Unterbringung einer Demenzkranken NichtaltenPerson

Sorry für die Überschrift - es soll nicht respektlos klingen gegenüber älteren Menschen !

Angenommen : Es geht um die Mutter einer Bekannten …gerade erst 52…
Sie war vorher schon über Jahre schwer erkrankt ( Magen weg etc.)…
Was man jetzt dann im Krankenhaus erlebt hat, war der Hammer…

Angenommen : Die Frau fiel im Krankenhaus oft hin ( Schädelprellung, Hand- und Beinbruch ),machte unter sich weg, nahm keine verbalen Inhalte auf ( über Wochen ) …die Ärzte immer : Neeeeein das ist nichts !

Angenommen: Man hat die Diagnose anhand der Symptome aus Fachliteratur erarbeitet und sie den Ärzten präsentiert - und es hieß : Najaaaaaaa das kann schon sein - dann müßen wir halt den Neurologen einschalten und ein CT veranlassen…ahhhh jaaaaaaaa

Es wurde dann eine schwere Form von Demenz erkannt .

Angenommen : Es geht jetzt um die Frage der Unterbringung …die Dame wog zuletzt 38 KG.

Es wurde von seiten der Ärzten gesagt, daß Sie nicht mehr alleine zu Hause sein kann ( aber keiner wollte das unterschreiben ).

Die Tochter hat die Betreuung ( also gerichtlich entschieden ) übernommen - kann also auch über den Aufenthaltsort bestimmen.

Angenommen : Irgendwie will keiner der Ärzte so recht schriftlich was niederlegen, was die angemessene Unterbringung sehr schwer macht …

Ein Altenheim - finde ich nicht gut …da gehört eine 50-jährige noch nicht hin …
Eine WG für Demenzkranke - dafür ist der Gesundheitszustand nicht gut und sie ist zu pflegeaufwendig …

Angenommen: Es ist erstmal entschieden worden, daß die Frau in eine geschlossene Einrichtung ( also Psychiatrie ) soll …warum ? ( Sie ist zwar verwirrt und pflegeaufwendig - aber nicht auffällig oder suicidal)

Angenommen : Ich habe Berichte gesehen und gelesen über Hospize, z.B. auch über längerfristige Unterbringung ( bei Krebstumorerkrankungen)…wo keiner wußte, wie lange es dauert …

Angenommen : Bei der Dame ist es ja schon kritisch mit 38 kg und sie ist wie gesagt sehr instabil …die Tendenz ist eher zur Verschlechterung …

Angenommen : Irgendwie will keiner bei der richtigen Unterbringung helfen ( was ist die richtige Unterbringung ? ) …die Ärzte wollen nichts schriftlich festhalten oder zu Ihren Aussagen stehen …Es ist klar das keiner sagen kann : es dauert noch ein halbes Jahr ! …

Aber kann es denn so schwer sein, jemanden würdig und vernünftig unterzubringen ?

Hi,

ich versuche mal aus der Sicht eines Pflegenden zu antworten.

Angenommen : Die Frau fiel im Krankenhaus oft hin (
Schädelprellung, Hand- und Beinbruch ),machte unter sich weg,
nahm keine verbalen Inhalte auf ( über Wochen ) …die Ärzte
immer : Neeeeein das ist nichts !

Stürze kann man im Krankenhaus nicht immer verhindern. Sowas passiert. Sowas kann auch im häuslichen Umfeld passieren. Wenn jemand im KH stürzt, so ist zunächst erstmal festzustellen, das nichts passiert ist. Das macht man mit Hilfe von Röntgen und im Falle einer Kopfbeteiligung mittels CT. Eventuell noch ein weiteres, da Nachblutungen im Kopf sich meist erst später zeigen.

Wenn also bildgebende Diagnostik gemacht wurde und diese vom Radiologen ausgewertet sind und da nichts ist, wird da auch zunächst erstmal alles ok sein.

Angenommen: Man hat die Diagnose anhand der Symptome aus
Fachliteratur erarbeitet und sie den Ärzten präsentiert - und
es hieß : Najaaaaaaa das kann schon sein - dann müßen wir halt
den Neurologen einschalten und ein CT veranlassen…ahhhh
jaaaaaaaa

So einfach ist das nicht.
Man kann als Laie nicht eine Diagnose erstellen und sie dann den Ärzten präsentieren. Gerade bei Demenz - es handelt sich dabei um eine Ausschlussdiagnose - ist es wichtig, das - wie du schon schriebst - die Ärzte sagen, dass ein Neurologe, CT, Psychologe meinetwegen eingeschaltet werden muss. Letzterer macht dann einen Demtec oder MMST Test. Die Zusammenarbeit mit Neurologen usw ermöglicht dann eine Diagnosefeststellung. Ferner gehört dazu noch - wenn angebracht - ein EEG, EKG, Duplex und Laboruntersuchungen.

