Unser Grundstück wird zum Hundeklo!

Hallo!

Ich muss mir mal meinen Frust von der Seele schreiben,
vielleicht kann mir jemand einen Rat geben.
Ich , meine Freundin und meine Eltern sind Katzenliebhaber,
wie haben derzeit 2 1-jährige Katzen, wovon die Mieze bald Nachwuchs erwartet.
Das Katzenglück wird eigentlich nur gefährdet durch die Hunde aus der Nachbarschaft.
Eine Katze habe ich schon definitiv durch Hundebiss verloren, so hat es der Tierarzt bestätigt, 2 andere sind einfach spurlos verschwunden.

Ich lebe auf den Dorf.
Unser Grundstück ist 100 m lang, und 50 m breit.
An einer der schmalen Seiten ist eine Bundesstraße,
an der anderen schmalen Seite ist ein grösserer Fluss.
Nach den Seiten ist nur landwirtschaftliche Nutzfläche, Ackerland und Wiese.
Unser Grundstück ist zur Hälfte eingezäunt,
also die Hälfte zur Strasse.
Der andere Teil ist Wiese, weil der gelegentlich durch den Fluss überflutet wird.
Der nicht eingezäunte Teil wird von der Landwirtschaftsgenossenschaft bewirtschaftet, ein Pachtvertrag existiert nicht,
ich habe das mit denen so vereinbart, dass die mir das Gras mähen, es selbst verwerten, und diese Fläche als Zufahrt für das danebengelegene Ackerland nutzen. (Für die Mähdrescher und LKW´s)

So, nun zum Problem:
In unserem Dorf ist vor 15 Jahren ein Wohnpark entstanden, mit ca. 800 Einwohnern.
Davon haben einige einen Hund, welche die Hunde täglich gassi führen.
Ich hab nicht gezählt, aber so 20 Leute gehen mit ihren Hunden manchmal 2-3 mal täglich über meine Wiese, und lassen die dort auch ausscheißen, wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Die meisten lassen die Hunde auch frei laufen.
Einige davon hab ich schon angesprochen, die Hunde doch bitte in der Umgebung meines Grundstückes wg. der Katzen doch bitte an die Leine zu nehmen, das hilft aber immer nur paar Tage.

So, ich hab also langsam die Nase voll,
weil das immer mehr Hunde werden,
weiß aber nicht, was ich tun soll.

Zaun bauen wäre unrealistich, weil dann die Landwirtschaft Probleme mit der Zufahrt hat,
und beim nächsten Hochwasser ist er eh weg.

Wenn ich mein Grundstück absperren würde,
könnte niemand mehr mein und die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Grundstücke betreten, weil es keinen anderen Zugang gibt. Somit wären die „Gassi-Gänge“ nicht mehr möglich, meine Katzen sicherer.
Und ich könnte auch nackt meinen Pool benutzen, ohne dass ständig jemand vorbeiläuft.
Der Chef der Landwirtschaftsgenossenschaft hat auch schon ein Auge darauf geworfen, weil Hundekot im Tierfutter (Gras) bei Rindern Probleme bereitet.

Ich weiß nun nicht so recht,
wie ich die Gassi-Gänger loswerde.
Ich neige manchmal zu Überreaktionen, wenn ich schon viel Ärger in mich hineingefressen habe. Darum frage ich erstmal hier, ehe ich irgend etwas übertriebenes anstelle.

Was tun??
Schilder aufstellen: „Privatgrundstück, Betreten verboten!“ ??
Sind aber halt auch 2 Freunde von mir dabei, die ihre Hunde immer an der Leine führen.
Oder den Chef von der Landwirtschaftsgenossenschaft mal richtig heiß machen, wieviele Hunde dort in die Wiese kacken,
damit der etwas macht, und ich nicht der böse im Dorf bin?

