Unterricht an einer Blindenschule

Schönen guten Abend,
ich wollte mal fragen, ob hier jemand in igrnedeiner Form Kontakt zu einer Schule für blinde Menschen hat. Undzwar besucht der Sohn meiner besten Freundin bald eine solche Schule und ich freue mich schon sehr darauf ihn zu fördern und inhaltlich zu unterstützen. Mir ist diese Schulform allerdings nicht geläufig aber es würde mich sehr interessieren, welche Fächer dort unterrichtet werden. Vielleicht kann mir jemand das sagen:smile: Ich würde mich sehr freuen!
Herzliche Grüße,
Greta

Hallo, ich war in einem internat. Dort wird alles unterrichtet wie in einer gewöhnlichen schule. Nur lernt ein mensch da die punktschrift nutzen(braille) da es in der „schwarzschrift“ nicht möglich ist zu lesen und zu lernen oder zu schreiben… Wenn du noch fragen hast…

Hallo Greta,
schau doch mal auf folgende Internetseite:
www.severin-schule.lvr.de
Dort kannst Du die wichtigsten Dinge erfahren oder über angebotene Links weiter in die Tiefe gehen.
Schönen Gruß
Barbara

Guten Tag Greta

Um Ihre Frage beantworten zu können, müsste man einiges mehr wissen. Wie alt ist der Junge, ist er blind geboren oder erblindet.
Ich denke, er war im Kindergarten und hat sich da gut entwickelt. Nmun steht er vor der Einschulung.
Wohnt er in einer Großstadt wie Köln, Berlin, Frankfurt oder Marburg, wo sich externe und interne Schulen für Kinder befinden. Wenn die Eltern auf dem Lande wohnen, muss das Kind ins Internat. Ich kenne mich in Deutschland nicht so gut aus über die finanzielle Unterstützung.
Wenn Sie nach den Programmen fragen, so sind es die normalen Fächer, die auf das Abitur vorbereiten, da wird den Jugendlichen nichts geschenkt, außer dass sie mehr Zeit bekommen und einen Helfer.
Ein anderes ist die Inclusion, das hat die UNO erfunden anstelle von Integration. Das Kind geht in eine normale Schule inmitten valider Schüler, benötigt aber einen Assistenten. In Europa, wo alles bürokratisiert ist und Geld kosten muss, ist das wohl eine bezahlte Fachkraft, die zB. Texte in Braille übersetzt oder die Arbeit des Schülers in normalschrift. Der integrative Unterricht wird auch von validen Kindern als bereichernd empfunden, soziale Kompetenz. Lehrer müssen sagen, was sie an die Tafel schreiben.

Dann kommt die leidige Frage des Braille. Das kind wird nicht gefragt, ob es Braille lernen will, und die Eltern wissen nicht Bescheid, beugen sich der Braillelobby. Die Augenärzte wissen überhaupt nichts, interessiert sie auch nicht, wenn der Kunde erblindet ist, kommt er nicht mehr. Auch die Politiker kennen nur Braille, und die Behindertenkonvention der Vereinten Nationen kennen auch nur Braille und sonst nix !
. Es ist eine 180 Jahre alte Technik zu einer Zeit, da es keine elektrizität und keine Tonaufnahme gab. Die Technique hat das Leben von hunderten Millionen Menschen bereichert, gar mancher gerettet.

Kinder lernen es mehr oder weniger schnell, vor allem wenn sie keine Alternative haben.