Bei aller Liebe und Aufwand: das ist mit Symptomen aus der Fachliteratur nicht einfach so abzuleiten, zumal viele Erkrankungen das Bild einer Demenz zeigen, ohne das die Betroffenen eine Demenz haben.

Übrigens: Eine Alzhzeimer-Demenz mit Anfang 50 ist garnicht mal so unüblich. Es müssen nicht immer Personen sein, die jenseits der 80 sind. Die jüngste Alzheimer Patientin die ich hatte war 45.

Angenommen : Es geht jetzt um die Frage der Unterbringung
…die Dame wog zuletzt 38 KG.

Es wurde von seiten der Ärzten gesagt, daß Sie nicht mehr
alleine zu Hause sein kann ( aber keiner wollte das
unterschreiben ).

Jedes größere KH hat einen Sozialdienst, der sich um solche Angelegenheiten kümmert. Da einfach mal ansprechen, ob dieses KH solch einen Dienst hat oder nicht. Fall wenn nicht, welcher Sozialdienst dann am ehesten in Frage kommt. Hinzu hat jede größere Stadt einen sogeannten SPD (Sozialpsychiatrischen Dienst). Da kann man sich auch wenden.

Die Tochter hat die Betreuung ( also gerichtlich entschieden )
übernommen - kann also auch über den Aufenthaltsort bestimmen.

Angenommen : Irgendwie will keiner der Ärzte so recht
schriftlich was niederlegen, was die angemessene Unterbringung
sehr schwer macht …

In dem Fall würde ich sagen, dass eine Heimunterbringung schon von Nöten ist. Auch wenn die Person erst Anfang 50 ist und „zu jung“ fürs Heim ist: Man muss sich erstmal im Klaren sein, was ein Heim überhaupt ist. Es ist eine Einrichtung für Menschen, die sich selber nicht mehr Versorgen können. Die Dame wird nicht grundlos knapp 40kg wiegen.

Wie will sie in diesem Zustand ihren Haushalt führen? Wie Lebensmittel einkaufen? Wie kochen und sich selber versorgen? Wie soziale Kontakte aufrechterhalten? Wie sich selber waschen?

Ein Altenheim - finde ich nicht gut …da gehört eine
50-jährige noch nicht hin …
Eine WG für Demenzkranke - dafür ist der Gesundheitszustand
nicht gut und sie ist zu pflegeaufwendig …

Eine Demenz-WG setzt vorraus, das die Leute dort sich noch zum größtenteil selber versorgen können. Es wäre eine Alternative, aber nach deinen Schilderungen ist sie dort fehl am Platz.

Mag sein, dass du eine Heimunterbringung nicht gut findest. Aber anscheinend sind die Angehörigen ja wohl auch mit der Situation überfordert, sonst könnte ich mir den desolaten Zustand der Frau nicht erklären. Es bestünde noch die Form der ambulanten Versorung, aber da kommt maximal 3x am Tag jemand. Reicht das aus? Oder besteht eine so intakte Familienbande, dass eine Versorung (auch Nachts!) optimal und ausreichend gewährleistet ist? Nein? Was also bleibt einem anderes übrig als sich proffesionelle Hilfe zu suchen und die Frau würdevoll und so wie es nötig ist zu versorgen?

Angenommen: Es ist erstmal entschieden worden, daß die Frau in
eine geschlossene Einrichtung ( also Psychiatrie ) soll
…warum ? ( Sie ist zwar verwirrt und pflegeaufwendig - aber
nicht auffällig oder suicidal)

Weil sie sich nicht selber versorgen kann. Psychiatrie bedeutet doch nicht gleich suizidal. Gerontopsychiatrische Abteilungen einer Psychiatrie sind speziell für Demenzerkrankte ausgebildet und können vorrübergehend eine 24h Versorgung gewährleisten, wozu die meisten Familien garnicht im Stande sind.

