Gedanken
Hi!
Von hier aus ist das alles schwer zu beurteilen. Keiner hier weiß, ob es dem Kind ganz objektiv wirklich möglich ist, sich in eine Klasse einzufügen und dort unterrichtet zu werden.
Die Klasse zu wechseln wäre ein guter Test - bringt aber natürlich erneute Unruhe. Für die jetzige Lehrerin birgt der Wechsel das Risiko, dass sie quasi „blamiert“ dasteht, wenn es in der anderen Klasse reibungslos klappt. Man sollte ihr klar machen, dass es nicht darum geht, sie zu blamieren, sondern darum, dem Kind das Lernen in der Grundschule zu ermöglichen. Ich fände es den Versuch wert, wenn alle Beteiligten sich bereit erklären nach 6 oder 8 Wochen (Zeitraum von mir für sinnvoll gehalten, bin nicht sicher) die Lage neu zu beurteilen.
Ich kenne hier einen Fall, da hat der Wechsel eines gemobbten ADS (ohne H) Kindes eine 180Grad-Wendung gebracht! Und die Schule hatte sich auch lange sehr dagegen gewehrt.
Schulwechsel wäre das nächste, falls machbar.
Dann noch die Überlegung (auch hier kenne ich einen Fall): Manche Eltern wehren sich sehr gegen die Förderschule ohne zu bedenken, dass sie durchaus auch Vorteile bieten kann: Kleinere Klassen, mehr Betreuung etc. Was bringt die normale Grundschule, wenn das Kind dort auf der Strecke bleibt?
Außerdem sollte bedacht werden, dass in die Klasse auch noch andere Kinder gehen. Und auch die haben ein Recht auf Unterricht…
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass auch sehr unterschiedliche Kinder miteinander unterrichtet werden. Ich finde grundsätzlich, dass alle Beteiligten von der Inklusion profitieren. Leider ist es aber so, dass in den Schulen die Bedingungen einfach nicht so sind, dass das funktioniert. Und da werden schon mal Grenzen überschritten und dann könnte es auch sinnvoll sein, das Kind auf eine Förderschule zu geben. Eine Rückkehr ins Standart-Schulsystem ist doch gar nicht ausgeschlossen.
Dass die Lehrerin sich dem Gespräch entzieht, setzt sie in meinen Augen ein wenig ins Unrecht. Wenn sie sich fachlich sicher wäre, könnte sie auch in einem Gespräch ihren Standpunkt darlegen und begründen. Allerdings weiß ich auch nicht, wie *äh, wie soll ich sagen* „emotional aufgeladen“ die betroffenen Eltern in solchen Gesprächen sind, vielleicht gab es da schon unschöne Zusammentreffen?
Die Sache hat hier sogar mehr als zwei Seiten - natürlich möchte man für sein Kind das Beste - nur sollte man auch sicher sein, das nicht allzu subjektiv zu betrachten. Dabei vergibt man sich viele Möglichkeiten.
Schöne Grüße
kernig