Hallo KUHmax,
Das Fachwissen didaktisch aufbereitet an Kinder weiterzugeben, so daß es
Interesse und Spaß fördert, ist absolut nichttrivial –
Meinst Du wirklich, dass da der gute Naturwissenschaftler, der
leider sein Wissen kaum weitergeben kann, soviel besser ist
als ein interessierter Laie? Vor allem in den Stoffbereichen,
um die es hier wohl erst mal geht.
Ich sagte ja: „Das Fachwissen didaktisch aufbereitet[…]weiterzugeben, so daß es Interesse und Spaß fördert, ist absolut nichttrivial.“ Natürlich gibt es schlechte Lehrer, aber darum geht es hier ja nicht. Es geht hier ja auch nicht um die normale Gestaltung eines Schulunterrichts, von dem Kidner unterschiedlicher Neigung was haben.
Es geht hier speziell um die Bedürfnisse eines nach Angaben der Mutter hochbegabten Kinds, das sich sehr für Naturwissenschaften interessiert. Und in diesem Falle halte ich – wenn schon entsprechende Institutionen zu weit entfernt sind – eine Eigeninitiave von Eltern für völlig fehl am Platz.
Ein hochbegabtes Kind kann üblicherweise mit 6 lesen und sich die Themen, für die es sich interessiert, selbst zehnmal besser aneignen, wenn man ihm die Rahmenbedingungen schafft, als Eltern es hinbekämen, die normalerweise nicht einmal „normale Unterrichtserfahrung“ besitzen.
Das passt wiederum zum ersten Absatz. Aber dann kann man
gerade den HB-Kindern beibringen, wo man sich sonst noch die
Informationen verschaffen kann.
Genau. Deswegen plädiere ich dafür, den Forscherdrang zu wecken und dem Jungen lieber „Was ist was“-Bücher zum Lesen zu geben und mit den Kosmos-Kästen rumzuexperimentieren. Hinter diesen Büchern und Experimentierkästen stecken ausgebildete Naturwissenschaftler, die darüberhinaus auch noch ausgebildete Didakten sind.
Gib dem Jungen noch einen Büchereiausweis, kauf ihm ein Lexikon und gegebenenfalls noch einen Atlas. Dann laß ihn mal eine Weile damit alleine. Da hat er mehr davon, als wenn ein paar Eltern sich abmühen, mit dem Lernfortschritt der Kinder mitzuhalten.
Und warum sollten Eltern da nicht mitmachen dürfen? Oder ist
Dir suspekt, dass eine Mutter naturwissenschaftlich
interessiert zu sein behauptet?
Ich habe doch nicht gesagt, daß die Eltern nicht auch mit dem Kosmos-Kasten spielen dürfen – ich würde übrigens auch gerne mal wieder ein wenig rummikroskopieren. Es geht darum, daß man sich als Elter eines hochbegabten Kindes so früh wie möglich daran gewöhnen sollte, daß man selbst gar nicht benötigt wird, in ein paar Monaten erklärt dir nämlich dein Kind, was Sache ist und nicht umgekehrt.
Viele Grüße
Oliver T.