Plus: von dort aus kann mit den Sozialarbeitern gemeinsam mit den Angehörigen eine Lösung gefunden werden, weil das deren Job ist.
Die meisten verwirrten Menschen, die vorher noch zu Hause gelebt haben und sozial dekompensieren (Unterversorgung, Herd angelassen, Ängste etc) kommen erstmal in eine Psychiatrie.
Psychiatrie bedeutet nicht: rein in die Gummmizelle und Zwangsjacke an.

Angenommen : Ich habe Berichte gesehen und gelesen über
Hospize, z.B. auch über längerfristige Unterbringung ( bei
Krebstumorerkrankungen)…wo keiner wußte, wie lange es
dauert …

Nein, Hospiz kommt nicht in Frage.
Es sei denn sie wäre unheilbar krank und der Tod stünde vor der Tür. Dafür sind die Hospize nicht angelegt. Dort wird zwar eine pflegerische Grundversorung gewährleistet, aber alle Lebensverlängernden Massnahmnen (Antibiosen, andere Medikamente, die das Leiden unnötig in die Länge ziehen) werden nicht durchgeführt.

Angenommen : Bei der Dame ist es ja schon kritisch mit 38 kg
und sie ist wie gesagt sehr instabil …die Tendenz ist eher
zur Verschlechterung …

Angenommen : Irgendwie will keiner bei der richtigen
Unterbringung helfen ( was ist die richtige Unterbringung ? )

Die richtige Unterbringung wäre ein Pflegeheim mit Spezialisierung auf Demenzerkrankung und der entsprechenden Förderung dafür mit speziell dafür ausgebildetem Pflegepersonal.

Ob es würdevoll ist oder nicht, lässt sich doch schon am Verhalten der Angehörigen ableiten. Jemanden auf 38kg zu bringen ohne irgendwann mal eine Klinik aufzusuchen ist eine Vernachlässigung hoch drei. Die Versorgung ist zu Hause nicht gewährleistet, das kann dir eine Krankenpflegeschülerin im 2. Lehrjahr schon attestieren.

Es ist nur einfach traurig, das selbst jetzt, wo der Zustand schon so desolat ist, immer noch diskutiert werden muss, wessen Schuld das ist. Und die liegt eindeutig bei den Angehörigen.

Daher mein Rat:

  • Rat des Arztes folgen und in die Psychiatrie einweisen lassen.
  • Dort mit dem Sozialdienst (und dort gibt es auf jeden Fall einen) besprechen, was als nächstes gemacht werden soll.
  • Sozialstatus erheben. Dabei wird festgestellt werden, das die Versorung zu Hause nicht mehr möglich ist (das haben die Ärzte auch schon gesagt)
  • Suchen und finden eines entsprechend für die Krankheit ausgelegtes Pflegeheim finden.

GDA

Hallo,

Sorry,leider widersprechen sich für mich einige deiner Aussagen
und die Verantwortung über die Pflege der Dame soll der Ärzteschaft angelastet werden.

Wenn schon:

Es wurde eine schwere Form von Demenz erkannt und daß Sie nicht mehr alleine zu Hause sein kann.

deshalb

Ist erstmal entschieden worden,die Frau in eine geschlossene Einrichtung einzuweisen.

(Um vielleicht die Schwere der Erkrankung festzustellen und eine
Empfehlung über die Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung
oder aber die häußliche Pflege auszusprechen)

darum

Hat die Tochter die Betreuung übernommen.

Die Tochter sollte aber schon wissen was Sie will!
Entweder die Mutter(auch ohne schriftliche Anweisung der Ärzteschaft)
zu Hause zu pflegen oder in ein betreutes Wohnen zu geben.

Diese Entscheidung wird Ihr kein Arzt abnehmen bzw. ein Mitglied dieses Forums abnehmen.

So tragisch der Fall auch immer,die Entscheidung welche Pflege
für die Mutter für alle Beteiligten am Optimalsten ist,liegt zum
grosssen Teil in der Hand der Tochter und die kann ihr keiner nehmen.

LG Bollfried

Bisher haben die Ärzte ja nicht viel gemacht als sie -sorry abzuschieben und verwahren zu wollen …

Und sorry - die Tochter hat mich um Hilfe gebeten - und ich möchte mir
andere Sichtweisen anhören ( lesen ) , die hilfreich sein könnten - lächel.

