Untergrund für Fermacell Trockenestrich ausgleichen

*Für den Dachausbau habe ich mich entschieden den Aufbau wie folgt zu machen. Dammplatte 40 mm aus Holzfaserplatten (Steica) und darüber 20 mm Holzfaserplatten um die Kabel und Rohre zu überdecken. Darauf kommt das Fermacell Therm mit Fußbodenheizung 25 mm dick und darüber nochmals 10 mm Fermacellplatten.

Da es ein Fertighaus ist und die Deckenbalken alle 20 cm stark sind ging ich dummer Weise von einem ebenen Boden aus und habe munter frag los gearbeitet. Beim Legen der 25 mm Fermacell Platten merkte ich dass diese schaukeln und der Boden bis zu 12 mm Senken hat. Meine Idee ist die, dass ich auf der 40 mm Dämmlage mit Ausgleichmasse eben abziehe und dann wieder die 20 mm Dämmlage darauf verlege.
Wenn ich alles abnehme, muss ich zwischen Kabel und Rohren irgendwie ausgleichen was gelinde gesagt ein Sch…s ist und vermutlich nicht genau wird. Die Ausgleichmasse muss ja nur liegen und hat keine weitere Aufgabe für andere Baustoffe zu leisten. Ist das eine gangbare Lösung?

Die zweite Frage ist die: vom Rigips montieren haben ich noch übrige Schnellbauschrauben. Mit denen kann ich die 10 mm Fermacell Deckschicht auf die 25 mm verschrauben? Fermacell hat natürlich ihre eigenen Schrauben die den Rigipschrauben optisch identisch sind.

Mit freundlichen Grüßen Peter

hi,

Ich meine auch Fermacell hat verschiedene Schrauben, aber so generell ist der Kopf etwas kleiner und der Winkel etwas spitzer, damit die in die festere Gipsfaserplatte gut eindringen.
Sind im Grunde gut voneinander zu unterscheiden. (das sind die 19mm für die 2x10mm Estrich-Elemente und eine 30mm für GK - nur mal zum vergleich)

bleibt eh nicht viel übrig.
Man könnte auch mit Schüttung darüber abziehen, wenn’s die Aufbauhöhe noch zulässt und es keine offenen Ecken gibt, wo es wegrieseln könnte. Eventuell auch eine gebundene. Aber dabei ergibt sich eine Mindestschichthöhe, das lässt sich schlecht auf 0 ausziehen.

grüße
lipi

Ich kann mich @littlepinguin nur anschließen, Fermacell-Schrauben haben einen kleineren und mehr kegelförmigen Kopf als die für normale Gipskartonplatten.

Die sind NICHT austauschbar, in keine Richtung.
Fermacell ist knüppelhart, den Kopf von GK-Schrauben bekommt man kaum darin versenkt, ohne den Schrauber und vor allem das Bit zu quälen.
GK ist dagegen leicht und brüchig, es braucht den eher flachen Kopf der GK-Schraube, um die an den Untergrund zu pinnen. Nimmt man Fermacellschrauben für GK, geht der Kopf einfach durch, und da hält gar nichts.

Zum Aufbau:
Da sind die Deckenbalken. Und darauf? Direkt die Dämmplatten? welche genau? Ich finde nur Steico, und da gibt es sehr viele sehr ähnliche Produkte. Auf den ersten Blick aber nichts tragendes, was die Deckenbalken überspannen könnte.

Grundsätzlich heißt es bei Fermacell Trockenestrich immer, dass man darunter eine Ausgleichschüttung nehmen kann. Ob die sich aber mit den Dämmplatten verträgt?

Auf den Deckenbalken liegen 25 mm OSB Platten, darauf die Instalation Elektrisch und Wasser. Um über diese Leitungen zu kommen wurden 40 mm Holzfaserplatten verlegt und die Leitungen ausgeschnitten. Dann ist eine Lage 20 mm Holzfaserplatten drauf gelegt worden.
Beim anschließenden verlegen der Fermacell Estrichplatten wurde die Unebenheit festgestellt.