Da steht eine gewaltige Lobby, welche die Tradition weiter pflegt: Gebäude, sonderlehrer, Vereine, Bibliotheken … gewaltige Investitionen. Und das Kind braucht doch jahrelang, bis es fließend lesen kann, solange es dann noch Lust hat. Sie müssen wissen, wenn Sie eine Medikamentenpackung nehmen, der rechte Zeigefinger drückt nicht auf die sechser-Konbinationen, sondern streicht schnell darüber. Es ist eine doppelte Codierung: der graphische Code, die Schrift) ist ein Code, wo Symbole einen Laut ausdrücken. Jedes dieser Zeichen oder Symbole bekommt nun eine Sechserkombination zugewiesen, zwei senkrechte Reihen von je drei erhaben Punkten wie Semmelbrösel… Es scheint unmöglich, Ihnen und mir, aber es funktioniert. Nur ist die Wahrheit, dass bei uns in Frankreich nur 3,6% der Blinden und stark Sebehinderten Personen die Punktschrift völlig beherrschen und am Arbeitsplatz verwenden. Mit anderen Worten, 96,4 % der blinden Franzosen beherrschen sie nicht. Genauer gesagt, nach angaben des Arbeitsministeriums von 2008: 207.000 Blinde und stark Sehgeschädigte. 15.000 haben die Punktschrift gelernt und können eine Etikette entziffern, aber kein Buch lesen. 7.000 beherrschen die Punktschrift und verwenden sie täglich. Und die beherrschen die öffentliche Meinung, das Allgemeinwissen, und die Diskussionsgruppen.

Seit etwa 15, 10 Jahren haben sie ein ausgezeichnetes Werkzeug, die sogenannte Braillezeile. Das ist ein piezoelektrischer apparat mit 20, 40 oder 80 Modulen, in jjedem Modul sind 8 (2 x 4) feine Metallstifte, welche an den computer angekoppelt sind und sich in den besagten Konbinationen heben und wieder senken, Auch hier streicht der Finger über die Stifte und fängt am Ende der Zeile wieder links in der neuen Zeile an. Diese Braillezeilen kosten zwischen 3500 und 11.000 €, vermutlich von den Kassen getragen. Die alljährliche Reinigung kostet um die 350 €.
Wenn Sie bedenken, dass die wikipedia etwa 20 Millionen Artikel in 280 Sprachen und Dialekten hat, auch Alemannisch, Schwäbisch und Bayerischdavon 1,8 Millionen in Deutsch (wenn ich mich nicht irre, habe jetzt keine Zeit zum Nachschlagen, können Sie ermessen,welches relative Glück das blinde Kind heute hat. Dazu gibt es besondere Programme (LaTEX), um Mathematik, Chemi und Physikformeln zu lesen. Der Junge Louis Braille hat auch als Jugendlicher eine Notenschrift und eine Mathematikschrift entwickelt.

Eines vergaß ich: da das Lesen mit dem Zeigefinger recht mühsam ist, wurde eine Kurzschrift für Braille entwickelt, ich kenn das deutsche Wort nicht, also eine Sténographie, Wortkürzel, zum schnelleren Lesen. Im Deutschen sollen es 145 Kürzel sein, im Französischen 850. Und jede

Das kommt also auf den tapferen kleinen Mann zu.

Es muss aber nicht. Wenn nur die Eltern Bescheid wüssten.

Am einfachsten mein Fall: Im Laufe von drei Jahren hatte sich mein Sehen verschlechtert, am Schluss konnte ich mit 5% auf einem Auge immerhin unter gewissen Vorgaben nnoch am Computer lesen und schreiben.

Im März 2005 haben sie mir im Hospital den letzten Rest meines sehnervs wegoperiert alles weg.

Ich wollte sterben: ich bin schriftsteller und habe viele Projekte. Und der Idiot von Ophtalmologue sagt so einfach dahin: müssen Sie halt Braille lernen. Mit 68 ! Und die Bücher, die mich interessieren, gibt es nicht in Braille, und die Bücher, die es in Braille gibt, interessieren mich nicht.

Seit drei Jahren hatte ich einen Schülerhelfer, der mein Sekretariat und mein Bankkonto führte, da ich e-Post nicht mehr lesen konnte. Der installiert mir einen Screenreader mit einer synthetischen Stimme. Es war ein genialer Informatiker, aber kein guter Pädagoge. Mein Enkel (13) führte mich in das System ein und innert einer Woche konnte ich wieder lesengenauer gesagt hören, , schreiben und nach einem Jahr allein ins Internet gehen in Französisch, in amerikanisch, in Italienisch, in Spanisch, in Deutsch, leider nicht in Niederländisch, die Sprache war nicht auf meiner Cd.