Hallo erstmal,

doch, es ist schon schwierig Menschen angemessen unterzubringen, bei denen eine seltene Merkmalskombination vorliegt, wenn die man vollständig berücksichtigen will. Da fehlt es dann einfach an der kritischen Masse, die passende Einrichtungen - gerade lokal - brauchen, um wirtschaftlich betrieben werden zu können. Du kannst es überregional versuchen, ob Du eine Einrichtung für „junge“ Demenzerkrankte findest, aber ich hätte da nicht viel Hoffnung. Klappere halt mal die üblichen Verdächtigen aus dem Selbsthilfe- und Angehörigenbereich ab, ob denen so etwas bekannt ist.

Ich vermute aber, dass man eher in Richtung Kompromisse suchen muss, wobei man sich dann entscheiden muss, worin die Priorität liegen soll. Die wird hier vermutlich im Bereich der Demenz liegen, und daher - auch wenn es von der Altersstruktur her nicht passt - wird man wohl in Richtung einer speziellen Einrichtung hierfür gehen müssen (wo dann aber eben die restlichen 99% der Bewohner älter als 70 sein dürfte).

Allerdings reden wir hier von der langfristigen Unterbringung. Akut scheint es ja hier noch einige andere Baustellen zu geben, und da könnte in der Tat eine Psychiatrie eine sinnige Variante sein, um denen auf die Spur zu kommen, wenn es denn nichts Organisches ist.

Hospiz käme nur dann in Frage, wenn tatsächlich mit dem baldigen Ableben zu rechnen wäre, und die Betroffene auch austherapiert wäre. Da man aber aktuell ja wohl eher noch auf der Suche nach Ursachen und Behandlungsmöglichkeite ist, und die Demenz für sich genommen kein Grund für ein baldiges Versterben wäre, wird man auch gar keinen Platz in einem Hospiz in diesem Fall bekommen.

Gruß vom Wiz

Sie müssen nicht immer davon ausgehen, das die verbale gewählte Variante ( also wie hier geschrieben wird ) auf einen medizinischen Laien hinweist …

Die Art und Weise (das gilt auch für den Vorredner ) ist genau die, die man in Kranken- und Pflegeeinrichtungen vorfindet …

Dieses Forum soll doch einen Austausch von WISSEN darstellen und nicht von Meinungen und persönlichen Ansichten !

Die Frequenz mit der die Dame im KH gelandet ist - war zum Schluß 14-tägig auf Einweisung der Tochter, das Krankenhaus und die Ärzte haben nur abgeschoben , das Schädeltrauma wurde erst überhaupt nach 14 Tagen röntgentechnisch auf Verlangen untersucht!

Die Demenz-Erkrankung wäre ja sonst nicht einmal diagnostiziert worden! Natürlich gäbe es noch andere Varianten von möglichen Krankheiten z.B. Alzheimer etc . dafür müßten aber wieder Untersuchungen stattfinden- lach- die das Krankenhaus in der Vergangenheit immer lässig mit - NEEEE ist ja nichts ( die Ärztin : Ne die Patientin kenne ich gar nicht - ich hatte die letzten zwei Wochen so viel zu tun - )abgetan hat -…Ausschlussverfahren…etc

Die Art und Weise (das gilt auch für den Vorredner ) ist genau die, die man in Kranken- und Pflegeeinrichtungen vorfindet …

Ich habe bei der Krankengeschichte meines Vaters und bei dem Tod meiner Mutter erlebt, wie in Alters- und Pflegeheimen mit hilfebedürftigen Menschen umgegangen wird !

Ich achte die Arbeit der Menschen, die in diesen Berufen arbeiten !

Was ich nicht akzeptieren kann- sind unkonstruktive Bemerkungen wie „jemanden auf 38 KG kommen lassen“…

Es wurde ein privat immenser Kraftakt geleistet, mit Krankenhausaufenthalten,Einstellung einer privaten Haushaltshilfe, richterlichen Verfügungen, Überlegung der Zwangsernährung, Einschaltung der Krankenkasse und des MDK,Einbeziehung des sozialen Dienstes des Krankenhauses, private Organisation …

Es ging hier Hilfestellung und Austausch von Wissen - HERZLICHEN DANK!!

Guten Tag,

Sie müssen nicht immer davon ausgehen, das die verbale
gewählte Variante ( also wie hier geschrieben wird ) auf einen
medizinischen Laien hinweist …

sofern sie nichts mit der Medizin zu tun haben, sind sie nunmal ein medizinischer Laie. Ansonsten wüssten sie über die gängigen Behandlungsmethoden Bescheid.