Helft mir mal bitte,

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

ich selbst habe Hunde und Katzen (die sich gegenseitig abschlecken). Auch ich habe schon zwei junge Katzen durch Hundebiß verloren. Doch ein Hund, besonders wenn er mehr als ein Taschenbernhardiner ist, möchte auch mal laufen dürfen.
Ich kann beide Seiten (Hund und Katze) verstehen. Nicht verstehen kann ich die Hundehalter, denn es gibt sicher andere Möglichkeiten als ein privates bewohntes Grundstück.
Ich hatte vor Jahren ähnliches Problem mit einer Pferdeweide, die neben einer Tierarztpraxis lag und von mir nur stundenweise genutzt wurde. Das Tor bestand aus einer Stange, die bei Pferdeabwesenheit unten lag. Zumindest ein Teil der TA-Kunden benutzte meine Weide als Hundeklo während der Wartezeit und selbst Pferde wurden darauf abgestellt. Darauf angesprochen reagierten viele beleidigt oder wurden sogar frech. Irgendwann ging es mir wie dir jetzt.
Meine Lösung war weißes Elektrobreitband (ohne Strom, Optik reicht). Geringer Arbeits- und Kostenaufwand und jedem ist offensichtlich, daß er da nichts zu suchen hat. Für die Landwirtschaft kannst du eine kleine Öffnung lassen, oder der Fahrer muß kurz mal absteigen, dafür hat er sauberes Heu. Für die Hundeleute kannst du an der hinteren Schmalseite eine 2m breiten Weg als Durchgang abstecken, der dann allerdings sehr beschmutzt sein wird. Dann werden viele ihre Hunde von ganz allein anleinen, weil Hundebegegnungen auf so engem Raum freilaufend schwierig sein können. Damit die Hunde nicht einfach unterdurch laufen und die Menschen nicht einfach drüber steigen, mach 2 Bänder auf 35 und 75cm. Haben die Leute erst mal begriffen wo es lang geht und sich daran gewöhnt, reicht später wahrscheinlich eine einzige kniehohe Litze aus.
Selbst bei Hochwasser ist so ein Zaun kein Problem. Man merkt bzw. weiß ja wenn es wasser-kritisch wird. Dann nimmt man einfach die paar Sticksen mit dem Band im Schlepptau und zieht sie aus der Überschwemmungszone zurück. Ist ja nur wenige Male im Jahr.

Bei mir waren die Randbedingungen zugegebenermaßen deutlich einfacher, aber ich bin jedenfalls seit dem weißen Band das Problem los.

Gruß Steffi

moin,

dieses teil koennte theoretisch charme verbreiten, haber aber keine „erfolgsmeldungen“ darueber:

http://www1.conrad.de/scripts/wgate/zcop_b2c/~flN0YX…

was immer geht: PFEFFER!! in grossen mengen auf der wiese verteilt. grosse mengen pfeffer ( mit abgelaufenem verfallsdatum ) bekommt man billigts in gewuerzgrosshandlungen.

viel glueck
khs

Hallo,

die unten erwähnte Variante mit dem Band wäre auch mein erster Vorschlag gewesen, da einem gerade im ländlichen Bereich nicht immer klar ist, was Wiesen für die Allgemeinheit und was Felder sind. Durch eine optische Begrenzung wird man aufmerksam.

Daneben tendiere ich auch zu Schidlern, jedoch eher zu Transparenten, welche aufklären und das Verständnis der Spaziergänger wecken. Also wäre eine Möglichkeit: „Lieber Hundebesitzer, das hier wachsende Gras dient als Tierfutter, daher möchten wir Dich bitten die Hinterlassenschaften des Hundes zu beseitigen“… oder „Lieber Hundebesitzer, das ist ein privat genutztes Grundstück und keine Hundewiese, deswegen möchte ich Dich bitten, den Hund bei Dir zu führen und die Hinterlassenschaften zu beseitigen, da ich sonst als Konsequenz den Durchgang sperren werde.“

