf den Einzelbildern als Verwischung bemerkbar (wie schnelle Bewegungen auf Fotos auch).
Generelle Unschärfe (nicht nur bei Bewegung) ist hingegen meist die Schuld der Vorführer, die gerade in „modernen“ Kinos in dieser Hinsicht oft etwas schlampig sind.

LG
Stefan

Hallo W,

das liegt daran, dass die Belichtungszeit eines Filmbildes mit ca. 1/40 sec. relativ lang gewählt ist und daher bei Bewegung ziemlich schnell eine Bewegungsunschärfe entsteht. Beim Photographieren z.B. wählt man meist kürzere Belichtungszeiten, damit dieser Effekt gerade nicht entsteht.

Beim Film ist die Bewegungsunschärfe z.T. gewollt, da sie den Bewegungseindruck des Films verbessert. Ein Kinofilm besteht aus 24 Einzelbildern („Dias“) pro Sekunde und wenn die Belichtungszeit der Einzelbilder z.B. während eines Kameraschwenks zu kurz wäre, dann würde das Auge nicht mehr einen Bewegungseindruck vermittelt bekommen, sondern die abgehakte Abspielung einzelner (schärferer) Bilder in schneller Folge hintereinander. Das kann z.B. mit Videokameras beobachten, die sehr kurze „Belichtungszeiten“ ermöglichen.

Oliver

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gegenfrage
Hallo,

Ruht die Kamera auf einem Objekt im Film, ist das Bild
gestochen scharf. Bewegt sich dann jedoch die Kamera oder das
Objekt, wird auch beim tollsten Breitbandfilmformat das Bild
unscharf und verwischt.

Wird die Unschärfe, die durch die Belichtungszeit entsteht, nicht durch das digitalisieren verhindert?

Tyll

Hallo,

Ruht die Kamera auf einem Objekt im Film, ist das Bild
gestochen scharf. Bewegt sich dann jedoch die Kamera oder das
Objekt, wird auch beim tollsten Breitbandfilmformat das Bild
unscharf und verwischt.

Wird die Unschärfe, die durch die Belichtungszeit entsteht,
nicht durch das digitalisieren verhindert?

nicht, wenn ein film nachträglich digitalisiert wird.

ansonsten ist es für normale filme sowieso uninteressant wie die bilder aufgenommen wurden, da unsere augen nicht viel mehr als 25bilder/sek auflösen können.
einzig das verhindern von störungen im bild wie bei IMAX ist auffällig.

selbst wenn man mit einer kamera einen film dreht bei dem die bilder mit deutlich weniger als 1/25sek belichtet werden, dann sieht das im film unnatürlich aus wenn ein schneller gegenstand 25 mal in fotoqualität dargestellt wird anstatt eine gewisse „spur“ zu ziehen … bei lichtquellen fällt das ja besonders auf (leuchtspurmunition z.b. wäre dann leuchtpunktmunition :wink:

es gibt diese schönen film-effekte bei dem das verwendet wird (ich weiß nicht wie das genannt wird) wenn schnelle abläuft wie explosionen oder bewegungen in echtzeit dargestellt werden aber die einzelnen bilder mit einer schnelllauffenden (3l?) kamera aufgenommen wurden.

STK

Shettern
Hi watchercallit,

gerade in Eile, deshalb nur eine Anregung zum selber recherchieren:

Pros bezeichnen das Ruckeln bei horizontalen Bewegungen (oft im TV zu sehen) als „shettern“ (Denglish). Vielleicht findest Du in diesem Zusammenhang mehr Infos. Laß es uns wissen ;o)

Viel Glück.

R o b.