Die Art und Weise (das gilt auch für den Vorredner ) ist genau
die, die man in Kranken- und Pflegeeinrichtungen vorfindet …

Was wäre denn für sie eine angemessene Verhaltensweise? Es ist doch so: sie haben eine gewisse Erwartungshaltung die sie bestätigt wissen wollen. Und das ist nicht passiert. Das, was ich ihnen geschildert habe, ist das, womit ich mich seit Jahren beschäftige. Oder glauben sie wirklich, dass die Mutter ihrer Bekannten die einzige ist, die dieses Schicksal getroffen hat? Ich habe Menschen wie sie und ihre Bekannten jahrelang in solchen Dingen beraten. Ich weiss nicht wieviele zu uns zur Aufnahme gekommen sind, mit genau den Problemen die sie geschildert haben.

Da kommen Leute, die ihre Angehörigen zu Hause nicht mehr versorgen konnten, nur weil sie es nicht eingesehen haben diese Menschen in vernünftige Heime unterzubringen. Weil die Nachbarn ja reden könnten, weil die Betroffenen „zu jung“ fürs Heim sind. Entschuldigen sie, aber solche Argumente wie sie sie gebracht haben, habe ich schon 1000x gehört. Es ist ein Kraftakt diese Angehörigen davon zu überzeugen das die Betroffenen einfach schlecht zu Hause versorgt sind, es sei denn es fand eine rund um die Uhr Versorgung statt. Aber das waren nur die Ausnahmen von der Regel.

Dieses Forum soll doch einen Austausch von WISSEN darstellen
und nicht von Meinungen und persönlichen Ansichten !

Das sind keine Meinungen oder persönliche Ansichten meinerseits gewesen, sondern lediglich der Löwenanteil meiner täglichen Arbeit und die Erfahrung die ich gemacht habe. Sie wollen Austausch von Wissen? Warum diskutieren sie denn dann nicht sachlich über die Aspekte, die ich ihnen vorgelegt habe?

Ich weiss nicht was sie erwarten, als das jemand ihnen einfach mal vorstellt, was die gängige Praxis bei Demenzabklärung ist. Letzendlich sind doch sie es die ihre Meinung hat und völlig ausklammern, was ihnen jemand zu sagen hat, der seit über 10 Jahren sich mit solchen Dingen beschäftigt. Sehen sie es einfach ein, das die Dinge so sind wie sie sind.

Deutlich wird das übrigens als sie schrieben, dass sie es nicht gut finden, dass die Dame in ein Heim gesteckt werden soll, weil sie zu jung dafür ist.
Wen interessiert es denn, was SIE gut finden oder nicht? Womit ist denn damit der Dame geholfen? Es geht doch hierbei um die betroffene Person und nicht darum, was sie gut finden.
Es geht hierbei um die optimale Versorgung und die scheint ja nicht gewährleistet zu sein.

Was ich nicht akzeptieren kann- sind unkonstruktive

Wäre die Versorung 24h/Tag gewährleistet, wäre diese Frau nunmal nicht so abgemagert. Hieran sieht man ganz deutlich die Unterversorung.

Es wurde ein privat immenser Kraftakt geleistet, mit
Krankenhausaufenthalten,Einstellung einer privaten
Haushaltshilfe, richterlichen Verfügungen, Überlegung der
Zwangsernährung, Einschaltung der Krankenkasse und des
MDK,Einbeziehung des sozialen Dienstes des Krankenhauses,
private Organisation …

Anscheinend war das nicht genug. Die Unterbringung in eine Einrichtung mit rund um die Uhr Versorung wäre die richtige Lösung gewesen. Wenn jemand nichts mehr isst und trinkt sollte man nicht über eine Zusatzernährung reden, sondern diese auch durchführen.

Es ging hier Hilfestellung und Austausch von Wissen -
HERZLICHEN DANK!!

Die Hilfestellung und die Weitergabe von Wissen ist meiner Meinung nach erfolgt. Sie sind vermutlich emotional etwas überlagert, sonst hätten sie diese auch annehmen können.

Ich kann verstehen, dass sie mit dem Tod ihrer Eltern sehr viel durchmachen mussten und auch die Schattenseiten der Pflege kennengelernt haben. Sie dürfen jedoch nicht vergessen, dass sie einfach eine andere Vorstellung von Hilfe haben, da es sich hierbei um ihre Eltern gehandelt hat.