Bei uns im Ort haben zwei ältere Herren einen öffentlichen Bereich am Bach zu ihem Eigen ernannt und pflegen diesen Bereich akribisch. Finde ich super toll, da hier das Spazierengehen auch mit Hund sehr viel Spaß macht. Die Herren haben ebenfalls mit einem Schild auf die Pflege des Bereichs aufmerksam gemacht. „Naherholungsgebiet Selz - spielen auf den Wiesen und faulenzen erlaubt - bitte Flächen sauber hinterlassen.“ Da die beiden Herren viel draußen arbeiten hatten sie Gelegenheit so ziemlich jeden Hundebesitzer anzusprechen und da auch ausreichend Papierkörbe rumhängen, ist es kein Problem schnell die Häufchen zu entsorgen.

was immer geht: PFEFFER!! in grossen mengen auf der wiese
verteilt. grosse mengen pfeffer ( mit abgelaufenem
verfallsdatum ) bekommt man billigts in
gewuerzgrosshandlungen.

huhu khs,

soweit ich verstanden haben soll das Gras ja noch weiter genutzt werden. Mit Pfeffer vermischt stelle ich mir das eher schwierig vor :o/

lg, Dany

Hallo Steffen.
Du kannst auch das Ordnungsamt bitten regelmässig Kontrollen durchzuführen. Dann wird das für die Hundebesitzer u.U. sogar teuer. Grundvoraussetzung ist dann allerdings, daß du Schilder aufstellst, daß es sich um Privatgelände handelt, Hunde angeleint werden müssen und das Gelände wegen Landwirtschaftlicher Nutzung nicht als Hundeklo mißbraucht werden darf. Bei Zuwiderhandlung folgt…
Wenn die Halter nicht darauf reagieren, muss das Ordnungsamt einschreiten.
Gruß Anja

Hallo Anja,
aber das OA sehe ich nur als letzte Konsequenz. Ich finde das Einschalten von Behörden immer sehr müßig, da die dann meistens den Sachverhalt noch schlimmer und enger regeln, als man selbst es eigentlich wollte und gerade in kleinen Orten ist man dann als Rechtsuchender auch noch der Buhmann. Das kann sogar ne Ächtung im Ort zur Folge haben. Ich habe festgestellt, dass man mit Eigeninitiative in so einem Ort viel eirreichen kann und auch zu seinem „Recht“ kommt und das auch von den Bürgern akzeptiert wird. So erziehen bei uns im Ort alle an den Kindern rum und bringen denen bei was geht und was nicht. Die Oma neben uns hat die Minis letztens den kompletten Brunnen reinigen lassen, den diese so schön vermanscht haben - ich habe mir letztens Tage später den Jungen geschnappt dessen Ball auf meiner frisch gewaschenen Fensterscheibe dicke Abdrücke hinterlassen hat und ihm bei Rückfälligkeit angedroht die selbe reinigen zu müssen… auch diverse Trophäen wie geklaute Türglocken etc. bekommt man in nem Ort mit ein wenig Geduld, Konsequenz und ner Kiste Cola zurück.
So wie sich das hier im Posting anhört, scheint auch hier vieles nach Absprache zu laufen - würde mich wundern, wenn man nicht auch die Hundebesitzer zur Einsicht bringen kann. Wie schon gesagt bin ich der Überzeugung, dass sich manche Leute einfach nicht bewusst sind was mit dem Gras passiert oder , oder, oder und man das kommunizieren muss.

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Hallo Alexandra.
Wie

schon gesagt bin ich der Überzeugung, dass sich manche Leute
einfach nicht bewusst sind was mit dem Gras passiert

Deshalb wäre es ja ratsam es mit einem Schild klarzumachen.
So schön das Zusammenleben auf dem Dorf auch ist (Ich wohne selber in einem Kuhkaff), man muss sich wirklich nicht alles bieten lassen!
Und Hundekot ist bei der Entfernung schon was anderes als ein paar leere Coladosen. Von dem Ekel und der gesundheitlichen Belastung ganz zu schweigen.
Bei pingeligen Richtern wird das schon als vorsätzliche Körperverletzung gewertet, wenn der Hund sein Geschäft immernoch dort macht, obwohl der Halter dazu aufgefordert wurde, den Hund auf dem Privatgelände anzuleinen und dafür zu sorgen, daß er es nicht mehr tut.
Gruß Anja