Nochmal: der Screenreader ist ein Computerprogramm, welches mit einer synthetischen Stimme den Inhalt des Bildschirms von oben links nach unten rechts vorliest. Sie können zwischen mehreren Sprachen wählen und andere, auch persisch oder arabisch, hinzukaufen. Dies alles funktioniert bestens seit etwa 2003, leider bringen die Firmen immer neue Versionen aus, und die dummen Leute kaufen sie, obwwohl sich die Stimmen nicht verändern.
Man kann allerdings auch Stimmen bauen lassen, unter Verwendung eines Textes mit 450 Wörtern, so gibt es die Stimme eines österreichischen Radiomoderators. Der sprachduktus, die Intonation ist aber nicht so gut wie bei den synthetichen Stimmen, deren beste Eloquence heißt, von IBM entwickelt.

Das System ist dem der OCR ähnlich: das Programm liest wie der Photokopierer das Wort und verbindet es mit den Lauten und wörterbüchern in seinem Speicher. Lesen kann das Programm fast alles, was im Computer steht: Word, .txt, .rtf und vor allem html, die Sprache der Webseiten.

Noch eines: der Mauszeiger ist unsichtbar. Er wird durch Tastenkürzel ersetzt, die man lernen, nach und nach, etwa 50.

Ich hatte ein anderes Problem, das Ihr kleiner Freund nicht haben wird: 50 Jahre lang hatte ich auf die Tastatur geschaut, und nun war sie unsichtbar. Da hat mein Schülerhelfer (heute Diplomingenieur) fünf Typen von Profilen auf die Tasten gesetzt. Beim Erfinderwettbewerb Concours Lépine 2007 hat das Clavier Poiraud die Medaille des Arbeitsministeriums gewonnen, und ich kann blind, na ja, schreiben.

Eine woche habe ich gebraucht, liebe Greta, und war wieder dabei !

Da ist nun der Streit. Meine Fraktion bewundert grenzenlos die cognitive Elite, welche Braille beherrscht, und zwar soweit, dass sie die Stimme beim Lesen sogar abschalten , er stört sie beim Lesen/der Screenreader bedient sowohl die Lautsprecher als auch die Braillezeile). Die Braillelobby, vor allem die Blindenvereine, behandeln nun die Nur-Hörer als analphabeten. Eine offizielle Stellungnahme eines großen Blindenvereins: ohne Braille kann ein Blinder einen gesprochenen Text nicht verstehen (Ausnahme ein Genie wie ich), ohne Braille kann ein Blinder keine Fremdsprache (Sprache !) lernen, ohne Braille kann ein Blinder mit Sehenden nicht verkehren.

„Der Mensch ist das einzige Tier, das sprechen kann“ sagt sophie Bescherell, Wissenschaftsredakteurin von Radio France Inter, warum sie also nicht nutzen ?". Auch Analphabeten können kluge Menschen sein, sie haben nur einen kleineren Wortschatzt.

Ich würde Ihnen raten, erziehen Sie bzw. die Mutter den kleinen Mann zum Hören. Es gibt sehr viele audio-Bücher, die ich nicht für ideal halte: der Sprecher kümmert sich nicht um den Zuhörer, dir kann nichts fragen, nichts wiederholen.Mit dem Screenreader hingegen lesen Sie Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Zeile für Zeile oder absatz für Absatz, alles mit STRG und den vier Pfeilen. Wir nennen dies aktiv hören (close reading).

Wie sieht dies materiell aus ?