Wenn sie den Sachverhalt einfach mal nüchtern betrachten würden, dann würden sie feststellen, dass die Versorung dieser Frau einfach unzureichend ist. Die Ernährung klappt nicht, die Pflege klappt nicht, sie haben Angst vor dem Heim und können gleichzeitig keine optimale Versorgung gewährleisten. Das alles sind Dinge, mit denen sie der Frau keinen Gefallen tun. Und sie kann noch nicht mal was dagegen tun, weil sie von deren Entscheidungen abhänig ist.

Überlegen sie einfach mal, wo die Knackpunkte in der Unterversorung liegen. Funktioniert das nicht und sind die Angehörigen mit der ganzen Situation überlastet, so sollte man mal darüber nachdenken, ob nicht einen Fremdbetreuer vom Amtsgericht bestellt, der sich sachlich um die Belange der Frau kümmert.

Die nächsten Angehörigen sind bei der Wahl des Betreuers nämlich nicht immer die Beste Wahl.

Wenn sie das als unkonstruktiv sehen, kann ich ihnen gerne mal ein paar Erfahrungswerte aus meiner langjährigen Erfahrung nahelagen und somit ihrem Wunsch nach WISSENsaustausch nahekommen.

Mit freundlichen Grüssen
GDA

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Hallo,

warum ist ein Altenheim denn keine Möglichkeit?

Ich glaube kaum, daß es viele Einrichtungen gibt, die sich auf „junge“ Demente spezialisiert haben, Altenheime können jedoch mit dieser Erkrankung in der Regel sehr gut umgehen.

Ich würde der Erkrankung dem Alter vorrang geben.

Grüße
miamei

Zitate
Bei der Dame ist es ja schon kritisch mit 38 kg und sie ist wie gesagt sehr instabil . Ein Altenheim - finde ich nicht gut …da gehört eine 50-jährige noch nicht hin …
also Psychiatrie ) soll …warum ? Hospiz……

Hallo…,

es ist eine äußerst schwere Entscheidung so eine Patientin entsprechend unterzubringen!
Da wäre die Psychiatrie > ich schätze wenn man weis wie bescheiden manche Kliniken mit Pflegekräften ausgestattet sind, ahnt was da geschieht! Man wird die Patientin zu ihrer eigenen Sicherheit medikamentös ruhig stellen!
Wenn ich hier von Kopfprellungen sowie Hand-/ Beinbruch lese wird genau das passieren!
In einem Hospiz über mehrere Jahre? Hier im Haus bei dem …85 J. alten Herrn mussten wir fünf Jahre mit den „Umständen“ leben!
Eine Wohngemeinschaft wäre hier in dem Fall nicht mehr möglich, weil da eine 24 Stundenpflege schon fast notwendig ist!
Was das Thema Altersheim / Pflegeheim angeht es gibt Schwerstbehinderte Menschen die schon deutlich früher in ein Altersheim / Pflegeheim abgeschoben werden weil nur so eine Kostengünstige Pflege möglich ist!
Wer einmal unter > Behörden schieben junge Behinderte ins Altersheim -… udgl. im Internet sucht wird zu häufig fündig!
Ich würde mich hier in dem Fall an ein Alters-/ Pflegeheim wenden, natürlich wo ich weis, dass der Angehörige einigermaßen gut aufgehoben ist! Natürlich wird so eine Suche etwas dauern…!

In so einem Fall würde ich mich auch an Menschen wenden die täglich mit dem Problem umgehen müssen!

http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=11

http://www.alzheimerforum.de/

Da gibt es jede Menge Infos und auch Hilfe wenn man gar nicht mehr weiter kommt! Die Betroffenen können evtl. mehr zum Thema Unterkunft sagen als ich …! Auch ein Herr Claus Fussek hat ja zu dem Thema schon einiges gesagt usw…
Kurzum ich würde auch hier (Foren udgl.) nach Antworten suchen!

VG Joe

PS .Hier noch einige allgemeine Links zum Thema!

http://www.vif-selbstbestimmt-leben.de
http://www.pflege-shv.de
http://dgk.de
http://www.aktion-demenz.de
http://www.hsm-bonn.de

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Wenn sie den Sachverhalt einfach mal nüchtern betrachten
würden, dann würden sie feststellen,

Guter Witz!
Da so viel Erfahrung mit Demenzkranken hast, wirst du auch wissen, dass Angehörige eine andere Sicht der Dinge haben als Pflegekräfte und das nicht „einfach mal nüchtern“ sehen können.