Du kannst auch das Ordnungsamt bitten regelmässig Kontrollen
durchzuführen. Dann wird das für die Hundebesitzer u.U. sogar
teuer. Grundvoraussetzung ist dann allerdings, daß du Schilder
aufstellst, daß es sich um Privatgelände handelt, Hunde
angeleint werden müssen und das Gelände wegen
Landwirtschaftlicher Nutzung nicht als Hundeklo mißbraucht
werden darf. Bei Zuwiderhandlung folgt…
Wenn die Halter nicht darauf reagieren, muss das Ordnungsamt
einschreiten.

Hallo Anja,
das Ordnungsamt hat auf privaten Grundstücken, soweit keine öffentliche Gefahr besteht, nichts zu melden. Das wäre so, als wenn auf deinem Hof ein Auto steht und du möchtest vom Ordnungsamt, dass die das abschleppen lassen.
Grüße
Ulf

Und Hundekot ist bei der Entfernung schon was anderes als ein
paar leere Coladosen. Von dem Ekel und der gesundheitlichen
Belastung ganz zu schweigen.

da gehen wir wohl ziemlich konform ;o) Ist ja auch kein Akt das Häufchen einzusammeln …bei uns im Dorf wird nur gerade so eine Fede zwischen Jäger und Hundebesitzern ausgetragen und nimmt von Zeit zu Zeit sehr skurile Formen an. (bin davon ein Glück nicht betroffen) Der Jäger hat die Hundehalter auch beim OA angezeigt und das ist jedes mal ein riesen trara und letzten Endes hat er die schwarze Karte gezogen und keiner mag ihn mehr. Darum wäre das für mich das letze Mittel, wenn wirklich nichts anderes fruchtet.

Hallo Ulf.
Da das Gelände offen ist und die Hunde schon unangeleint VOR dem Grundstück rumlaufen sehe ich das anders.Schließlich werden die Tiere ja nicht erst auf dem Gelände von der Leine gelassen.
Gruß Anja.

Da das Gelände offen ist und die Hunde schon unangeleint VOR
dem Grundstück rumlaufen sehe ich das anders.Schließlich
werden die Tiere ja nicht erst auf dem Gelände von der Leine
gelassen.

Hallo Anja,
das kannst du gerne sehen wie du möchtest. Dort ist Außenbereich. Wenn keine besonderen Rechtsvorschriften gelten (z.B. Naturschutzgebiet) brauchen die Hunde auch nicht angeleint zu sein (mal irgendwelche „gefährliche“ Rassen ausgeschlossen). Falls die Hunde wildern und Herrchen nicht dabei ist, sorgt der Jagdpächter für bleihaltige Luft. Aber alles kein Fall fürs Ordnungsamt.
Wenn der Grundstückseigentümer das Grundstück nicht einfriedet gilt das Betretungsrecht der freien Landschaft entsprechend den Landesnaturschutzgesetzen. Verbote, die der Grundstückseigentümer durchsetzen möchte, muss er zivilrechtlich durchsetzen.
Grüße
Ulf

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Hallo Steffen

Und es wurde lang getagt!

Für dein Problem gibt es nur eine Feststellung:
Entweder du regst dich (zurecht) über den Kack auf (der wird nicht verschwinden, auch wenn du jeden Hundebesitzer dreimal auf einen guten Wein zum Gespräch lädst), oder du friedest ein (mit den gegebenen Konsequenzen).

Gruß,
B.

Vielen Dank für…
Eure umfangreichen und hilfreichen Antworten.
Hat mir sehr geholfen.

Ich werde erstmal mit den sanften der vorgeschlagenen Methoden anfangen,
und dann gegebenenfalls weitersehen.

Grüße, Steffen!