Mein Großvater ist vor ein paar Monaten gestorben.
Ich habe gesehen, wie aufwändig und schwierig es für meine Großmutter war, unter den verbleibenden Dokumenten die wesentlichen Verträge und bspw. auch das Testament zu finden.
Darum habe ich beschlossen, dass ich die wichtigsten Dokumente gerne geordnet hinterlegen will … am liebsten Online.
Aber ich tue mich schwer, einfach einen Dropbox Ordner einerzurichten,
oder die Unterlagen bei Google oder Gmail hochzuladen. Hat jemand eine bessere Idee?
Online irgend was abzulegen halte ich für sinnlos: Wer außer dir hätte dann Zugriff? Und selbst wenn du jemand den Zugriff erlaubst (dropbox, Google), wer sagt denn, dass der Dienst so lange überlebt wie du brauchst. oder dein Partner ggf. das Passwort vergessen hat? Oder nach Jahren schlicht nicht mehr weiß dass da was war?
wie wäre es damit:
einen Ordner anlegen, in dem eine Aufstellung aller wichtigen Verträge drin ist, mit Kundennummern / Versicherungsnummern, Instituten, ggf. Kontaktadressen und wenn ausreichend Platz ist eine Kopie der wichtigsten Seiten. Und der Ordner steht da wo die restlichen wichtigen Dokumente auch stehen - immer für jeden Zugreifbar, auch für deine Erben (denen du das Passwort zu deiner Dropbox nicht mitgeteilt hast)…
hmh, aber es gibt ja auch Feuer und Diebstahl … die Unterlagen sind also nie wirklich 100% sicher Ich dachte an die virtuelle Lösung, da meine Familienmitglieder in einer anderen Stadt leben. Da fände ich sowas virtuelles schon praktischer. Aber du hast da schon einen validen Punkt bzgl. der Lebensdauer der Dienstleistungen … obwohl ich mich bei Google jetzt doch sicher fühlen würde … die gibt’s in ein paar Jahren immernoch. Und wahrscheinlich müsste ich das sonst einfach umziehen, wenn sich dann mal eine neue Technologie entwickelt … ein Testament passt man im Laufe seines Lebens ja auch ab und an an …
Bin ich die einzige, Komische, die sowas praktisch findet !
Oma haette die Dokumente online besser gefunden?
Ja, zu Lebzeiten alles wichtige in einem(mehreren) Ordner sammeln. Schließlich muss man ja zu Lebzeiten da auch selbst ran !
Und das Testament selbst sollte man amtlich hinterlegen. dann geht es nie verloren . Beim Amtsgericht, das gilt für notarielle wie für privat aufgesetzte Testamente.
Guten Tag Leyla Blume,
Also es gibt ja mehrere Möglichkeiten, wie hier schon angeklungen.
Als ich in Rente ging (ist schon einige Zeit her), habe ich das so geregelt:
Eine dünne schwarze Ringmapppe, in der Aufstellungen enthalten sind:
- Was tun, wenn ich ausfalle?
- Zugang zu Bankkonten.
- Auflistung bestehender Versicherungsverträge.
- Laufend wiederkehrende Zahlungen und Terminliste.
- Vermögensstatus
- Finanzanlagen
Diese Listen sind in meinem PC gespeichert (einschließlich der Abschrift unseres Testaments) in einem Ordner „Versicherung – Status – Erben“.
Alle Original-Dokumente einschließlich Testament (handschriftlich) sind in Ordnern in einem schweren Tresor im Keller.
Zum PC und zum Tresor (mit Zahlenkombination) hat unser Sohn Zugang, dem wir in dieser Beziehung völlig vertrauen.
Ich finde, dass die genannten Aufstellungen 1-6 am wichtigsten für die Nachkommen / Erben sind.
Gruß Walter VB
Hallo,
Feuer und Diebstahl sind kein Problem. Vom Testament abgesehen reicht für das nötigste ein DIN-A4-Zettel. Der Rest lässt sich problemlos wiederherstellen.
Also den A4-Zettel dort, wo Erben beim Auflösen Wohnung ohnehin schauen (Schmuck, Tresor, Küchenschrank, etc.) Zudem in Kopie bei beliebig vielen Freunden im versiegelten Umschlag. Die neueste Version (bei Änderungen) ist am Datum erkennbar.
Was steht da drauf:
- Auflistung aller Banken und Versicherungen, mit Anzahl und Art der Konten/Verträge/Schließfächer.
- Aufbewahrungsort des Testaments
- Grundstücke (Flur, Gemarkung), Beteiligungen (Firma etc.) etc.
- Vereine (zum Bescheid sagen, Abmelden)
- Freunde die zu benachrichtigen sind, Aufgaben die übernommen wurden
- Geschäftspartner (Steuerberater, Anwalt, Hausarzt, Arbeitgeber, Nebenjob)
Und lose bei dem Zettel liegen dann auch alle aktuellen Dinge, z.B. Abholschein für Klamotten aus der Reinigung.
Der Normalfall ist: Die Erben finden den Zettel und die zugehörigen Verträge, Dokumente. Sie wissen sofort, ob noch ein Ordner fehlt (weil der vielleicht beim Steuerberater ist)
Sollte die Wohnung eingestürzt sein (weil eine UBahn drunter gebaut wurde), fehlen zwar alle Ordner, das wesentliche lässt sich aber mit Hilfe der Stichpunkte und der Legitimation als Erben rekonstruieren.
Ein Dieb oder Freund kann mit „Volksbank Ludwigsburg: Sparbrief-XL“ wenig anfangen.
Ich habe meinen Todesfall ganz einfach so geregelt, dass ich mit einem örtlichen Bestattungsinstitut einen Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen habe. Geregelt und mittlerweile (geht in Raten)) bezahlt sind Abholung, Verwahrung, Regelung von Formalitäten, Beratung der Angehörigen, Organisation der Trauerfeier, Einäscherung und Urnenbegräbnis, Platz für die Urne, Pflege des Gemeinschaftsurnengrabes und Kleinigkeiten wie Todesanzeige und Freier Redner.
Ich kann das nur empfehlen und habe ein besseres Gefühl meinen Angehörigen gegenüber. Die haben dann immer noch genug zu tun, die doofen Sachen sind aber minimiert.
Du kannst Dich aber drauf einstellen, dass nicht allzu viele Leute aus Deiner Umgebung den Schritt verstehen. Alle um mich rum finden das zwar theoretisch toll, unterstellen mir aber eine Art „Kaltschnäuzigkeit“. Von der ich weit entfernt bin.
Ja, kümmert Dich drum.
LG
Rebekka