'Unter der Woche'

Hallo zusammen,

kürzlich standen mir - wieder einmal - sämtliche Haare zu Berge, als sich die besagte Redewendung ihren Weg in meinen Gehörgang bahnte und dann stolperte ich gerade auch noch über diese HP hier: http://members.eunet.at/guenter.oberschmid/offers.htm; übersetzungstechnisch Kicherkrampf pur (jetzt mal davon abgesehen, daß als ‚werktags‘ meines Wissens Montag - Samstag und nicht Montag - Freitag zu verstehen ist). Anyway…

Jedenfalls konnte mir bisher weder Google noch sonst jemand erklären, woher diese sprachliche Grausamkeit stammt. Mit ‚unter Tage‘ läßt es sich nicht wirklich vergleichen.

Hat jemand von Euch eine Idee?

Grüße

Renee

Meiner Meinung nach stammt die Wendung aus dem oberdeutschen Raum. Dafür sprechen die vielen österreichischen und schweizerischen Treffer bei Google (btw, bist du sicher, daß du Google gefragt hast?) Dafür spricht außerdem, daß mir jedenfalls (ich komme aus dem Raum Dresden) die Wendung vor der Vereinigung unbekannt war. Auch heute hört man sie bei uns praktisch nie. Abgesehen davon ist es keine Grausamkeit sondern halt eine Redewendung.

Gruß

Marco

Hallo zusammen,

Hallo auch!

http://members.eunet.at/guenter.oberschmid/offers.htm;
übersetzungstechnisch Kicherkrampf pur

Wochentagstauchen? Dann hätt ich gern, daß der Montag untertaucht
und nie wieder auftaucht. Oder ich tauch mal kurz ab und hole den
8.Tag der Woche, den Geritag herauf!

Jedenfalls konnte mir bisher weder Google noch sonst jemand
erklären, woher diese sprachliche Grausamkeit stammt. Mit
‚unter Tage‘ läßt es sich nicht wirklich vergleichen.

Warum ist „unter der Woche“ eine Grausamkeit? Ist tagsüber auch grausam?

Hat jemand von Euch eine Idee?

Leider nein!

Grüße
Renee

Grüße zurück
Gerald

Hallo Renee,

kürzlich standen mir - wieder einmal - sämtliche Haare zu
Berge,

dann komm nie ins Rheinland!
Dort arbeitet man auch unter der Woche.
Wenn man in ein anderes Zimmer geht (z.B. Küche --> Wohnzimmer) sagt man:
‚Ich geh mal nach durch‘
Außerdem
‚Ich hab (es) kalt/warm‘

Gast zum Wirt:
‚Tust Du mir bitte noch ein Bier‘
Will meinen: Könntest Du mir bitte noch ein Bier geben?

Reichts um Dir die Haare bis nächste Woche in Hochstellung zu halten?!

Gandalf

Jedenfalls konnte mir bisher weder Google noch sonst jemand
erklären, woher diese sprachliche Grausamkeit stammt. Mit
‚unter Tage‘ läßt es sich nicht wirklich vergleichen.

Hallo Renee,

der Duden kennt diesen Ausdruck aber schon:

Wo.|che, die; -, -n [mhd. woche, ahd. wohha, wehha, verw. mit weichen u. Wechsel, eigtl. = das Weichen, Platzmachen, Wechseln, dann: Reihenfolge (in der Zeit), regelmäßig wiederkehrender Zeitabschnitt]:

  1. (ständig wiederkehrende) Folge von 7 Tagen (die als Kalenderwoche mit Montag, in der christlichen Liturgie mit Sonntag beginnt):
    diese, die letzte, vergangene, kommende W.; die dritte W. des Monats; die W. vor, nach Pfingsten; die Kieler W. (die sich über eine Woche erstreckende internationale Kieler Segelregatta); die W. ging schnell vorüber, herum; die W. verlief ruhig; -n und Monate vergingen; das Kind ist drei -n alt; nächste, in der nächsten W. bin ich verreist; drei -n lang, vorige W. war sie krank; alle vier -n, jede vierte W. treffen sie sich; im Laufe der W.; Mitte, Anfang, gegen Ende der W.; die Seebäder waren auf -n hinaus ausgebucht; die Arbeit muss noch in dieser W. fertig werden; heute in, vor einer W.; die W. über, während der W. (von montags bis zum Wochenende) ist sie nicht zu Hause; unter der W. (an den Arbeitstagen);

Hervorhebung von mir.
Kämest du öfter nach Bayern z.B., könntest du diese Wendung häufig hören. Sie ist weder grausam noch abartig, sondern schlicht und einfach eine regionale Besonderheit.

Gruß
Uschi

Da find ich ‚inkludiert‘ aber schlimmer… (owt)

Grüße

Renee

Grüße
Tom

Hallo Uschi,

merci für Deine Ausführungen…

Kämest du öfter nach Bayern z.B., könntest du diese Wendung
häufig hören. Sie ist weder grausam noch abartig, sondern
schlicht und einfach eine regionale Besonderheit.

Moment mal, Teuerste… Ich habe nicht gesagt, daß sie abartig ist - ich habe lediglich gesagt, daß ich sie grausig finde und daß sie meinem Lauscher böses Aua macht. :wink:)) Von einer regionalen Besonderheit bin ich ohnehin ausgegangen, dennoch klingt es für mich etwas schräg. Und woher es kommt, weiß ich immer noch nicht. *hmpf*

Grüße

Renee

Hallo Renee,

Moment mal, Teuerste… Ich habe nicht gesagt, daß sie abartig
ist - ich habe lediglich gesagt, daß ich sie grausig finde und
daß sie meinem Lauscher böses Aua macht. :wink:)) Von einer
regionalen Besonderheit bin ich ohnehin ausgegangen, dennoch
klingt es für mich etwas schräg. Und woher es kommt, weiß ich
immer noch nicht. *hmpf*

Nun denn, noch ein paar Infos für dich :wink:

Ich zitiere noch einmal den Duden:

unter:
2. (zeitlich)
a) (südd.) kennzeichnet einen Zeitraum, für den etw. gilt, in dem etw. geschieht; während:
u. der Woche hat sie keine Zeit; u. Mittag (in der Mittagszeit); u. Tags (tagsüber);
* u. einem (österr.; zugleich, gleichzeitig);

Es ist einfach so, dass die Präposition „unter“ nicht nur eine rein lokale Bedeutung hat, sondern auch andere. In Süddeutschland eben auch eine temporale.

Es gibt doch auch noch andere „Verwendungsmöglichkeiten“ für unter:

  • unter Tränen
  • unter Schmerzen
  • unter Lebensgefahr
  • unter der Bedingung, dass…
    usw.

Die findest du doch auch nicht „komisch“ oder gar grausig, oder?
Es ist halt einfach so, dass das, was wir nicht täglich hören, manchmal für unsere Ohren (oder Augen beim Lesen) sehr ungewöhnlich klingt / aussieht.

Grüße
Uschi

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