Die Versorgung von Menschen beinhaltet nie nur meidzinische Fakten, wie es bei dir klingt, sondern auch den Umgang mit Gefühlen, auch denen der Angehörigen. Und die habe ich selten so kaltschnäuzig abgetan gefunden wie hier bei dir.
Schade.
Bixie

4 Like

Hallo,

Generell gibt es ja Altenheime und Pflegeheime.

Pflegeheime werden von den regulären Trägern wie Caritas , Diakonie , Awo betrieben, und es gibt sie durchaus auch für junge, geistig- und/oder körnperbehinderte.

Eine demente Person ist altersunabhängig dement. Damit will ich sagen, sie ist in einer Demenzgruppe in einem Alten/Pflegeheim durchaus gut aufgehoben, da sie dort in all ihren Bedrüfnissen gut behandelt wird.

Lg

Brenna

Guter Witz!
Da so viel Erfahrung mit Demenzkranken hast, wirst du auch
wissen, dass Angehörige eine andere Sicht der Dinge haben als
Pflegekräfte und das nicht „einfach mal nüchtern“ sehen
können.

Gerade deswegen sind die Demenzkranken zu Hause doch mangelversorgt. Weil die Angehörigen sich nicht distanzieren können und somit nicht die optimalste Versorgung leisten können.
Und gerade deswegen gibt es solche Experten wie ich (wir), die mit Rat und Tat beiseite stehen. Deswegen geht man doch zu den Experten: weil man selber keiner ist.

Und das hier ist ja immer noch ein Experten-Forum, oder täusche ich mich da?

Die Versorgung von Menschen beinhaltet nie nur meidzinische
Fakten, wie es bei dir klingt, sondern auch den Umgang mit
Gefühlen, auch denen der Angehörigen. Und die habe ich selten
so kaltschnäuzig abgetan gefunden wie hier bei dir.
Schade.

Empathiefähigkeit ist bei Pflegekräften, die mit Demenzerkrankten arbeiten eines der obersten Maxime. Tut mir leid, aber wenn ich jedesmal auf den „Gefühlen“ der Angehörigen nachgeben würde, würden noch mehr Leute zu Hause unterversorgt sein.
Das ist doch bei der Ursprungsposterin geradezu ein Paradebeispiel:
Sie selber findet die Betroffene für „zu jung“ für ein Heim. Es geht nur um ihre eigene Gefühle und Einschätzungen. Und das ist ganz klar die falsche Sicht der Dinge. Damit wird das eigene Gewissen beruhigt und nicht auf die eigentlichen Bedürfnisse des Betroffenen geachtet.

Ich kann mir kaum vorstellen, das die Maximalversorgung bei dem Bekannten zu Hause gleich oder besser gewährleistet ist, wie bei einer proffessionellen Pflege in einem Heim, was sich auf Demenzkranke spezialisert hat. PLUS die 24h Versorgung.

Weisst du, solche Leute wie du und die Ursprungsposterin erlebe ich pausenlos. Da kommen überfordertet Angehörige in die Klinik und wollen einfach nicht wahrhaben, das die Betroffenen unterversorgt sind oder das es zu Hause nicht mehr geht. Dann wollen sie es noch mal zu Hause versuchen, stellen eine polnische rund-um-die-Uhr Pflegekraft ein, setzen hier und da Hebel in Bewegung. Sie wollen die Situation einfach nicht wahrhaben, weil sie nicht mehr diesselbe ist wie vorher.

Experten sind nunmal da, um eine Sache nüchtern zu betrachten und im besten Fall gemeinsam mit den Angehörigen die optimalste Lösung zu finden. Aber leider sind viele nicht kompromissbereit und die einzige Leidtragende ist dann die Betroffene selber.

Wenn also jemand hier im Expertenforum nach einem Denkanstoss sucht und jemand unbeteiligtes lege artis antwortet, schmeckt das natürlich nicht, weil die eigene Meinung nicht bestätigt wird.
Du nennst es kaltschnäuzig, nenn es wie du es möchtest, aber so sieht es halt nun mal realistisch aus.

Wenn ich also keinen Expertenrat hören will, dann sollte man auch nicht in ein Expertenforum schreiben und du solltest die Sache genauso nüchtern betrachten. Ein Laienrat wie: „Ja, Mutti sollte zu Hause versorgt werden“ hilft der Betroffenen nicht weiter. Und nur um die Betroffene geht es hier.

GDA

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Doch Deine Mutter?

