Hi Sian!
Falls Biggi wirklich Ärztin ist wird sie höchstwahrscheinlich
arbeitslos sein.
ich will den job wechseln, hab deshalb eine medizinredakteurausbildung gemacht. nicht zuletzt weil ich das anamnese-management zunehmend als hasenjagd erlebt hab: der andere hat ein handicap und muss erst den tüv durchlaufen, bevor ich ihm eine narkose machen kann. schludere ich beim tüv, wird die narkose riskanter. fahre ich die narkose sicherer, ist die invasivität von anamnese und diagnostik höher.
du kannst alles als endzeitlich mystifizieren. ich hab mir eben zeit im netz gelassen. jetzt ist der finanzielle rahmen offensichtlich ausgeschöpft.
Erstens hat ein Arzt nicht die Zeit so oft im
Netz zu sein
zwei ärzte manchmal schon. zum beispiel, wenn sie zusammen ein buch schreiben wollen. ein email-zusammenschnitt zum beispiel. bevor ich hier geschrieben hab, hab ich assoziative ketten als gesetz, als guideline akzeptiert.
hab dann assoziation spontan und später im miteinander gewichtet. auch um den anderen in seinem hier und jetzt zu ahnen. mehr als ein ahnen wird es sowieso nie. leuchttürme sind keine guten begleiter. höchstens für friedhofsromanzen. vielleicht ist mütterpolizei und arzt am ehesten vergleichbar.
und zweitens legt die Medizin(zumindest in
Österreich) mittlerweile sehr viel Wert auf ein gutes
Arzt/Patientenverhälnis, welches in erster Linie dadurch
entstehen soll, daß die zukünftigen Götter in Weiss in
sogenannten Anamesegruppen lernen sich für den Patienten
verständlich auszudrücken.
patient = leidender. partner = anwalt? indem ich dich mit anderen verwechsle, werde ich für dich noch lange nicht verständlicher. und nichts anderes macht diagnostik als gezieltes verwechseln mit früher erlebtem. sorry, abgleichen nennt sich das in dem kontext. mit dem dasistallesschonmaldagewesen-filter. mit dem gelernten dubistaustauschbar. eine folge dieser austauschbarkeit ist auch der partnerwechsel, der beim arzt häufiger ist als beim patienten. mancher arzt hat am tag bis zu vierzig patienten.
Grüße