Das beste Programm eines Screenreaders ist Jaws for Windows. Es kostet ungefähr 1750 € bis 2300 € (für Arabisch, von rechts nach links, dazu Französisch von links nach rechts)Die Firma bringt jedes Jahr eine neue Version heraus, ich würde zu Jjaws 10 raten, das mit Windows XP am besten läuft. Mit Linux funktioniert es schwer, mit Open Office überhaupt nicht. Keine Expérimente, nur Mainstream, das Gesetz der Mehrheit.
Behüten sie, wenn Sie ihn lieben, den kleinen Mann vor eiphon, tablets, smartphones und anderem Spielzeug, an dem man schnell das Interesse verliert: Ihr kleiner Freund wird nicht an seinen Hochzeitstag automatisch erinnert werden müssen, und mit einem Tastschirm kann ein Blinder nix anfangen. Und wenn man die Welt nur durch den engen Kanal des Gehörs erfahren kann (20% der allgemeinen Wahrnehmung), dann muss die höchste Qualität der Stimme, mit zwei dicken Lautsprecherboxen, da sein. Um Marshall Mac Luhan zu widersprechen (er wollte auch nur provozieren : The medium is NO the message.

Normalerweise gehört ein richtiger Computer her, mit einer Tastatur, welche sich den Dimensionen des menschlichen Körpers anpasst. Nur dann, wenn die Anlage ergonomisch ist wie ein Auto, dann kann der Lerner sich ganz auf die Inhalte konzentrieren.

Wenn Ihr Freund ins Gymnasium kommt, wird er von Klasse zu Klasse ziehen, in den Chemiesaal, in den Musiksaal. In diesem Falle braucht er ein Werkzeug für Nomaden, einen KlapprechnerIm Recycling kosten diese heute ab 230 €.

Die Firma CECIAA in Paris bietet ein Studentenpack: einen Klapprechner mit Jaws für 1980 €. Bitte nicht seufzen, sondern rechnen Das Programm ist teurer . als eine Leberwurst, aber es ist unverzichtbar. Mein eerstes Jaws hatte 6 Jahre und drei Monate gedient, dann ist die Lizenz bei einem Virusangriff, der alles gelöscht hat, erloschen. Das war Jaws 5. Nun habe ich Jaws 10. Im Jahr nutze ich den Rechner und die Stimme etwa 2400 Stunden. Und Ihnen wird die deutsche Kasse den Screenreader erstatten. Es gibt allerdings nur Fachhändler, die ihn installieren können, obwohl die Hilfedateien verständlich sind. Lassen Sie sich nicht das neueste Windows und das neueste Jahws aufschwatzen.

Sie schreiben, Sie wollen Ihren kleinen Freund fördern. Selbst wenn er in die Brailleschule muss, kaufen Sie ihm einen Klapprechner, am besten mit externem Zahlenblock und externen Boxen, und richten Sie ihm eine Reihe schöner Geschichten ein, die er dann selber aufrufen (dafür muss er das Alphabet können) und nach seinem Rhythmus lesen.Das wird ihn faszinieren !

Eine polnische Kollegin schreibt mir, ihre Tochter habe sich ein Bein gebrochen, im Krankenhaus habe sie mit der Vorlesesoftware expressivo den ganzen Nachmittag geschichten gelesen.
Ich denke, Sie kennen die bibliotheken ´wie Project Gutenberg (via spiegel onlibne) oder de.wikisource.org.

Zu guter letzt gibt es auch NVDA, einen Screenreader, der von einem blinden australischen Programmierer entwickelt wurde. Er kann 2006 auf den Markt und wwurde laufend verbessert, denn er ist kostenlos und Open Source, dh. Er wird von Freiwilligen laufend weiterentwickelt. Heute hat er in den USA 30 % des Marktes, Jaws 70%, die anderen etwa 30%. (Wer Jaws hat, legt sich auch NVDA zu, obwohl er es nicht braucht.). Nur, die Installation ist nicht so einfach.

Sie können NVDA auch auf einen 50 Gramm schweren USB-schlüssel portieren und können dann, wenn es klappt, in jeder Universitätbibliothek oder Cybercafé zB. Ihre post abhören.