Hallo,

ich habe lange überlegt, Dir hier noch mal zu antworten. Aber ich denke schon, dass man dies tun sollte. Es wird so viel von Qualität in der Pflege gesprochen, die eigentlich nur eine Bewertung von funktionalen Quantitäten meint und umfasst. Was Du hier als „Mangelversorgung“ im heimischen Umfeld abqualifizierst, ist genau darin begründet. Pflege und Betreuung in schwerer Krankheit/am Lebensende hat aber auch noch eine ganz andere Komponente. Und die geht weit darüber hinaus, was Du mit „notwendiger Empathie“ bezeichnest. Ja, es ist wichtig, dass man Menschen in dieser Situation freundlich begegnet, versucht sich in ihre Probleme hineinzudenken, sich Zeit für Gespräche nimmt, … aber selbst das ist nur ein Teil dessen, was eine gesamtheitliche Sicht auf so eine Situation umfassen muss.

Die bestmögliche Lebensqualität kann nicht daran bemessen werden, dass all diese funktionalen und auch zwischenmenschlichen Dinge in der professionellen Pflege zu einer Lebenszeitmaximierung führen. Vielmehr gehört hierzu gerade auch ggf. die Akzeptanz, dass ein Mensch - auch unter ggf. objektiv schlechterer funktionaler Versorgung - für sich entscheidet, dass ihm der Verbleib in der vertrauten Umgebung wichtiger ist, als die maximale Lebenserwartung, die ggf. erwartbar darin besteht, nur noch weniger von der Umwelt mitzubekommen, und am Leben teilhaben zu können, als die in der Situation der Fall ist, wo entsprechende Entscheidungen zu fällen sind.

Ja, es mag sein, dass ein Mensch zu wenig trinkt, und - allerdings ohne dass er die Situation offenbar selbst als belastend empfindet - dadurch deutlich früher verstirbt, als ansonsten organisch zwingend. Es mag auch sein, dass ein Mensch im eigenen Haus die nicht abgesicherte Treppe herunter fällt, und dabei verstirbt, … Aber wenn er die Zeit bis dahin noch genossen hat, dann ist das für viele Menschen wichtiger, als schon Jahre zuvor die Selbständigkeit verlieren zu müssen, nur um dann noch einige Jahre länger als Schwerstpflegefall „zu überleben“, oder sagen wir besser: vor sich hin zu vegetieren. Zumal gerade im Zusammenhang mit Demenz ein Verschlechterungsschub mit dem Umzug in eine Einrichtung recht regelmäßig zu beobachten ist.

Angehörige die diesen Wunsch ernst nehmen, und das Risiko des Spagats zwischen Erfüllung dieses letzten Wunsches und der damit einhergehenden Selbst- und Fremdgefährdung ganz bewusst eingehen und mit allen Möglichkeiten der Risikominimierung tragen, sollte man daher mit mehr Respekt begegnen, als Du es hier tust. Und das schreibe ich nicht nur als Angehöriger, der in zwei Fällen bereits mit solchen Dingen selbst Erfahrung gesammelt hat, sondern auch als jemand, der Menschen in solchen Situationen seit Jahren rechtlich berät. Und nein, ich bin deshalb noch lange kein einseitiger Verfechter solcher Modelle, sondern kenne die andere Variante durchaus auch, und erkenne sie ebenso an. Die zweite Hälfte unseres Haushaltseinkommens kommt genau aus diesem Bereich, in dem meine Frau mehreren entsprechenden Einrichtungen vorsteht, in denen ausgezeichnete Arbeit gemacht wird, und die sicherlich für viele Menschen ein Segen sind, die dies so wünschen, oder bei denen es an anderen Alternativen fehlt. Aber den Vorteil des dort geführten Trinktagebuch, … kann man nicht so absolut über die Vorteile stellen, die sich aus der Entscheidung von Familien ergeben, denen es wichtiger ist, einem Angehörigen den Wunsch zu erfüllen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu bleiben, und engen Familienanschluss zu genießen.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

was ich hier so über das Krankenhaus heraushöre macht keinen guten Eindruck.
Gibt es nicht die Möglichkeit, eine bessere Klinik aufzusuchen? Zum einen um den Grund der Demenz abklären zu lassen, auch den für das geringe Gewicht und ev. bessere Informationen und Hilfe bei der Unterbringung zu haben.
Krankenhäuser sind durchaus nicht alle gleich. Informiere Dich mal im Internet, es gibt da Seiten mit Klinikbewertungen bezogen auf bestimmte Krankheiten.
Vielleicht kann das weiterhelfen.

Gruß und viel Glück, Paran