Habe mir gedacht dass der Ausgleich auch auf der 40 mm Lage erfolgen kann. Die Ausgleichmasse muss keine Fliesen etc. halten sondern nur liegen.

moin,

ich gehe nicht davon aus, dass die Ausgleichsschicht, egal aus welchem Material, zwischen dem Dämmschichten einen Einfluss haben wird.
Die Druckbelastung auf die Dämmung bleibt insgesamt gleich.

Es lauern natürlich ganz miese Fehlerquellen, die mich mehr beschäftigen würden.
So darf man davon ausgehen, dass die Dämmung nachgeben wird und daher jegliches Überbrücken der unteren Dämmebene mit starrem Mörtel absolut zu vermeiden ist. Du hast hier einzig den Puffer der 20mm Dämmung, die sowas noch etwas abfedert.

Da auch die Dämmplatten sicher schon nicht komplett flächig liegen, wird die Stauchung der Dämmung etwas unterschiedlich ausfallen. Das ist dann eben so.
Mehr als 3 mm sollen es ohnehin nicht sein, da würde ich nichts tragisches erwarten.

Ich hab lediglich keine Erfahrungen mit der Holzfaserplatte, ich denke aber man könnte die gute Haftung des Mörtels hier ausnutzen und keine Schrenzlage legen, da die Platten sicher press aneinander stoßen und es da keine Probleme mit offenen Fugen geben wird, sodass der Vorteil einer haftenden Spachtelschicht größer ist.
(Sollte es Spalten an den Fugen geben, geht das so natürlich nicht)

Die Rohre und sonstigen Aussparungen in der Dämmung müssen eben vorher gut ‚nachgebend‘ verschlossen oder überklebt werden.

Die Menge/Dicke der Spachtelmasse hält sich in Grenzen und meist sind diese ohnehin schnell trocknend. Den Wassereintrag in die Dämmung würde ich vernachlässigen bzw. eine schnelle Trocknung erwarten.

Noch kurz zu den Schrauben: so extrem wie @sweber sehe ich das tatsächlich nicht.
Natürlich bekommst du den Kopf versenkt, nur etwas schwerer als bei GK, aber durchaus problemlos. (Die Erfahrungen sind erst wenige Wochen alt, da musste ich einen Teilbereich der Wand ergänzen)

Der entscheidende Unterschied ist die Unterlage.
Beplankt man, schraubt man in Metall oder Holz. Entsprechend verfügt die Schraube über genug Halt um sich in das Fermacell zu ziehen.
Verschraubt man Fermacell auf Fermacell entfällt dieser Punkt. Die Schraube könnte durchdrehen ehe sie versenkt wird oder im Randbereich könnte die Platte ausbrechen, da der Kopf sich mehr Platz verschafft.
Letzteres ist bei flächigem Verschrauben eher untergeordnet, das kommt nur am Rand vor. (Estrichelemente haben einen 5cm Falz, also wenig Randabstand. Da bricht ab und zu mal was aus, auch wenn man passende Schrauben verwendet.)

Nun muss man bedenken, dass der Kleber und nicht die Schrauben den Aufbau haltbar machen. Die Schrauben dienen lediglich zur Fixierung, bis der Kleber fest ist. Durchdrehende Schrauben sind also ein Problem, denn der Anpressdruck ist damit nicht gewährleistet.

Es sollte also vorher sichergestellt sein, dass die Schrauben nicht durchdrehen, wenn man die vom GK verwenden wöllte.
Ich bin da eher skeptisch.
Auch, da die Punkte für die Verschraubungen recht eng definiert sind und man so schlecht nachschrauben kann, wenn die Leitungsführung darunter nicht zufällig linear ist.

Ich würde es wohl vorher testen und danach entscheiden ob beim Einschrauben genug Sicherheitsreserve besteht, bis das Gewinde durch dreht, wenn man sie überhaupt versenkt bekommt.
Ich hatte sogar ein paar Schrauben (in 20mm Holzlattung) dabei, die durchdrehten, ehe sie oder als sie gerade so versenkt waren.
Ja, ich war natürlich auch zu faul passende Fermacellschrauben zu holen, vor allem aber da sich an der Wand deine Probleme gar nicht ergeben.

grüße
lipi