Aber bitte immer: funktionell und ergonomisch, den Körpermaßen angepasst, klare Stimmen.

Wenn Sie es wünschen, ich bin auf einer deutsche Blindenliste (Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computerbenutzer)und kann fragen, in welcher schweizerischen, österreichischen oder deutschen Stadt, der Ihres Freundes, jemand da ist zur Installation von Jaws oder NVDa.

Voilà. Wenn Sie mehr fragenhaben , wenden Sie sich weiterhin an mich, dann aber direkt über [email protected]

Ich stehe unter Druck und kann den Text jetzt nicht nacharbeiten.

Max F. Dippold, M.a.
Professeur d’allemand
F-79140 Combrand

www.koestlich.fr

++. Sie meinen das ist teuer. Es ist teurer als eine

Guten Tag Greta

Um Ihre Frage beantworten zu können, müsste man einiges mehr wissen. Wie alt ist der Junge, ist er blind geboren oder erblindet.
Ich denke, er war im Kindergarten und hat sich da gut entwickelt. Nmun steht er vor der Einschulung.
Wohnt er in einer Großstadt wie Köln, Berlin, Frankfurt oder Marburg, wo sich externe und interne Schulen für Kinder befinden. Wenn die Eltern auf dem Lande wohnen, muss das Kind ins Internat. Ich kenne mich in Deutschland nicht so gut aus über die finanzielle Unterstützung.
Wenn Sie nach den Programmen fragen, so sind es die normalen Fächer, die auf das Abitur vorbereiten, da wird den Jugendlichen nichts geschenkt, außer dass sie mehr Zeit bekommen und einen Helfer.
Ein anderes ist die Inclusion, das hat die UNO erfunden anstelle von Integration. Das Kind geht in eine normale Schule inmitten valider Schüler, benötigt aber einen Assistenten. In Europa, wo alles bpürokratisiert ist und Geld kosten muss, ist das wohl eine bezahlte Fachkraft, die zB. Texte in Braille übersetzt oder die Arbeit des Schülers in normalschrift. Der integrative Unterricht wird auch von validen Kindern als bereichernd empfunden, soziale Kompetenz. Lehrer müssen sagen, was sie an die Tafel schreiben.

Dann kommt die leidige Frage des Braille. Das kind wird nicht gefragt, ob es Braille lernen will, und die Eltern wissen nicht Bescheid, beugen sich der BraillebewegungDie Augenärzte wissen überhaupt nichts, interessiert sie auch nicht, wenn der Kunde erblindet ist, kommt er nicht mehr. Auch die Politiker kennen nur Braille, und die Behindertenkonvention der Vereinten Nationen kennen auch nur Braille und sonst nix !
. Es ist eine 180 Jahre alte Technik zu einer Zeit, da es keine elektrizität und keine Tonaufnahme gab. Die Technique hat das Leben von hunderten Millionen Menschen bereichert, gar mancher gerettet.

Kinder lernen es mehr oder weniger schnell, vor allem wenn sie keine Alternative haben.

Da steht eine gewaltige Lobby, welche die Tradition weiter pflegt: Gebäude, sonderlehrer, Vereine, Bibliotheken … gewaltige Investitionen. Und das Kind braucht doch jahrelang, bis es fließend lesen kann, solange es dann noch Lust hat. Sie müssen wissen, wenn Sie eine Medikamentenpackung nehmen, der rechte Zeigefinger drückt nicht auf die sechser-Konbinationen, sondern streicht schnell darüber. Es ist eine doppelte Codierung: der graphische Code, die Schrift) ist ein Code, wo Symbole einen Laut ausdrücken. Jedes dieser Zeichen oder Symbole bekommt nun eine Sechserkombination zugewiesen, zwei senkrechte Reihen von je drei erhaben Punkten wie Semmelbrösel… Es scheint unmöglich, Ihnen und mir, aber es funktioniert. Nur ist die Wahrheit, dass bei uns in Frankreich nur 3,6% der Blinden und stark Sebehinderten Personen die Punktschrift völlig beherrschen und am Arbeitsplatz verwenden. Mit anderen Worten, 96,4 % der blinden Franzosen beherrschen sie nicht. Genauer gesagt, nach angaben des Arbeitsministeriums von 2008: 207.000 Blinde und stark Sehgeschädigte. 15.000 haben die Punktschrift gelernt und können eine Etikette entziffern, aber kein Buch lesen. 7.000 beherrschen die Punktschrift und verwenden sie täglich. Und die beherrschen die öffentliche Meinung, das Allgemeinwissen, und die Diskussionsgruppen.

Seit etwa 15, 10 Jahren haben sie ein ausgezeichnetes Werkzeug, die sogenannte Braillezeile. Das ist ein piezoelektrischer apparat mit 20, 40 oder 80 Modulen, in jjedem Modul sind 8 (2 x 4) feine Metallstifte, welche an den computer angekoppelt sind und sich in den besagten Konbinationen heben und wieder senken, Auch hier streicht der Finger über die Stifte und fängt am Ende der Zeile wieder links in der neuen Zeile an. Diese Braillezeilen kosten zwischen 3500 und 11.000 €, vermutlich von den Kassen getragen. Die alljährliche Reinigung kostet um die 350 €.
Wenn Sie bedenken, dass die wikipedia etwa 20 Millionen Artikel in 280 Sprachen hat, davon 1,8 Millionen in Deutsch (wenn ich mich nicht irre, habe jetzt keine Zeit zum Nachschlagen, können Sie ermessen,welches relative Glück das blinde Kind heute hat. Dazu gibt es besondere Programme (LaTEX), um Mathematik, Chemi und Physikformeln zu lesen. Der Junge Louis Braille hat auch als Jugendlicher eine Notenschrift und eine Mathematikschrift entwickelt.

Eines vergaß ich: da das Lesen mit dem Zeigefinger recht mühsam ist, wurde eine Kurzschrift für Braille entwickelt, ich kenn das deutsche Wort nicht, also eine Sténographie, Wortkürzel, zum schnelleren Lesen. Im Deutschen sollen es 145 Kürzel sein, im Französischen 850. Und jede

Das kommt also auf den tapferen kleinen Mann zu.

Es muss aber nicht. Wenn nur die Eltern Bescheid wüssten.

Am einfachsten mein Fall: Im Laufe von drei Jahren hatte sich mein Sehen verschlechtert, am Schluss konnte ich mit 5% auf einem Auge immerhin unter gewissen Vorgaben nnoch am Computer lesen und schreiben.

Im März 2005 haben sie mir im Hospital den letzten Rest meines sehnervs wegoperiert alles weg.

Ich wollte sterben: ich bin schriftsteller und habe viele Projekte. Und der Idiot von Ophtalmologue sagt so einfach dahin: müssen Sie jhalt Braille lernen. Mit 68 ! Und die Bücher, die mich interessieren, gibt es nicht in Braille, und die Bücher, die es in Braille gibt, interessieren mich nicht.

Seit drei Jahren hatte ich einen Schülerhelfer, der mein Sekretariat und mein Bankkonto führte, da ich e-Post nicht mehr lesen konnte. Der installiert mir einen Screenreader mit einer synthetischen Stimme. Es war ein genialer Informatiker, aber kein guter Pädagoge. Mein Enkel (13) führte mich in das System ein und innert einer Woche konnte ich wieder lesengenauer gesagt hören, , schreiben und nach einem Jahr allein ins Internet gehen in Französisch, in amerikanisch, in Italienisch, in Spanisch, in Deutsch, leider nicht in Niederländisch, die Sprache war nicht auf meiner Cd.

Nochmal: der Screenreader ist ein Computerprogramm, welches mit einer synthetischen Stimme den Inhalt des Bildschirms von oben links nach unten rechts vorliest. Sie können zwischen mehreren Sprachen wählen und andere, auch persisch oder arabisch, hinzukaufen. Dies alles funktioniert bestens seit etwa 2003, leider bringen die Firmen immer neue Versionen aus, und die dummen Leute kaufen sie, obwwohl sich die Stimmen nicht verändern.
Man kann allerdings auch Stimmen bauen lassen, unte Verwendung eines Textes mit 450 Wörtern, so gibt es die Stimme eines österreichischen Radiomoderators. Der sprachduktus, die Intonation ist aber nicht so gut wie bei den synthetichen Stimmen, deren beste Eloquence heißt, von IBM entwickelt.

Das System ist dem der OCR ähnlich: das Programm liest wie der Photokopierer das Wort und verbindet es mit den Lauten und wörterbüchern in seinem Speicher. Lesen kann das Programm fast alles, was im Computer steht: Word, .txt, .rtf und vor allem html, die Sprache der Webseiten.

Noch eines: der Mauszeiger ist unsichtbar. Er wird durch Tastenkürzel ersetzt, die man lernen, nach und nach, etwa 50.

Ich hatte ein anderes Problem, das Ihr kleiner Freund nicht haben wird: 50 Jahre lang hatte ich auf die Tastatur geschaut, und nun war sie unsichtbar. Da hat mein Schülerhelfer (heute Diplomingenieur) fünf Typen von Profilen auf die Tasten gesetzt. Beim Erfinderwettbewerb Concours Lépine 2007 hat das Clavier Poiraud die Medaille des Arbeitsministeriums gewonnen, und ich kann blind, na ja, schreiben.

Eine woche habe ich gebraucht, liebe Greta, und war wieder dabei !

Da ist nun der Streit. Meine Fraktion bewundert grenzenlos die cognitive Elite, welche Braille beherrscht, und zwar soweit, dass sie die Stimme beim Lesen sogar abschalten , er stört sie beim Lesen/der Screenreader bedient sowohl die Lautsprecher als auch die Braillezeile). Die Braillelobby, vor allem die Blindenvereine, behandeln nun die Nur-Hörer als analphabeten. Eine offizielle Stellungnahme eines großen Blindenvereins: ohne Braille kann ein Blinder einen gesprochenen Text nicht verstehen (Ausnahme ein Genie wie ich), ohne Braille kann ein Blinder keine Fremdsprache (Sprache !) lernen, ohne Braille kann ein Blinder mit Sehenden nicht verkehren.

„Der Mensch ist das einzige Tier, das sprechen kann“ sagt sophie Bescherell, Wissenschaftsredakteurin von Radio France Inter. Auch Analphabeten können kluge Menschen sein, sie haben nur einen kleineren Wortschatzt.

Ich würde Ihnen raten, erziehen Sie bzw. die Mutter den kleinen Mann zum Hören. Es gibt sehr viele audio-Bücher, die ich nicht für ideal halte: der Sprecher kümmert sich nicht um den Zuhörer, dir kann nichts fragen, nichts wiederholen.Mit dem Screenreader hingegen lesen Sie Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Zeile für Zeile und absatz für Absatz, alles mit STRG und den vier Pfeilen. Wir nennen dies aktiv hören (close reading).

Wie sieht dies materiell aus ?

Das beste Programm eines Screenreaders ist Jaws for Windwos. Es kostet ungefähr 1750 € bis 2300 € (für Arabisch, von rechts nach links, dazu Französisch von links nach rechts)Die Firma bringt jedes Jahr eine neue Version heraus, ich würde zu Jjaws 10 raten, das mit Windows XP am besten läuft. Mit Linux funktioniert es schwer, mit Open Office überhaupt nicht. Keine Expérimente, nur Mainstream, das Gesetz der Mehrheit.
Behüten sie, wenn Sie ihn lieben, den kleinen Mann vor eiphon, tablets, smartphones und anderem Spielzeug, an dem man schnell das Interesse verliert: Ihr kleiner Freund wird nicht an seinen Hochzeitstag automatisch erinnert werden müssen, und mit einem Tastschirm kann ein Blinder nix anfangen. Und wenn man die Welt nur durch den engen Kanal des Gehörs erfahren kann (20% der allgemeinen Wahrnehmung), dann muss die höchste Qualität der Stimme, mit zwei dicken Lautsprecherboxen, da sein. Um Marshall Mac Luhan zu widersprechen (er wollte auch nur provozieren : The medium is NO the message.

Normalerweise gehört ein richtiger Computer her, mit einer Tastatur, welche sich den Dimensionen des menschlichen Körpers anpasst. Nur dann, wenn die Anlage ergonomisch ist wie ein Auto, dann kann der Lerner sich ganz auf die Inhalte konzentrieren.

Wenn Ihr Freund ins Gymnasium kommt, wird er von Klasse zu Klasse ziehen, in den Chemiesaal, in den Musiksaal. In diesem Falle braucht er ein Werkzeug für Nomaden, einen KlapprechnerIm Recycling kosten diese heute ab 230 €.

Die Firma CECIAA in Paris bietet ein Studentenpack: einen Klapprechner mit Jaws für 1980 €. Bitte nicht seufzen, sondern rechnen. Mein eerstes Jaws hatte 6 Jahre und drei Monate gedient, dann ist die Lizenz bei einem Virusangriff, der alles gelöscht hat, erloschen. Das war Jaws 5. Nun habe ich Jaws 10. Im Jahr nutze ich den Rechner und die Stimmt etwa 2400 Stunden. Und Ihnen wird die deutsche Kasse den Screenreader erstatten. Es gibt allerdings nur Fachhändler, die ihn installieren können, obwohl die Hilfedateien verständlich sind. Lassen Sie nicht das neueste Windows und das neueste Jahws aufschwatzen.

Sie schreiben, Sie wollen Ihren kleinen Freund fördern. Selbst wenn er in die Brailleschule muss, kaufen Sie ihm einen Klapprechner, am besten mit externem Zahlenblock und externen Boxen, und richten Sie ihm eine Reihe schöner Geschichten ein, die er dann selber aufrufen (dafür muss er das Alphabet können) und nach seinem Rhythmus lesen.

Eine polnische Kollegin schreibt mir, ihre Tochter habe sich ein Bein gebrochen, im Krankenhaus habe sie mit der Vorlesesoftware expressivo den ganzen Nachmittag geschichten gelesen.

Zu guter letzt gibt es auch NVDA, einen Screenreader, der von einem blinden australischen Programmierer entwickelt wurde. Er kann 2006 auf den Markt und wwurde laufend verbessert, denn er ist kostenlos und Open Source, dh. Er wird von Freiwilligen laufend weiterentwickelt. Heute hat er in den USA 30 % des Marktes, Jaws 70%, die anderen etwa 30%. (Wer Jaws hat, legt sich auch NVDA zu, obwohl er es nicht braucht.). Nur, die Installation ist nicht so einfach.

Sie können NVDA auch auf einen 50 Gramm schweren USB-schlüssel portieren und können dann, wenn es klappt, in jeder Universitätbibliothek oder Cybercafé zB. Ihre post abhören.

Aber bitte immer: funktionell und ergonomisch, den Körpermaßen angepasst, klare Stimmen.

Wenn Sie es wünschen, ich bin auf einer deutsche Blindenliste (Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computerbenutzer)und kann fragen, in welcher schweizerischen, österreichischen oder deutschen Stadt, der Ihres Freundes, jemand da ist zur Installation von Jaws oder NVDa.

Voilà. Wenn Sie mehr fragenhaben , wenden Sie sich weiterhin an mich, dann aber direkt über [email protected]

Ich stehe unter Druck und kann den Text jetzt nicht nacharbeiten.

Max F. Dippold, M.a.
Professeur d’allemand
F-79140 Combrand

www.koestlich.fr

++. Sie meinen das ist teuer. Es ist teurer als eine Leberwurst.